Grundschule ohne Maske

Es gibt Streit über die in einigen Ländern entfallende Maskenpflicht

Die Abschaffung der Maskenpflicht in Schulen erhitzt die Gemüter. Eine Petition gegen das Ende der Auflage an Berliner Grundschulen erreichte am Sonntag fast 1.500 Unterschriften. „Die Maske ist im Vergleich zu möglichen Schäden durch eine Infektion nur ein kleines Übel. In der Schule sind Kinder unter 12 durch nichts anderes geschützt“, sagte Initiatorin Julia Noack. Abstände seien quasi nicht einzuhalten, Dutzende Kinder säßen stundenlang gemeinsam in den Räumen. „Ohne Maske wird das eine Durchseuchung mit Ansage.“

Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, hatte das generelle Festhalten an einer Maskenpflicht in Schulen zuvor als „unangemessen“ bezeichnet. Ärztepräsident Klaus Reinhardt äußerte sich ähnlich. Die Virologin Melanie Brinkmann warnt hingegen vor verfrühten Schritten.

An Berliner Schulen wird an diesem Montag die Maskenpflicht im Unterricht bis zur sechsten Klasse aufgehoben. In Brandenburg ist das bereits der Fall. Auch in Bayern soll die Maskenpflicht ab Montag generell wegfallen. In Baden-Württemberg und Sachsen wird Ähnliches erwogen. Im Saarland muss seit Freitag generell keine Maske mehr in der Schule getragen werden. Der Deutsche Lehrerverband bewertete das Vorgehen skeptisch, die GVBE rief ebenfalls zur Vorsicht auf. Laut RKI geht Corona stark bei unter 19-Jährigen um. (dpa) meinung + diskussion