Studie zu Fischerei: Haie, fürchtet die Spanier
Spanien ist laut WWF der weltgrößte Exporteur von Haifleisch. Immer öfter würden die gefährdeten Tiere gezielt gefischt. Auch Deutsche greifen zu.
Der Studie zufolge sterben jährlich bis zu 100 Millionen Haie und Rochen in der Fischerei. Meist werden sie als Beifang deklariert. Heike Zidowitz vom WWF Deutschland hält das für unglaubwürdig: „In vielen europäischen Thunfisch-Fischereien werden regelmäßig Haie in einem größeren Umfang als die Zielarten selbst mitgefangen.“ Mehr als drei Viertel der gut 1.200 bekannten Arten gelten als gefährdet, mehr als ein Drittel ist bereits vom Aussterben bedroht. Gehandelt wird vor allem Hai- und Rochenfleisch, oft dient es als billiger Fischersatz und landet in Kantinen oder in Mischprodukten – oder sogar in der Gastronomie.
Um die Treiber ausfindig zu machen, haben die Autor:innen der Studie die Handelsströme der Haifischprodukte untersucht: Wenig überraschend ist, dass es sich um ein komplexes, globales Geschäft handelt, mehr dagegen, dass die europäischen Staaten und die EU eine zentrale Rolle spielen. „Spanien ist der weltweit größte Exporteur von Haifleisch“, heißt es in dem Bericht. Von 2009 bis 2019 habe das Land 184.000 Tonnen in 85 Länder und Territorien ausgeführt, den stärksten Handel betrieb es mit Japan, Portugal und Großbritannien.
Die EU als Ganzes sei Hauptlieferant für die südostasiatischen Märkte und zu mehr als einem Fünftel am Welthandel mit Haifischprodukten beteiligt. Deutschland fällt als zweitgrößter Importeur von frischen Haifilets auf. Das liegt am Dornhai, dessen Bauchlappen hier geräuchert und als „Schillerlocken“ verkauft werden. Die Gesamtmenge ist mit durchschnittlich 32 Tonnen pro Jahr jedoch gering.
Um zumindest die illegale Haifischerei einzudämmen, fordert der WWF, bei Ein- und Ausfuhr Herkunftsvalidierungen verpflichtend zu machen. Auch ein Haimanagement wäre denkbar.
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