Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Bundeswehr nach Portugal gestartet

Das RKI meldet 9.705 Neuinfektionen und 975 neue Todesfälle. Die SPD fordert mehr Geld für Arme, die besonders unter der Pandemie leiden.

Holzsärge sind in einem weißgekachelten raum gestapelt

Immer noch viele Tote: Kühlraum des Krematoriums in Döbeln, Sachsen Foto: dpa

Bundeswehr zu Coronahilfe nach Portugal gestartet

Als Nothilfe für das von der Coronapandemie schwer getroffene Portugal sind am Mittwoch 26 Bundeswehrsoldaten mit Medizingeräten von Niedersachsen nach Lissabon gestartet. Das Team aus acht Ärztinnen und Ärzten sowie Sanitätspersonal soll drei Wochen lang in einem zivilen Krankenhaus bei der Behandlung schwerkranker Covid-Patienten helfen. Der Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generaloberstabsarzt Ulrich Baumgärtner, nannte die Hilfe vor dem Abflug vom Fliegerhorst Wunstorf ein „Zeichen für die europäische Solidarität“.

Mit dem Transportflugzeug Airbus A400M wurden außerdem Beatmungsgeräte und Infusionsgeräte nach Portugal gebracht. Das dortige Gesundheitssystem ist durch die Pandemie stark überlastet. Das Land im äußersten Südwesten Europas ist besonders von der als höher ansteckend geltenden Virusvariante betroffen, die zunächst in Großbritannien auffiel. (dpa)

975 neue Todesfälle in Deutschland

Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 9.705 Coronaneuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 975 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI vom Mittwoch hervorgeht. Vor genau einer Woche hatte das RKI 13.198 Neuinfektionen und 982 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.

Der Höchststand von 1.244 neuen gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.

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Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Mittwochmorgen bei 82,9. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie 2.237.790 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 03.02., 00:00 Uhr). Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte noch deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 58.956.

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Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 0,85 (Vortag 0,88). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 85 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. (dpa)

SPD pocht auf Coronahilfsgelder für Arme

Vor dem Koalitionsausschuss an diesem Mittwoch stellt die SPD deutliche sozialpolitische Forderungen an die Union. So verlangte SPD-Chefin Saskia Esken einen weiteren Kinderbonus für Familien mit geringem Einkommen. „Ich habe die klare Erwartung, dass wir heute im Koalitionsausschuss über eine Neuauflage des Kinderbonus sprechen“, sagte Esken der „Rheinischen Post“ (Mittwoch). Man habe mit dieser Bonuszahlung für Familien im vergangenen Jahr sehr gute Erfahrungen gemacht und wolle jetzt erneut diejenigen unterstützen, denen man in dieser Pandemie besonders viel abverlangen müsse – Kinder und Familien.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bekräftigte seine Forderung nach einem Zuschuss für Menschen in Grundsicherung und Geringverdiener. „Kitas, Schulen, Jugendclubs, Sozialkaufhäuser oder Büchereien sind seit langem zu“, sagte Heil der „Rheinischen Post“. Hilfsangebote für bedürftige Menschen fielen oft weg.

„Für uns als SPD ist ein wichtiger Punkt, dass wir noch einmal stärker auf die Schwächsten in unserer Gesellschaft schauen, die die Coronasituation besonders hart trifft“, sagte Generalsekretär Lars Klingbeil der „Passauer Neuen Presse“ (Mittwoch).

Die Spitzen von Union und SPD kommen an diesem Mittwoch im Koalitionsausschuss bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammen. Es ist das erste Treffen dieser Art seit Längerem. Zuvor hatte vor allem die Mi­nis­ter­prä­si­den­t:in­nen­kon­fe­renz mit Merkel die entscheidenden Weichen in der Coronakrise gestellt. Erstmals nimmt auch der neue CDU-Vorsitzende Armin Laschet an der Spitzenrunde im Kanzleramt teil. SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hatte eine solche Sitzung mit einer Entscheidung für eine einmalige Coronasoforthilfe in Höhe von 200 Euro für Grund­si­che­rungs­empfän­ge­r:in­nen gefordert.

Die Union will ihrerseits Erleichterungen für belastete Unternehmen erreichen. Ein Unternehmen mit coronabedingten Verlusten aus den Jahren 2020 und 2021 soll diese bei der Steuererklärung mit Gewinnen aus dem Jahr 2019 verrechnen können. (dpa)

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