Kampf gegen das Coronavirus: Bund fördert drei Impfhersteller

Rund 750 Millionen Euro sollen an die Pharmafirmen gehen. Forschungsministerin Karliczek rechnet mit der Zulassung möglicher Impfstoffe erst 2021.

Ein Arm Hände in Schutzhandschuhen und eine Spritze.

Der Bund fördert die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus mit viel Geld Foto: Christoph Schmidt/dpa

BERLIN taz | Auf der Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus wird die Bundesregierung drei Pharmahersteller aus Deutschland mit insgesamt bis zu 750 Millionen Euro unterstützen. Das gaben Bundeswissenschaftsministerin Anja Karliczek und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) am Dienstag in Berlin bekannt. Die Fördermittel sollten den Firmen dabei helfen, ihre aufwändigen Studien in der dritten und letzten Phase der Impfstofferprobung voranzubringen und ihre Produktionskapazitäten schon jetzt auszuweiten.

Mit zwei Unternehmen seien entsprechende Verhandlungen bereits abgeschlossen worden, sagte Karliczek. Dem Mainzer Hersteller BioNTech habe die Regierung 375 Millionen Euro zugesagt, der Tübinger Firma CureVac 230 Millionen Euro. Beide Unternehmen erforschen Impfstoffe gegen Covid-19 auf Basis so genannter messenger RNA, einer völlig neuen Impfstofftechnologie. Ihre Kandidaten haben die Phase I (CureVac) bereits abgeschlossen beziehungsweise befinden sich bereits an der Schwelle von Phase II zu III (BioNTech).

Auch das Dessauer Unternehmen IDT Biologika solle gefördert werden, so Karliczek, die Verhandlungen liefen allerdings noch. Die Ministerin dämpfte in diesem Zusammenhang Erwartungen, dass irgendeiner der Impfstoffe sehr zeitnah zur Verfügung stehen werde. Sie rechne „frühestens Mitte 2021“ mit einer Zulassung.

Es werde keine Abstriche zulasten der Sicherheit und Sorgfalt geben, betonte Spahn. Die Impfstoffkandidaten müssten zunächst „an zigtausenden Probanden“ gezeigt haben, dass sie sicher und wirksam seien, bevor sie genehmigt und der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden könnten. Da allerdings mit der Produktion der Impfstoffe bereits vor der Zulassung begonnen werde, könne man davon ausgehen, dass erste Dosen bereits unmittelbar nach der Zulassung verfügbar wären. Deutschland habe sich 40 Millionen Impfdosen für die Bevölkerung von den Firmen reserviert.

Wer als Erster vom Impfstoff profitieren solle, werde derzeit unter anderem in der Ständigen Impfkommission beraten. Denkbar sei, dass ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen bei der Vergabe bevorzugt würden, ebenso medizinisches Personal. Eine Impfpflicht schloss Spahn erneut aus.

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