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Es gibt den Spruch: „Der Fisch stinkt vom Kopf her!“ - was heißen soll, dass der Boss der Schuldige ist.
So einfach ist es leider nicht. Ohne den Knecht ist der Herr machtlos.
Und Knechte gibt es viel mehr als Herren.
„Teile und herrsche!“ - warum gelingt das den Machthabern immer wieder? - Warum gelingt es ihnen immer wieder, einen kleinen Teil des Volkes (Polizei/Armee) gegen den viel größeren Rest mit Gewalt vorgehen zu lassen?
Wenn Polizisten und Soldaten einfach nur eine Woche lang zu Hause blieben, wäre es mit jedem Machthaber aus.
Übrigens wäre es auch aus mit ihm, wenn der größere Rest des Volkes ebenfalls einfach nur zu Hause bliebe. Generalstreik nennt man so was.
@Wufulus Wufus „Der Fisch stinkt vom Kopf her!“ - das heißt nicht, dass der Boss der Schuldige ist, sondern dass er der Verantwortliche ist. Weil er so handelt - und nicht anders.
In Sachsen hat die CDU sich 25 Jahre lang rechtsradikal betätigt und Faschisten, wo es ging, unter Schutz gestellt. Dann kam die AfD.
Das soll nicht heißen, dass die meisten Sachsen nicht korrupt wären, sich für die besseren Deutschen hielten und vom Untertanengeist beseelt seien. Aber die CDU hat sich von genau diesen Sachsen immer wieder gerne wählen lassen und sie steht in der Verantwortung dafür, nichts unternommen zu haben, sondern ihr Klientel sogar noch in seinen Vorurteilen bestärkt zu haben.
Gelernt hat die CDU bis heute nichts und deswegen stinkt Sachsen vom Kopf her.
@Wufulus Wufus Ökonomie. Besser zu leben als andere.
Eine Studie zu Einstellungen bei der Polizei legt jetzt den Abschlussbericht vor. Studienleiterin Anja Schiemann über überraschend positive Befunde – und einige Problembereiche.
Wiederwahl von Lukaschenko in Belarus: Wahlsieg in Absurdistan
Lukaschenko hat die Wahl in Belarus „gewonnen“ – vorerst. Die dreisten Fälschungen könnten für den Autokraten aber der Anfang vom Ende sein.
Dauerautokrat: Präsident Alexander Lukaschenko nach der Stimmabgabe in Minsk Foto: Sergei Grits/ap
Dreistigkeit siegt! Doch diese alte Weisheit könnte sich für den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko als Anfang vom Ende seiner 26-jährigen Herrschaft erweisen. Angeblich soll er mit 80 Prozent der Stimmen die Wahl am Sonntag „gewonnen“ haben. Das ist gelinde gesagt absurd und hat mit der Realität nicht das Geringste zu tun.
Die Bilder vom Wahltag sprechen eine ganz andere Sprache: Eine Frau, die über eine Leiter Stimmzettel aus einem Wahllokal entgegennimmt und sich rasch entfernt. Wahlbeobachter*innen, die von Sicherheitskräften tätlich angegriffen werden. Menschen, die wahllos aus der Menge herausgegriffen, von Sicherheitskräften zusammengeschlagen werden und mit blutenden Gesichtern auf der Straße liegen bleiben. Und zehntausende Belaruss*innen mit weißen Bändern an den Handgelenken, die aller Brutalität des Regimes zum Trotz ihre Angst überwunden haben und entschlossen sind, dem Autokraten Lukaschenko die Stirn zu bieten – und das nicht nur in der Hauptstadt Minsk.
Dass Lukaschenko vor dem Einsatz von Gewalt nicht zurückschrecken würde und dafür auch Tote in Kauf nimmt, ist nicht überraschend, zumal entsprechende Drohungen vorher unüberhörbar waren. Es sagt eine Menge darüber aus, wie es um eine Staatsführung bestellt sein muss, die sich verzweifelt an die Macht klammert. Und die beharrlich ignoriert, dass in der belarussischen Gesellschaft einiges in Bewegung geraten ist.
Deshalb dürften diejenigen, die der Oppositionskandidatin Swetlana Tichanwoskaja ihre Stimme gegeben haben, auch nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Schon sind weitere Proteste angekündigt, und es gibt genügend Gründe zu der Annahme, dass viele diesem Aufruf folgen werden. Die Frage ist jetzt, ob sich Lukaschenko auch weiterhin auf die bedingungslose Loyalität seiner Handlanger stützen kann, um den Widerstand derer zu unterdrücken, die sich nicht länger mit einem „weiter so“ abfinden wollen.
Doch wie auch immer das Kräftemessen ausgehen mag, Lukaschenko sollte gewarnt sein: Business as usual wird es in Belarus nicht mehr geben.
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Schwerpunkt Krisenherd Belarus
Kommentar von
Barbara Oertel
Ressortleiterin Ausland
Geboren 1964, ist seit 1995 Osteuropa-Redakteurin der taz und seit 2011 eine der beiden Chefs der Auslandsredaktion. Sie hat Slawistik und Politikwissenschaft in Hamburg, Paris und St. Petersburg sowie Medien und interkulturelle Kommunikation in Frankfurt/Oder und Sofia studiert. Sie schreibt hin und wieder für das Journal von amnesty international. Bislang meidet sie Facebook und Twitter und weiß auch warum.
Themen
Notizen aus Belarus
Mehr Geschichten über das Leben in Belarus: In der Kolumne „Notizen aus Belarus“ berichten Janka Belarus und Olga Deksnis über stürmische Zeiten – auf Deutsch und auf Russisch.