piwik no script img

Wirecard fälschte seit 2015 Bilanzen

Die Staatsanwaltschaft wirft dem DAX-Konzern Betrug vor. Sein Ex-Chef ist nun in U-Haft

Bei dem insolventen Zahlungsabwickler Wirecard sind laut Münchner Staatsanwaltschaft bereits seit fünf Jahren systematisch Bilanzen gefälscht und Umsätze aufgebläht worden. Ex-Vorstandschef Markus Braun, der damalige Finanzvorstand Burkhard Ley und andere Manager hätten sich dazu schon 2015 entschlossen, sagte eine Sprecherin der Ermittlungsbehörde am Mittwoch in München. Sie wollten damit verschleiern, dass das Unternehmen im tatsächlich vorhandenen Geschäft Verluste schrieb, erklärte die Staatsanwaltschaft. Auf Basis der gefälschten Zahlen hätte Wirecard Kredite über 3,2 Milliarden Euro bekommen, die für die Banken voraussichtlich verloren seien. Das ergebe sich aus Aussagen eines Kronzeugen, der sich gestellt hatte. Braun, der zunächst auf Kaution freigekommen war, sitzt nach dem Bekanntwerden der weiteren Vorwürfe in Untersuchungshaft – ebenso wie Ex-Finanzvorstand Ley und der ehemalige Chefbuchhalter. (rtr)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen