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Corona-Demoskleinteilig

Verschwörer und Gegner demonstrieren auf 40 Kundgebungen

Verteilt über diverse Orte sind am Samstag wieder Demonstranten gegen die coronabedingten Beschränkungen auf die Straße gegangen. Die Versammlungen waren zumeist kleinteilig – der große Ansturm blieb aus. Etwa 1.000 Polizisten waren im Einsatz und begleiteten mehr als 40 Kundgebungen, darunter auch zahlreiche Gegenveranstaltungen.

Protestiert wurde vor allem zwischen Alexanderplatz und Großem Stern. Die Kundgebungen verliefen nach Polizeiangaben weitestgehend störungsfrei. Etwa 180 Menschen wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen, aber alle wieder entlassen. Ermittelt werde wegen Verstößen gegen die Coronaregeln. Zudem seien Strafanzeigen unter anderem wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, tätlichen Angriffs, Beleidigungen und Volksverhetzung gefertigt worden. Fünf Polizisten meldeten sich verletzt, einer habe im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Vorübergehend festgenommen wurde auch der Fernsehkoch Attila Hildmann. Während er im Lustgarten Interviews gab, hatte sich eine große Zahl an Personen um ihn versammelt. Als er mit diesen zusammen losziehen wollte, hinderten ihn die Beamten daran. Ihm würden Verstöße gegen das Versammlungs- und das Infektionsschutzgesetz vorgeworfen, sagte eine Polizeisprecherin. Hildmann war zuletzt mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien aufgefallen.

Eine Demonstration von Reichsbürgern am Großen Stern am Mittag war nach Angaben der Polizei vom Veranstalter beendet worden, nachdem sich die Teilnehmer nicht an die Vorgaben gehalten hatten, wie die Polizei per Twitter mitteilte. Erlaubt waren nur 50 Teilnehmer, es seien aber rund 100 gewesen, hieß es weiter. Von einigen Demonstranten wurden die Personalien aufgenommen.

Vor der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz demonstrierten mehrere Dutzend Menschen gegen rechts. Vom Theatergebäude hingen Transparente mit der Aufschrift „Kein Platz für Antisemitismus“ und „Kein Platz für Verschwörungsideologien“. Für den Platz lagen Anmeldungen unter anderem vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und von Anwohnerinitiativen gegen Verschwörungstheorien und für Solidarität vor.

Das linke Bündnis Re­claim Club Culture demonstrierte unterdessen mit einem antifaschistischen Fahrradkorso. Dabei beschlagnahmte die Polizei einen Wagen. Auf der Straße Unter den Linden trafen am Nachmittag der Fahrradkorso und Teilnehmer einer beendeten Versammlung aufeinander. Dadurch sei „eine unzulässige Ansammlung mit über 200 Personen“ entstanden, die Gruppen seien getrennt worden. (dpa)

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