Kandidatur für Grünen-Vorsitz: Simone Peter macht einen Rückzieher
Sie wolle sich der Erneuerung der Grünen-Spitze nicht verschließen, deshalb hat Simone Peter ihre Kandidatur zurückgezogen. Anja Piel hingegen will antreten.
Berlin dpa/afp | Die Grünen-Vorsitzende Simone Peter wird nicht wieder für den Parteivorsitz kandidieren. Sie wolle sich der Erneuerung der Parteispitze nicht verschließen, schrieb die 52-Jährige in einem Brief mit, den sie am Montag auf ihrer Homepage veröffentlichte. Mit der Kandidatur der niedersächsischen Grünen-Politikerin Anja Piel, über die die Hannoverschen Allgemeine Zeitung am Montag berichtete, sei „weiter Bewegung“ in die Kandidatenfrage gekommen, „die mich wiederum bewogen hat, den Platz frei zu machen“, schrieb Peter.
Sie ist seit 2013 Grünen-Vorsitzende. Im Oktober hatte sie noch angekündigt, sich beim Parteitag Ende Januar erneut zur Wahl zu stellen. Neben der niedersächsischen Landtags-Fraktionschefin Piel (52) kandidieren der schleswig-holsteinische Umweltminister Robert Habeck (48) und die Bundestagsabgeordnete Annalena Baerbock (37) für die Doppelspitze.
Sie werden beide zum realopolischen Flügel der Partei gezählt, Piel und Peter zum linken Flügel. Traditionell besetzen die Grünen ihre Chefposten mit Vertretern beider Flügel, zudem muss mindestens eine Frau der Partei vorsitzen. Peter gilt auch im linken Flügel als umstritten.
Die Grünen wählen am 26. und 27. Januar bei einem Bundesparteitag in Hannover eine neue Führung. Der bisherige Vorsitzende Cem Özdemir verzichtet nach mehr als neun Jahren an der Grünen-Spitze ebenfalls auf eine erneute Kandidatur. Er wollte ursprünglich Fraktionschef im Bundestag werden. Dies hat er jedoch aufgegeben, weil es nach seinen Angaben dafür keine Mehrheit in der Fraktion gibt.
Leser*innenkommentare
Alex Mansen
Test
Alex Mansen
Endlich , die Frau war unmöglich , ihre Kritik an der Kölner Polizei warum man denn bestimmte Risikogruppen (nafris) kontrolliere war das allerletzte.
Wen hätte die Polizei Silvester sonst kontrollieren sollen ? Alte Frauen , Kinder ?
Die Grünen bräuchten Realisten wie Boris Palmer an ihrer Spitze .
juri deutsch
Ohne Hausmacht aus dem wahrlich nicht grün verwöhnten Saarland (du wählst grün und erntest schwarz) sieht die aus einem SPD-MinisterIn stammenden Haushalt keine Chancen auf Weiterbeschäftigung? Dabei ist sie mit 52 jung, klar in der Ansage und bei den Grünen am Ende? Wir hätten uns Mut gewünscht, mit den anderen Kandidaten die politischen Argumente zu messen, Menno!!!
Warum ziehen nur so viele PolitikerInnen ihren Schwanz zu früh ein, statt mal was zu wagen.
Life is Life
Schade!
Simone Peter hat es immer wieder verstanden, klar grüne Grundüberzeugungen zu äußern, wenn andere Akteure begannen, sich all zu sehr dem parteipolitischen Mainstream anzubiedern.
Das werde ich vermissen!
Nico Frank
Die Koalitionsverhandlungen unter dem Label Jamaika haben gezeigt, Schäm Özdemir hat die Grünen so positioniert, dass es eine Partei der Beliebigkeit geworden ist, eine die zu allem bereit ist um an die Macht und an die Futterdröge zu kommen.