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Der Deutschen Bankläuft die Zeit davon

Kredite US-Abgeordnete fordern Infos zu Trump-Geschäften. Insider: Geldhaus will Aufschub

Die Deutsche Bank lehnte eineStellungnahme ab

FRANKFURTrtr| Die Deutsche Bank will einem Insider zufolge mehr Zeit für die Beantwortung von Fragen zu angeblichen Verbindungen von US-Präsident Donald Trump nach Russland. Ein Anwalt des Geldhauses habe am Freitag einen entsprechenden Brief an Demokraten im US-Kongress geschrieben, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Montag. Der Insider wollte sich nicht dazu äußern, wie viel Zeit die Bank benötigt.

Die Demokraten im US-Kongress forderten von Vorstandschef John Cryan detaillierte Aufklärung über Erkenntnisse des Instituts zu Konten seines Kunden Trump und den Krediten an den damaligen Immobilienunternehmer. „Der Kongress wird darüber im Unklaren gelassen, ob Kredite der Deutschen Bank an Präsident Trump von der russischen Regierung garantiert wurden oder ob sie anderweitig in Verbindung zu Russland standen“, hieß es in dem Schreiben der Demokraten im Finanzausschuss des Repräsentan­tenhauses an Cryan vom 23. Mai.

Sie halten auch die Geldwäsche-Affäre, in die die Deutsche Bank in Russland verwickelt war, für noch nicht aufgeklärt. Erst vergangene Woche hatte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) gegen die Deutsche Bank erneut ein Bußgeld verhängt, sie soll 41 Millionen Dollar (rund 37 Millionen Euro) wegen mangelnder Vorkehrungen gegen Geldwäsche zahlen.

Die Demokraten setzten Deutschlands größtem Geldhaus eine Frist bis vergangenen Freitag. Trump steht seit Monaten wegen angeblicher Kontakte seines Teams zur russischen Regierung unter Druck.

Ein Mitarbeiter der demokratischen Abgeordneten Maxine Waters bestätigte am Montag, dass die Bank „keine substanziellen Antworten auf unsere Fragen gegeben“ habe. Waters war eine der fünf UnterzeichnerInnen des Briefs vom 23. Mai. Die Deutsche Bank lehnte eine Stellungnahme ab.

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