piwik no script img

IS-Horrorvideos, türkische Angriffe, russische Militärpolizei

Syrien Putin plant nach der Eroberung von Aleppo eine Friedenskonferenz mit der Türkei und dem Iran

Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat ein grausames Video veröffentlicht, das ihren Angaben zufolge die Verbrennung zweier türkischer Soldaten bei lebendigem Leib zeigt. Die Aufnahmen zeigen zwei uniformierte Männer, die aus einem Käfig gezerrt und dann verbrannt werden. Zuvor ruft ein bärtiger Dschihadist auf Türkisch dazu auf, in der Türkei „Zerstörung zu säen“.

Die türkische Armee hatte in den vergangenen Tagen schwere Verluste bei ihrer Offensive auf die nordsyrische IS-Hochburg al-Bab erlitten. Bei drei Selbstmordanschlägen rund um die Stadt al-Bab wurden am Mittwoch 16 türkische Soldaten getötet und dutzende weitere verletzt. Am Donnerstag und Freitag starben nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mindestens 88 Zivilisten bei türkischen Luftangriffen auf al-Bab.

Beobachter gehen davon aus, dass es zwischen der Türkei und Russland einen Deal gibt: Russland hilft dem syrischen Assad-Regime bei der Eroberung Aleppos, die Türkei hilft syrischen Rebellen bei der Eroberung al-Babs. Aleppo befindet sich seit Donnerstagabend wieder vollständig unter syrischer Regierungskontrolle. Am Freitagnachmittag wurde im ehemaligen Rebellengebiet Ost-Aleppos russische Militärpolizei stationiert, während syrische Regierungstruppen und verbündete schiitische Milizen aus dem Iran in die völlig zerstörten Gebiete vorrückten. Aus dem westlichen Umland Aleppos beschossen Rebellen am Freitag die Stadt mit Raketen.

Russlands Präsident Wladimir Putin sagte in Moskau, das nächste Ziel in Syrien sei ein landesweiter Waffenstillstand. Er würdigte das Engagement der Türkei und des Iran. Assad und die drei Staaten wollten in Kasachstan im Januar über die Zukunft Syriens beraten.

(afp, rtr, dpa, taz)

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen