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Lebensmittel aus der Luft

Hilfe Außenminister Steinmeier (SPD)regt eine Luftbrückezur Versorgung der Menschen in Aleppo an. Gesprächemit russischem Außenministeram Montag. Grüneund Linke fordern Unterstützung der Vereinten Nationen

BERLIN epd/dpa/afp/taz | Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat eine Luftbrücke ins Gespräch gebracht, um die Menschen in der umkämpften syrischen Stadt Aleppo mit dem Nötigsten zu versorgen. Die Einwohner litten nicht nur unter den täglichen Luftangriffen, auch werde die Versorgung mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Medikamenten von Tag zu Tag katastrophaler, sagte Steinmeier. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sagte: „Aleppo ist der Hilfeschrei von 300.000 verzweifelten Menschen an uns alle: Lasst uns nicht sterben!“

Steinmeier sagte der Welt am Sonntag, vor allem für medizinische Güter solle die Möglichkeit zur Hilfe aus der Luft geprüft werden. Die Bundesregierung sei mit den Vereinten Nationen, den USA und mit Russland darüber im Gespräch, „wie die so dringlich gebotene humanitäre Hilfe unter Aufsicht der Vereinten Nationen nach Aleppo geliefert werden kann“. Bisher setzt die internationale Gemeinschaft für die Versorgung der Stadt mit Hilfsgütern im Wesentlichen auf Landtransporte. Eine Versorgung aus der Luft wäre mit großen Risiken verknüpft.

Am Montag trifft Steinmeier in Jekaterinburg seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow. Bei dem Gespräch werde es auch um die Lage in Aleppo gehen, teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit.

Grüne und Linke haben Steinmeiers Vorstoß begrüßt, aber weitere Schritte gefordert. „Es ist erfreulich, dass Steinmeier endlich über eine humanitäre Luftbrücke für Syrien redet“, erklärte der Grünen-Außenpolitikexperte Omid Nouripour. Es sei den Betroffenen nicht zu erklären, warum Flieger Bomben, aber keine Nahrungspakete abwerfen können. Er forderte Steinmeier auf, den Vereinten Nationen Kapazitäten für eine Luftbrücke anzubieten, „gegebenenfalls auch durch die Bundeswehr“.

Eine Luftbrücke für Medikamente und Nahrung für alle Teile Aleppos müsste längst eingerichtet worden sein, sagte die Linken-Außenpolitikerin Sevim Dagdelen. Die Bundesregierung müsse nun aktiv werden, „damit es im Weltsicherheitsrat unter Vermittlung des UN-Sonderbeauftragten für Syrien, Staffan de Mistura, zu einer Lösung kommt, die sowohl die USA als auch Russland mit einschließt“.

Ärzte in Aleppo hatten vergangene Woche in einem Appell an US-Präsident Barack Obama auf schnelle Hilfe für die notleidenden Bewohner gedrungen. „Uns helfen keine Tränen, kein Mitleid und nicht einmal Gebete, wir benötigen Ihr Handeln“, schrieben die Ärzte.

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