: Dem Verkehrsminister droht ein Untersuchungsausschuss
Autos Die Opposition will wissen, ob Dobrindt im letzten halben Jahr mit den Konzernen kungelte
„Da kommt noch einiges nach“, sagte der Chef des Verkehrsausschusses im Bundestag, Martin Burkert (SPD), zu dem am Freitag von Dobrindt vorgelegten Bericht über Nachmessungen an über 50 Modellen mehrerer Autobauer. Er nehme an, dass der von der Opposition geforderte Untersuchungsausschuss zum Abgasdebakel bald beschlossen werde. Aus Sicht der Opposition soll er prüfen, ob Analysen zugunsten der Autolobby verschleppt wurden. „Wenn sich der Verdacht erhärtet, dass Dobrindt das letzte halbe Jahr genutzt hat, um sich mit den Konzernen abzustimmen, haben wir ein richtiges Problem“, sagte der Linke-Abgeordnete Herbert Behrens, der das Gremium leiten soll.
Peter Mock von der internationalen Forschungsorganisation ICCT, der den VW-Skandal mit ins Rollen gebracht hatte, sagte, im Schnitt hätten die Maximalwerte des ausgestoßenen Stickoxids im KBA-Test für alle Fahrzeuge betrachtet mehr als das Sechsfache des Grenzwerts von 80 Milligramm pro Kilometer betragen. „Diese Daten liegen nahe an unseren eigenen Untersuchungen von Euro-6-Dieseln auf der Straße.“
Bei mehreren Dieselmotoren von Fiat geht die Untersuchungskommission des Bundesverkehrsministeriums zudem dem Verdacht auf illegale Abschalteinrichtungen nach. Den Hinweis dafür hatte Bosch geliefert. Laut der Bild am Sonntag soll das Steuerungselement dafür sorgen, dass sich die Abgasreinigung nach 22 Minuten abschaltet – Abgastests dauern im Schnitt 20 Minuten.
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