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Kolumne Die KriegsreporterinIch habe mich wieder verführen lassen

Kolumne
von Silke Burmester

Twitter macht einen ganz lull und lall: Man schreibt schneller, als man denkt, und dann ist man als Journalistin ganz schnell am Arsch.

Doch, es gibt sie, die jüdische Olymiade. Foto: reuters

H allo taz-Medienredaktion! Ich finde ja, die taz sollte mal von den Großen lernen. Von denen, die wissen, wie man eine Zeitung attraktiv macht. Deshalb sollte es an dieser Stelle das große Sommerrätsel geben, doch da ich diejenige bin, die was zu lernen hatte, ist alles anders. Also: Ich habe letzte Woche echt Scheiß gebaut. Denn ich habe mich mal wieder verführen lassen. Von dem heißen Ding Geschwindigkeit und völlig reflexhaft, unbedacht und – für eine Journalistin das am schwerwiegendste Versäumnis – bar jeder Rückversicherung, also Recherche – Zeug via Twitter rausgehauen.

Auf die Meldung von den Maccabi Games habe ich gefragt, ob Juden denn seit 1936 eigene Olympische Spiele bräuchten. Was nicht nur zeigt, dass ich im Geschichtsunterricht nicht aufgepasst habe, sondern eben auch nicht auf die Idee gekommen bin, mal zu gucken, was es mit den Maccabi Games auf sich hat. Und als hätte das nicht gereicht, gab es noch einen zweiten Tweet, nämlich mit der Frage an das ZDF, das in seiner Sendung von „jüdischem Sport“ berichtet hatte, was das denn sein solle: „jüdischer Sport“.

Vor dem Hintergrund, dass ich schon als Kind nicht verstanden habe, was an Juden anders sein sollte, finde ich den Begriff „jüdischer Sport“ sehr, sehr eigenartig. Aber Burmester-typisch setzte ich noch einen drauf: „Hakenkreuzweitwurf?“ Trotz einer nachgereichten Erklärung bin ich nun – auch in Israel – eine ausgewiesene Antisemitin.

Ich habe unter meinem Helm lange nachgedacht, ob ich das Thema hier aufgreife, zumal – wie die Reaktionen zeigen – es egal ist, was ich tu, es ist falsch. Ich kann in den Augen derer, die an einer besseren Welt arbeiten, nicht nicht Antisemitin sein.

Seit ein paar Tagen ist es ruhig im Netz. Nach Sonntag kam von der englischsprachigen Seite aus noch mal Bewegung rein, nachdem die Jerusalem Post über meine „Haltung gegenüber Juden“ berichtet hatte und die Tweets in den Zusammenhang mit den antisemitischen Übergriffen im Rahmen der Maccabi Games gestellt wurden. Das Thema hier jetzt noch einmal aufzugreifen wird eine weitere Aufmerksamkeitswelle mit sich bringen. Was eigentlich nicht sein müsste. Aber, ich denke mir, ich kann nicht immer auf anderen und ihren Verfehlungen rumhacken und bei meinen eigenen so tun, als wenn nichts gewesen wäre.

Zumal sich für mich eine Erkenntnis darstellt, die zwar nicht neu ist, aber schmerzhaft erfahren, an Gewicht gewinnt und mich zur Botschafterin werden lässt: „Leute“, möchte ich mahnen, „seid vorsichtig mit Twitter!“ Twitter ist ein geiles Zeug. Es macht einen lull und lall. Es ist bunt, es ist schrill. Und vor allem ist es schnell. Und wenn man dann wie ich schneller schreibt als denkt, ist man eventuell schnell am Arsch. Das mag egal sein, wenn man Metzgerin ist, nicht aber Journalistin.

Ja, manchmal kann man auch von Verlierern lernen. Wer also wissen will, wie das geht: „Unbeliebt in 140 Zeichen“, muss mich fragen. Ich kenne mich da aus.

So, und nachdem nach diesem Thema alles, was ich Hübsches in der Pipeline habe, unpassend wirkt, hebe ich mir die hübschen Dinge für nächste Woche auf. Du darfst dich, liebe Medienredaktion, jetzt schon auf tolle, alte Themen freuen. Aber eine Woche mehr oder weniger – das macht bei einem wie Franz Josef Wagner, dessen MHD eh seit Jahren abgelaufen ist, auch nichts mehr aus.

Das ist so, wie wenn man eine Dose Leipziger Allerlei im Regal findet, deren Mindesthaltbarkeitsdatum seit 1993 überschritten ist. Die ist so drüber, die schmeißt man weg, ohne noch lang nachzudenken.

In diesem Sinne zurück nach Berlin!

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Kolumnistin
Silke Burmester war über 25 Jahre schreibende Journalistin. Von Anfang an auch für die taz. Hier hat sie u.a. Carla Brunis geheimes Tagebuch veröffentlicht und als „Die Kriegsreporterin“ von der Medienfront berichtet. Jetzt hat sie beschlossen, Anführerin einer Jugendbewegung zu werden und www.palais-fluxx.de für Frauen ab 47 gegründet, das "Onlinemagazin für Rausch, Revolte, Wechseljahre“. Für die taz wird sie dennoch ab und zu schreiben, logo!
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40 Kommentare

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  • warum muss der sport eigentlich immer für nationale zwangsbekenntnisse missbraucht werden?



    ist es nicht schon schlimm genug dass er der kommerziellen werbung dienen muss?

  • Hallo Frau Burmester,

     

    an sich wären Ihre Fragen weder unlogisch noch schlimm - wenn das Ganze nicht auf politisch vermintem Gebiert stattgefunden hätte. Kopf hoch. Ich glaube mich zu erinnern, dass Ihr ehemaliger Kollege von Spiegel Online, Herr Augstein, vor geraumer Zeit bei der Wahl zum "Sexiest Antisemit alive" relativ weit vorne lag. Und er lebt ja auch noch.

  • Oh weia ... da Frau Burmester leider keine Links setzt habe ich mal ein bißchen Google angeschmissen, und die, die die Frau Burmester anfurzen, argumentieren ja z.T. noch schräger als diese?

     

    Z.B. (das ansonsten sehr informative) http://lizaswelt.net/2015/07/30/maccabi-chai/ – Was soll das denn? Die Juden haben ihre eigenen Sportvereine gründen müssen, weil sie als Juden aus immer mehr anderen Sportvereinen ausgegrenzt wurden? Ach, damit ist das denn entschuldigt? Weil die konnten ja nicht anders? Sonst hätte Frau Burmester sogar Recht gehabt?

     

    Warum sollen Juden, Schwule, Kreuzberger, Katholiken, Türken, BurmesteronTwitter-Follower nicht ihre eigenen Sportvereine, Gitarrenorchester, Gesangsvereine, Folkloretanzgruppen, Kampfsportschulen, Badeanstalten, sonstwas gründen, selbst wenn sie nicht diskriminiert werden?

  • Au Backe ....

     

    Mein Vater und mein Onkel waren mehrfache Europameister der Letten (nämlich der Exilletten) im Schach und im Blitzschach.

     

    Heißt, da haben sich regelmäßig Exilletten aus ganz Europa für eine Woche getroffen, um miteinander Urlaub zu verbringen, in ihrer Muttersprache miteinander zu klönen, zu trinken (in den Abendstunden) und eben Schach miteinander zu spielen.

     

    Wundert sich kein Mensch drüber. Und warum auch.

     

    Nur sobald ein Deutscher irgendwas – IRGENDWAS! – zu jüdischen Aktivitäten schreibt, betritt er vermintes Gelände. Und wie sich zeigt mit Recht: Warum wundert man sich darüber, daß Juden auch außerhalb Israels, verstreut wie sie sind, miteinander Sport treiben? Warum fällt uns da sogleich was auf?

     

    –––––––

     

    Ich finde das immer klasse, wenn jemand sagen kann: Kein Drumrumreden – Ich habe Mist gebaut und bitte um Entschuldigung. War nix.

     

    Glückwunsch. Diese Größe haben die Wenigsten.

    • @lichtgestalt:

      …;) hm -

       

      Also wer hier das/der wahre

      Filou ist -

      Ist alllang nich ausgeknobelt!

      Zumal - zumal - zwar kein Rabbi -

      Nein - ein ebensolcher

      Pater - in den

      Soutanierten - öh -

      Starlöchern steht!

       

      kurz&insgesamt passend -

      "Ach man will auch hier

      Schonwieder - Nicht so - wie -

      Die Geistlichkeit!"*

       

      Quarantaine du taz

       

      Bitte haben Sie Geduld und senden Sie ihn nicht mehrfach ab. - ok -

       

      mit F.K.Waechter - NÖ WIESO!

      *klar - der Altmeister W.B.

    • @lichtgestalt:

      Wir wollen doch nicht den Kardinalfehler dieser Regierung nachäffen und in ständiger Selbstkritik zerfließen (;-))

  • 2G
    24636 (Profil gelöscht)

    "…Ich habe unter meinem Helm lange nachgedacht, ob ich das Thema hier aufgreife, zumal – wie die Reaktionen zeigen – es egal ist, was ich tu, es ist falsch."

     

    Als Journalistin könnte es Ihnen möglich sein, von sich und der persönlichen Betroffenheit zu abstrahieren. Sie hätten doch den Leser an ihrer Nachdenklichkeit teilhaben lassen, eine Problematisierung vornehmen können, statt das nun noch in der Kolumne zu verwursteln.

     

    Zum Echo von Walsers Waldhorn (siehe Kommentare) kommt man dann aus dem persönlichen Bezug nur schwer noch heraus. Dann hat man wie hier zwar seinen Beifall, aber der wiederum verdeutlicht nur, dass wir in Deutschland nach wie vor ein Problem haben: Mit der Sprache über Israel und über die jüdische Kultur, aber nicht minder mit einem ganz alltäglichen Antisemitismus. Alltäglich durch die ständigen Empörungswendungen (oft mit vereinfachendem Verweis auf die Tagespolitik in Israel), gegenüber dem uns jederzeit ebenso offenstehenden Rekurs auf die Geschichte.

  • Wie steht die Fifa denn eigentlich zu "jüdischem Sport", oder ist da wieder mal keiner zuständig?

    • @Rainer B.:

      Was hat die Fifa damit zu schaffen, wenn sich Juden zu nem Sportfest treffen und dort z.B. Schwimmen oder Handball spielen?

       

      Die Polen übrigens veranstalten auch solche Spiele. Nennen sich "Olimpiada Polonijna"

      • @Biene Maya:

        Sie haben recht. Die Fifa hat mit Sport im allgemeinen und im besonderen gar nichts zu tun.

        Die Amerikaner haben ja auch son Ding. Das nennt sich da "American football". Regt sich hier auch keiner groß drüber auf.

  • Wenn es "jüdischen" Sport gäbe, müsste es auch "evangelischen", "katholischen", "orthodoxen", "muslimischen", "buddhistischen", "schamanischen", "agnostischen", "atheistischen".......usw. Sport geben, wobei jede dieser Sportarten benennbare Spezifika haben müsste.

    Was ist antisimeitisch daran, dies, wenn auch mit einem Extrembeispiel, als Unsinn zu entlarven? Sport wird von den unterschiedlichsten Menschen betrieben, ohne dadurch jeweils sein Wesen zu verändern. Wenn Juden ein Sportfest organisieren, was zu begrüßen, mir aber als Sportmuffel persönlich egal ist, wird deshalb nicht der Sport jüdisch. Eine solche Behauptung stünde gedanklich dem Nazirassismus näher, als ihren ÄußerInnen lieb sein kann. Bitte etwas weniger Hysterie beim Thema "Deutsche und Juden", denn diese Unterscheidung ist selbst antisemitiscehn Ursprungs, denn zwischen Deutschen und Katholiken oder Atheisten unterscheidet ja auch niemand. Im 19. Jahrhundert haben viele Juden sich eher als Religionsgemeinschaft denn als Nation verstanden, was von den Nazis und ihren un-geistigen Vorläufern zunichte gemacht wurde und dem von manchen gerne stellvertretend gebrandmarkten Zionismus endgültig zum Durchbruch verholfen hat.

    • @Joba:

      Zwischen Deutschen und Katholiken wird inzwischen zum Glück nicht mehr unterschieden. Das sahen die Preußen mit dem Lutheranismus als Staatskirche in Auseinandersetzung mit den "Ultramontanisten" im Kulturkampf durchaus mal anders.

       

      Im Übrigen, warum sollen sich nicht die Stammbesucher einer Kneipe zu einer Theken-Fußballmannschaft zusammenfinden? Warum sich nicht unsere ausländischen Mitbürger zu einem eigenen Turnverein? Warum soll sich nicht ein Badmintonteam der Meßdienerschaft der Pfarrei St. Petrus einem Badmintonteam der Konfirmanten von der Christusgemeinde stellen können? Und warum sollen sich nicht Juden aus aller Herren Länder zusammentun, um miteinander ein paar Tage verbringen, versammelt um sportliche Aktivitäten, ohne daß man da gleich was hineingeheimnissen muß von "jüdischem" Sport, den es doch nicht eigens zu geben brauche?

      • @Seeräuberjens:

        Etwas anderes habe ich nicht behauptet. Alle, die wollen, können sich zum Sport zusammentun und mit oder gegeneinander antreten. Nur wird die Sportart als solche nicht von denen attributiert, die sie ausüben, sondern durch allgemeine Regeln und geforderte .Bewegungsabläufe definiert . Messdiener und Konfirmanden spielen Fußball, nicht Meßdiener- oder Konfirmandenfußball. Und wenn Juden (unter sich oder mit Nichtjuden) Sport treiben, ist das kein jüdischer Sport.

        • @Joba:

          Beim ostfriesischen Gummistiefel- oder Teebeutelweitwurf wird diese Argumentation aber schwierig :D

           

          Wenn man es so genau definiert, kriege ich in der Tat Probleme, meine Position zu verteidigen. Sicher, Juden treiben Leichtathletik, nicht "jüdische Leichtathletik". So, wie es Juden gibt, die Physik betreiben, nicht etwa "jüdische Physik".

           

          Trotzdem grummelt bei mir kein Bauchgefühl, wenn das ZDF vermeldet, der jüdische Sport sei in Berlin wieder heimisch geworden.

        • @Joba:

          Das Beipiel Kirchenkampf halte ich für ungeeignet, weil Bismarcks Propaganda, bei der protestantischen Mehrheit, für die Glaube und Kirche längst nicht mehr die Rolle spielten, wie die Obrigkeit des Kaiserreichs gerne gehabt hätte, nicht so recht verfing, während der Antisemitismus leider tiefer in der Gesellschaft verankert war und leider bis heute ist.

          • @Joba:

            Bismarcks Propaganda ging ja weniger religiös – wir sind die besseren Christen oder so – denn vielmehr politisch: Die Katholiken gehorchen im Konfliktfall doch eher ihrem Bischof in Rom als der Regierung in Berlin, sind eben nicht der weltlichen Obrigkeit untertan, sondern zuletzt der römischen. So wie heute noch "islamische Parallelgesellschaften" problematisiert werden oder die "Scharia-Polizei".

          • @Joba:

            Die Argumentation beim Kirchenkampf war weniger eine religiöse – wir sind die besseren Christen – als vielmehr eine politische: Die Katholiken sind im Konfliktfall Untertanen des Bischofs von Rom, nicht der Reichsregierung. Die gehorchen eher Weisungen aus Rom als unseren Gesetzen. Und das war damals durchaus nicht nur Propaganda, sondern berechtigte Sorge. Ein Chronist meines Heimatdorfes aus dieser Zeit notierte, die seien Berlin untertan – Weil Rom denen das so gesagt habe, ansonsten empfänden sie das preußisch geprägte Deutsche Reich kulturell eher als fremd, nicht als ihr Ding.

             

            Aber ist vermutlich ein Nebengleis.

             

            Ähnliche Sorgen machen wir uns heute ja aber auch noch um "muslimische Parallelgesellschaften", "Scharia-Polizei" und ähnliches.

             

            In diesem Sinne handelt es sich bei den Maccabi-Spielen natürlich nicht um "jüdischen Sport". Allerdings ja aber um eine jüdische Sportveranstaltung, die ja auch bewußt als solche auftritt und wahrgenommen werden will, als durchaus Bekenntnis dazu, als Jude sich in Deutschland wieder aufgenoimmen zu fühlen. Unpolitisch ist das ja nun nicht.

      • @Seeräuberjens:

        Um paar sinnvollere Beispiele zu nennen: Warum sollen die Arbeiter von Bayer Leverkusen in ihrer Freizeit nicht einen gemeinsamen Gesangsverein aufziehen? Segelclub? Fußballverein? Warum sollen die Lesben und Schwulen kein eigenes Sportmeeting machen ( https://de.wikipedia.org/wiki/Gay_Games )? Warum wundert es uns dann, daß es eigene jüdische Sportvereine gibt – Sollen sie doch, wenn es ihnen Spaß macht, irgendwas gibt?

         

        Irgendwas stimmt mit uns nicht, das habe ich jetzt mal wieder gelernt.

  • Hallo Frau Burmester, Ihnen ist nichts vorzuwerfen.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Schön, daß Sie das besser wissen als Frau Burmester :)

  • "…Ich habe unter meinem Helm lange nachgedacht, ob ich das Thema hier aufgreife, zumal – wie die Reaktionen zeigen – es egal ist, was ich tu, es ist falsch. Ich kann in den Augen derer, die an einer besseren Welt arbeiten, nicht Antisemitin sein.…"

     

    …vielleicht doch - nochmals - unterm Harten Hut - &sich dabei am Kopf -kratzen die Dame¿!

    Besser is das -

    Ansonsten - das wird schon wieder.

     

    ps & - gemach, was Micha Brumlik über

    Makkabiade, ihre Wurzeln & - Exorzismus - nich auf twitter - sondern hier inne taz zu Papier gebracht hat -

    War mir bzgl. Max Nordau neu - danke; ansonsten aber zur Entstehung im übrigen etc ziemlich windschief -

    Aber das ist halt wie bei den Sportbewegungen - ende19./frühes20. -insgesamt - kompliziert&eine andere Geschichte.

     

    Quarantaine du taz

     

    Bitte haben Sie Geduld und senden Sie ihn nicht mehrfach ab. - ok -

     

    mit F.K.Waechter - NÖ WIESO!

    • Bruno , Moderator
      @Lowandorder:

      Lieber Lowandorder,







      Du hast recht, aber auch wieder nicht. In meinem Text hieß es: "Ich kann nicht nicht Antisemitin" sein. Die taz-Korrektur hat (man möge Nachsicht mit diesem Geist walten lassen, ich übe noch) das zweite "nicht" entfernt. In der aktuellen Onlineversion steht jetzt die richtige Fassung.







      Silke Burmester

      • @Bruno:

        fein - Liebe Silke Burmester -

         

        bitte die deformation professionelle -

        gern eher bei fremden Texten -

        zu entschuldigen;

        Gedacht - wie anners - hat

        ichs mir schon;))

  • ZITAT aus der Jerusalem Post:

     

    Critics said Silke Burmester, a left-wing journalist who writes for die Taz, die Zeit and a journalism trade magazine Medium Magazin, is stoking anti-Semitism. In response to the neo-Nazi threats, she wrote on Twitter, “What are these Jewish sports festivals?” and, “Have the Jews had their own Olympic games since ’36?” The Nazi regime hosted the 1936 Olympic Games in Berlin and banned German Jews from participating. Alex Feuerherdt, a leading expert on anti-Semitism in Germany’s sporting culture, told The Jerusalem Post on Saturday, “Naturally what Burmester said is anti-Semitic, because for her, it is not scandalous that neo-Nazis attack Jewish athletes, but rather that the Jews have their own sports festival.” Feuerherdt added, “Jews established the event [Maccabi] because of anti-Semitism and Burmester wants Jews to integrate and not have their own sports event. She obviously has a problem with Jewish self-confidence and sovereignty and her comments reflect double standards.” In a second tweet, Burmester wrote, “I understand if not everybody finds all of my tweets about ‘Jewish sports’ successful. I would rather have a world beyond classification.” Feuerherdt said this comment also reflected her anti-Semitism. Burmester described the Jewish event using Nazi imagery, writing, “The Jewish sport has again arrived in Berlin, [according to] @ZDFheute [a TV news station]. What should that be? Swastika-throw?” The US-based Jewish website Heeb criticized Burmester’s tweets: “So there you have it: Some Germans are so over anti-Semitism, they’re over the existence of Jews.” The article by Fabian Wollf, titled, “Jews Do Sports, Germans Weirded Out,” added that “Jews expressing their Jewish identity beyond religion will often hear they should get over it and not harp on differences.”

    • Bruno , Moderator
      @tazzy:

      Die Jerusalem Post schreibt "In response to the neo-Nazi threats, she wrote on Twitter”. Das ist falsch. Meine Tweets waren keine Reaktion auf die Vorkommnisse. Ich habe sie völlig unabhängig davon geschrieben. Nicht nur ich mache Fehler...

      Silke Burmester

      • Philip Meinhold , Autor , Autor
        @Bruno:

        Ihr erster Tweet war eine direkte Antwort auf einen Artikel des Störungsmelder, in dem es um Drohungen von Neonazis gegen die Maccabi Games ging:

        http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2015/07/27/neonazis-bedrohen-juedische-sportfestspiele-in-berlin_19776

         

        Insofern hat die Jerusalem Post recht.

        • @Philip Meinhold:

          Unsinn, wo wollen sie diese "direkte" Antwort gesehen haben? Es gibt keine Belege und keine direkte Verbindung dafür, außer man interpretiert diese selber hinein.

           

          Die Äußerungen des Herrn Alex Feuerherdt in der Jerusalem Post sind ebenfalls aus den Finger gesogene Ferndiagnosen über einen Menschen, den er überhaupt nicht kennt.

           

          Ich würde die Behauptungen des Herrn Feuerherdt eher als bösartige Unterstellungen bezeichnen, nicht als neutrale Analyse.

          • 2G
            24636 (Profil gelöscht)
            @tazzy:

            Es geht hier um Einstellungen, Distinktionen, Perspektiven, Stereotype. Es geht nicht darum, ob jemand ein Antisemit ist, sondern welches Denken sich in einer konkreten Aussage und ihrer Bezugnahme reflektiert. Das auf die persönliche Ebene zu zerren ist dem Boulevard und (leider auch) Frau Burmester geschuldet.

             

            Aber vielleicht liegt gerade darin auch eine weitere Problemebene: Dass wir immer von Einstellungen auf eine Personendefinition schließen wollen. Jeder von uns kennt seine Eigenprägung durch Stereotype, es ist die Oberflächlichkeit des Boulevards, die so etwas alleine und auschließlich bestimmten Personengruppen zuschreibt, bei denen die Ausprägung zum Ressentiment besonders hoch ist.

             

            Was dann hier in den Kommentaren geschieht ist Reflex: Verurteilung oder Schulterschluss. Wenn es darum geht, hat das Thema verloren.

          • Philip Meinhold , Autor , Autor
            @tazzy:

            Auf dem Twitter-Account von Silke Burmester. Dies war der Tweet des Störungsmelder mit angehängtem Artikel:

             

            "#Neonazis bedrohen jüdische #Sport-Festspiele in #Berlin #MaccabiGames"

             

            Dies die Antwort von Frau Burmester:

             

            "@stoerungsblog @annalist Was bitte sind "jüdische Sportfestspiele"? Haben Juden seit 36 ein eigenes Olympia?"

             

            Das war ja unter anderem das Irritierende an diesem Beitrag.

  • Ich kann den Tweet vollkommen nachvollziehen. Die gleiche Frage habe ich mir auch gestellt, als ich Nachrichten über dieses jüdische Sportfest vernommen habe. Nur hatte ich nicht den Drang, sie der Empörungsschickeria zum Fraß vorzuwerfen.

     

    Mir ist es vollkommen gleich, ob mein Gegenüber an Allah oder das fliegende Spaghettimonster glaubt, wenn er mit mir eine Runde [sportart mit Ball einsetzen] spielen will, bin ich dabei. :)

  • Moin Frau Burmester, vielleicht habe ich verstanden, warum sie sich wegen ihrer Twitter-Meldung rechtfertigen. Unverständlich erschien mir Ihr Zunge-raus-stecken gegen die Taz, weil Deniz Yücel zu Springer wechselte. Ist “Springer” ein Jugendtrauma (so wie bei V. Pispers, der nun aber nicht Emma niedermacht, sondern nur Frau Schwarzer als “Sexarbeiterin” (er sagte “Nutte” bei der Bildzeitung) schmähte). Schön, wenn Sie die Grenzen des Sagbaren offen halten. Oder halten Sie“Springer” für keinen Resonanzraum von diskussionswürdigen Gedanken?

    • @Baldur Jahn:

      Sie denn¿

       

      Damit dürften Sie - bei der elaborierten Sprache - aber ziemlich allein stehen!

  • "Twitter ist ein geiles Zeug. [...] vor allem ist es schnell. Und wenn man dann wie ich schneller schreibt als denkt, ist man eventuell schnell am Arsch."

    Trösten Sie sich. Sie haben Kollegen, für die selbst die gute alte behäbige "Zeit" noch zu schnell zum Denken ist.

     

    Ich dachte zuerst, Sie wollen uns auf den Arm nehmen. Aber ein kurzer Blick in die JPost hat mich eines Besseren belehrt. http://www.jpost.com/Diaspora/Anti-Semitic-abuses-in-Berlin-mar-Maccabi-games-410820

    Was Ihren vermuteten Antisemitismus angeht, teilen Sie jetzt das Schicksal von Jakob Augstein. Ich denke, damit kann man leben.

  • Oh Mann... Da haben Sie sich aber richtig was zuschulden kommen lassen. Ob das noch mal was wird. Alles Gute!