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Steinmeiers Israel-BesuchBlockade von Gaza lockern

Außenminister Frank-Walter Steinmeier appelliert an Israels Regierungschef Netanjahu: Von Gazas Wohlstand hänge auch Israels Sicherheit ab.

Frank-Walter Steinmeier spricht vor Fischern in Gaza-Stadt. Foto: dpa

JERUSALEM taz | Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier ist in Sorge, dass es einen erneuten Gazakrieg geben könnte. Die „katastrophale Situation“ erlaube es nicht, den Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Häuser aufzuschieben, erklärte Steinmeier, als er am Montag in Gaza ein Flüchtlingslager, eine UN-Schule sowie den Fischereihafen in der Stadt besuchte. Der SPD-Politiker forderte Israel zu Erleichterungen der Blockade des Gazastreifens auf, die 1,7 Millionen Bewohner betrifft.

Steinmeier räumte jedoch ein, Voraussetzung dafür sei die Einstellung der Raketenangriffe. Erst in der vergangenen Woche hatten Mitglieder der radikalen Bewegung Islamischer Dschihad mehrere Raketen auf Israel abgeschossen. Die De-facto-Regierung der Hamas im Gazastreifen hält sich noch weitgehend an das vor knapp einem Jahr getroffene Waffenstillstandsabkommen.

Steinmeier folgt mit seinem Besuch im Gazastreifen einer neuen Linie. Zuletzt war die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini dort. Die ausländischen Chefdiplomaten beschränkten sich früher auf Abstecher nach Ramallah. Die seit dem Krieg im vergangenen Sommer gehäuften Reisen nach Gaza signalisieren eine Verschiebung der politischen Brisanz und der Möglichkeiten. Ging es bislang zentral um eine Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen, so konzentrieren die Außenminister ihre Anstrengungen nun auch verstärkt darauf, neue Eskalationen abzuwenden.

Über 60.000 teilzerstörte Häuser im Gazastreifen sind inzwischen wiederhergestellt. Problematisch bleibt der Wiederaufbau von komplett zerstörten Häusern. Für nur 200 der insgesamt über 11.000 zerbombten Gebäude ist derzeit eine Finanzierung gesichert. Die Bundesrepublik gehört zu den wenigen Staaten, die die im Herbst zugesagte Aufbauhilfe auch zahlt. „Israels Sicherheit hängt am Wohlstand von Gaza“, drängte Steinmeier zum raschen Wiederaufbau. „Niemand von uns wünscht sich einen erneuten Krieg zwischen Israel und Gaza.“

Bei den Gesprächen mit israelischen Regierungsvertretern haben sich die Fronten seit seinem letzten Besuch in Jerusalem eher noch verhärtet. Steinmeier drängte unverändert auf neue Verhandlungen mit dem Ziel der Zweistaatenlösung. Netanjahu ging zwar während einer gemeinsamen Pressekonferenz auf Abstand zu der vielzitierten Stellungnahme kurz vor den Wahlen, als er eine Zweistaatenlösung ausschloss. Gemeint habe er, dass lediglich die Bedingungen derzeit für zwei Staaten nicht gegeben seien, auch weil die Palästinenser es ablehnten, Israel als den jüdischen Staat anzuerkennen. Entscheidend ist aber auch, dass Jerusalems neue Koalition rechtsnationaler und orthodox-religiöser Parteien einen Rückzug Israels aus dem Westjordanland ablehnt.

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85 Kommentare

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  • Netanjahu hat es genauso gemeint wie er es gesagt hat und wie es auch sehr offensichtilich ist - es wird keinen Palästinenserstaat geben - jetzt dreht er vor der internationalen Gemeinschaft wieder mal eine Pirouette und behauptet SO sei es nicht gemeint gewesen. Natürlich bedanken sich dann die westlichen Politiker gern für diese "Klärung" - dann können sie weiterhin schön Hände schütteln und so tun als ob die Sache einfach noch nicht richtig verhandelt worden ist.

  • Ob Steinmeier sich inzwischen für seine unbedachten Worte entschuldigt hat?

    • @Aaron Kunz:

      welche unbedachten Worte meinen Sie?

    • @Aaron Kunz:

      bei den gazanerinnen?

      das wäre wohl angebracht!

  • Sicherlich, so genau wird da nicht hingeguckt. Eigentlich nennt man es Gießkannenprinzip und es hat sich vielfach bewährt.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Wer guckt wo nicht so genau hin?

       

      Israel jedenfalls achtet sehr genau darauf, was und wer in den Gazastreifen gelangt, bestreitet lediglich, für die Folgen verantwortlich zu sein.

       

      Da ich über die Hilfe aus der BRD auch nur von konkreten Projekten gehört habe, die nicht ausreichend sein mögen, wie ansonsten Zahlungen an die UNWRA bzw. PA , weiß ich nicht, wo da eine Gießkanne operieren soll.

  • Mal schauen, ob Frau Knaul demnächst mitteilen kann, ob und welche nachhaltigen Wirkungen aus dieser Reise des Frank Walter Steinmeier durch Palästina, mit seinen Zwischenstationen in Westjerusalem (Israel), Ramallah (Westjordanland) und Gaza verzeichnet werden können.

     

    Bewegung war ja angekündigt, weil Steinmeiers Besuch in Gaza als „hohes Tier“ eine Änderung im Verhalten der EU im Umgang mit diesen Teil Palästinas und der Hamas signalisieren sollte, die ja sonst nicht mit solchem "Besuchskaliber" aufgetreten war.

    • @Lindenstock:

      ich fürchte ja, da werden wir nix mit gurnix zu lesen bekommen.

      vielmehr fürchte ich bewegung militärischer art an anderer stelle - irgendeine hisbollah zurechenbare rakete wird sich sicher finden lassen.

      • @christine rölke-sommer:

        Wenn die Hisbollah durch den IS in Anspruch genommen sein sollte, mag Israel darin eine Chance für einen Angriff sehen, in welcher Richtung sollte es denn nun auch jetzt eine neue Ablenkungsfront aufbauen. Bleibt doch sonst nur Iran und Gaza, was aber im Augenblick nicht so ganz passend wäre.

         

        Die israelische Methode, Unschuldige – derzeit die Hamas wie die letzten Luftangriffe wegen der Abschüsse unbedeutender Raketen durch Salafisten zeigen – leiden zu lassen, hätte von Steinmeier und der Bundesregierung schon längst scharf angegriffen sein müssen, statt dessen wird Bundeswehr zur Zusammenarbeit mit der IdF verdonnert, werden Waffen geliefert statt Wirtschaftssanktionen zu beschließen, werden Rüstungsaufträge an Israel vergeben.

         

        Staatspräsident Rivlin war gerade in der BRD gewesen und lässt sich nun verlauten, es sei erst dann überhaupt zusammen mit der EU an einem Wiederaufbau zu denken, wenn die sterblichen Überreste zweier, vermisster israelischer Soldaten ausgehändigt werden, von denen man glaubt, sie befänden sich im Gazastreifen.

         

        Und das nachdem der Waffenstillstand bei und nach dem verhandelt wurde, bald ein Jahr lang andauert.

        • @Lindenstock:

          ich find es ja ein bißchen schräg, bei 1-ner selbsternannten salafi-gruppe von IS zu sprechen.

          aber nu ja, jedem das horrorszenario, das er braucht.

           

          was die sterblichen überreste anlangt: auch das hat einen haut gout. erst handelt zh''l beim verdacht, es könnte der versuch einer entführung vorliegen, nach hannibal-direktive, also zerballert alles rund um die vermutete entführung zu hackfleisch, das mutmaßliche entführungsopfer inklusive - und dann will es hackfleisch zurück haben? nachdem zh''l die maxime "gefangene werden nicht gemacht" umgesetzt hat?

          auf welche logik soll man sich denn da einlassen?

  • Ich bin erstaunt, dass es so leicht möglich ist für die Hamas, die EU-Wiederaufbau-Gelder für den Bau erneuter Tunnel abzuzweigen.

     

    Ich vermute, wenn die Grenzen von Gaza offen sind, würden die meisten Einwohner sich erst mal bessere Jobs suchen.

    • @nzuli sana:

      Sie haben Recht mit Ihrer Einschätzung, dass Steinmeier nur die Möglichkeit blieb, die Verantwortung der Besatzungsmacht für die Notlage in diesem Streifen Palästinas herauszustellen, was erzwingen würde, Druck auf diese Macht auszuüben.

       

      Und wäre eine von der israelischen Propaganda in die Welt gesetzte Behauptung, die Befreiungs- und Verteidigungsbewegung Hamas kassiere unlauter EU-Gelder ein, beweisbar, hätte man sich von Seiten Tel-Avivs schon längst mit den Europäern in Verbindung gesetzt und OLAF wäre eingeschaltet worden. Auf die damit zum Ausdruck gebrachte Haltlosigkeit solcher Vorwürfe weisen Sie mit ihrem Erstaunen zurecht hin!

       

      Somit wirft dies ein aufklärendes Licht auf die israelische Propaganda und auf das dennoch gegenüber Israel kleinlaut auftretende Gebaren des Herrn Steinmeier.

       

      Es ist aber gerecht, dass unter den Flüchtlingen, die von Europa vor dessen Grenzen ausgesperrt werden auch die Palästinenser zu denen gehören, die mit ihrem Schicksal aufzeigen, dass Europa im hohen Maß für diese Fluchtbewegungen mit verantwortlich ist, sich dieser Verantwortung aber nicht stellt.

       

      Wie peinlich und wirkungslos Steinmeier selbst diesen kurzen Palästinabesuch erlebt haben könnte geht aus einer Angabe aus der Jüdischen-Allgemeine hervor,

      http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/22401

       

      wonach man es sich von israelischer Seite nicht nehmen ließ auch noch darum zu bitten, die BRD möge „im Kampf gegen das »ungerechte Bezeichnen von Gütern aus den jüdischen Siedlungen in Judäa und Samaria an vorderster Stelle«“ stehen – und das, obwohl es Israel ist, dass den Wiederaufbau in Gaza finanzieren müsste.

       

      Solch eine Dreistigkeit muss einen Grund haben.

      • @Lindenstock:

        allmählich kann man BDS in Israel nicht mehr ignorieren. denn es geht längst nicht mehr um die kennzeichnung von avocados und meersalzpackung aus den siedlungen - sondern darum, was den großen firmen näher ist, ihre marktanteile auf den je einheimischen märkten oder eine geschäftsbeziehung unter vielen http://www.jpost.com/Israel-News/Politics-And-Diplomacy/French-telecom-giant-Orange-plans-to-cut-ties-with-Israel-CEO-says-404958

        ist nur ein beispiel.

         

        was an der bezeichnung "produkt aus illegaler for-jews-only-siedlung in den OPT" ungerecht wäre, versteh ich nicht. das ist eine nach internationalem recht korrekte bezeichnung.

         

        aber, wie gesagt: darum geht's nicht mehr alleine. sondern darum, dass BDS zunehmende wirkung zeigt auf dem markt der güter, investitionen, wissenschaften und künste.

         

        was lehrt uns das? mich jedenfalls, dass boykott etc. von unten wirksamer ist als staats-sanktionen.

        woran das liegt?

        könnte sein daran, dass BDS mehr mit gerechtigkeit zu tun hat als politisch unliebsame gegner auf schwarze listen zu setzen und ihre konten zu sperren.

        • @christine rölke-sommer:

          An große Wirksamkeit mag ich noch nicht glauben, aber hierzulande wird selbst in der Linkspartei versucht, den Gedanken an Boykott israelischer Waren als inquisitorisch zu ahndende Handlung, einer Gotteslästerung gleich hinzustellen.

           

          Man mag aber dem Steinmeier zu Gute halten, dass es mittlerweile so viele Konfliktfelder gibt, bei denen er angemessen und kompetent Politik einbringen müsste, dass er schon gar nicht mehr weiß, wo und wie er sich am Besten durchmogeln soll.

           

          Nur ohne Baumaterial kann man nicht bauen - das sollte sein Stab zu lösen wissen.

        • @christine rölke-sommer:

          es sind aber die vielen Politiker hierzulande, die immer wieder behaupten, sie könnten keinen Einfluss ausüben, nur die USA würden über den nötigen Einfluss verfügen.

           

          Dieses Gerede hat sich über Jahrzehnte nicht geändert und so, wie bei der Forderung nach Abzug der Siedler mit dem Vorwurf, man wolle wieder „judenreine“ Gebiete schaffen gearbeitet wurde, ist es auch mit der Diskussion über Boykott oder Wirtschaftssanktionen, denen das Etikett, dies würde einem „Kauft nicht bei Juden“ entsprechen, angeheftet werden sollte.

           

          Das ist zwar alles Unfug und ein Missbrauch der Geschichte, aber kommt denen, die sowieso nicht ernsthaft daran denken wollen, gegen israelische Willkür einzuschreiten, gerade recht.

           

          Einreiseverbote in die EU hingegen wären auch praktikabel und wirkungsvol, einerseits gegen Politiker, die es all zu weit treiben, andererseits auch für jene die glauben, sie müssten in den BG leben, dann das ließe sich vielleicht ermitteln.

           

          Steinmeier hat aber keine Androhung gemacht - öffentlich nicht, wahrscheinlich auch nicht inoffiziel.

          • @Lindenstock:

            nun, Obama ist deutlicher geworden https://www.youtube.com/watch?v=TA-1Nl-5PX0

            • @christine rölke-sommer:

              na dann aber doch nur damit, dass er sagt, er weiß nicht was er den drängenden anderen sagen soll, wenn er ihnen nicht sagen kann, sie sollen auf das Ende der Friedensverhandlungen warten - weil die ja gar nicht stattfinden und das in absebarer Zeit oder nie.

               

              Konkrete Hilfe für die Menschen in Gaza war dies allerdings auch nicht, höchstens in dem Sinn, das auch die wissen, was in absehbarer Zeit oder nie von Israel zu erwarten ist..

              • @Lindenstock:

                ich werd's Ihnen nicht aufmalen....

                im unterschied zu Obama kann Norman Finkelstein einfach sagen, Netanyahu sei ein maniac https://www.youtube.com/watch?v=51UseTj-nR8

                sehr viel mehr als ein lebenslanges einreiseverbot für Israel kann ihm nicht mehr passieren.

    • @nzuli sana:

      und ich bin erstaunt, wie leichtgläubig manche leutz sind.

      im übrigen: was sind tunnel gegen die atomare bestückung von u-booten der dolphin-klasse?

      • @christine rölke-sommer:

        Wenn ein High-Tech-Land sich nicht mit preiswerten, in den Boden eingelassenen Sensoren entlang bestimmter Strecken vor Grabungen zu schützen weiß, dann ist es entweder gar kein High-Tech-Land oder das Problem ist nur aufgebauscht, sogar gewünscht.

        • @Lindenstock:

          es ist nützlich. denn die "terrortunnels" erlauben, ach was sag ich? erzwingen, nach 'Asa hineinzugehen. terrortunnels kann man nämlich nur von ihrem einstieg her zerstören.

          und der liegt in den küchen der armen leutz, weshalb die küchen der armen zerstört gehören.

          deshalb liegt heute Shejaiya in trümmern, da hat Israels küchenbrigade die einstiege zerstören müssen, weil Nahal Oz nun mal anders nicht zu schützen ist.

          nachzuhören beim linken Carlo Strenger in https://www.youtube.com/watch?v=o_50rUjWq7s

           

          woraus erhellt: es geht nicht um effektiven schutz, es geht um effektive herrschaft.

          • @christine rölke-sommer:

            Was mag wohl U-Boote von Terror-U-Booten unterscheiden?

            • @Lindenstock:

              die besatzung?

              • @christine rölke-sommer:

                Ich denke, letztere machen im Normalfall einfach mehr Angst, wenn man von ihnen hört.

                 

                Wer die Wirkung der Waffen kennt, dem ist ohnehin klar, was einem blühen kann, wenn gefeuert wird, egal wie die Dinger heißen und wem sie gehören.

  • Wie gestern in den Nachrichten zu hören war, versickern die finanziellen und sonstigen Hilfen in undurchsichtigen Kanälen. Ich würde eher sagen im Bau von Tunneln. Erst wenn sich die Bewohner Gazas von der korrupten und sie unterdrückenden Führung emanzipiert, wird es den Menschen dort besser gehen. Vor nicht allzu langer Zeit bemängelte einer der dortigen Bewohner, dass die Führung z.B. sämtliche Baumaterialien, welche von Israel durchgelassen werden, beschlagnahmt und nicht an die Bevölkerung weitergibt.

    • @Monsieur Soquette:

      Das „Versickern“ wollte der Herr Rosch vom BR, den sie da vielleicht meinen, allerdings auch nur gehört haben.

       

      Über die bislang erst gar nicht eingegangenen Gelder wusste er nichts zu sagen und er sieht wohl die Lieferungen an Lebensmitteln, Treibstoff und was sonst noch so täglich auch früher schon über die Grenze kam als "die Aufbauhilfe" an, die da versickern soll.

       

      Haben auch Sie genau diesen Beitrag der ARD in Erinnerung?

       

      Von Ideen und Initiativen des Herrn Steinmeier, die Verhältnisse in Gaza konkret zu verbessern wusste er nichts zu berichten, bemängeln wollte er dies allerdings offenbar auch nicht.

      • @Lindenstock:

        Na ja, die Verhältnisse in Gaza ließen sich zum Beispiel auch dadurch verbessern, indem die Hamas oder ihr nahe stehende IS-Gruppen in Gaza aufhören würde, einen neuen Krieg anzetteln zu wollen, indem - wie erst wieder gestern geschehen - Raketen auf israelisches Territorium abeschossen werden und Israel genötigt wird, das Feuer entsprechend zu erwidern, bis sich das Ganze wieder zu einem Krieg hochschaukelt.

        • @Monsieur Soquette:

          den Zwang gab es nicht, ob da eine Zwangsvorstellung vorliegt, wäre nur Spekulation.

           

          Der Hamas den Rücken gegenüber der IS zu stärken, indem man umfangreich Besuchskontakte zwischen Verwandte, die es nun mal auch bei den Palästinensern gibt, die aus bekannten Gründen aber sehr verstreut leben müssen, also mal nicht (und dann noch gegenüber anderen) „loszuschlagen“, wäre eine entschieden andere und eine besonnene Antwort.

        • @Monsieur Soquette:

          "Hamas oder ihr nahe stehende IS-Gruppen in Gaza"

          und deshalb versuchte hamas, solch ein gruppenmitglied(?) wegen illegalen waffenbesitzes festzunehmen?

           

          wie weiter unten schon gesagt: hilfreich wäre, Israel würde endlich aufhören, bauern+fischer und wer sonst noch sich dem nähert, was Israel täglich wechselnd als grenze/pufferzone definiert, zu beschießen.

          • @christine rölke-sommer:

            Also die Fischer und Bauer und Pufferzonen sind derzeit nicht das Problem, sondern verrückt gewordene Salafisten, die Israel mit Raketen beschießen, weil die Hamas einen Salafisten-Aktivisten erschossen hat. Wenn sich also die Muslims schon untereinander in die Haare kriegen und beschießen und töten, wie soll da ein Frieden zwischen arab. Palästinensern und jüdischen Israelis möglich sein?

            • @Monsieur Soquette:

              Für die Fischer und Bauer sind die Pufferzonen aber allerdings ein sehr großes Problem - ständig laufen sie Gefahr erschossen zu werden!

            • @Monsieur Soquette:

              was mag das nur sein, was daran hindert zu erkennen, was in 'Asa die probleme sind, die u.a. auch "verrückt gewordene Salafisten" hervorbringen?

              könnte es sich um ressentiments handeln?

    • @Monsieur Soquette:

      fehlt eigentlich nur noch, dass die palästinenserinnen ja auch garnicht mit geld umgehen können....

       

      alternativ könnte man allerdings auch https://www.oxfam.org/en/pressroom/pressreleases/2015-04-13/world-not-delivering-gaza-reconstruction-promises-new-report

      und den dort verlinkten report https://www.oxfam.org/sites/http://www.oxfam.org/files/file_attachments/bp-charting-new-course-stalemate-gaza-130415-en.pdf

      lesen.

      • @christine rölke-sommer:

        Das Geld wie auch der Beton sind bislang im Wesentlichen noch gar nicht angekommen, was seit Monaten beklagt wird. Wie sollten sie dann in Gaza versickert sein (siehe auch S. Knaul: „Für nur 200 der insgesamt über 11.000 zerbombten Gebäude ist derzeit eine Finanzierung gesichert.“)

         

        Wer möchte kann sich die unqualifizierten bzw. vernebelnden Bemerkungen des Markus Rosch und seines Interviewers anschauen, und verfolgen, wie dabe gerade von Rosch gezielt an der Wahrheit herumdruckst wird. Ein Paradebeispiel für Desinformation durch das vom BR federführend geleitete ARD-Büro in Tel-Aviv

        http://www.tagesschau.de/ausland/gazastreifen-151.html

         

        Wer nur halb aufmerksam die Entwicklung seit einem Jahr bzw. nach der Geberkonferenz im Dezember mitverfolgt hat, muss wissen, dass und warum nun die BRD von der UNWRA ausdrücklich gelobt worden war, weil sie mit ihren geleisteten Zahlungen zu den Ausnahmen gehört.

         

        Auch wird sich die BRD nicht nachsagen lassen, ihre Gelder seien in falsche Hände gelangt. Wer das macht müsste Beweisnantritt leisten.

        Die „Waffenruhe“ dauert nun bald ein Jahr und es ist weitgehend tatenlos verstrichen.

        Der Interviewer verkündet obendrein das Credo, die israelische Militärmaschine sei losgelassen worden, um Raketenangriffe zu stoppen, obwohl gerade die von Israel provoziert waren. Zudem weist die Zahl der Ermordeten, Verstümmelten oder sonst wie Verletzten, als auch das Ausmaß und die Art des Zerstörten darauf hin, was erreicht werden sollte.

         

        Und als sich der Abschuss der Vergeltungsraketen trotz aller israelischer Anstrengungen und Zielsetzung nicht unterbinden ließ, da wurde als neues Ziel die Zerstörung von angeblichen „Terrortunneln“ (klingt so schön gruselig) verkündet. Als Versuch der Gesichtswahrung wurde dies gewertet.

         

        Es ist leider weiterhin nicht der Wille der BRD zu erkennen, auf Grundlage des Völkerrechts und der Menschenrechte für den Schutz von Palästinensern einzutreten.

  • Ausbleibende Ideen von Frank Walter, Proteste gegen Siedlungsbau ohnehin.

     

    Aber egal:

    Gaza braucht wieder einen eigenen Flughafen, er könnte den Menschen Freizügigkeit, Perspektiven geben und die Bundesrepublik dafür eintreten.

     

    Die (ausschließlichen) Zielländer für Flugreisen können vertraglich für den Anfang vereinbart werden, die EU-Staaten können ihrerseits anbieten, dann bspw. zu kontrollieren, wer zu ihnen einreist und wer nicht, was allerdings auch nicht willkürlich sein darf. Was wollte Israel dagegen berechtigt einwenden? Vorschläge und Initiativen von Steinmeier waren gefragt.

    Ähnlich lässt sich ein Hafen für Fracht und Personenverkehr im Gazastreifen führen. Hier kann die UN/EU mit der palästinensischen Regierung vereinbaren, was ein- und ausgeführt werden kann, was die Zielhäfen sein können.

     

    Auch von den Gewinnen bei diesen Transporten könnten die Menschen in Gaza profitieren.

    • @Lindenstock:

      Steinmeier sollte nicht länger die Augen davor verschließen, dass Millionen Menschen über Jahrzehnte eingesperrt in einem kleinen Restgebiet gehalten werden, wobei diese Menschen in der Mehrheit nie eine Chance hatten etwas anderes, als dieses Eingesperrtsein zu erleben. Das gibt es wohl in dieser Form nur einmal auf der Welt - selbst den Sahauris geht es da anders.

       

      Dabei wiegt um so schwerer, dass die Mehrheit der Menschen dort sich den Aufenthalt in diesem Gebiet nicht freiwillig ausgesucht haben. Steinmeier konnte hingegen angeboten haben, dass Kinder ihre Ferien in Europa verbringen können, hätte arrangieren können, Mutter-Kind-Kuren für diese Menschen zu ermöglichen und zu finanzieren, zusehen dass Palästinensern aus dem Gazastreifen Studienmöglichkeiten und befristete Arbeitsmöglichkeiten angeboten werden.

       

      Dazu und für Genesungsaufenthalte von körperlich und seelische Verwundeten in nennenswerten Umfang selbstverständlich dann auch mit den damit verbundenen Aus- und Einreisemöglichkeiten konnte sich Steinmeier stark gemacht haben.

       

      Der Mann legt öfters Wert auf medienwirksame Gesten, aber solches war hier nicht zu vernehmen.

      • @Lindenstock:

        genesungsaufenthalte?

        da müßte der Frank-Walter in seinem laden aber kräftig aufräumen! http://taz.de/!5201954/

        • @christine rölke-sommer:

          Ich bin nicht auf dem Laufenden, inwieweit diesmal Kinder aus Palästina hierzulande behandelt werden, mir ist da von früher Hamm (Westf) in Erinnerung.

           

          Aber nun wird laufend von weiterhin hochgehenden Blindgängern berichtet, die oft auch Kinder zu spüren bekommen.

    • @Lindenstock:

      geht alles nur, wenn Israel die kontrolle abgibt.

      und das wiederum geht nur, wenn man in Israel die idee+praxis von sicherheit als permanenter übergesetzlicher notstand aufgibt.

  • Wie stellt sich Steinmeier eine Blockadelockerung bloß vor? Wenn, egal von woher es stammt, Israel Baumaterial, wie etwa den bekannten Zement aber auch Baustahl, wie Moniereisen und Stabstahlmatten nicht zum Baustoffhandel, gar staatliche Stellen in Gaza gelangen lässt, sondern sich aussucht, wo was hingeht und dabei allenfalls von der UNWRA betreute Maßnahmen knapp bedient?

     

    Wird die EU eine Hilfsflotte schicken, die dieses Material anlandet?

     

    Man muss sich in Erinnerung rufen wie die verlautbarten Ziele der letzten israelischen Militär-Kampagne laufend änderten. Erst ziemlich zum Schluss sogenannte „Angriffstunnel“ ins Spiel gebracht wurden.

     

    Doch war in den letzten Jahren und auch zuvor höchst selten ein „Tunnel“ unter dem Abtrennzaun zum israelischen Staatsgebiet gebaut worden. Nennenswerte Vorkommnisse, die daraus entstanden wären, sind kaum zu verzeichnen gewesen. Meist wurde deren Entdeckung und Zerstörung gemeldet, wobei beides dann fast immer im Gazastreifen, allenfalls in der Nähe zu den Absperrungen nach Israel stattfand. Öfter war hingegen von Versuchen berichtet worden, Zäune zu durchschneiden.

     

    Diese „Anlagen“ (Tunnel) sahen dann auch eher – so meine Erinnerung - wie Kriechtunnel durch das Erdreich aus, wie zu Anfangszeiten der Berliner Mauer in Eigenbau von Einzelnen gegraben, durch die sich eine Person nur knapp durchquetschen konnte.

     

    Diese „Tunnel“ hatten nichts mit Elektrifizierung und Betonwänden zu tun, wie sie offenbar, aber auch aus höchst verständlichen Gründen, innerhalb des Gazastreifens, also ganz woanders und nicht in der Nähe der „Grenze“, errichtet wurden und die es wohl auch noch umfangreich geben wird.

     

    Was in diesen, letzteren Anlagen verbaut worden war, die man als Schutz- und Verteidigungsräume ansehen kann, dürfte wohl kaum zum Bau einer nennenswerten Anzahl von Wohneinheiten schon gar nicht von tausenden reichen.

     

    Steinmeier muss sich also mehr einfallen lassen.

    • @Lindenstock:

      Sie sind nicht gut informiert. Aus diesen Tunneln heraus gab es mindestens 2mal infanteristische Angriffe auf israelische Staatsgebiet. Und die Tunnel waren in diesem Fall bis zu israelischen Siedlungen vorangetrieben worden.

      Im Internet gibt es daüber hinaus viele Fotos von diesen Tunneln die teilweise übermannshoch und mit Elektrizität/Entlüftung voll ausgebaut waren.

      • @Werner W.:

        in der tat wurden tunnel genutzt, um zh''l anzugreifen.

        so was soll im krieg vorkommen, hab ich mal sagen hören.

        • @christine rölke-sommer:

          Das möchte ich an werner w. gerichtet ergänzen

           

          Glatte 2 "infanteristische", ist keine enorme Zahl. Kavallerie oder Panzerbrigaden, gar Luftwaffe war ohnehin nicht zu erwarten.

           

          Vielleicht meinen Sie dabei auch noch genau die beiden Vorfälle, die im Rahmen des letzten Gazafeldzuges von israelischer Seite gemeldet wurden, bei denen man sich allerdings fragen müsste, warum sich die Israelis dabei beschwerten, wo sie doch selbst zur selben Zeit zu Tausenden im Gazastreifen eingefallen waren.

           

          Diese angeblichen Vorfälle allerdings meinte ich noch nicht einmal, weil sie mir im Rahmen der von Israel ausgehenden Kampfhandlung als mögliche Verteidigungsmaßnahme verständlich waren, sondern das, was ansonsten im Laufe der Jahre in "Normalzustand" - also ohne israelische Bodenoffensive - gemeldet wurde. Da war mal hier und da einer Aufgegriffen worden, den man schon über Tage bereits „erwartet“ hatte.

           

          Was an Bildern von entdeckten ausgebauten Tunneln während des letzten Gazafeldzuges gezeigt wurde war zudem - so meine Erinnerung - höchst erbärmlich, hatte in Stärke und Materialaufwand bei weiten noch nicht einmal die Qualität kleinster unterirdische städtischer Abwasserleitungen. Und das obwohl die israelische Propaganda die Bilder zusammenstellte, allerdings mit dramatisierenden Worthülsen belegte.

           

          So war mal von einer gewaltigen Anlage die Rede, bei der unglaubwürdige 500 Tonnen verbauten Betons gemeldet wurde. Da sollte man wissen, dass ein qm³ Beton zwischen 2 und 3 Tonnen wiegt. Sie können mal das Gewicht ihrer Wohnraumdecken zusammenrechnen und eine Vorstellung davon gewinnen, wie viele qm Decken diese Tonnage darstellt, was damit an zusätzlich herzustellenden Stützen, Treppen usw. im Wohnungsbau gebaut werden könnte. Von ganzen Wänden aus Beton ganz zu schweigen. Da werden nicht viele Obdachlose, schon gar nicht Tausende ein Dach über den Kopf bekommen können.

  • blockade lockern?

    nee! aufheben!!

    und endlich resolution 194 umsetzen.

    ob dann am ende 'Asa Singapur wird, wie von Carlo Strenger in https://www.youtube.com/watch?v=o_50rUjWq7s

    angerissen oder ob 'Asa weiter philisterstädtebund bleibt, das sollten wir wohl den gazanerinnen zu entscheiden überlassen, wenn sie denn endlich über das vor ihrer küste liegende gasfeld frei verfügen können.

    bis es so weit ist, wäre hilfreich, wenn Israel aufhörte, fischer+bauern zu beschießen.

    dazu habe ich von Frank-Walter nichts gehört.

    • @christine rölke-sommer:

      Ich hatte die Hoffnung, Steinmeier habe deshalb den Hafen von Gaza-Stadt besuchen wollen, weil er dessen Wiedereröffnung anstreben wollte.

    • @christine rölke-sommer:

      Werte Frau Sommer,

      Geben sie mir eine Quelle, bei dem steht das Israel dauernd Fischer und Bauern beschiesst.

      Und ein paar Fragen an sie:

      Haben sie einmal in Israel gelebt?

      Warum sehe ich ihre posts, nur wenn ueber Israel geschrieben wird, aber das abschlachten der paleastinenser in Syrien sie kalt laesst?

      Wissen sie auch, das die Grenzen zu Aegypten geschlossen sind?

      Haben sie einmal erwaehnt, das Aegypten innerhalb von monaten ueber 1200 Tunnels zerstoert haben?

      Habe ich nur das gefuehl dass sie sehr einseitig sind?

      • @Walter Koch:

        werter herr Koch, man sollte sich nicht rechtfertigern, weil man sich an X oder Y interessiert/beschäftig.

        ich hätte nicht dagegen, wenn Sie sich nur an Syria oder anderes interesiert and last time I checked we lived in a democracy.

      • @Walter Koch:

        da ein teil meiner antwort getiltet wurde...

         

        ich habe mehr als 1 mal in Israel gelebt.

         

        wieso sollte ich was über die militärdiktatur Ägypten schreiben, wenn das thema Gaza-Israel ist?

        wegen der ausgewogenheit wie im 2.deutschen fernsehen?

         

        mit Yarmuk hatte ich übrigens mehr zu tun als Sie sich vorstellen können.

         

        und was mich alles nicht kalt läßt .... darüber bin ich Ihnen keine rechenschaft schuldig.

        • @christine rölke-sommer:

          Aber es entsteht schon der Eindruck, als wäre man sehr einseitig und hätte gewisse Ressentiments, wenn man nur einem Menschen oder einem Land ständig Dinge ankreidet und bei anderen Menschen und Ländern, die dasselbe oder noch Schlimmeres tun, beide Augen zudrückt und nichts zu meckern hat.

          • @Monsieur Soquette:

            Sie meinen, es ginge um meckern?

            süß.

            ich denk ja, es geht darum, politik zu verstehen. wobei politik verstehen heißt, politik zu kritisieren (eine der errungenschaften von aufklärung).

             

            für das, was national-religiös fundierter (oder sonstwie homogen eingebildeter) nationalstaat anrichtet, ist Israel nun mal ein ganz hervorragendes beispiel.

            so habe ich aus Israel gelernt, Syriens arabisierungspolitik zu verstehen und im bedarfsfall, also in asylverfahren, zu erklären. was meinen mandantinnen zugute kam.

             

            das mit dem beide augen+hühneraugen zudrücken ist nämlich so nen ding für sich. ich fürchte, dem einen+anderen monsieur paßt mein nicht-zudrücken garnicht, hat es doch 'schland um ich weiß nicht wieviele asylberechtigte, konventionsflüchtlinge, geduldete und sonstwie aus dem flieger gezogene reicher gemacht.

            noch fragen zu Ihren ressentiments?

          • @Monsieur Soquette:

            Dieser Eindruck der einseitigen Schuldzuweisung muss in der Adaption, mit der die Rechte des palästinensischen Volkes in den verbreitenden Medien (Presse, Fernsehen, Rundfunk aber auch Literatur)

            und durch die Bundesregierungen spätestens nach Willy Brand negiert werden, während durch diese die durch Israel verbreiteten Mythen über Ursachen der Konflikte weitgehend unkritisch zu eigen gemacht wurden, entstehen, wenn man den tatsächlichen Gegebenheiten in Vergangenheit und Gegenwart auf den Grund geht.

             

            Bleiben Sie dabei am Ball und betrachten Sie auf der einen Seite die Forderungen der UN-Generalversammlung für eine Aufteilung Palästinas ohne Minderung der Rechte der indigenen Bevölkerung, auf der anderen seine Umsetzung unter dem Einfluss des Sicherheitsrates und wie das hierzulande immer noch dargestellt wird.

      • @Walter Koch:

        Nicht nur Fischer und Bauern, auch deren Frauen und Kinder.

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          Ich nehme aber auch nicht an, dass die israelische Militärmaschine Friseusen und Bäcker verschont...,

          wenn sie Palästinenser sind, auch wenn die weniger am Meeresufer oder auf den Äckern in der Nähe der Sperranlagen sind.

      • @Walter Koch:

        Ich empfehle die wirklich sehr informative und objektive Dokumentation der Menschenrechtsverletzungen durch den israelischen Staat auf www btselem org

        • @Realpolitiker :

          Informativ sind zunächst die Methoden dieser seltsame Organisation, deren Führungskräfte möglicherweise den Holocuast leugnen: http://www.cicero.de/weltbuehne/nahostkonflikt-baut-eure-zivilgesellschaft-doch-leipzig-auf-nicht-israel/58448 http://en.wikipedia.org/wiki/B%27Tselem#Criticism

          • @Aaron Kunz:

            Btselem wird mit einer Hingabe und Energie von rechten/nationalistischen israelischen Politikern und Organisationen bekämpft, dass ich mich über diesen Wikipedia Eintrag im nur sehr überschaubarem Masse wundere. Ich kenne Btselem seit Jahren, verfolge sehr aufmerksam die Arbeit der Vereinsfürung, deren Aussagen und v.a. Publikationen. Hier deutet nichts aber auch rein gar nichts auf von Ihnen angedeutete Aussagen oder Gedankengut. Herr Tenenboom schreibt unterhaltsam aber ist derart voreingenommen, dass von Objektivität keine Rede sein kann.

             

            Niemand darf den Holocaust leugnen. Niemand kann wollen, dass Mörder und Terroristen wie die Hamas das Sagen haben. Aber Ihre 'Blendgranaten' sollten Sie, sehr geehrter Herr Kunz, wieder wegpacken. Sie machen Apartheid und schwerste Menschenrechtsverletzungen nicht ungeschehen.

             

            Zum Einschlafen empfehle ich: Breaking the Silence.

            • @Realpolitiker :

              Ich stufe die Hamas und ihre Mitglieder nicht als „Mörder und Terroristen“ ein - diese Einstufungen gebühren m. E. ganz anderen in diesem Nahostkonflikt - und befürwortete deren Machtausübung, wenn die vom Volk gewollt und legitimiert ist..

               

              Ob ich damit der Niemand bin, der als einziger wollen kann, darüber mögen andere sich den Kopf zerbrechen.

              • @Lindenstock:

                oh jeh

                ichsachmaso: je mehr national-religiöse in+aus Israel, umso mehr national-religiöse in den OPT.

                eine entwicklung, die man sich vor gut 30 jahren nicht hätte träumen lassen. obwohl sie damals begann.

                • @christine rölke-sommer:

                  Viele Standpunkte der Hamas sind, wenn ihr religiöser Mantel weggenommen wird, durchaus mit dem Völkerrecht und den Menschenrechten vereinbar bzw. in ihrem Rahmen vertretbar.

                   

                  Das lässt sich von einer angeblichen Rückkehr nach 2000 Jahren und ähnlichen Darlegungen der anderen Seite nicht behaupten.

                  • @Lindenstock:

                    weil's sich so schön liest http://www.fr-online.de/meinung/nahost-konflikt-was-will-die-hamas-wirklich-,1472602,27905952.html

                     

                    und noch mal klar macht, was von attributen wie brutal oder terrorist zu halten ist, nämlich: nicht viel, dienen meist der stimmungsmache.

                    • @christine rölke-sommer:

                      Die Lektüre dieses Aufsatzes von Gideon Lewy, der für ihn oder ähnliche nach eigenen Angaben der Gefahr, dafür gelyncht zu werden ausgesetzt war, wäre auch der Sonja Vogel zu empfehlen. Die meinte doch kürzlich in der Taz zu einer Zeit, in der nicht nur Rivlin sondern den Vertretern des israelischen Staates der Rote Teppich ausgelegt und ihnen Honig um den Bart geschmiert, wie auch weitere Rüstungsgüter in Aussicht gestellt wurden, zu behaupten, es bestünde das Problem, dass Israel „dämonisiert“ werde.

                       

                      Aber für solche Auftritte ist sie ja, so möchte ich nach einer Durchsicht ihrer Beiträge urteilen, bekannt.

                       

                      Die Dämonisierung der Hamas ist hingegen ein Kampfmittel des Staates Israel gegen die Hamas zu der bereitwillig die Steinmeiers und Volker Becks greifen, um ihre Einseitigkeit und Untätigkeit gegenüber Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu verstecken.

          • @Aaron Kunz:

            ach ja... wenn garnichts mehr geht, dann geht doch immer noch die behauptung einer holocaustleugnung.

            nicht sehr seriös, wenn Sie mich fragen.

            • @christine rölke-sommer:

              Danke Herr Kunz für die Infos, sehr interessant. Und danke auch an frau Sommer die sofort auf personen losgeht aber nicht auf die links

              • @Walter Koch:

                aus dem link numero zwo

                " B'Tselem said the researcher "was translating a conversation between the Palestinian resident and the author" and called for release of the full interview, which they said would exonerate the researcher."

                was nichts anderes bedeutet als dass herr Tenenboom eine halbwahrheit verbreitet.

                darf er natürlich. nur muß er dann auch aushalten, dass dies nicht sehr seriös genannt wird.

        • @Realpolitiker :

          Danke RP, koennten sie mir ein bestimmten link hinzufügen?

          MfG

          • @Walter Koch:

            Hallo, ich denke, dass wenn man sich bei www btselem org /statistics durchlickt, man sicherlich einen ersten Eindruck bekommt.

             

            Augenmerk könnte man auf die Statisik "Minors in Custody" lenken.

      • @Walter Koch:

        vielleicht bereden Sie mal mit dem analytiker Ihres vertrauens, woher Ihre gefühle rühren? ich bin dafür die falsche adresse.







        wenn Sie quellen brauchen - nehmen Sie http://www.maannews.com/und http://www.imemc.org/index.php



        so fürs erste.







        Kommentar bearbeitet. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    • @christine rölke-sommer:

      Steinmeier weiß, dass seit langem, sei dem Waffenstillstand keine Raketen fliegen, ich habe Steinmeier auch nicht so gehört, wie Frau Knaul das ausgibt, von wegen Voraussetzung....

       

      Ich würde aber zunächst einmal die Anstößigkeit des Titels, „Steinmeiers Israel-Besuch“, hervorheben. Da fängt es ja schon an.

      Ob Westjordanland, Gazastreifen oder Israel, den drei Stationen seines Aufenthaltes, diese Teile sind nicht(!) Israel.

       

      Man kann und sollte mit dem Begriff Palästina oder von mir aus mit dem vom „Heiligen Land“ die Situation treffend wiedergeben, nicht nur, weil Zionismus mittlerweile versucht den Begriff von und die Geschichte über Palästina zu tilgen (kulturelles Auslöschen), was man nicht zulassen sollte, der Staat Israel und das Völkerrecht zu beachten ist, das „Land Israel“ hingegen sowieso nur eine religiöse Fiktion ist, die so aber selbst die Bibel nicht hergibt.

       

      Zwischen "Steinmeier fordert rasche Hilfe für Gazastreifen" (dlf), dem alles auf den Kopf stellenden "Steinmeier fordert in Gaza Stopp aller Raketenangriffe" (zdf) und dann wiederum der Schlagzeile, "Steinmeier besucht Gaza" und in stärkerer, folgender Titelschrift "Katastrophale Lage" (tagesschau), liegen durchaus Welten - ob aber "Blockade von Gaza lockern" die treffendste Schlagzeile ist und das von Steinmeier verbreitete treffend wiedergibt?

       

      Wäre es besser gewesen, wenn Frau Knaul sich erkennbar der Not- und dem Elend vor Ort gestellt hätte?

  • Nein, Frau Knaul ist wohl von Steinmeier nicht mitgenommen worden, jedenfalls hab ich sie auch nicht im Fernsehen gesehen :-)

     

    Aber zu den Taten Steinmeiers. Bei der Tagesschau ist Steinmeier beim Besuch von Unterständen zu sehen, die mit deutschem Geld für die Netze von Fischern gebaut wurden.

     

    Die EU könnte sich schon längst ein System und Regularien ausgedacht haben, mit dem den Palästinensern des Gazastreifens ermöglicht würde vom Fischbestand in der völkerrechtlich existierenden Wirtschaftszone des Gazastreifens auf den Meer zu profitieren. 200 Seemeilen sind – gut da haben die Palästinenser nur einen kleinen Streifen von - schon was anderes als oft sogar weniger als 3. Es muss dabei ja nicht gleich das Maximum sein. Es könnte Menschen Einkommen und Beschäftigung geben, wie auch die Ernährung im Gazastreifen sicherstellen.

     

    Wie umfangreich der Fischbestand dort ist, ist mir unklar, aber selbst Japan bezieht bekanntlich Thunfisch aus dem Mittelmeer. Es lassen sich sicherlich Maßnahmen treffen, die eine anderweitige Nutzung einer entsprechend aufzubauenden Fangflotte oder deren Missbrauch – sagen wir nicht gewünschten Gebrauch - ausschließt. Die heute einsetzbare Technik sollte dies Kontrollgremien ermöglichen – vielleicht sogar einen Fang außerhalb palästinensischer Gewässern zulassen.

     

    Steinmeier haben solche Gedanken aber offenbar nicht bewegt.

    • @Lindenstock:

      bei http://www.maannews.com/Content.aspx?id=765705

      liest sich das alles ein klein bißchen anders.

      ob allerdings wirtschaftliche entwicklung die medizin für alles und jedes ist? und das recht, rechte zu haben, ersetzen kann?

      • @christine rölke-sommer:

        "However, he added that it would only be possible if there was a halt to Palestinian rocket fire on southern Israel."

         

        Das heißt also, daß auch Steinmeier letztlich die israelische Blockade unterstützt, denn er weiß genau, daß, selbst wenn 99% der Palästinenser keine Angriffe auf Israel mehr wollen, es immer noch ein paar Wenige gibt, die trotzdem schießen.

         

        Fazit: Wie üblich nix als heiße Luft aus deutschem Politikermund.

      • @christine rölke-sommer:

        Steinmeier wäre in einer Sackgasse, wenn er nicht berücksichtigt, inwieweit gewalttätige Handlungen von Palästinensern als Widerstandshandlungen gegen offenkundiges Unrecht zu werten sind.

         

        Darin liegt auch der Schlüssel, wenn er den Wunsch hegt, es mögen keine Vergeltungsraketen aus dem Gazastreifen heraus in Richtung israelisches Staatsgebiet abgefeuert werden. Unabweisbar aber dürfte er erkannt haben, dass ohne die Lieferung von benötigten Gütern auch für den Wiederaufbau, Millionen Menschen im Gazastreifen ein menschenunwürdiges Leben führen müssen.

         

        Das Saudi-Arabien zur Zeit sein Geld sowieso anderswo verprasst oder was andere machen, die ihre Zahlungen warum auch immer noch nicht aufgenommen haben, ist ein weiteres Thema. Geld kann ja auch nur dann sinnvoll fließen, wenn es sinnvoll eingesetzt werden kann.

         

        Als insgesamt käuflich schätze ich die Palästinenser allerdings nicht ein. Die wissen auch weiterhin, was Recht und Unrecht ist und werden sich das nicht ausreden lassen.

         

        Ich denke aber, Steinmeier hätte sich glasklar auch für Entwicklungen, wie etwa Wiederaufnahme von Schiffs- und Flugverkehr aussprechen müssen.

        • @Lindenstock:

          die gelegenheit, sich glasklar für die aufhebung der blockade auszusprechen, hatte er in Jerusalem. und hat sie nicht genutzt.

          von daher kann er in 'Asa sagen, was er lustig ist, es bleibt folgenlos.

          jedenfalls solange er es nicht offiziell zu hamas sagt.

          • @christine rölke-sommer:

            Beim Stichwort Hamas fällt mir zum einen ein, dass seine Reise auch von deren Zustimmung abhängig gewesen sein muss. Irgendetwas muss da passiert sein. Nicht mitbekommen habe ich, wer ihn begleitet hat. Volker Beck, selbsternannter Experte im Erkennen von "Hasskonferenzen" wäre eine Auseinandersetzung mit den Verhältnissen vor Ort zu wünschen gewesen. Ebenfalls weiß ich nicht, was aus der vom Gericht kassierten Einstufung der Hamas als "Terrororganisation" geworden ist. Steinmeier konnte allerdings mit der Hamas über deren Charta geredet haben, es wird ja viel Unsinn über die in Umlauf gebracht - aber er oder seine Parteigenossen könnten Vertreter der Hamas mal zu Gesprächen nach Berlin einladen.

            • @Lindenstock:

              was mir auch noch einfällt: ohne die operation großer klops wäre im staat Palästina längst gewählt worden.

              wie das ausgegangen wäre, wird man nie erfahren.

              stattdessen kann man heute sagen, dass Israel erfolgreich den machterhalt von/für hamas herbeigebombt hat.

              • @christine rölke-sommer:

                Jüngst war über den Wahlsieg der Hamas bei Studentenwahlen im Westjordanland berichtet worden, es war wohl über die Birzeit Universität.

                 

                Man weiß auch nicht, wie die Hamas sich entwickelt hätte, wenn Israel, die USA und die maßgebenden Staaten in der EU nicht verhindert hätten, unter demokratischen Verhältnissen in den Autonomiegebieten zu regieren.

                 

                Damit sind auch die verantwortlichen für die unfriedliche Entwicklung der letzten Jahre in Palästina benannt. Die Palästinenser und die von ihr in 2006 gewählte Hamas hatten eine Chance verdient.

                 

                Steinmeier sollte sich schämen, diesen Fehler noch nicht offen eingestanden zu haben!

                 

                Es wäre an der Zeit daraus die Konsequenzen zu ziehen und mit der Hamas zu reden.

              • @christine rölke-sommer:

                Das ist Nonsense pur. Nach ihrer Logik haben also die Alliierten im Zweiten Weltkrieg den Machterhalt von/für Hitler und Nazi-Deutschland herbeigebombt.

                • @Monsieur Soquette:

                  zur logik fiel mir noch dieser artikel http://www.fr-online.de/meinung/nahost-konflikt-was-will-die-hamas-wirklich-,1472602,27905952.html

                  von Gideon Levy wieder ein.

                  er hat den 10-punkte-katalog der hamas fein säuberlich dargestellt. und dazu angemerkt:

                  "Diese Bedingungen sind zivil; die Mittel, mit denen sie derzeit erreicht werden sollen, sind militärisch, brutal und kriminell. Doch die bittere Wahrheit ist: Wenn von Gaza aus keine Raketen auf Israel geschossen werden, kümmert sich hier niemand um sie. Schauen wir uns nur an, wie es jenem palästinensischen Führer ergeht, der endlich genug hatte von der Gewalt. Israel hat alles getan, um Mahmud Abbas zu zerstören. Die deprimierende Schlussfolgerung daraus? Nur Gewalt hilft."

                • @Monsieur Soquette:

                  "Das ist Nonsense pur. Nach ihrer Logik haben also die Alliierten im Zweiten Weltkrieg den Machterhalt von/für Hitler und Nazi-Deutschland herbeigebombt."

                   

                  Nonsens pur und Logik sind nicht immer so eindeutig, wie man das manchmal gerne hätte.

                   

                  Die Alliierten (Amerikaner u. Engländer) hatten den Verlauf des zweiten Weltkriegs in die Länge gezogen, indem sie bevorzugt die Zivilbevölkerung bombardiert und logistische Einrichtungen der Naziführung geschont hatten. Dafür gab es zwei Gründe: 1. wollte man militärtechnische Errungenschaften der Nazis verwerten, was man nach dem Krieg auch getan hatte. 2. war die Atombombe noch nicht einsatzbereit. Dank dem Vorstoß der Roten Armee in Berlin, der den Selbstmord Hitlers und die deutsche Kapitulation vorangetrieben hatte, blieb den Deutschen der Einsatz von Atombomben jedoch knapp erspart.

            • @Lindenstock:

              die EU hat einspruch eingelegt http://www.tagesschau.de/ausland/hamas-keine-terrororganisation-103.html

              nu ja.

              klug geht anders.

               

              ja sicher hat Steinmeier auch mit hamas.... der olle Frangi alleine kann nicht für dessen sicherheit garantieren.

               

              da fällt mir ein: mit dem Frangi durfte man früher auch nicht reden. damals, als die PLO noch bäh-bäh war. israelis, die's dennoch taten, riskierten knast.

               

              der Volker Beck in 'Asa? da wär ich gern dabei gewesen!

  • jawoll, raketenbeschuss sollte immer mit zuckerbrot beantwortet werden!

    • @paulibahn:

      Das könnte dem (meines Erachtens). Palästinenser jüdischen Glaubens, namens Jesus, gefallen haben, weil dies ein wenig nach „die andere Wange hinhalten“ klingt. Aber da war auch das Wort vom Balken im eigenen Auge und die Forderung, es möge jene den ersten Stein nehmen, die frei von Sünde sei.

      • @Lindenstock:

        Das ist erstens christliches Religion und zweitens ein Tipp, den im Ernstfall wohl niemand beachten würde.