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Israel nach der Feuerpause in NahostDie Eisenkuppel hält

Die israelische Bevölkerung stützt die Regierung und hofft auf ein Ende der Hamas. Offiziell bleibt die Zweistaatenlösung bleibt das Ziel.

Im eigenen Land genießt Premier Netanjahu nach wie vor breite Zustimmung für das massive Vorgehen im Gazastreifen. Bild: dpa

JERUSALEM taz | Mit seltener Übereinstimmung stützt die Koalition von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu den Versuch der Armee, Mohammad Deif zu töten: „Die gezielte Exekution von Terroristen ist nicht nur legitim, sondern wünschenswert“, erklärte sogar Justizministerin Zipi Livni, die den linken Flügel in der Regierung repräsentiert, am Mittwoch.

Israel hatte auf den erneuten Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen zunächst mit punktuellen Luftangriffen reagiert, die wenig Schaden anrichteten. Offenbar erhielt die Armee Informationen über den möglichen Aufenthaltsort Deifs und beschloss, schnell zu reagieren und ihn zu töten. Bei dem Angriff starben außer der Frau Deifs und seinem kleinen Sohn erneut zahlreiche Menschen im Gazastreifen.

Der palästinensische Verhandlungschef Assam al-Ahmad macht Israel für das Scheitern der jüngsten Waffenstillstandsgespräche verantwortlich: Die ersten drei Raketenangriffe vonseiten der Hamas reichten aus, um die israelische Delegation aus Kairo abreisen zu lassen. „Es gab keine Toten, kein Zimmer wurde zerstört“, schimpfte al-Ahmad über die harsche Reaktion der Israelis, die die gesamte Zeit der Verhandlungen über „nicht ernsthaft eine Lösung erreichen wollten“.

Israel gerät zwar auf internationaler Bühne zunehmend unter Druck. Im eigenen Land genießt Netanjahu jedoch nach wie vor breite Zustimmung für das massive Vorgehen im Gazastreifen. Die Bevölkerung hofft auf eine langfristige Lösung, um nicht ewig von Raketen bedroht zu werden.

Die Rüstungsvorräte schrumpfen

Israel steckt das Ziel diesmal höher als bei früheren militanten Auseinandersetzungen mit der Hamas: Die Regierung weicht von der Forderung einer Entmilitarisierung des Gazastreifens nicht mehr ab. Die Hoffnung, dass das möglich ist, wird genährt durch die Tatsache, dass die Hamas derzeit international isoliert ist. Den Islamisten droht zudem das Geld auszugehen, auch die Rüstungsvorräte schrumpfen.

Für Israel ist der Krieg längst nicht so schmerzhaft wie für die Palästinenser: Das Raketenabwehrsystem Eisenkuppel fängt die meisten Angriffe ab. Mindestens die kommenden knapp zwei Wochen bis zum Beginn des neuen Schuljahrs halten die Israelis noch relativ entspannt durch.

Netanjahu will strikt zwischen dem Problem mit dem Gazastreifen und dem Westjordanland trennen. Nach wie vor lehnt er es ab, mit der palästinensischen Einheitsregierung, auf die sich die Fatah und die Hamas vor gut zwei Monaten einigten, zusammenzuarbeiten. Der rechtsnationale Außenminister Avigdor Lieberman fordert, Gaza erneut zu besetzen, um Hamas zerschlagen zu können, nicht aber, um das Gebiet langfristig zu halten.

Auch Kritiker des einseitigen israelischen Abzugs 2005 aus Gaza hegen keinerlei territoriale Ansprüche auf den Küstenstreifen. Netanjahus einziges Interesse ist Ruhe an der Südfront, unabhängig vom politischen Prozess mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.

Fataler Kontakt

Die strikte Unterscheidung zwischen Gaza und dem Westjordanland mag Grund dafür sein, dass Israel de facto mit der Hamas, die jahrelang boykottiert wurde, in Kairo nun – wenngleich indirekt – doch verhandelt. Justizministerin Livni hält den Kontakt zu den Islamisten für fatal. „Ich verhandle nicht mit der Hamas“, meinte sie. „Wir dürfen niemanden glauben lassen, dass sich die Angriffe gegen Israel auszahlen.“

Nebulös bleibt der Regierungschef darüber, wie er sich die Zukunft des Westjordanlands vorstellt. Livni treibt als einzige die Wiederaufnahme der Verhandlungen um die Zweistaatenlösung voran, die unverändert erklärte Regierungspolitik ist. Im Kabinett aber werden die Stimmen immer lauter, die weite Teile des Westjordanlands annektieren wollen. Und Netanjahu lässt seine Kollegen beim Ausbau der Siedlungen nur allzu willig gewähren.

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60 Kommentare

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  • "Deswegen wurden ja auch in den "besetzten Ostgebieten" nach dem II. WK immer wieder Attentate von national oder militant protestantisch gesinnten Deutschen in Stettin, Warschau Prag usw. ausgeführt. Schulbusse flogen in die Luft, der eiserne Vorhang mußte immer wieder neu geflickt werden. "

    Der Unterschied ist das von Stalin aus den damals "besetzten Gebieten" 13 Millionen Deutsche vertrieben wurden während die Israelis 1967 diese Gelegenheit nicht am Schopfe gepackt haben. Spätestens nach den drei NEIN aus Khartum hätten die das machen sollen.

    • @Werner W.:

      Interessant, wem Sie die Rolle von Stalin und wem das eines Volkes, dass einen Massenmord begangen und fremde Länder überfallen hatte zuweisen.

       

      Und wie heißt es immer - NS-Vergleiche sind im Nahen-Osten zu vermeiden?

       

      Na ja, machte die israelische Propaganda ohnehin nie.

  • 2G
    2422 (Profil gelöscht)

    Man kann die Genugtuung Frau Knauls über die Erfolge der israelischen Armee verstehen. Dass Sie den Menschen in Gaza kein Gesicht gibt, kann ich nicht verstehen.Die sind halt selber schuld, haben schließlich die Hamas gewählt. Dass die Israelis mit jeder der Regierungen in den letzten Jahrzehnten auch die gewalttätige Siedlungspolitik gewählt haben, das wird von Frau Knaul wohlweislich verschwiegen.

  • "Die Freiheit eines israelischen Soldaten ist da die Entlassung über 1000 palästinensischer Häftlinge wert!"

     

    Sehr geehrter Holzschnitt: Diesen Umrechnungskurs haben nicht die Israelis erfunden. Die Palis haben entschieden, dass 1 Israeli genausoviel wert ist wie 1000 Araber. Unter Berücksichtigung dieses Umtauschkurses hat Israel mit 67.000 Toten bisher deutlich mehr Tote gehabt als die Gazanischen Palinestenser.

    • @Tokio Motel :

      na, Tel-Aviv hält doch immer mehrere Tausend Gefangene vorrätig, das schon verschiebt die Maßstäbe.

  • "Bei dem Angriff starben außer der Frau Deifs und seinem kleinen Sohn erneut zahlreiche Menschen im Gazastreifen."

     

    Warum sagt Frau Knaul nicht, was wirklich passiert ist? Diese Menschen wurden umgebracht. Umgebracht auf Befehl einer verbrecherischen Armeeführung. Es war egal wer dabei zusammen gebombt wurde.

    Es war klar, dass Kneif mit seiner Familie in seinem Haus lebte! Der 8 Monate alte Säugling musste sterben, weil das der Sicherheit Israels diente. Sein Tod war einkalkuliert!

     

    Was soll ich von der israelischen Bevölkerung denken, die das alles noch gut heißt? Das ist doch nur möglich, wenn das Klima durch die israelische Propaganda vergiftet ist! Die Freiheit eines israelischen Soldaten ist da die Entlassung über 1000 palästinensischer Häftlinge wert!

     

    Objektiv gesehen war der Angriff ein totaler Misserfolg! Aber wer ist schon objektiv in diesem Schlamassel!

     

     

    Kommentar bearbeitet. Bitte vermeiden Sie Unterstellungen.

    • @Holzschnitt:

      verbrecherich !? dann erklaere doch bitte ob es andersrum fuer die hamas eine rolle spielt wer oder was getroffen wird wenn tausende raketen auf israel geschossen werden !? und lieber holzschnitt die offensive begann doch wieder aus seitens hamas und israel hat das recht sich zu wehren und ja auch zu ANTWORTEN !!! es ist eine terrororganisation die sich ausweitet und verbreitet mehr und mehr und das ist FAKT kollege Holzschnitt !!!

      • @michael gaertner:

        Was in meinen Augen äußerst verwerflich und zynisch ist:

        daß Menschen wie Sie den seit langem unter israelischer Besatzung stehenden Palästinensern samt und sonders das Recht auf Selbstverteidigung absprecht.

         

        Während Israel "sich ja gefälligst wohl noch verteidigen dürfen wird ...."

         

        TOLL! Israel tut derzeit a l l e s dafür, weltweit seinen "Freundeskreis" zu vergrößern!

    • @Holzschnitt:

      "Was soll ich von der israelischen Bevölkerung denken, die das alles noch gut heißt?"

      Das Übliche halt. Warum sollte das Ihre Meinung irgendwie ändern?

    • @Holzschnitt:

      Na ja,

      um ein Hamasmitglied zu erwischen, ein ganzes Mehrfamilienwohnhaus mit Raketen (richtigen, nicht die weitgehend selbstgebastelten, wie sie von Palästinensern verwandt werden)

      zu pulverisieren,

      ist ein Waffengebrauch, der hoffentlich nur in ´Israel` in hohem Ansehen durch den gemeien Mann und die gemeine Frau auf der Straße Anerkennung findet.

       

      Aber auch den Menschen dort, ist solche Einstellung eigentlich nicht zu empfehlen.

    • @Holzschnitt:

      Ganz so ist es ja nun nicht, dass die israelische Bevölkerung "das alles noch gut heißt". Lesen Sie nicht die anderen taz-Artikel über die Proteste in Israel gegen die israelische Politik. Ich denke mal, dass die meisten Menschen in Israel und in Gaza die Schnauze voll von Krieg, Leid, Raketenalarm, Selbstmordkommandos, Raketeneinschlägen, Zerstörung, Blut, Entführungen, Attentaten, zerfetzten Menschen, Angst, Psychoterror, Unsicherheit, Gewalt, Hass, usw. usw. haben.

      • @Tachles:

        Scheint doch eher, als sei die Mehrheit von Ihnen davon in den letzten Jahrzehnten geradezu magisch angezogen worden,

        man beachte die Einwanderungswellen.

      • @Tachles:

        " Im eigenen Land genießt Netanjahu jedoch nach wie vor breite Zustimmung für das massive Vorgehen im Gazastreifen. Die Bevölkerung hofft auf eine langfristige Lösung, um nicht ewig von Raketen bedroht zu werden. "

         

        Da steht es doch! Im selben Artikel!

        • @Holzschnitt:

          Ich meine beim DLF gehört zu haben, dass Meinungsumfragen zeigen, dass ca. 7% der Israelis gegen den Krieg sind.

          • @Dhimitry:

            Sie müssen mal den Kreislauf im innerisaelischen Meinungszirkus begreifen.

            Da macht die Führung genau das, was die Masse fordert, nachdem sie durch die Führung aufgeklärt und unterwiesen worden ist.

          • @Dhimitry:

            und ich habe gestern gelesen, dass israelinnen, die gegen diesen krieg sind, sich in Berlin sicherer fühlen als in TA.

            • @christine rölke-sommer:

              Und ich hab gelesen, dass viele Juden sich in Europa aufgrund der Ausschreitungen sich nicht mehr sicher fühlen und deswegen nach Israel imigrieren.

              • @ben sobel:

                und ich hab beim büro of statistics nachgeguckt: es machen mehr yerida als aliya machen.

                • @christine rölke-sommer:

                  Haben Sie dafür einen Ihrer berühmten Links?

                  • @ben sobel:

                    das bureau of statistics finden Sie leicht selber.

                    • @christine rölke-sommer:

                      Ich mach doch nicht Ihre Arbeit

              • @ben sobel:

                Und ich kann Ihnen versichern, dass es noch nie so einen breiten Rückhalt für einen Premierminister in Israel während einer militärischen Auseinandersetzung gab, wie jetzt in diesem Gazakrieg.

                • @Mal Mel:

                  Ja so ist das in einem modernen demokratischen Staat, verschiedene Meinungen dürfen frei artikuliert werden.

            • @christine rölke-sommer:

              Und ich habe gestern gelesen, dass viele Berliner Juden überlegen nach Israel auszuwandern, weil sich sich in Israel trotz islamistischen Raketenterrors sicherer fühlen als in Bushido Berlin.

              • @Tokio Motel :

                Ja, man sitzt wieder auf gepackten Koffern.

  • wenn frau livni meint, dass..."„Die gezielte Exekution von Terroristen ist nicht nur legitim, sondern wünschenswert“....ist, gilt dies selbstverständlich nur für nicht israelische terroristen, denn die hießen ja früher freiheitskämpfer. ich finde es nicht in ordnung, dass israel seine eigene geschichte schönfärbt und alles dem damals angeblich legitimen freiheitskampf zuschreibt, während wenn dann andere dasselbe tun, sie gleich als terroristen bezeichnet werden, die man guten gewissens exekutieren darf. eine derart einseitige sicht der dinge ist nie und nimmer zielführend und wird diesen konflikt immer wieder von neuem anheizen. ob dies wohl so gewollt ist von den israelis. es gibt auch sehr viele juden, denen dieses gemetzel völlig zuwider ist. die agressiven zionisten und siedler sind das problem, die nie und nimmer eine zweistaatenlösung wollen. wenn überhaupt ein palästinensisches staatengebilde unter der völligen kontrolle und abhängigkeit von israel. dies kann nie und nimmer funktionieren. leider wird dieser kurs von der unterwürfigkeitspolitik von großen teilen europäischer staaten unterstützt.

  • Was für eine Heuchelei, Livni war und ist an zahlreichen isr. Regierungen beteiligt, die alle die Siedlungspolitik (klingt so harmlos, ich bevorzuge wie Illan Pappé den Begriff schrittweisen Völkermord) unvermindert vorantreiben. Aber dieses Spiel spielt Israel mit der westlichen Weltöffentlichkeit ja seit Jahren (good cop, bad cop, guter Israelis, böser Israelis, in dem Fall Livni gut, Bibi böse).

    Nochmal die Fakten für alle die Nebelkerzenschmeisser, die gebetsmühlenartig wiederholen, Israel sei an einer Zweistaatenlösung interessiert:

    In den letzten 20 Jahren verdoppelte sich die Anzahl der isr. Siedler auf palästinensischem Land auf über 500.000. Gleichzeitig wurden auf palästinensischem Grund und Boden mehr als 53.000 Wohneinheiten für jüdische Israelis gebaut. Über 15.000 palästinensische Häuser wurden zerstört.

     

    Im Westjordanland wurde eine Trennmauer von zur Zeit 440 km Länge gebaut, die der Internationale Gerichtshof bereits im Juli 2004 mit einer 14:1 Entscheidung für völkerrechtswidrig befunden hatte. Diese Trennmauer befindet sich auf palästinensischem Grund und Boden, zerschneidet palästinensische Dörfer und kreist ganze palästinensische Städte fast vollständig ein. Am Ende soll sie über 700 km lang werden. Auf der Mauer sind Wachtürme mit Kameras und teilweise sogar automatische Maschinengewehre installiert. Wie in Gefängnissen.

     

    Mehr als 522 sogenannte Check-Points machen den Palästinensern das Leben unerträglich. Das palästinensische Hoheitsgebiet wurde in 167 Enklaven zerstückelt. Seit 2007 ist ferner die militärische Blockade/Belagerung des Gazastreifens zu Land, zu Luft und zur See in Kraft.

     

    Darüber hinaus hat Israel seit 1967 im Westjordanland über 800.000 Olivenbäume entwurzelt. 80.000 palästinensische Familien wurden dadurch ihrer Lebensgrundlage beraubt.

    • @Wolfgang Schulz:

      Das steht doch alles - in sachlicher Form - im Weltalmanach. Warum langweilen Sie uns so was?

      • @Senckbley:

        Schichtwechsel, SENCKBLEY?

        • @Wolfgang Schulz:

          Sie überschätzen sich. Ihre Positionen zu demontieren geht mal eben mit links

          • @Senckbley:

            Das Fach Selbstüberschätzung überlasse ich Ihnen:-)

        • @Wolfgang Schulz:

          ich denke, da werden wohl eher Doppelschichten geschoben.

           

          Aber ob das einträglich ist, ich weiß nicht...

          • @Ignaz Quadratwurzel:

            Meinen Sie? Verschiedene "Nicks" parallel?

    • @Wolfgang Schulz: Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.
      • @Huitzilopochtli:

        Den ersten Teil des Kommentars hätte man doch stehenlassen können.

      • @Huitzilopochtli:

        Ich würde nicht sagen, dass ihm die Verhältnisse im Nahen Osten einen Scheissdreck angehen. Ich würde sagen, dass er so tut, als ginge es ihm um das das Wohl der Palästinenser. Tatsächlich kümmert ihn das Wohl der Palästinenser einen Scheißdreck.

        Eins muss man diesem Demagogen ja lassen: Er versteht es, seine Statements so zu formulieren, dass man ihm nicht den Vorwurf der Volksverhetzung machen kann.

        • @Tachles:

          muss das denn sein, dies mit diesen Fäkalausdrücken.

           

          Wenn man schon nichts anderes zu tun hat, als den ganzen Tag rumzuposten - selbst dann, wenn dies inhaltlich nicht gerade in einem anstrengenden geistigen Niveau geschehen sollte -

          wäre doch ein etwas verfeinerter Ausdruck angemessen.

        • @Tachles:

          Wenn hier einer versucht, so zu tun, als ginge es ihm um das Wohl der Palästinenser, dann sind das doch wohl Sie. Versuchen Sie es doch einfach mal mit Argumenten, Herr oder Frau TACHLES. "Demagogen" und "Volksverhetzer" sind leicht zu enttarnen, es gibt geschickte, es gibt ungeschickte. Da Sie ja die ganze Zeit der Meinung sind, Sie dürfen bei mir persönlich werden, erlaube ich mir die Wertung, dass Sie eher zu den Ungeschickten gehören.

          Und auch Ihre sonstigen Versuche, mich auf der Suggestivebene zu verunglimpfen, sprechen wie Ihre anderweitigen Kommentare nicht für Sie.

      • @Huitzilopochtli:

        Seltsam, dass Sie sich nur auf die Trennmauer kaprizieren. Die anderen Punkte ignorieren Sie einfach.

         

        Wenn die Israelis sich einsperren wollen, ist das ihre Sache. Dann sollen sie das aber auf ihrem Gebiet machen, und nicht auf palästinensischem.

         

        Und sollte die Trennmauer eine Reaktion auf Selbstmordattentate sein, dann sind diese nur eine nachvollziehbare, verzweifelte Reaktion auf all das unsägliche Leid, dass die Israelis seit 1947 über die Palästinenser bringen.

         

         

        Kommentar bearbeitet. Bitte beachten Sie die Netiquette.

        • @Wolfgang Schulz:

          "Und sollte die Trennmauer eine Reaktion auf Selbstmordattentate sein, dann sind diese nur eine nachvollziehbare, verzweifelte Reaktion auf all das unsägliche Leid, dass die Israelis seit 1947 über die Palästinenser bringen. "

           

          Israelis gibt es erst seit 1948. Warum sagen Sie nicht das, was Sie wirklich meinen? Sie haben dochimmer nur "die Juden" im Kopf, wenn Sie "Zionisten" oder "Israelis" begrifflich kaschierend schreiben. Bisher konnte ich ja noch darüber lächeln, dass Sie immer wieder dieselben beiden israelkritischen Juden aus dem Hut zaubern, um Ihr von ganz anderen Ressentiments motiviertes Israel-Bashing politisch korrekt erscheinen zu lassen. Nachdem Sie nun aber klipp und klar Verständnis zeigen für die Selbstmordattentate, die unschuldige Zivilisten (Kinder, Jugendliche, etc.) in Tel Aviv und sonstwo in Israel in Restaurants, Discos und Bussen in den Tod gerissen und zerfetzt haben, wurde mir deutlich, welch Geistes Kind Sie sind. Sie stehen voll und ganz hinter der Hamas und sehen vermutlich die Ziele der Charta für erstrebenswert: Ein judenfreies Palästina. Ob Ihre Besessenheit, mit der Sie das Volk und den Staat Israel auf die Anklagebank gesetzt haben, antisemitisch motiviert ist oder nicht, spielt keine Rolle. Ich denke aber, dass Ihr Zwang, "Israel" kritisieren zu müssen, mit der deutschen Geschichte zusammenhängt. Sie wären nicht der erste und auch nicht der letzte, der - egal, ob er zur Generation der Täter gehört oder die "Gnade der späten Geburt" hatten - versucht, den Holocaust auf dem Rücken der Israels zu recyclen. Und kommen Sie mir nicht mit der von welchen Juden auch immer geäußerten Meinung "Antisemitismuskeule als Totschlagargument".

          • @Tachles:

            bedrückend, was in Ihrem kommentar zum vorschein kommt: "Und kommen Sie mir nicht mit der von welchen Juden auch immer geäußerten Meinung "Antisemitismuskeule als Totschlagargument"

             

            man wird doch nicht etwa auf die "von welchen Juden auch immer geäußerten Meinung" hören?

            • @christine rölke-sommer:

              Mir ist die Religionszugehörigkeit der Menschen, die sich israelkritisch äußern, ganz gleich. Der Umstand, dass jemand jüdisch, katholisch oder was auch immer ist, übt keinen Einfluss auf die Qualität und den Wahrheitsgehalt seiner Aussagen. Allerdings scheint für Herrn Schulz die Religionszugehörigkeit eine große Rolle zu spielen. Er wird nicht müde, gebetsmühlenartig zu betonen, dass sogar der Jude XY und der Jude YZ es so sehen wie er. Wenn also ein Jude das so sieht, dann muss es stimmen. Das ist die absurde Logik des Herrn Schulz.

              • @Tachles:

                Psychologie ist nicht Ihre Stärke, Logik wohl auch nicht, Herr oder Frau TACHLES.

                Wenn ich als Deutscher sage, die Israelis begehen schrittweisen Völkermord an den Palästinensern, dann bin ich für Sie "nicht der erste und auch nicht der letzte, der - egal, ob er zur Generation der Täter gehört oder die "Gnade der späten Geburt" hatten - versucht, den Holocaust auf dem Rücken der Israels zu recyclen." Sie behaupten das einfach mal so, weil Sie meinen, das steht Ihnen zu, das dürfen Sie. Weil? Wer hat Ihnen das erlaubt, solche Monstrositäten zu verzapfen?

                 

                Dann erlaube ich mir, Ihnen zu unterstellen, dass SIE den Holocaust für IHRE Zwecke recyclen.

                 

                Und genau für Leute wie Sie zitiere ich israelkritische Juden wie Illan Pappé, die diesen schrittweisen Genozid überhaupt erst diagnostiziert haben, da können Sie Ihre ganzen Ablenkungsmanöver nicht mehr fahren. Dann muss da andere Diffamierung her: das sind sich selbsthassende Juden, Alibijuden und dergleichen Unrat, der über diese mutigen Leute ausgekippt wird.

                 

                Und es sind nicht nur Pappé und Miko Peled, es sind unglaublich viele Juden innerhalb und außerhalb Israels, die meine Meinung teilen. Wie wäre es mit Frau Hecht-Galinski oder Felicia Langer? Oder den wackeren Streitern von der Jüdischen Stimme (http://www.juedische-stimme.de/)

                Lauter Antisemiten...

                • @Wolfgang Schulz:

                  "Sie behaupten das einfach mal so, weil Sie meinen, das steht Ihnen zu, das dürfen Sie. Weil? Wer hat Ihnen das erlaubt, solche Monstrositäten zu verzapfen? "

                   

                  Haben Sie etwas das Monopol auf die Verbreitung von Monstrositäten wie "schrittweiser Genozid" oder Terror, Raketen, menschliche Schutzschilde und Selbstmordkommandos sind ein legitimer Widerstand? Woher sollte ich das wissen. Sorry! Nächstes mal frage ich um Erlaubnis bei Ihnen, ob ich meine Meinung sagen darf.

                • @Wolfgang Schulz:

                  "Psychologie ist nicht Ihre Stärke, Logik wohl auch nicht, Herr oder Frau TACHLES."

                  Die klassische billige Strategie. Durchschaubar und plump. Statt Argumente und sachliche Diskussion wird der Gegner intellektuell schlecht gemacht. Als nächstes kommt: Minderwertig, was? Herr Schulz, Sie sind kein Buch mit sieben Siegeln, sondern sehr durchschaubar und ich wundere mich über die cholerischen Untertöne. Worüber ich mich nicht wundere, ist, dass man Ihnen - wie Sie ja selber gestern weinerlich sagten - auf Nahostveranstaltungen den Stempel des Antisemiten aufdrückt. Kennen Sie den Spruch "die Geister, die ich rief" ? Felicia Langer und Frau Hecht-Galinski sind auch Jüdinnen, so what? Dass Sie mit Alibijuden (Juden, die als "Kronzeugen" missbraucht werden) arbeiten, um Ihren Israel-Hass einen Anstrich von Ernsthaftigkeit zu verleihen, ist für mich nichts Neues. Verdrehen Sie nicht meine Worte und legen mir auch keine in den Mund. Ich habe nirgends gesagt oder geschrieben oder behauptet, dass die von Ihnen instrumentalisierten israelkritischen Juden Selbsthasser seien. Ich habe ledigleich gesagt, dass Sie, Herr SCHULZ, die Meinungen von Menschen, die rein zufälllig Juden sind, für Ihre Zwecke missbrauchen. Kennen Sie nicht auch ein paar israelkritischen Vegetarier oder Veganer?

                  • @Tachles:

                    FELICIA LANGER habe ich vor Jahren bei einem Vortrag über ein ganz bestimmtes Thema in Stuttgart kennengelernt. Der Saal war brechend voll. Sie ist eine große Kämpferin für die Rechte der Palästinenser und beschreibt/beschrieb sehr anschaulich das, was ihnen angetan wird. Sie hat Bücher damit gefüllt. Sie scheint sich das zur Lebensaufgabe gemacht zu haben. Ich ziehe den Hut vor ihr und hoffe, sie ist gesund geblieben!

                     

                    Viell. hat jmd. NEWS für mich?

              • @Tachles:

                religionszugehörigkeit?

                Moshe Zuckermann beispielsweise ist atheist, ausdrücklich erklärt.

                und vieles, was er schreibt/sagt, stimmt sogar.

                beispielsweise das ding mit antisemit! ein herrschaftsinstrument.

                • @christine rölke-sommer:

                  Moshe Zuckermann. Ein sehr atheistisch klingender Name! Auch er ist Jude, auch wenn er nicht an Gott glaubt... Wie dem auch sei: Es interessiert mich nicht, ob jemand Atheist, Jude oder was auch immer ist. Für Herrn Schulz schon. Denn er betont ausdrücklich, dass die von ihm zitierten Herren Pape und Peled Juden sind.

                  • @Tachles:

                    die sind nicht nur juden, die sind - wie auch der Moshe - auch noch israelis! und haben eine meinung dazu, wie medinat-israel sein sollte/könnte und wie besser nicht.

                    aber nicht nur das! sie können ihre meinung auch begründen, anhand dessen, was sie in archiven und dergleichen heraus-gefunden haben.

                     

                    ich denk mir mal, dass herr Schulz auf deren expertise hinweist. und seine quellen benennt statts sich mit fremden federn zu schmücken. macht man so, hab ich mir mal sagen lassen.

                    • @christine rölke-sommer:

                      Wie kommen Sie ausgerechnet bei Herrn schulz darauf?

          • @Tachles:

            Seien Sie so lieb und ersparen mir und anderen Ihre hobbypsychologischen Ergüsse? Nein? Dachte ich mir, einfach trollig. Und schon wieder die Antisemitismuskeule. Sie können nur Antisemitismus?

             

            Sollen wir jetzt hier die Kommentarspalten mit den Namen all jener palästinensichen Kinder füllen, die von isr. UZIs, Hellfires, konventionellen Fliegerbomben etc. zerfetzt wurden?

             

            Sie lesen doch jede Zeile von mir mit maximaler Aufmerksamkeit, und dann ist es Ihnen entgangen, dass ich den palästinensischen Widerstand gegen die isr. Besatzer als legitim und mit dem Völkerrecht vereinbar sehe? Siehe UN-Resolution 3103? Nochmal für Sie zum mitschreiben: Sie nennen das pal. Terror, ich nenne das legitimen Widerstand.

            • @Wolfgang Schulz:

              Deswegen wurden ja auch in den "besetzten Ostgebieten" nach dem II. WK immer wieder Attentate von national oder militant protestantisch gesinnten Deutschen in Stettin, Warschau Prag usw. ausgeführt. Schulbusse flogen in die Luft, der eiserne Vorhang mußte immer wieder neu geflickt werden.

               

              OK, kleine Satireeinlage, aber Sie meinen ja, dass Palästinenser gegenüber Israel so handeln dürfen, und dann noch gedeckt von einer UN-Resolution.

            • @Wolfgang Schulz:

              Widerstand wogegen?

              Widerstand gegen die angebliche Besatzung Gazas — Widerstand, der einschließlich der Ermordung israelischer Zivilisten, nach internationalem Recht gerechtfertigt sei? Aus mehreren voneinander unabhängigen Gründen ist das eine falsche Behauptung.

              Es ist niemals gerechtfertigt, feindliche Zivilisten mit Absicht gezielt ins Visier zu nehmen und zu ermorden. Selbst dann, wenn Israel eine militärische Besatzung, wie in Judäa und Samaria hätte, wäre es dennoch ein doppeltes Kriegsverbrechen, Raketen auf israelische Zivilisten abzuschießen und palästinensische Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu verwenden.

              Die Ermordung oder Entführung israelischer Zivilisten ist ebenfalls ein Kriegsverbrechen. Der einzige legitime Widerstand gegen eine Besatzung besteht im Kampf gegen Soldaten, die eine Besatzung durchführen.

              Zweitens, wäre eine militärische Besatzung Gazas völlig gerechtfertigt, sowohl aufgrund des Rechts als auch aufgrund des gesunden Menschenverstandes, weil die Hamas, die Gaza kontrolliert, sich im Krieg mit Israel befindet und sich wiederholt geweigert hat, mit dem Staat des jüdischen Volkes Frieden zu schließen. Eine militärische Besatzung ist angemessen, so lange ein Kriegszustand besteht.

              Drittens, und dies ist der entscheidende Faktor: Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass Israel die Besatzung Gazas im Jahr 2005 beendet hat.

              Und falls Sie nun mit der Blockade kommen: Die Blockade hat ihren Grund in den Aggressionen und der Gewalt, die von Gaza ausgeht.

            • @Wolfgang Schulz:

              Verstehe ich Sie recht, dass sich Ihr Mitleid nur auf pal. Kinder beschränkt, während Ihnen die israelischen Kinder, die dem "legitimen Widerstand" der Palästinenser zum Opfer fielen - um nicht zu sagen, von den Palästinensern kalküliert und mutwillig und in voller Absicht ermordet wurden - scheißegal sind?

              • @Tachles:

                Natürlich verstehen Sie mich falsch, aber das wollen Sie doch auch "in voller Absicht".

      • @Huitzilopochtli:

        Als bei uns in Europa nur der Hauch einer terroristischen Bedrohung aufkam, haben unsere Regierungen sofort hyperventiliert. Freiheitsrechte wurden massiv eingeschränkt und unbewaffnete Menschen in öffentlichen U-Bahn-Stationen erschossen (London).

         

        Ich finde auch, wir im Westen sollten nicht so arrogant auf dem hohen moralischen Ross sitzen, da unsere Regierungen genauso handeln würden, hätten wir Palestina als Nachbarn.

  • Eine Lösung ist nur möglich, wenn die Palästinenser ihr derzeitiges Terrorregime abschütteln und sich eine freiheitliche, demokratische Ordnung geben. Vor allem muß die seltsame mentale Dauererregung merklich abgekühlt werden. Mit einem westlich orientierten, liberalen Palästina, das sich gegen den menschenfeindlichen Islamismus in der Region wendete, könnte Israel friedlich und zum Wohle beider Seiten koexistieren.

  • Livni hat vollkommen Recht. Man darf und soll nicht mit solchen Terroristen verhandeln. Spätestens seit Hitler sollte die demokratischen Staaten genügend Menschenkenntnis erlangt haben und wissen, dass man dieser Spezies Mensch nicht trauen darf. Die halten sich nicht an Abmachungen und nutzen die Gutgläubigkeit ihrer Vertragspartner schamlos für ihre Zwecke aus. Hinzu kommt, dass die Hamas-Führung oder gemäßigtere Teile davon offensichtlich nicht mehr Herr der Lage in Gaza sind und die "Enfant Terribles" in ihren eigenen Reihen nicht kontrollieren wollen oder können. Wie kann also die Hamas glauben, Israel würde sich unter Druck setzen lassen bzw. weiter über was auch immer verhandeln, wenn parallel zu den Verhandlungen Raketen auf israelische Zivilisten abgefeuert und Drohungen jeglicher Art ausgestoßen werden. Hamas: Diplomatie und psychologisches Einfühlungsvermögen: sechs. Setzen! Allerdings wird Israel nicht darum herumkommen, seine Siedlungspolilitk neu zu überdenken. Livni gibt einem Hoffnungen, da sie die Zweistaatenlösung vorantreibt.

    • @Tachles:

      Livni hat nicht Recht! Sie weigert sich nicht nur mit Terroristen zu sprechen sondern sie fordert deren gezielte Tötung. Gezielte Tötungen verstoßen gegen das Völkerrecht.

       

      Zeigen Sie mir bitte, wo sie die Zweistaatenlösung voran getrieben hat! Von allen Regierungen in denen sie saß wurde der Siedlungsbau voran getrieben, der auch von den USA und der BRD als Hindernis für eine Zweistaatenlösung angesehen wird.

       

      Die Hamas kann Israel nicht unter Druck setzen. Das wissen ihre Anführer auch ganz genau, trotz ihrer markigen Sprüche, die doch nur leere Drohungen sind. Aber die Hamas ist die einzige Organisation, die der Besatzungsmacht Israel die Stirn bietet. Das findet die Anerkennung der meisten Palästinenser, die die Aktionen der Hamas trotz ihrer Erfolglosigkeit als Heldentaten feiert.

       

      Wenn in Gaza gewählt würde, würde die Hamas wahrscheinlich mehr Stimmen erhalten als die PLO!