piwik no script img

Frauen-Bündnis gegen Pornographie

Ein parteiübergreifendes Frauenbündnis in Bonn hat einen Aufruf veröffentlicht, nachdem die Herstellung und der Konsum von Pornographie künftig schärfer geahndet werden sollen. „Pornographie ist sexualisierter Haß“, heißt es in dem Aufruf. „Auch dieser Kinderhaß und Frauenhaß ist Volksverhetzung. Er muß in Zukunft ähnlich geahndet werden können wie Fremdenhaß oder Antisemitismus.“ Die Unterzeichnerinnen schlagen eine juristische Neudefinition vor, nach der nur „erniedrigende Darstellungen“ von Frauen und Kindern künftig zur Pornographie zählen sollen. Im Aufruf wird allerdings zwischen „Gewaltpornographie“ und „Pornographie“ keineswegs konsequent unterschieden. „Schon der Besitz von Pornographie, Gewaltpornographie mit Frauen und Kinderpornographie“ solle international „verboten, verfolgt und bestraft werden“, heißt es. Unterzeichnet haben den Aufruf unter anderem die Berliner Arbeitssenatorin Christine Bergmann (SPD), die Brandenburger Sozialministerin Regine Hildebrandt (SPD), die Bundestagsabgeordnete Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), mehrere CDU- und CSU-Politikerinnen, darunter die Präsidentin des Deutschen Bundestages, Rita Süssmuth (CDU), und die Grünen-Abgeordneten Rita Griesshaber und Andrea Fischer. Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer hat nicht nur mitunterzeichnet, sondern auch an der Erklärung ganz entscheidend mitgeschrieben. BD

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen