: ein eigenes kapitel
Grüne Geschlechterpolitik
An feministischen Visionen war im ersten Entwurf des grünen Grundsatzprogramms nicht viel zu finden. Proteste von Feministinnen und Bundesfrauenrat der Partei führten nun zu einem neuen Kapitel: „Aufbruch in eine geschlechtergerechte Gesellschaft“.
Frauenpolitik sei für die Grünen ein „Querschnittsthema“, heißt es, und „alle Politikfelder müssen auf den Prüfstand der Geschlechtergerechtigkeit“. Patriarchale Strukturen müssten durch „gesetzliche Begleitmaßnahmen“ durchbrochen werden, „wenn Appelle nicht reichen“.
Frauen soll eine eigenständige ökonomische Existenz ermöglicht werden, indem Erwerbsarbeit und Kindererziehung vereinbar werden: Familienarbeit müsse – auch finanziell – aufgewertet werden, damit auch Männer sich daran beteiligten.
Beim Punkt „Gewaltfreiheit zwischen Männern und Frauen“ wird Ausbau von Frauenhäusern und Beratung gefordert, aber auch ausdrücklich erwähnt, dass auch Männer Opfer von Gewalt werden – und Aufmerksamkeit und Beratung brauchen.
Zur Reproduktionsmedizin gewohnt Kritisches: Das Recht zum Schwangerschaftsabbruch drohe sich zu „einer Pflicht zu einem Kind ohne Behinderung zu wandeln.“ Als Eizellspenderinnen würden Frauen zum „Objekt der medizinischen Begierde“.
Zum Schluss verweist das Kapitel auf „Gender Mainstreaming“, was heißen soll: „Wir werden alle Maßnahmen und politischen Entscheidungen daran messen, ob sie zu mehr Geschlechtergerechtigkeit und damit zu mehr Demokratie führen.“ OES
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen