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Horst Seehofer hält grinsend eine Kartoffel in die Kamera
An Migration denkt Horst Seehofer (r.) sicher nicht, während er eine eingewanderte Knolle hochhält Foto: AP / Markus Schreiber
Eine Durian auf dem Präsentierteller im Museum
Eine Tarantel in einer Suppe mit Zitronengras

Podcast „Weißabgleich“ Schon gegessen?

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Die taz-Redakteurinnen Lin, Jasmin und Malaika sprechen über den Clash der Essgewohnheiten. Über Erinnerungen, Essen und Migration.

Ob in Filmen, in Fernsehbeiträgen oder in der Literatur: Wenn Geschichten von Migration erzählt werden, geht es sehr oft auch ums Essen. Welche Erinnerungen an bestimmte Gerichte und Gerüche sind uns wichtig und warum? Wie prägen die Erfahrungen unserer Eltern und Großeltern unsere Beziehung zu Lebensmitteln? Ist es mittlerweile cool, wenn Kinder Tofu mit in die Schule bringen? Und: Warum müssen Migras eigentlich immer über Essen reden?

In dieser Folge Weißabgleich sprechen Lin Hierse, Jasmin Kalarickal und Malaika Rivuzumwami vom „Clash der Essgewohnheiten“. „Essen klingt doch erstmal gut!“, beginnt Jasmin, aber natürlich geht es bei Weißabgleich nicht um die besten Familienrezepte. Die drei taz-Redakteur:innen tauchen ein in die kleinen Momente, in denen die postmigrantische Esskultur zuhause auf das deutsche Eisbein trifft.

„Meine Erinnerungen als Kind haben ganz oft mit einem großen Tisch zu tun. Nicht mit einzelnen Gerichten, es geht eher um das Event: Was man riecht, was man hört – heiß und laut, Leute reden durcheinander, irgendwann liegen Garnelenschalen auf dem Tisch, der Onkel trinkt Bier.. Wenn ich dann in Deutschland mit der größeren Familie zusammensaß, war da auch ein großer gedeckter Tisch, aber das war alles viel gesetzter und ordentlicher. Ich fand das wahnsinnig unterschiedlich“, erzählt Lin.

Was deutsche und was migrantische Esskultur ausmacht, wird vor allem an den Unterschieden sichtbar: Mit purer Freude erinnert sich Jasmin an in heißem Öl aufpoppende Senfkörner, den Geruch von Gewürzen und den täglichen Trubel bei der familiären Essensplanung.

Stille, gekochte Kartoffeln mit Butter und Salz illustrieren den Gegensatz zum Essen zu Hause und machen deutlich: Essen ist verkörperlichte Erinnerung – und ein Feld voller Missverständnisse und Entdeckungen, zwischen politischen Diskursen und individuellen Erfahrungen (in dieser Folge „Weißabgleich“ aus Deutschland, China, Indien und Burundi).

Politisch wird es, wenn es um Rassismus geht, darum, wer wie oft essen kann, um Geld oder um Machtverhältnisse: „Die Gate­kee­pe­r*in­nen zu ökologisch gutem, nachhaltigem, veganem und vegetarischem Essen sind meistens weiße Frauen.“ sagt Lin und weist damit beispielsweise auf das Problem des „White Veganism“ hin.

Weißabgleich“ Der taz-Podcast über den nicht-weißen Blick auf Politik und Alltag immer monatlich auf taz.de, Spotify, Deezer und iTunes.

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