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Social Media und NS-FamiliengeschichteMenschen mit Nazihintergrund

Auf Instagram diskutiert das woke Dorf, wie Deutsche mit NS-Familiengeschichte umgehen. Im Fokus: eine Buchhändlerin. Das falsche Ziel.

Politikerin mit Nazihintergrund: Beatrix von Storch (AfD) im Bundestag Foto: Christoph Hardt/imago

Mein Großvater väterlicherseits war bei der SS. Das habe ich erst nach dem Tod meines eigenen Vaters erfahren. Als ich versucht habe, darüber in meiner Familie zu recherchieren, sagte mir ein Verwandter: „Aber nicht, dass du darüber einen Artikel schreibst.“

Die Recherche dauert an. Sie ist zeitaufwendig. So weit, so ungewöhnlich für Menschen mit „Nazihintergrund“. Diesen Begriff haben die Künstlerin Moshtari Hilal und Sinthujan Varatharajah, Essayist:in, kürzlich in einem auf Instagram erschienenen Video vorgeschlagen, das viel geteilt und diskutiert wird. Die Bezeichnung soll für Menschen dienen, deren Vorfahren NS-Täter:innen waren. In dem Video eröffnen die beiden Kulturschaffenden eine Diskussion darüber, inwiefern Menschen mit Nazihintergrund heute noch über monetäres, soziales und kulturelles Kapital verfügen – und Einfluss haben.

Varatharajah und Hilal nennen viele Beispiele. Zwei Personen aus dem Berliner Kulturbereich stehen im Fokus: die Buchhändlerin Emilia von Senger und die Galeristin Julia Stoschek. Beide sind Nachfahrinnen hochrangiger Nazis. Julia Stoscheks Urgroßvater Max Brose war Unternehmer. Er wurde mit der Herstellung von Rüstungen für die Wehrmacht reich und war NSDAP-Mitglied. Julia Stoschek ist heute Milliardärin. Emilia von Sengers Familie ist alter Adel. Ihr Urgroßvater war hochrangiger Wehrmachtsgeneral, ihr Großvater war im Krieg in Russland und später Nato-Oberbefehlshaber. Für Stoschek und von Senger gilt: Beide Familien blieben auch nach Ende der NS-Zeit gut vernetzt.

Stoschek hat auf das Video bislang nicht reagiert. Von Senger hat einen Instagram-Post veröffentlicht, in dem sie schreibt: „Einen queerfeministischen Buchladen zu eröffnen und gleichzeitig nicht über seine Nazi Familiengeschichte (sic) zu sprechen, geht nicht.“ Ihr Buchladen sei „ein Gegenentwurf zu allen Werten, für die die drei Großväter standen“. Weiter schreibt sie, dass das Geld für ihren Buchladen nicht von den zuvor erwähnten Großeltern väterlicherseits stamme, sondern mütterlicherseits – und damit aus dem Zeitungsgeschäft, genauer gesagt den Dortmunder Ruhr Nachrichten. Dass von Senger ihren Nazihintergrund transparent macht, ist gut und sollte in Deutschland zur Gewohnheit werden – auch ohne öffentlichen Druck. Aber die Frage ist: Wie geht es nur weiter?

Und Instagram streitet über einen Buchladen

Auf Instagram wird nicht direkt zum Boykott des Buchladens aufgerufen, aber er wird suggeriert. Der Buchladen „She Said“ von von Senger hat einen queerfeministischen Schwerpunkt, verkauft nur Bücher von Frauen und queeren Auto­r:in­nen. In der NS-Zeit wurden Queers verfolgt. Die Bücher, die man heute in Sengers Buchhandlung kaufen kann, wären damals verbrannt worden.

Die gefährlichsten Nazinachfahren sitzen in deutschen Institutionen wie dem Bundestag

Es ist wichtig, die Geschichten von Menschen mit Nazihintergrund zu analysieren und Kontinuitäten aufzuzeigen. Doch die Diskussion um die familiären Verbindungen einzelner Menschen drohen rechte Gefahren, die bis heute auf NS-Ideologien zurückgreifen, in den Hintergrund rücken zu lassen.

2012 wurde Burak Bektaş in Berlin-Neukölln erschossen. Sein Tod ist bis heute nicht aufgeklärt. In Neukölln gibt es außerdem eine Anschlagsserie auf migrantische Unternehmen, einen migrantischen linken Politiker und linke Einrichtungen. Im Dezember wurde ein Schwarzer Mann tot in einem Berliner Kanal gefunden. Antisemitismus ist in Deutschland Alltag. Und Instagram streitet über einen Neuköllner Buchladen.

Dabei ist es ein Buchladen, der sich dezidiert gegen NS-Ideologie stellt, während gleichzeitig Menschen wie Beatrix von Storch im Bundestag sitzen. Ein Mensch mit Nazihintergrund, ihr Großvater war NSDAP-Mitglied Nikolaus von Oldenburg, der den Vernichtungskrieg seiner Partei zur persönlichen Bereicherung nutzen wollte. Ein Mensch, dessen Politik auf Menschenverachtung fußt.

Warum investieren Leute auf Instagram ihre Energie darein, die nächste Sau durchs woke Dorf zu jagen, weil man endlich einen Bruch in der Biografie einer Einzelhändlerin gefunden hat?

Nazis müssen zur Verantwortung gezogen werden. Und ihre Nachfahren sind aufgefordert, sich ihrem Familienerbe zu stellen. Doch die gefährlichsten Nazinachfahren sitzen an anderer Stelle als in einem Buchladen. Sie sitzen in Machtpositionen in deutschen Institutionen. Beide, sowohl von Storch als auch von Senger, haben Profit gezogen aus ihrer Familiengeschichte. Nur tut die eine viel dafür, mit der Menschenverachtung ihrer Vorfahren zu brechen, die andere nicht.

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30 Kommentare

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  • Den Reichtum und Einfluss reicher und einflussreicher Nazi-Nachkommen ursächlich in der NS-Zeit zu suchen, ist wahrscheinlich oft verfehlt. Auch in der Nazizeit hatten vielfach Leute Einfluss und Reichtum, deren Familien bereits zuvor reich und einflussreich gewesen waren. In vielen Fällen wäre es also treffender, generell die Erblichkeit bzw. Undurchlässigkeit sozialer Klassenzugehörigkeit zu kritisieren.

    Natürliche muss man sich dem Erbe der Nazizeit stellen. Dabei sollte es aber weniger um biologisches und materielles, als vielmehr um das geistige Erbe der Nazizeit gehen. Nicht, wer einfach nur die falschen Vorfahren hatte, sondern wer heute noch Nazi-Ideologie vertritt oder gar tätlich wird, sollte die Zielscheibe sein.

  • 1G
    13566 (Profil gelöscht)

    Das, was die beiden als Menschen mit "Nazihintergrund" vorschlagen, haben sie sich wohl selber von den Nazis abgeschaut? Das wurde damals "Sippenhaft" genannt.



    Haben die beiden eigentlich auch ihren eigenen familären "Hintergrund" mal durchleuchtet?



    Und mal eben eine Existenz zerstören (indirekter Aufruf zum Boykott des Buchladens), weil ein paar "Möchtegerne" und deren unreflektierten FollowerInnen in der Instragram- Blase randalieren?



    Außerdem: Bevor ich Instragram nutze, muss ich nicht erstmal den eventuellen Nazihintergrund von Mark Zuckerberg durchleuchten? Klingt doch irgendwie verdächtig deutsch....

    • @13566 (Profil gelöscht):

      Es ist wirklich schwierig bei so einem Kommentar nicht ausfällig zu werden. Zum Einen, Video gucken - dann wird schnell klar, warum hier gerade eine völlig unwissende Aussage gemacht wurde. Desweiteren: Zuckerberg, ja das klingt doch eeetwaaaas - jüdisch! Richtig! Wie unfassbar kann man eigenbtlich durch die Gegend laufen? Also bevor hier verschiedentlich Aussagen und Annahmen getroffen werden, wäre das Mindestmaß an Bildung über den Artikel hinaus doch echt zu raten.

  • Ich halte die Idee, solche Dynastien auf Nazihintergrund zu evaluieren für wichtig, wenn auch albern. Die Medien vermitteln unter ‚Nationalsozialismus“ meist ein eng fokussiertes Bild, von einem vom Führer Hitler organisierten rechten Mob von KZ-Personal, SA Leuten usw., ein Mob bestehend aus ungebildeten abgehängten gewalttägigen Menschen, so eine Art Pegida, der hinreichend für eine Nazi-Diktatur sei. Die Kapitalistenklasse und ihr Beamtentum, ihr Staat, kann insoweit heute plausibel beteuern, sie sei damals ins Dritte Reich vom Mob nur hinzugezogen worden.



    Ohne die Mittäterschaft von jahrhundertalten Dynastien von erfahrenen Beamten im Dienst einer Ausbeuterordnung wäre die NSDAP jedoch nie über einen Strassenmob hinausgekommen. Der Diensteid der öffentlichen Beamten lautete: ‚Ich schwöre: Ich werde dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes Adolf Hitler treu und gehorsam sein…‘ Das diesen Führereid niemand verweigerte sagt alles.



    Wenn ich mir Nazis vorstelle, dann vor allem die in den Protokollen der Wannsee-Konferenz gelisteten Staatsbeamten, die Handwerker des Terrors. Des weiteren die hunderte von Beamten die Heydrich in Prag laut Redeprotokollen auf den geplanten Genozid des tschechischen Volkes eingeschworen hat, die Beamten sogar noch mässigend, diese hätten erst gemeinsam dieses idealistische Ziel zu erreichen bevor sie sich um die Beute zurückgelassener Vermögensgüter balgen dürften.

    • @RotEiche:

      "Ich halte die Idee, solche Dynastien auf Nazihintergrund zu evaluieren für wichtig, wenn auch albern."

      ???

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        „albern ???“ War ein Gedankensprung von mir. Dazu in Vergleich. Wenn man einem Schäferhund sein Essen wegnehmen will, ist das mutig, aber wenn man einem Löwen sein Essen wegnehmen will ist das albern. In der Periode der sogenannten De-Nazifizierung der BRD wurde bereits entschieden den Familiendynastien ihr Eigentum und soziales Ansehen zur Bewährung zu belassen. Sich bewähren heisst, sich mit ihren Mitteln einzubringen, an Vorgaben anzupassen, bis hin zur Zurschaustellung als Teil der progressiven Avantgarde. Wenn Varatharajah und Hilal vorschlagen denen ihr Essen wegzunehmen, also dieses System zu erschüttern, halte ich das für albern.

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - wirft ein:

    “ “Sie hätten damals auch nicht anders gehandelt!“ - die alte Kiffnase Rudolf Augstein.... Da hätte er sich mit Uli Hoeneß sicher gut verstanden. ("Alle hätten das gemacht. Alle!")







    Es ist in dritter oder vierter Generation natürlich kein Verdienst, keinen NaHiGru zu haben. Soziales Erbe statt Reichtum kann ich allerdings nicht ausschließen. Der Vater meiner Mutter (*191x) kam als traumatisierter Alkoholiker aus dem WK I zurück. Er hatte vor Verdun in der Scheiße gelegen, und die dort gemachten Erfahrungen waren Grund, dass er seinen Töchtern (*190x, 191x) untersagt hat, zum BDM zu gehen. "Der Hitler fängt Krieg an.", [....].







    apropos Grass: aus Wikipedia - de.wikipedia.org/w...keit_zur_Waffen-SS



    "Er hatte seine SS-Mitgliedschaft auch bei seiner Gefangennahme am 8. Mai 1945 gegenüber der US-Army angegeben. Bereits 20 Jahre vor Beim Häuten der Zwiebel hatte Grass mehreren Schriftstellerkollegen seine Zeit bei der Waffen-SS zur Kenntnis gegeben, darunter dem 1944 geborenen österreichischen Lyriker, Autor und Regisseur Robert Schindel und dem mit diesem gleichaltrigen Theaterautor Peter Turrini." “

    Hier bin ich mit mei Sidekick nich ganz einig! Laß mal Louis Begley den Vortritt.



    Louis Begley über Günter Grass: Was nicht hätte geschrieben werden müssen:



    m.faz.net/aktuell/1.1712002?GEPC=s5



    “…Damals ging es mir nicht darum, dass ein siebzehnjähriger Deutscher aus Danzig knapp vor dem Zusammenbruch des Dritten Reichs beschlossen hatte, der Waffen-SS beizutreten. Einem Jungen in diesem Alter kann man fast alles - außer schwerer Körperverletzung - verzeihen. Bestürzt hat mich, wie ich 2006 schrieb, Grass’ unglaubliche Moralblindheit. Ich fragte mich zum Beispiel, ob er Paul Celan, dem Autor der „Todesfuge“, der „ihm beim Schreiben der Blechtrommel Mut machte und ihm zuhörte, als er daraus vorlas“, wohl erzählt hat, dass er Mitglied der Division „Frundsberg“ der Waffen-SS war.“

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch schlenztein

    “ Lasch ET - Nach Hause! Telefonieren!



    Arminius L. weiß wenigstens, worum es Merkel und Spahn wirklich geht. "..um zu verhindern, dass Leben wieder stattfindet." Was findet wohl im Kopf von Laschet statt? Was lebt da? Markus Söder weiß, dass niemand so gut wie Laschet den Kanzlerkandidaten Laschet verhindern kann. Darum hat er ihn zum Aschermittwoch reden lassen. Nach Reinigungsfachkraft Gretel jetzt der Kohlefachmann. Er sagte ja, es muss auch wieder was zum Lachen geben. Zum Fröhlichsein. Einen Hüther des Rohsinns hat er ja als Berater. Damit Leben wieder stattfindet müssen auch mal welche sterben. [/sarkasmus off]“;!

  • Liebe taz,

    ich bin (unter anderem) Historiker und muss leider konstatieren, dass die Geschichte hier nicht zufriedenstellend geprüft wurde.

    Das absurdeste an der ganzen Sache ist nämlich: Der Vorfahre von Senger, der in dem Video benannt wird, war nicht einmal Parteimiglied! Der Wikipedia Eintrag, auf den die beiden Urheber des Videos verweisen, stellt die militärische Karriere von Fridolin von Senger und Etterlin in sehr groben Zügen dar, woraus von den Urhebren des Videos völlig unzulässige Schlüsse gezogen werden! Liebe taz, bitte recherchiert das gründlich, bevor ihr es hier wiedergebt. Wäre ich betroffen, würde ich auf eine Richtigstellung bestehen!

    Aber, das darf als mildernder Umstand gelten, es geht ja sehr absurd weiter: Das Statement von Emilia von Senger kann so gelesen werden, dass Sie sich zu ihrem "Nazi-Hintergrund" (den sie überhaupt nicht hat!! Und damit auch keinen einzigen Cent "Nazierbe".) bekennt. Wenn man das Statement vorsichtig liest, ist es hinreichend uneindeutig formuliert, dass sich daraus keine definitiven Schlüsse ableiten lassen. Doch die, Verzeihung, "Moralpolizei", in Form zweier sich dazu berufen fühlenden Personen, die mit ihrer Herangehensweise leider ein extrem oberflächliches Verständnis deutscher Geschichte offenbaren, sich mit ihren Widersprüchen nicht befasst haben und mit einer schwer erträglichen Süffisanz anderen Menschen die vermeintliche Unzulänglichkeit ihrer Vorfahren aufs Brot schmieren, ist an sich widerwärtig genug. Aber nein, sie ist sogar so wirkmächtig, dass die Betroffenen in vorauseilendem Gehorsam eingestehen, was ihnen überhaupt nicht vorzuwerfen ist!

    Das, liebe taz, ist für mich die eigentliche Geschichte hier. Bitte weitet eure Berichterstattung in diese Richtung aus. Es geht um sehr viel.

    MfG,



    M.O.

  • Deutschland erwoke...



    Lieber gesunder Schlaf als solche Wokeness.

  • 9G
    90946 (Profil gelöscht)

    Menschen mit „Nazihintergrund“ - gar nicht schlecht.



    Sind aber hierzulande ziemlich viele, nicht wahr? Oder wohin sind die geraubten Gegenstände, enteigneten Immobilien, "arisierten" Werte , usurpierten Posten entschwunden? Sie sind "eingegangen" - wohin? Familiengeschichte recherchieren!

  • Guter Artikel. Und die Antwort auf die Frage "Warum investieren Leute auf Instagram ihre Energie darein, die nächste Sau durchs woke Dorf zu jagen, weil man endlich einen Bruch in der Biografie einer Einzelhändlerin gefunden hat?" lautet: Weil Dummheit, Ignoranz und ideologische Verblendung keine Einbahnstraße nach rechts, sondern eine vielspurig und oft befahrene Schnellstraße in beide Richtungen ist.

  • Niemand ist verantwortlich für das Handeln seiner Vorfahren. Enteignungen kamen für die Entnazifizierungspolitik der westlichen Alliierten und der BRD nicht in Frage - leider und die Hohenzollern tun alles um die Enteignungen in der SBZ wieder rückgängig zu machen. Darauf sollte sich das Augenmerk der Aktivisten richten, denn von dort droht z.bsp. Gefahr für die Wissenschaftsfreiheit, denn es wird massiv gg. unliebigd Historiker per Unterlassungsverfügung vorgegangen.

  • Toller Artikel! Ich habe die Diskussion verfolgt und fand schade, wie sie geführt wird.

  • Linke Menschen verlaufen sich, weil sie sich nicht aufs Wesentliche konzentrieren. wieso kommt mir das bekannt vor.

  • 8G
    80198 (Profil gelöscht)

    Ich bin da zurückhaltend. Menschen sind Herdentiere und es ist schwierig Haltung in einer Diktatur zu wahren

    • @80198 (Profil gelöscht):

      Ok. Ok. Beide Eltern PGs. 1938

      Sag mal so: “Sie hätten damals auch nicht anders gehandelt!“ - die alte Kiffnase Rudolf Augstein.



      Als aufmerksamer Leser von Sebastian Haffner - Anmerkungen zu Hitler et al. & später Klaus Harpprecht - hat mir dieser Satz schon eingeleuchtet. Gelle.

      Nur ist das kein Grund - in seinem “Sturmgeschütz(chen) der Demokratie“ bis in die 70er wissentlich zwei ex-SDler an verantwortlicher Position zu beschäftigen! Newahr.



      (Es war glaub ich Clodwig Poth(?) - “wo ist denn diese verdammte FDGO?“ “Da wo wir stehn!“ FJS Springer & Co. - der das aufdeckete & prompt rausflog!

      WaffenSS? - mal nicht WaffenGraSS - ok.



      Mit Otto hab ich alle viertel Jahr nen LKW entladen.“War hammer bei Adolf gelernt? LKW-Fahren: also fahr ick LKW



      &



      Renate Lasker-Harpprecht?



      Überlebende von Auschwitz, Autorin, Journalistin - gerade noch a 📺 -



      & Däh



      Kommt die Tochter mit nem SS-Mann an



      Klaus Harpprecht in “Schräges Licht“ ~



      Sie etwa so: Hab das recherchiert - an größeren Sauereien war er nicht beteiligt. Also meinen Segen hat sie.

      kurz - Sucht‘s euch raus.



      Für mich aber - So geht das •

  • 9G
    91655 (Profil gelöscht)

    Die Linke zerstreitet sich gerade mit der sog. Identitätspolitik mit Mitteln der Feinde (Faschismus, Stalinismus) ... und die Nazis freuen sich!

    Es ist zum kotzen!

  • Es ist ein Kernstück der Naziideologie, Menschen nach ihrer Abstammung, ihren Vorfahren, zu beurteilen.

    Richtig ist es aber, Menschen nach ihrem tun zu beurteilen. Niemand ist für seine Abstammung verantwortlich. Man kann sie nicht beeinflussen. Jeder kann aber selbst bestimmen, wie er handelt.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      „Niemand ist für seine Abstammung verantwortlich.“



      Ja im Normalfall, aber die Generationen solcher Familiendynastien geben nicht nur ihre Gene sondern auch ihre sozialen Wertesysteme weiter. Ich stelle mir vor, Emilia von Senger ist Teil einer archetypischen staatsragenden deutschen Familiendynastie die ihr biologisches Überleben und ihren ökonomischen u. sozio-kulturellen Reichtum einem über die Generationen sozial weitergegebenen elitären Wertesystem verdankt. Dieses Wertesystem muss notwendigerweise der Staatsräson unter den jeweiligen Gesellschaftstypen (Monarchie, Weimarer Republik, Nationalsozialismus, BRD) dynamisch angepasst und natürlich auch gelebt werden.



      Könnte es nicht sein, dass die Emilia von Sänger im Sinne ihrer Dynastie traditionsbewusst handelt, indem sie ihren Queer-Shop nicht nur zur opportunistisch als blosses progressives Signal zur Schau stellt, sondern Aktivistin wird als Schuldreflex wegen der Nazi-Vergangenheit ihrer Vorfahren? Wie könnte dieser Aktivismus aussehen?



      moshtarimoshtari: „…verspricht von Senger Transparenz und einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem eigenen Nazierbe. …es bedarf einer öffentlichen Kritik, und den damit verbundenen (potentiellen) ökonomische und soziokulturellen Konsequenzen, für diejenigen, die diese Kritik äußern „



      Soll das nur „potentielle“ solcher Konsequenzen (nur angedrohte Enteignung ?) bewirken, dass die von Senger das Vermögen ihrer elitären Vorfahren zwar behalten darf, aber für die Finanzierung der Woke Kultur freiwillig bereitstellt? Das wäre genial.

      • @RotEiche:

        "Ja im Normalfall..."

        Der "Normalfall" deckt 100% der Fälle ab, da es biologisch unmöglich ist, sich seine Abstammung auszusuchen.

        Natürlich kann man Menschen auf Grund ihrer Abstammung bestimmte Handlungsweisen andichten. Ich halte mich aber lieber an die konkreten Handlungen der Menschen. Von Frau Sänger kenne ich nur ihre Handlungen. Ihre Motive kann ich nicht beurteilen. Besonders weil ich sie persönlich nicht kenne. Nur weil ihre Vorfahren finstere Dinge getan haben, müssen ihre Motive nicht zwangsläufig schlecht oder unehrlich sein.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          „Ja im Normalfall“. Ich habe mich verkürzt ausgedrückt. Ich meinte normale Nachfahren normaler Werktätiger haben weder ideellen Antrieb noch ererbtes Vermögen ihre Vorfahren aus einer dynastischen Sichtweise zu betrachten, ihnen nachzueifern, oder für deren Durchschnittstaten aktivistische Reparationen zu leisten.



          Ob Queer Kultur eine Herzenssache der von Senger ist weiß ich nicht. Mir scheint nur logisch, dass sie sich unter der Drohung potentieller Enteignung oder sozialer Ächtung im Gegensatz zu etwa Julia Stoschek so verhalten könnte *als ob* Queer ihre aktivistische Herzenssache wäre.

  • Die Netflix-Instagram-Generation scheint es nicht so richtig zu raffen.

  • "Es ist wichtig, die Geschichten von Menschen mit Nazihintergrund zu analysieren und Kontinuitäten aufzuzeigen."

    Lustig. Als die Polizei in Stuttgart stammbaumgeschnüffelt hat, war der Teufel los, hehe.

    • @Wonneproppen:

      Daran mußte ich auch denken. Aber Sie kennen das doch, wenn zwei das Gleiche tun ist es noch lange nicht dasselbe. Es kommt eben auf den Standpunkt an. Und die anderen, die dürfen das schon mal gar nicht.

  • Der Begriff `Nazihintergrund' komplett parallel zu `Migrationshintergrund' ist wirklich eine grossartige Idee. Zu Frau von Storch, ihr anderer Grossvater war der Finanzminister des Fuehrers. Natuerlich sollte man sie deswegen nicht automatisch verurteilen, aber ihre braunen Grossvaeter waeren sicherlich sehr stolz auf sie - keine gute Nachricht...

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die lautesten Social Media "Nazi"-Ereiferer bereits bei sanftem Nachfragen erschreckende Unkenntnis und enorme Wissenslücken über die damaligen geschichtlichen Zusammenhänge zeigen und bereits bei "OKW" die Flügel strecken. Macht das Ganze natürlich wesentlich glaubwürdiger.

    Erstaunt bin ich, dass der Begriff Nazi mittlerweile nicht nur inflationär verwendet, sondern zu einer simplen Verbalinjurie verkommen ist - so ähnlich wie in den USA, wo die meisten Nazis nur aus Hollywood-Filmen kennen und ich schon in den 80ern mit " Hi Naz'!" begrüßt wurde.

  • Das die Frau Storch einer tiefbraunen Familie entstammt ist bekannt. Sie kann und sollte nicht für die Verbrechen ihrer Vorfahren haftbar gemacht werden ("Sippenhaft" heißt das wohl).



    Einzig für das was Sie tut.



    Spannend, bereichernd und wichtig finde ich solche Informationen trotzdem und ja ich rechne es Denen hoch an die sich mit ihrer Familienvergangenheit auseinandersetzen .

    (...)

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    Die Moderation

  • 0G
    04369 (Profil gelöscht)

    Ich behaupte, wahnsinnig viele Leute haben grad wahnsinnig viel Zeit und wahnsinnig viel Langeweile.