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die sportskanone

Jérôme Boateng Foto: Peter Kneffel/dpa

Jérôme Boateng

Sportlich ist nicht mehr allzu viel los bei Weltmeister Jérôme Boateng. Der mittlerweile 36-Jährige kickt noch beim Linzer ASK, aber das Kicken ist hier eher als Trainingsfleiß zu verbuchen, in Pflichtspielen steht er kaum je auf dem Platz. Daneben soll er wohl künftig als U19-Coach beim LASK anfangen. Es dürfte den Verantwortlichen ab jetzt leichterfallen, das zu rechtfertigen. Denn das Ermittlungsverfahren gegen Boateng wegen Körperverletzung an Ex-Freundin Kasia Lenhardt wurde eingestellt.

„All meine Aussagen waren richtig, und die Verdächtigungen gegen mich falsch“, schrieb der Fußballer und fügte auch ein Zitat seines Anwalts an: „Jede Ermittlungshandlung im Verlauf des Verfahrens hat belegt, dass Herr Boateng die Taten nicht begangen hat und gar nicht begangen haben kann.“ Eine irreführende Darstellung, denn tatsächlich gibt es keinen Beleg seiner Unschuld; die Ermittlungen wurden wegen nicht ausreichender Beweise eingestellt. Lenhardt, die Suizid beging, kann nicht mehr als Zeugin aussagen, und ihre dokumentierten Verletzungen belegen nicht deren Entstehung, so die Staatsanwaltschaft. Eine mögliche weitere Zeugin sei zum vereinbarten Vernehmungstermin Ende Februar unentschuldigt nicht erschienen und seitdem „für die Ermittlungsbehörden nicht mehr erreichbar“. Somit galt: im Zweifel für den Angeklagten.

Jérôme Boateng wurde 2024 der vorsätzlichen Körperverletzung an einer anderen Ex-Freundin schuldig gesprochen, ist aber lediglich verwarnt worden. (asc)

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