Zunehmende Anzahl an Urlauben: Deutsche verreisen mehr
Die Tourismusbranche boomt. Übernachtungen im Inland sind auf Rekordhoch, doch auch Fernreisen per Flugzeug stehen weiterhin hoch im Kurs.
Besonders Campingurlaube erleben einen deutlichen Zuwachs. Im Vergleich zu 2024 wurden knapp 20 Prozent mehr Übernachtungen auf Campingplätzen registriert als 2019. Dennoch werden am häufigsten Urlaube in Hotels, Pensionen und Gasthöfen gebucht. 2024 wurden in diesen Unterkünften 300 Millionen Nächte verbracht, bei einer Gesamtanzahl von 496 Millionen.
Die hohen Zahlen spiegeln sich auch im Urlaubsverhalten der Deutschen wider, bestätigt eine Analyse der Stiftung für Zukunftsfragen, die am Dienstag vorgestellt wurde. Demnach fahren nach einem kurzzeitigen Einbruch während der Coronapandemie wieder mehr Menschen in Deutschland in den Urlaub. 63 von 100 Befragten gaben an, 2024 eine Reise von mindestens 5 Tagen unternommen zu haben. 2023 lag diese Zahl bei 61 von 100 Befragten. Das beliebteste Reiseziel ist hierbei Deutschland. 36 Prozent gaben an, dass Deutschland 2024 ihr Haupturlaubsziel war, gefolgt von Spanien mit 14,4 und Italien mit rund 7 je 100 Befragten.
Das Urlaubsverhalten ist häufig nicht umweltbewusst, findet Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen. Laut ihm achten zwar vor allem junge Menschen im Alltag vermehrt auf die Umwelt, im Urlaub rücke das Thema Nachhaltigkeit aber in den Hintergrund. Ein Beispiel: „Trotz steigender Klimasensibilität bleibt das Flugzeug für viele junge Menschen das bevorzugte Verkehrsmittel für Reisen – sei es für eine Woche Mallorca oder eine Fernreise nach Asien“.
Vor ebendieser Entwicklung warnt Christine Wenzl vom Bund für Umweltschutz und Naturschutz Deutschland. Laut ihr ist es „wichtig, dass im Urlaub auf Nachhaltigkeit geachtet wird, da hier durchaus ein großer Teil der eigenen Emissionen entstehen kann“.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
CDU-Chef Friedrich Merz
Friedrich der Mittelgroße
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Geiselübergabe in Gaza
Gruseliges Spektakel
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Russland und USA beharren auf Kriegsschuld des Westens