Zinswende lässt auf sich warten: EZB kauft weiter Anleihen
Die Europäische Zentralbank bleibt bei der Politik des billigen Geldes. Zinserhöhungen kommen frühestens, wenn auch mit den Anleihekäufen Schluss ist.
„Das Wirtschaftswachstum im Euroraum ist stabil“, sagte Draghi. Es müsse aber in eine nachhaltige Inflation übergehen. Außerdem nannte er den erstarkenden Euro ein Risiko für die Inflationsrate.
Laut ihres Mandats soll die EZB im Euroraum eine stabile Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent gewährleisten. In den Jahren 2014 bis 2016 verfehlte sie dieses Ziel. Normalerweise senken Zentralbanken in solchen Fällen ihren Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken bei ihnen Geld leihen. Das billige Geld geben die Banken in der Theorie an Verbraucher und Unternehmen weiter, die Wirtschaft stabilisiert sich und die Inflation steigt wieder. Die Zinssenkungen zeigten aber nicht die erhoffte Wirkung. Daher versucht die EZB seit März 2015 über Anleihekäufe Wirtschaft und Inflation anzukurbeln. Dies ist umstritten. Einnahmen europäischer Banken schwinden, Euroskeptiker klagen dagegen vor dem Bundesverfassungsgericht.
Auf der nächsten Ratssitzung am 26. Oktober will die EZB das Enddatum ihres Anleihekaufprogramms bekannt geben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos
Wirbel um KI von Apple
BBC kritisiert „Apple Intelligence“