Xiaomi baut Elektroauto: Neues Modell konkurriert mit Tesla
Der chinesische Smartphone-Hersteller Xiaomi mischt mit einem eigenen Fahrzeug den E-Auto-Markt auf. Das neue Modell konkurriert mit Teslas Model 3.
Der chinesische Konzern erzielt den Großteil seines Umsatzes von 37,5 Milliarden Dollar mit dem Verkauf von Smartphones. Analysten trauen Xiamoi zu, sich mit dem sportlichen Modell „Speed Ultra 7“ auf dem hart umkämpften E-Auto-Markt in China durchzusetzen. Der Konzern könne sich ein Defizit von schätzungsweise knapp 10.000 Euro pro Auto leisten und mit seiner Smartphone-Expertise bei der digitalen Ausstattung der Fahrzeuge punkten.
Für das Auto, das mit einem Einstiegspreis unter 30.000 Dollar günstiger ist als Teslas Model 3, gingen in den ersten 24 Stunden nach Firmenangaben fast 89.000 Vorbestellungen ein. Kunden müssen bis zu sieben Monate auf ihr neues Fahrzeug warten.
Xiaomi-Gründer Lei Jun verfolgt den Einstieg in die Autoproduktion als „letztes großes unternehmerisches Projekt“ seines Lebens. Nach der Markteinführung des SU7 kündigten andere chinesische E-Auto-Marken mit vergleichbaren Modellen Preissenkungen an. Im Jahr 2024 werden im Segment zwischen 200.000 und 300.000 Yuan (25.000 bis 39.000 Euro) rund 240 E-Modelle um die Gunst der Kunden in China buhlen, was einem Anstieg von fast einem Fünftel gegenüber dem Vorjahr entspricht, wie die Analysten von Citi erklärten.
In den ersten beiden Monaten dieses Jahres lieferte China rund 75.600 E-Autos in die EU – ein Rückgang von rund einem Fünftel im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum, wie aus Daten des chinesischen Zolls hervorging. Außerdem köchelt in Brüssel noch die Anti-Subventionsuntersuchung der EU gegen in China produzierende Hersteller von E-Autos. Möglich sind Strafzölle der EU, die das Handelsverhältnis zwischen Europa und China deutlich verschlechtern würden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hoffnung und Klimakrise
Was wir meinen, wenn wir Hoffnung sagen
Sport und Krieg in der Ukraine
Helden am Ball
Rechte Gewalt in Görlitz
Mutmaßliche Neonazis greifen linke Aktivist*innen an
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Das Weihnachten danach
Nachhaltige Elektronik
Ein blauer Engel für die faire Maus
Studie zu Zweitem Weltkrieg
„Die Deutschen sind nackt und sie schreien“