Was fehlt ...
... Vietnams Lieblingsschildi
Ein Land in Trauer: Vietnams berühmteste Schildkröte namens „Cu Rua“ ist tot. Der Name ist liebevoll an das Alter des Panzerwesens angelehnt. Denn er heißt übersetzt: „Urgroßvater“. Die Schildkröte lebte seit dem 19. Jahrhundert im See Hoan Kiem in Hanoi. Ein Mythos umgab den Urgroßvater: Ihn zu sehen, sollte Glück bringen.
Damit ist jetzt Schluss. Nach Bekanntwerden ihres Todes brannten viele Vietnamesen Räucherstäbchen ab und gedachten der Schildkröte, wie örtliche Medien am Mittwoch berichteten. „Der Tod der Schildkröte ist eine schlechte Nachricht für Vietnam“, schrieb Thanh Nien. Am Dienstag wurde Cu Rua tot im See treibend entdeckt.
Als Todesursache gaben die Behörden das Alter und schlechtes Wetter an. Wie alt Cu Rua wirklich wurde, ist aber nicht so ganz klar. Schätzungsweise hatte er ein biologisches Alter von 120 Jahren. Dem Volksglauben nach aber eins von 700 Jahren. Das Tier wurde als Verbindung zu einer mythischen Schildkröte gesehen, die dem Herrscher Ly Tai To im 15. Jahrhundert geholfen haben soll, den Erzfeind China zu besiegen. Tja, jetzt ist es eine Schutzschildi weniger. (dpa/taz)