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Wahlversprechen der 5-Sterne-BewegungItalien führt Grundsicherung ein

Bedürftige ItalienerInnen können erstmals eine staatliche Unterstützung bis zu 780 Euro beantragen. Das „Bürgereinkommen“ ähnelt Hartz IV.

Beim „Bürgereinkommen“ handelt es sich keineswegs um das bedingungslose Grundeinkommen Foto: Alessandra Benedetti/Bloomberg

Rom taz | Bürger*innen in Italien können seit dem 6. März erstmals die neue Grundsicherung beantragen. Am 1. Mai sollen sie die ersten Monatszahlungen erhalten. Italien geht damit eine der wichtigsten Sozialreformen der vergangenen Jahrzehnte an.

Das in Rom zusammen mit der Lega regierende Movimento5Stelle (M5S) hatte die Einführung der Grundsicherung zu einem seiner wichtigsten politischen Vorhaben erklärt. Fünf-Sterne-Chef Luigi Di Maio – er ist in der Regierung Vizepremier sowie Wirtschafts- und Arbeitsminister – trieb das Projekt mit Hochdruck voran.

„Die Armut in Italien wird abgeschafft“, hatte Di Maio vollmundig nach Verabschiedung des Gesetzes im Parlament verkündet. Ganz so ist es nicht. Der Name „Bürgereinkommen“ legt Missverständnisse nahe, denn es wird keineswegs ein bedingungsloses Grundeinkommen eingeführt. Eher handelt es sich um die italienische Variante von Hartz IV. Denn wer arbeitsfähig ist, muss Arbeitsangebote akzeptieren, an Fortbildungsmaßnahmen teilnehmen oder auch gemeinnützige Arbeiten leisten.

Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, können mit der Grundsicherung bis zu 780 Euro im Monat bekommen, von denen 280 Euro eventuelle Mietzahlungen abdecken sollen. Wer also – wie es in Italien oft der Fall ist – im Eigentum lebt, bekommt nur 500 Euro. Für den zweiten Erwachsenen in der Familie gibt es weitere 200 Euro, für Kinder 100 Euro pro Kopf. Eine vierköpfige Familie mit zwei minderjährigen Kindern erhielte also 900 Euro, plus eventuell 280 Euro für die Miete.

Gutschrift auf separater Bankkarte

Die Voraussetzungen sind eng definiert. Im Prinzip wird das Einkommen auf 500 Euro pro Monat aufgestockt. Wer mehr verdient, kommt gar nicht in den Genuss von Leistungen. Auch Barvermögen über 6.000 Euro wird angerechnet, ebenso Immobilienvermögen (außer dem selbst bewohnten Eigentum), das mehr als 30.000 Euro wert ist. Wer in den letzten sechs Monaten ein neues Auto gekauft hat oder einen Wagen mit einem Motor von über 1.600 Kubikzentimetern fährt, braucht erst gar keinen Antrag zu stellen.

Dennoch wird die Zahl der Menschen, die die Grundsicherung erhalten können, auf bis zu 5 Millionen kalkuliert. Die Kosten werden auf etwa 7 Milliarden Euro jährlich geschätzt. Über ihre Grundsicherung ­können die Empfänger jedoch nicht völlig frei verfügen. Sie bekommen das Geld nicht aufs Konto überwiesen, sondern auf einer Bankkarte gutgeschrieben, mit der sie bargeldlos bezahlen.

Auf diese Weise soll ausgeschlossen werden, dass Arbeitslose ihre Stütze an Glücksspielautomaten verdaddeln. Zugleich will die Regierung sicher stellen, dass die Empfänger ihre Grundsicherung in den Wirtschaftskreislauf einspeisen: Summen, die nicht ausgegeben werden, werden spätestens nach sechs Monaten komplett einbehalten.

Drakonische Strafen für Schwindler

Als Bonbon für die fremdenfeindliche Lega hat das M5S außerdem in einen Passus eingewilligt, nach dem Migranten erst nach zehnjähriger Aufenthaltsdauer in Italien in den Genuss des „Bürgereinkommens“ kommen. Zudem müssen sie mit Dokumenten belegen, dass sie im Herkunftsland weder Eigentum noch Einkommen haben.

Um die Menschen in Arbeit zu bringen, will der italienische Staat bis zu 6.000 „Navigatoren“, sprich Berufsberater, einstellen. Sie sollen Arbeitsangebote unterbreiten und Weiterbildungspläne aufstellen. Selbst erhalten sie allerdings prekäre Arbeitsverträge, wahrscheinlich auf Honorarbasis. Große Zweifel bestehen deshalb daran, dass Italien demnächst wirklich über funktionierende Jobcenter verfügen wird.

Drakonische Strafen wiederum sind für Antragsteller vorgesehen, die falsche Angaben machen oder parallel schwarzarbeiten: Ihnen drohen Haftstrafen von bis zu sechs Jahren. Auch hier stellt sich die Frage, wie die Renten- und Sozial­versicherungsanstalt INPS angesichts der zu erwartenden Antragsflut überhaupt kontrollieren will, ob die Antragsteller*innen jeweils die Voraussetzungen erfüllen.

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18 Kommentare

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  • taz: "Bedürftige ItalienerInnen können erstmals eine staatliche Unterstützung bis zu 780 Euro beantragen. Das „Bürgereinkommen“ ähnelt Hartz IV. [...] Der Name „Bürgereinkommen“ legt Missverständnisse nahe, denn es wird keineswegs ein bedingungsloses Grundeinkommen eingeführt. Eher handelt es sich um die italienische Variante von Hartz IV. Denn wer arbeitsfähig ist, muss Arbeitsangebote akzeptieren, an Fortbildungsmaßnahmen teilnehmen oder auch gemeinnützige Arbeiten leisten."

    Bei uns wird seit einiger Zeit darüber diskutiert, ob man die "Sklavenvermittlerbuden", die sich Jobcenter nennen, endlich mal dicht macht und in Italien soll das Schröder-Bertelsmann-Hartz-System jetzt eingeführt werden. Man kann nur hoffen, dass sich die Italiener nicht zu Arbeitssklaven machen lassen, so wie man es mit den Deutschen getan hat, die alles mit sich machen lassen, weil der preußische Gehorsam immer noch in ihren Genen steckt.

    Die Hartz Reformen wurden bei uns doch nur ins Leben gerufen, damit man die Arbeitslosenstatistik "schönen" kann und man mit § 10 SGB II Lohnsklaven für die Wirtschaft bereitstellen konnte, nur damit Deutschland der Exportweltmeister Nummer 1 in Europa werden konnte. Wer als Arbeitsloser bei diesem Spiel nicht mitmacht, der bekommt von den Jobcentern eine "Sanktion vermittelt", damit der Staat bei seinen arbeitslosen Bürgern noch mehr Geld einsparen kann.

    Hartz IV bekämpft nicht die Armut, sondern die Armen und das werden die Italiener wohl demnächst auch begreifen.

    Vor einigen Wochen habe ich einen schönen Satz hier in der taz von einem Kommentator gelesen: "Die Menschenwürde ist offensichtlich nur dann unantastbar, wenn sie mit den Interessen des Kapitals übereinstimmt." Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen, denn Art. 1 GG wurde für Hartz IV Bezieher gestrichen und durch das SGB II ersetzt.

    Das BGE würde den Bürgern endlich die Angst nehmen, vor Hunger und vor Obdachlosigkeit. Aber das ist wohl nicht im Sinne der Oberen Zehntausend.

    • @Ricky-13:

      Sorry, ich sehe "BGE" und fühle die"Volt" in meinen Gliedern, um erneut vor diesem Unsinn, Einschränkung: nach den bislang (zumindest mir) bekannten Modellen, zu warnen. Heute einmal so: den Menschen von Erwerbsarbeit "befreien" zu wollen (und dass die Menschen nur darauf warten würden), ist wahrlich, vielleicht auch nur derzeit und nicht auf Dauer, das Dümmste, was man sich einfallen lassen (und den Menschen unterstellen) kann. Arbeitszeitverkürzung, ja, prima. Höhere Löhne, ja, prima.



      Die Arbeitsteilung ist wohl die wichtigste soziale Errungenschaft der Menschenheit. Dann noch eher Geld, wie wir es kennen, abschaffen.

      Womöglich ist es ein wichtiges Vormodell, die Menschen drei Monate im Jahr zu "befreien", und im Anschluss gehen sie wieder wie gewohnt arbeiten.



      Es müsste eher das Ziel sein, denjenigen, die arbeiten wollen, auch länger arbeiten wollen, weil sie nur Teilzeit dürfen, Arbeit zu ermöglichen.

      Jetzt sagen Sie wohl wieder "Industrie 4.0", ich sage dazu wieder "Quark", zB im Umweltschutz ist noch genug Arbeit und Wachstum drin, und.., der Einsatz der Technik muss dahin gehen, dass viel mehr "ungelernte" Kröfte damit umgehen können. "Gender" war mal dahingehend ein sinnvolles Anliegen.

      Naja, ich lege den Telefonhörer jetzt schon mal auf...

      • @Gerhard Krause:

        Ich stimme Ricky-13 voll zu.



        Und: Das BGE würde vor allem Angst, Druck, Armut und Verachtung von den Menschen nehmen. Das sind Aspekte, die Sie m. E. in keiner Weise berücksichtigen – und die in dieser "reichen" Welt inzwischen aus Gründen der Menschenwürde möglich und selbstverständlich sein sollten.



        Es kann doch nicht um Regeln gehen, die Menschen erfüllen sollen, obwohl sie gegen den Menschen gerichtet sind.



        Das machen nur Kapitalisten oder sonstige Gewinnmaximierer und Menschenverachter.



        Wir sind ·M e n s c h e n·, Individuen, keine Maschinen und keine Arbeitstiere, die den Regeln des Kapitalismus blind folgen (müssen). Sie argumentieren m. E. hermetisch innerhalb der kapitalistischen Strukturen und verweigern eine notwendige Veränderung der Gedanken für Gerechtigkeit – auch des Reich-Arm-Mechanismus, usw..



        Naja, wenn Sie persönlich es gut getroffen haben und davon profitieren, erklärt sich Ihre Unnachgiebigkeit in Bezug auf BGE.



        Das BGE kann auch im bestehenden System umgesetzt werden (auch wenn es besser als ein Anfang für eine grundlegende, verbessernde Änderung gesehen werden sollte.



        Es kommt auf den Willen und die Regeln an. Das kann so wie bisher aber nicht weitergehen, denn auch "grünes Wachstum" ist "Wachstum" (m. E. eher als greenwashing zu bezeichnen) und die Ressourcen der Erde sind – Überraschung – endlich. Der Kapitalismus und besonders der angeblich "grüne" beuten aus, Mensch und Natur. Was wir dringend brauchen, ist Nachhaltigkeit und Reduktion von blindem Konsum. Dafür sind andere Gedanken nötig als Kapitalismus-Parolen auszugeben. Meiner Meinung nach.

        • @Frau Kirschgrün:

          Sie vermischen, zwar nachvollziehbar, aber zumindest im Ergebnis entsprechend Ihres Argumentationsinhaltes falsch, Kapitalismus u.a. mit Mensch und Arbeit.



          Nochmal: Sie können in einem neoliberalen System, das wir hier haben, kein sinnvolles menschliches Voll-BGE aufsetzen. Bislang läuft das BGE-Modell auf eine Form der Alimentation hinaus, die unter den übrigen gültigen makro-



          und mikroökonomischen Regeln - begreifen Sie es endlich: diese davon maßgeblichen existieren weiter! - stets verdient (erwirtschaftet) werden muss.

          Ich muss einmal allen BGE-Irren vorwerfen, dass sie dies nicht erkennen (wollen oder können).

          Bezahlter Urlaub und Feiertage sind bereits ein faktisches BGE und müssen nach wie vor verdient werden, denn sie entheben nicht der übrigen Regeln.

          Die 1.000 Oder 1.500 Euro BGE können sich die Befürworter in die Haare schmieren. Davon kann kein "Schwein" vernünftig leben.

          Das BGE würde in dem Desaster wie die Rente enden. Wer entscheidet über seine Inflation, Erhöhung? Welche Auswirkungen hätte ein geschenktes BGE auf die Inflation überhaupt?

          Nur 2% Vermögenssteuer, s. etwa Gruppe Alternative Wirtschaftspolitik, brächten wohl derzeit mindestens 10 Mrd Euro pro Jahr, und wir haben es nicht.



          Jetzt stellen Sie sich auf der Insel D oder Europa, jeweils ist die Welt bekanntlich größer, ein tatsächlich die bestehenden Verhältnisse änderndes und den Investitionsmächtigen daher nicht genehmes BGE vor. Sie meinen wirklich, diese würden nicht gegensteuern?

          Wie jede Verbesserung, wenn die investitionsmächtigen Verhältnisse nicht ebenfalls gleich oder sofort geändert werden, muss ein BGE, wenn es kommen und menschlich sein soll, langsam beharrlich hart erkämpft werden. Anders geht es nicht.

          • @Gerhard Krause:

            Unter



            www.watson.ch/Wirt...%93-das-Experiment



            habe ich gerade gesehen, dass die richtig großen jetzt schon versuchen, sich dieses Modell zu eigen zu machen, indem sie "beweisen" werden, dass ein BGE angeblich nichts bringt:



            "Zu den größten Geldgebern von GiveDirectly zählen Google.org, die Wohltätigkeitstochter des Suchmaschinenriesen, die Effektiven Altruisten von GiveWell sowie die Wohltätigkeitsstiftung Good Ventures. Auch der Ebay-Gründer Pierre Omidyar unterstützt das Experiment bringt sich mit etwa einer halben Million Dollar ein." Jetzt graust's mich richtig.



            Das ist eine große Gefahr m. E., dass auf diese Art und Weise gerechtere Wirtschafts-Modelle von den Herrschenden und Reichen okkupiert und missbraucht werden, um die bestehenden Verhältnisse zu festigen.



            Divide et impera – zum Kotzen, da wird nichts geteilt, da wird bruatl geherrscht, da werden Sklaven geschaffen, ganz demokratisch, nein, nicht demokratisch, sondern oligarchisch – und keiner merkt's, will's merken.

          • @Gerhard Krause:

            "…wenn die investitionsmächtigen Verhältnisse nicht ebenfalls gleich oder sofort geändert werden…"



            – Da wär' ich schonmal für.



            "… muss ein BGE, wenn es kommen und menschlich sein soll, langsam beharrlich hart erkämpft werden."



            - Na, dann BGE-Partei wählen (Europawahl und nächste Bundestagswahl), möglichst viele Menschen, damit die Herrschenden merken, dass die Bevölkerung etwas anderes als Angst, Umweltzerstörung und Ausbeutung will. Schon 10 % für die BGE-Partei würden den etablierten Parteien ordentlich Feuer unter'm Hintern machen.



            Allein alle AlG2-Bezieher und alle Armen|Rentner, könnten eine richtige Hausnummer für eine Bewegung in Richtung BGE sein.



            "…begreifen Sie es endlich…" (Danke dafür!)



            - Und Sie weigern sich m. E. einzusehen, dass mit den entsprechenden Regeln eine Änderung herbeizuführen wäre. Die so genannte "Freiheit" (besser Ausbeutung und Gewinnmaximierung) der Herrschenden und Reichen ·m u s s· eingeschränkt werden – also her mit dem Systemwechsel. Erkämpft. Aber her damit. Es kann so nicht weitergehen. Frauman muss es ·w o l l e n·.



            Nur bei "des war scho imma so, des hamm no nia ned andast g'macht" stehen zu bleiben bringt uns doch auch nicht weiter, vor allem zieht uns diese Einstellung die Lebensgrundlagen unter'm Hintern weg.

            • @Frau Kirschgrün:

              Schimpfen Ihrerseits und meinerseits nützt nichts. Jeder für sich kann wohl nur hoffen, dass das Richtige geschehen wird.

              In jedem Falle müssen es die Menschen insgesamt wollen. Und die(se) Menschen können wir nicht backen.

              Nach mehr als 200 Jahren Kapitalismus und entsprechender Erstausbildung lässt sich eine neue Welt nicht herbei"befreien". Die Frau Ulrike Herrmann hier von der taz weist ausdrücklich darauf hin: bislang erforscht niemand (im öff Auftrag) den Übergang.

              Die richtige pol Forderung muss (jetzt) nicht oder nicht sofort "BGE" lauten, sondern Errichtung einer unabhängigen Stelle, die den Übergang erforscht.

              • @Gerhard Krause:

                Ich hoffe, wir sind uns wenigstens einig, dass das bestehende System zu viele Schwächen und Ungerechtigkeiten hat, und dringend an einer Erneurung gearbeitet werden muss. Mein Beharren auf dem BGE ist auch ein bißchen als Extremziel und Extremwunsch zu verstehen, um (hoffentlich) wenigstens und endlich das Nötigste anzustoßen.



                "Weiter so" geht m. E. nicht.



                Danke für die anregende, wenn auch manchmal leicht verletzende, Diskussion.

  • Das wirklich Schockierende ist ja, dass, wie der Artikel erwähnt, das für 7M ItalienerInnen eine *Verbesserung* darstellt. Der Mangel an sozialem Netz in Ländern wie Italien und Griechenland (oder auch dem Baltikum) hat die Austerität dort noch brutaler reinhauen lassen, als im Rest Europas.

    • @BigRed:

      Und es hört sich immer so an, als wäre das vom Himmel gefallen. Das ist alles gewollt. Maßnahmen dagegen werden erst ergriffen, wenn erste Tote durch Verhungern oder Slums enstehen könnten. Meine Meinung.



      Alles absolut unwürdig und faschistisch m. E..

  • Hartz 4 ist ja der reinste Exportschlager. :-/

    Mal sehen, wie gut das Unterdrückungsmodell in anderen Staaten funktioniert. Ich warte auf den Tag, an dem man das in Frankreich versucht - das könnte leicht schiefgehen.

    Wie die Italiener darauf reagieren, da bin ich mal gespannt.

    Was die Sanktionen sind, würde mich dann mal interessieren. Was passiert, wenn einer ein "Arbeitsangebot" ablehnt?

    An welchem Punkt greifen EU / UN wegen Menschenrechtsverletzungen ein? Deutschland ist wegen H4 meines Wissens bereits von EU und UN gerügt / kritisiert worden. Passiert ist natürlich nichts. Aber wenn sich das jetzt über Europa ausbreitet?

    • @kditd:

      Hartz IV war importiert - andere Länder wie CH hatten sowas schon immer.

    • @kditd:

      Da diese Menschen wirklich jeden "Pfennig" brauchen, würde ich mich nicht darüber wundern, wenn sie sich sogar so richtig freuen.

      • @Gerhard Krause:

        Ja genau, auch in Deutschland freut sich jeder AlG2-Bezieher riesig darüber, dass seine Menschenwürde gerade noch so viel wert ist, dass er nicht verhungern muss – zumindest wenn dieser Mensch zur Tafel geht und die Reste "frisst". Von auskömmlichem Lohn mal ganz zu schweigen. (Ironie Ende)

        • @Frau Kirschgrün:

          Nebenbei: Schauen Sie sich einmal NAIRU, Non-Accelerating Inflation Rate of Unemployment, an.



          Der "angenehme" Nebeneffekt ist, es wird ablesbar, wie wohl tief man ein Volk verelenden lassen oder in Panik versetzen muss, bis es Veränderungen gegen seine Interessen befürwortet.

          Hartz IV und das Gequatsche vom kranken Mann Europas sind insgesamt nairuverdächtig.

          So geht das grundsätzlich ebenfalls in Italien. Sehr sehr des Nachfragens würdig ist für mich, warum diese "Grundsicherung" nicht bereits früher eingeführt wurde, denn, ich versetze mich in die psychopathologische Logik ihrer Befürworter, so auch in Deutschland (rückblickend), es handelt sich doch angeblich um eine gute Sache.

          Fakt ist doch einfach, wenn Menschen ausgequetscht werden, freuen Sie sich später leider zunächst über jeden Strohhalm. Das ist Sinn und Zweck des Nairumissbrauchs.

          Wütend macht mich, dass sich hier in Deutschland die maßgeblichen Kräfte bestärkt fühlen werden, dass Italien nun ebenfalls das Unterbewertungsregime forciert. Es wird auch wieder erleichterte einzelne glückliche Gewinner geben, die man "uns" als Erweis der Richtigkeit solch kranker Maßnahmen vorführen wird.

          • @Gerhard Krause:

            Ganz genau so isses. Aber warum Sie dann schreiben, dass sich "…diese Menschen … darüber … sogar so richtig freuen." Ohne weitere Erklärung darf frauman das so nicht einfach stehen lassen.



            Das empfinde ich als zynisch.

            • @Frau Kirschgrün:

              Überhaupt nicht. Offensichtlich sind Menschen nicht perfekt. Wenn Menschen, wir nennen diesen einen bestimmbaren Teil sicherlich manchmal "Normalos" oder "Durchschnittsbürger", zB perfekt ausgebildet und ständig guten Willens wären, würden diese zB Ihnen (und mir) womöglich den Gefallen tun und sich vollständig oder ganz überwiegend empört zeigen. Da ist aber viel - etwa - Unverständnis für den politischen Teil von Ökonomie. So auch bei uns. Man kann beispielhaft gewiss auf CDU-Wähler blicken.

              Arme Leute fragen nicht, was eine fin. Grundausstattung langzeitbewirkt. Sie werden es nehmen, und ja, sich freuen. Auch dort heißt es mE: aufklären, aufklären, aufklären.

              • @Gerhard Krause:

                Natürlich "aufklären"! Aber wie? So wie bisher, mit der BLÖD Zeitung? Mit Volksmusiksendungen? Mit Fussball? Mit schnellen Autos für alle, weil Klima Hamma wa nich?



                Fragen über Fragen, wenige Lösungen?



                Wirtschaftsunterricht in der Grundschule, und weiterführend in allen weiteren Schularten. Eine Presse, die diesen Namen verdient, ein besseres Wirtschaftssystem (eines in dem schon mal wenigstens nicht so dreist gelogen wird), usw., usw..



                Aber wie umsetzen, damit nicht wieder die Herrschenden den Hauptzugriff haben werden?