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Wahlverhalten in DeutschlandDie Kanzlerin der Erschöpften

Stefan Reinecke
Kommentar von Stefan Reinecke

Die Deutschen sind so zufrieden wie lange nicht mehr. Sie wollen Merkel. Doch viele verarmen, sie leiden häufig an Depressionen und Burn-Outs.

Vor lauter Arbeit schon ganz lull und lall: die Deutschen Foto: Eléonore Roedel

D en Deutschen geht es gut im Sommer 2017, glaubt man Umfragen und Daten. Die Arbeitslosigkeit ist gesunken, sogar die Reallöhne sind, nachdem sie zwei Jahrzehnte schrumpften, leicht gestiegen. Die Deutschen, so die Botschaft der meisten Leitmedien, können zufrieden sein. Die Wiederwahl von Angela Merkel erscheint da als logische Konsequenz.

Doch dieses Bild ist nur halb wahr. Die Mittelschicht profitiert zwar vom Boom. Während die oberen 60 Prozent teilweise kräftig mehr verdienen, sieht es bei den unteren 40 Prozent anders aus. Sie haben, laut Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, real weniger als vor zwanzig Jahren.

Doch die Bürger malen ein rosafarbenes Bild der Lage, wohl auch mit Blick auf die Krisen in Südeuropa. Laut einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen halten zwei Drittel der Deutschen ihre wirtschaftliche Situation für gut und nur 10 Prozent für schlecht – was angesichts der vermischten Fakten doch ein wenig autosuggestiv anmutet. Einer DIW-Studie zufolge sind die Bürger zufrieden wie seit 1984 nicht mehr.

Die Stimmung ist besser als die Lage, die Deutschen scheinen selbstbewusst und unverzagt. Doch an den Rändern dieses optimistischen Gemäldes erkennt man ein irritierendes Flackern. Denn ebenso steil wie die Zahlen in den Glücksindexen nach oben weisen, so steil steigen auch der Konsum von Antidepressiva (doppelt so viel wie vor zehn Jahren) und die Krankschreibungen wegen psychischer Störungen an. Burn-out-Diagnosen haben sich in den letzten zehn Jahren fast verzwanzigfacht. Derzeit leiden rund vier Millionen Bürger an einer Depression, der typischen Krankheit der überforderten Ich-Gesellschaft.

Die Nachtseite des flexiblen Kapitalismus

Für die Demokratie ist die Zunahme der Depression, die in allen westlichen Gesellschaften zu beobachten ist, so der französische Soziologe Alain Ehrenberg, ein bedenkliches Phänomen. Demokratie beruht auf Streit. Es gibt sie nicht ohne den Bürger, der souverän, konflikt- und entscheidungsfähig ist. Wer am Rand der Depression steht, ist das kaum noch.

Die Depression ist, so Ehrenbergs Analyse in der 1998 verfassten Studie „Das erschöpfte Selbst“, die Nachtseite des flexiblen Kapitalismus. Die Depression ist die Krankheit der liberalisierten Gesellschaft, die viele Zwänge und autoritäre Einengungen abgestreift hat und den Individuen mannigfache Chancen öffnet, sich selbst zu verwirklichen. Das Ideal im flexiblen, hedonistischen Kapitalismus ist nicht mehr der pflichtbewusste Angestellte, der um fünf Uhr nach Hause geht, sondern der Kreative, der sich in seinem Job selbst verwirklichen will und allzeit erreichbar ist. Job und Privates verschwimmen, das Ich wird selbst zur Arbeit. „Die Dichotomie erlaubt/verboten hat ihre Wirkung verloren. An ihre Stelle ist die Unterscheidung zwischen möglich/unmöglich getreten. Nicht mehr Unterwerfung unter die Normen ist seither gefragt, sondern die Entwicklung einer ‚reichen Persönlichkeit‘, die Arbeit am Selbst“, so Ehrenberg.

Und die kann schön, aber auch mehr als anstrengend sein. Die schier unendlichen Möglichkeiten der Selbstexpression schaffen subtilen Druck, sie erzeugen ein schwelendes, diffuses Gefühl, überfordert zu sein. Dass die Grenzen zwischen Selbstverwirklichung, Selbstoptimierung und Selbstüberforderung verwischen, kann man nicht nur in den Castingshows im TV sehen.

Der leise Zwang, nicht nur erfolgreich, sondern auch glücklich zu sein, gebiert mitunter das nagende Gefühl, alldem nicht zu genügen, irgendwie minderwertig zu sein. Man muss im Job flexibel verwendbar sein, für die Familie da sein und eine brauchbare Work-Life-Balance vorweisen. Der Mensch leidet im digitalen Kapitalismus, so Ehrenberg, an der „fatigue d’être soi“ – der Mühe, man selbst zu sein. „Sei du selbst“ ist beides: Versprechen und Joch.

Widerspruch zur Alltagspraxis

Das Selbstbild der Deutschen steht in Sachen Arbeit in auffälligem Widerspruch zu ihrer Alltagspraxis. So rangieren in Umfragen Karriere, Arbeit und Geld weit hinter Familie und sozialen Kontakten. 85 Prozent halten es für das Wichtigste, Zeit für Freunde zu haben, nur ein Drittel strebt nach Aufstieg, Geld , Wohlstand. Vor vierzig Jahren war das noch umgekehrt.

Die Deutschen sind postmateriell eingestellt – und von erstaunlich ungebrochenem Arbeitseifer. Im letzten Jahr wurde fast 60 Milliarden Stunden gearbeitet, so viel wie seit 25 Jahren nicht mehr. Noch nie gab es so viele sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in Deutschland. Die Arbeit in Krankenhäusern, Büros, Callcentern und IT-Jobs ist dichter, schneller, komplexer geworden. Bei Umfragen bekundet fast die Hälfte der Berufstätigen, gern mal eine Auszeit, ein Sabbatical, zu nehmen. Doch nur eine verschwindende Minderheit tut dies auch. Zwischen dem Selbstbild der Deutschen, die sich als entspannte Postmaterialisten sehen, und ihrem Alltag, in dem sie hartnäckig ihrer Arbeit nachgehen, gibt es eine Kluft.

Das ist die Folie für das Phänomen Merkel. Ihr robuster Erfolg verdankt sich dem Image, dass sie Probleme – von Trump bis Putin – irgendwie regelt. Wer sowieso Job, Familie, Freizeit kaum unter einen Hut bringt, empfindet das als Entlastung. Die Figur Merkel beschwichtigt die diffusen, schwer fassbaren Ängste, nicht indem sie die Befürchtungen, etwa im Job nicht mehr mitzukommen, zur Sprache bringt – sondern indem sie die Botschaft sendet, das Publikum wenigstens nicht mit noch mehr Problemen zu behelligen.

Merkel redet kaum über sich. In einer Gesellschaft der ununterbrochenen Ausstellung des eigenen Ichs, in der gestandene Politiker in Talkshows ihre Krankheiten ausbreiten, ist das ungewöhnlich. Das Auffälligste an Merkel als Person ist ihre beruhigende Unauffälligkeit.

Sie entspricht nicht nur der tief sitzenden Neigung der Deutschen zu Mitte und Konsens, sondern auch der Harmoniesehnsucht einer Gesellschaft am Rande der Erschöpfung.

Und: Sie fordert nichts von den Bürgern. Als sie das 2015 in der Flüchtlingskrise tat, verdampfte ihre Popularität prompt. Im Normalmodus entwirft sie keine Pläne und verkündet keine weit gesteckten Ziele. Ende des Verbrennungsmotors? Ja, irgendwann.

Die Kanzlerin streitet nicht. Sie dämpft, leise und effektiv, Konflikte und plündert das Waffenarsenal der politischen Konkurrenz, indem sie deren Forderungen übernimmt, wo es nur geht. Damit entspricht sie nicht nur der tief sitzenden Neigung der Deutschen zu Mitte und Konsens, sondern auch der Harmoniesehnsucht einer Gesellschaft am Rande der Erschöpfung.

Bei Merkel gibt es keine Zukunft

Die Kanzlerin verkörpert, so der Psychologe Stephan Grünewald, eine Art „permanente Gegenwart“. Bei Merkel gibt es keine Zukunft, die von uns grundlegende Änderungen fordert. Damit kommt sie einem paradox anmutenden Verhältnis der Gesellschaft zum Fortschritt entgegen. Gerade weil sich Arbeiten, Medien, Kommunikation rasend schnell verändern und von uns dauernde Anpassungsleistungen verlangen, wirkt das Versprechen, dass alles irgendwie so bleibt, wie es ist, wie Kräutertee: besänftigend. Im SPD-Wahlprogramm ist Fortschritt Schlüsselbegriff und Anforderung, im CDU-Programm spielt er kaum eine Rolle. Die Weigerung, die Zukunft in den Blick zu nehmen, wirkt derzeit attraktiver, als sie zu problematisieren. Irgendwann, so die dunkle Ahnung des Publikums, wird der Fortschritt ohnehin wie ein Orkan über uns hinwegfegen.

taz.am wochenende

40 Jahre Deutscher Herbst: Am 5. September 1977 entführten RAF-Terroristen Hanns Martin Schleyer, um ihre Führungsspitze freizupressen, die in Stammheim inhaftiert war. 91 Geiseln kamen hinzu, als die Lufthansa-Maschine „Landshut“ entführt wurde. Die Bundesregierung zeigte sich unbeugsam, Schleyer wurde ermordet, Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe nahmen sich das Leben. Zeitzeugen und Nachgeborene rechnen mit der RAF ab – auf 14 Seiten. Am Samstag am Kiosk, im eKiosk oder im praktischen Wochenendabo. Und rund um die Uhr bei Facebook und Twitter.

Die eiserne Neigung, immer wieder Merkel zu wählen, ist weniger ein automatischer Reflex von Haushaltsüberschuss und Exportrekord. Das Phänomen Merkel ist auch nur zum Teil Ausdruck einer Gesellschaft, die zu selbstzufrieden für grundsätzlichen Dissens ist und die glaubt, Politik nur als pragmatische Verwaltung des Nötigen zu brauchen. Das Prinzip Merkel ist die ideale Projektionsfläche einer Gesellschaft, die irgendwo zwischen „Alles ist so gut wie noch nie“ und Erschöpfungszustand oszilliert.

Als Martin Schulz im Frühjahr durch Deutschland reiste, machte er eine interessante Beobachtung: Die Sandwich-Generation, jene 30- bis 50-Jährigen, die sich gleichzeitig um Karriere, Kinder und pflegebedürftigen Eltern kümmern, sind überlastet. Schulz benannte, was viele umtreibt – das Gefühl, trotz aller Erfolge, Freiheiten und Fortschritte, ausgelaugt zu sein. Doch als Lösung bot die SPD, außer kostenfreien Kitas, nicht viel an. Schulz wirkte wie jemand, der eine zutreffende Diagnose stellt und zu Aspirin rät. Kein Grund, den Arzt zu wechseln.

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Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
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58 Kommentare

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  • taz: "Die Deutschen sind so zufrieden wie lange nicht mehr. Sie wollen Merkel. Doch viele verarmen, sie leiden häufig an Depressionen und Burn-Outs."

     

    Die Agenda 2010 hat nur die Lobbyisten des prekären Arbeitsmarktes bedient und Millionen Menschen in Armut sowie in Zeitarbeitsjobs und unter die Knute der Bundesagentur für Arbeit gebracht.

     

    Man muss sich nur einmal die "Regelsatztorte 2017" (Hartz IV Regelsatz) im Internet anschauen, um zu begreifen, wie gut es den 5 Millionen Hartz IV Empfängern in Deutschland geht, deren einziges Vergehen es ist, dass es fast keine Jobs mehr in dieser hochtechnisierten Welt gibt, geschweige denn Jobs von denen man auch leben kann.

     

    Im Hartz IV Regelsatz sind 4,77 Euro am Tag für Nahrung und Getränke vorgesehen. Wenn ein Hartz IV Empfänger in Bangladesch leben würde, dann könnte er sich mit 4,77 Euro am Tag sicherlich einen Wohlstandsbauch anfuttern, aber in Deutschland nagt man mit 4,77 Euro am Tag schon am Hungertuch. Das interessiert unsere Politiker aber nicht, denn solange es den Reichen gut geht, ist alles in schönster Ordnung.

     

    Jetzt bitte nicht lachen, aber da steht tatsächlich im Hartz IV Regelsatz, dass man 1,55 Euro im Monat für Bildung vorgesehen hat. War da nicht mal so vollmundig von unseren Politikern zu hören, dass Bildung der Schlüssel zum Erfolg und der Zugang zu einem guten Job ist? Na ja, da könnten die 20.000 arbeitslosen studierten Ingenieure jetzt etwas zu sagen, die der VDI auf seiner Seite zugibt (Dunkelziffer wird wohl noch größer sein), aber die arbeitslosen Ingenieure schämen sich sicherlich, denn wer möchte sich schon gerne mit Ingenieurtitel als Hartz IV Empfänger outen?

     

    Das hat auch alles nichts mehr mir einem demokratischen Sozialstaat nach Art. 20 Abs. 1 GG zu tun, wenn man auf der einen Seite massiv Jobs abbaut und auf der anderen Seite arbeitslose Menschen hungern lässt. Wo ist eigentlich die Vierte Gewalt abgeblieben - von der taz mal abgesehen - die diese Zustände anprangert?

    • @Ricky-13:

      "Man muss sich nur einmal die "Regelsatztorte 2017" (Hartz IV Regelsatz) im Internet anschauen, um zu begreifen, wie „gut“ es den 5 Millionen Hartz IV Empfängern in Deutschland geht."

       

      Das Wort „gut“ sollte man lieber durch „ärmlich“ ersetzen, sonst bekommt man das noch in den falschen Hals. In den falschen Hals bekommen unsere Politiker aber sicherlich nichts, denn die Abgeordnetenentschädigung (Diäten) beträgt seit dem 1. Juli 2017 monatlich 9541,74 Euro und damit müssen unsere Politiker nicht - wie ein Hartz IV Empfänger mit seinen 409 Euro - altes hartes Brot essen.

      • @Ricky-13:

        5 (fünf) Millionen Hartz IV Empfänger?!

         

        Knapp vorbei: In dieser Zahl fehlen die 2,5 Millionen Kinder und Jugendlichen, die in Armut aufwachsen und es fehlen die bald 1 Millionen Flüchtlinge, die Hartz IV Leistungen beziehen.

         

        Wir haben zw. 8-8,5 Millionen Menschen im Hartz IV System.

        • @Jens Frisch:

          Wie ich oben schon bei der Zahl der arbeitslosen Ingenieure geschrieben habe: "Die Dunkelziffer wird wohl noch größer sein". Die Bundesagentur für Arbeit "rechnet" seit Jahren die Arbeitslosenzahl auf ca. 2,5 Millionen Arbeitslose herunter. Der renommierte Statistikprofessor Dr. Gerd Bosbach gibt allerdings 5,1 Millionen Arbeitslose an. Die Bundesregierung gibt 1,6 Millionen arme Kinder in Deutschland zu, allerdings hat der Armutsforscher Prof. Dr. Butterwegge schon 2009 in seinem Aufsatz "Kinderarmut in einem reichen Land" die Zahl der Kinder, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, bei 2,8 Millionen gesehen.

           

          Streiten wir uns also nicht über Zahlen, denn man kann davon ausgehen, dass das alles noch viel schlimmer ist, als die BA, das BMAS und die Mainstreammedien uns immer auftischen möchten.

           

          Die Reichen werden immer reicher und wissen nicht mehr wohin mit ihrem Geld und die Armen müssen an der Tafel um Essen anstehen und bekommen von ihrem "schönen Leben" Depressionen. Das ist die bittere Realität in unserem Land.

      • @Ricky-13:

        Es geht aber im obigen taz-Artikel um Depressionen.

         

        2007 lag der Anteil der Hartz-IV-Empfänger mit Depressionen noch bei 10,6 Prozent, im Jahre 2011 schon 14,8 Prozent. Neuere Zahlen zu finden ist schwer, aber es darf vermutet werden, dass Hartz-IV-Empfänger mit Depressionen in den letzten Jahren stark zugenommen haben.

         

        Im Jahr 2013 gab es Pläne der BA, die Mitarbeiter der Jobcenter besser zu schulen, um angemessener auf psychische Erkrankungen reagieren zu können, aber so ein Ansatz ist natürlich total unsinnig, denn man kann einem Jobcentermitarbeiter nicht beibringen, wie er mit Depressiven oder anderen psychisch erkrankten Menschen umgeht. Doch selbst wenn man den gut gemeinten Ansatz, die Jobcentermitarbeiter besser in der Betreuung psychisch kranker Menschen zu schulen, wohlwollend betrachtet, geht er doch am Kern der Problematik vorbei. Statt Menschen ohne Arbeit mit mehr oder weniger improvisierten und fachlich nicht ausreichenden "Wohltaten" vermeintlich zu unterstützen, wäre es viel wichtiger, an die Ursachen heranzugehen. Doch damit müsste das System Hartz-IV grundsätzlich in Frage gestellt werden. Es ist aber nicht davon auszugehen, dass das auf absehbare Zeit passiert, zumindest so lange nicht, wie die, die dieses System mit zu verantworten haben, an den Schalthebeln der Macht sitzen.

         

        Wohlstand, Bildung, die Möglichkeit, sich intellektuell weiterzuentwickeln, das sind Dinge, die für den Bürger unerwünscht sind. Der Hartz-IV-Empfänger ist auch nur ein Symbol für diese Sichtweise. Die psychischen Belastungen, unten denen Hartz-IV-Empfänger leiden, sind nichts, was von der Politik erfolgreich bekämpft wird, im Gegenteil, sie tragen dazu bei, die Leistungsempfänger einfacher "händeln" zu können. In anderen Lebensbereichen wird das durch Unterhaltung im Stile von Dschungelcamps, Casting-Shows und Reality-TV erledigt. Wenn man erst alle "Hartzer" zu willigen und depressiven Marionetten geformt hat, dann kommen irgendwann auch die restlichen Bürger dran.

  • Wie kann sich in diesem Land etwas ändern, wenn sich sogar 70- bis 80- jährige Pfandflaschensammler gegenseitig beglückwünschen, dass "Wir" wieder Exportweltmeister geworden sind?

    • @Urmel:

      Also die ich vor ein paar Tagen -

      - mühseelig auf Krücken -

      Zwischen den e & manufuck et al bikes

      Sich durchwurschteln sah -

      Die ganz bestimmt nicht - kerr!

      Mit ihren paar an 40!

      No. Da mähtste nix.

      Normal..

  • Das Schmerzmittel heißt Merkel, doch die Entzündung schreitet voran und wird noch höhere Dosen davon brauchen, ohne die Ursache zu bekämpfen.

     

    Sehe ich nicht so, sondern ...

     

    Die Entzündung, verursacht durch Merkel, schreitet seit 12 Jahren voran und selbst hohe Dosen von Alkohol und Drogen helfen nicht mehr, weil die Ursache nicht bekämpft wird. Deutschland hat sich aufgegeben.

    • @Nikolai Nikitin:

      Merkel reagiert nur im Sinne der Profitgierigen, sie agiert nicht.

  • "Doch die Bürger malen ein rosafarbenes Bild der Lage, wohl auch mit Blick auf die Krisen in Südeuropa"

     

    Nein - das "rosafarbene Bild der Lage" "malen" die Medien.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    "Derzeit leiden rund vier Millionen Bürger an einer Depression, der typischen Krankheit der überforderten Ich-Gesellschaft."

     

    "Damit entspricht sie nicht nur der tief sitzenden Neigung der Deutschen zu Mitte und Konsens, sondern auch der Harmoniesehnsucht einer Gesellschaft am Rande der Erschöpfung."

     

    Es ist wichtig, dass das Problem von Überforderung, Depression und Burn-Out heute ernster genommen wird, als zu früheren Zeiten. Aus der Zahl von vier Millionen Betroffenen aber gleich eine ganze Gesellschaft am Rande der Erschöpfung zu machen, halte ich für sehr übertrieben.

     

    Zu Zeiten des seeligen Helmut Kohls gab es vielleicht weniger Menschen, die sich aufgrund einer Depression behandeln lassen haben, dafür habe die Menschen mehr gesoffen. Statt flexibel auf den nächsten kreativen Kick zu warten, sind die Menschen da um 5 nach Hause gegangen und haben sich die Pulle aufgemacht oder waren zu der Zeit schon besoffen, weil es keine Arbeit für sie gab. Zum Glück ist das heute weit seltener der Fall.

    http://www.iww.de/mr/praevention/patienteninformation-in-deutschland-ist-riskanter-alkoholkonsum-ruecklaeufig-n100646

    https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/75813/Alkoholkonsum-junger-Menschen-ruecklaeufig

    http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2017-05/alkohol-verliert-wert-jugendliche-umfrage

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Der Unterschied zu früher sehe ich in der fehlende Ruhe

       

      Da wo früher mal still gesessen genossen oder bedacht wurde - hat die heutige Generation das komplette Medienballet am Start - Facebook; Whatsapp Internet überall lauern unnütze Neuigkeiten die gepostet und kommentiert werden wollen.

       

      Das Bierchen in der Eckkneipe war da entspannter...

    • @74450 (Profil gelöscht):

      Der Alkoholismus nimmt aber zu. Hier ein 3 Jahre alter Link, der darin enthaltene Tendenz nicht verloren haben dürfte: http://www.taz.de/!5051064/

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @lions:

        Wahrscheinlich ist es ähnlich wie bei der Langzeitarbeitslosigkeit. Die Probleme sammeln sich bei einer bestimmten, nicht kleinen Gruppe, die unter multiplen Problemstellungen leidet. Diesen Menschen muss gezielt geholfen werden. Bei der Arbeitssuche, genauso wie bei anderen Problem. Voraussetzung hier ist aber immer, dass die Hilfe gewünscht ist und auch angenommen wird.

         

        Das groß der Masse geht aber in die andere Richtung. Auch im verlinkten Text heißt es:

         

        "Zwar sei der durchschnittliche tägliche Alkoholkonsum rückläufig – insbesondere bei den Männern. Diese tränken täglich 5 bis 7 Gramm Reinalkohol weniger als noch im Jahr 1995 (das entspricht etwa 0,1 Liter Wein). Gleichzeitig sei aber die Zahl der Abhängigen gewachsen. Übersetzt heißt das: Diejenigen, die trinken, trinken zunehmend mehr."

      • @lions:

        +++ -)

         

        Seit meiner beruflichen Tätigkeit als gelernter Tischer-Facharbeiter und gelernter Metalldreher-Facharbeiter, seit nunmehr fast 47 Jahren, hatte und habe ich auch fortwährend mit Alkoholismuskranken und Kettenrauchern (und anderen Drogen-Abhängigen) zu tun. So wie ich in früheren Jahrzehnten es hiermit massiv am Arbeitsplatz mit drogenabhängigen Arbeitskollegen zu tun hatte, so heute, stärker als früher. im Wohnumfeld. In früheren Jahren gehörte ich oft zu den wenigen Menschen, zusammen mit Sozialarbeiter*innen, die das Drogenproblem am Arbeitsplatz erkannten und versuchten (vergebens) dagegen anzugehen. Häufig hatten auch Vorgesetzte, bis in die Führungsspitze, damit ein ernsthaftes persönliches Problem und waren damit bemüht eine ernsthafte soziale und gesundheitliche Beschäftigung -mit allen Mitteln ihrer Entscheidungsmacht als Vorgesetzte- zu verhindern!

         

        Das Drogenproblem in der deutschen Gesamtgesellschaft, quer durch alle Altersgruppen und sozialen Gesellschaftsschichten, ist heute ein vielfaches der offiziellen Millionen "Depressionen und Bour-Quts"!

         

        In den 1980er Jahren gab es (nur) für den Westberliner Öffentlichen Dienst eine (falsche) Einschätzung von (nur) 15 % Alkoholismuserkrankungen. In meiner 'nüchternen' Berechnung an meinem Arbeitsplatz im Berliner Öffentlichen Dienst kam ich bereits auf etwa 30 % der Mitarbeiter, die (nur) ein Alkoholismusproblem hatten. Vergleichbare Ergebnisse liefert mein heutiges Berliner Wohnumfeld.

         

        Diese gesellschaftliche Wirklichkeit, über die Drogenabhängigkeit großer Teile der gesamt-deutschen Bevölkerung, wird von den Medien und der Politik auch weiterhin (dabei immer noch erfolgreich, auch vor allen 'Wahlen') ausgeblendet!

  • Wahrgenommen wird: Die Welt außerhalb Deutschlands wird rauer, chaotischer, sich selbst zersetzend, entzündet. Dabei wird ignoriert, dass die Pandemie längst auf D übergegriffen hat. Einzelne Krankheitsherde werden mit Schmerzmitteln betäubt, auf dass eine gewisse Vitalität hergestellt bleibt. Das Schmerzmittel heißt Merkel, doch die Entzündung schreitet voran und wird noch höhere Dosen davon brauchen, ohne die Ursache zu bekämpfen.

    Es ist damit ein Staudamm der Ungewissheit angewachsen, der dahinter Angst vorm Alter, Sorgen bzgl Klimawandel, globale Stabilität allgemein u.v.m angesammelt hat. Einige spüren noch die Gefahr, weil sie von der Merkelspritze nicht genug bekommen haben, doch das Aufkommen einer globalen Sepsis, einer drohenden Weltwirtschaftskrise, einer nicht mehr annähernd zu händelnden Flüchtlingsbewegung steht aus. Deutschland exportiert, aber wie lange noch? Die Krankheit heißt deregulierter globaler Kapitalismus und es wäre Zeit, etwas nachhaltig wirksames dagegen zu unternehmen.

    Merkel, das Opiat, das apathisch, willensschwach, sich ergebend aber schmerzlos und glücklich macht. Es wird ein böses Erwachen geben.

     

    "Na, Herr Michel, wie geht´s uns denn heute? Ihnen muss es doch prima gehen, nach all der horrenden Analgesie. Eine Operation macht keinen Sinn und ist noch viel teuer. Wir sehen uns zur nächsten Visite in 4 Jahren (...auf der Palliativstation) Ach, bitte schreiben Sie doch was Schönes über Ihre Behandlung und werfen Sie´s in Ihre... äh unsere bereitgestellte Urne!"

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @lions:

      Hängen Sie sich ein Schild um, nehmen Sie sich eine Bimmelglocke und stellen sich sich zur Warnung aller anderen in die Fußgängerzone: Das Ende ist nah! :D

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Gern, wenn ich davon überzeugt wäre, dass es was nützt.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @lions:

          Versuch macht kluch!

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Nee, dazu bin ich wohl geerdet genug. Der Patient hat die volle Dröhnung.

  • "Die Kanzlerin verkörpert, so der Psychologe Stephan Grünewald, eine Art „permanente Gegenwart“. Bei Merkel gibt es keine Zukunft, die von uns grundlegende Änderungen fordert."

     

    Welche Alternative gibt es zu Angela Merkel? Die SPD? Die zieht vielleicht Hartz-V und VI. und Riester II und III aus der Schublade und zieht der Mittelchschicht das Fell über die Ohren. Der Punkt ist doch, dass die SPD mit CDU und CSU regelrecht identisch ist, aber dafür agressiver und 'reformistischer', also einzelne Gruppen sanktionierender ist. Dass es allen gut geht ... ist ein Märchen. Die Angst lähmt und die geht von der Politik seit Gerd Schröders Zeiten aus. Damals ging es den 'Leuten' deutlich besser als heute. Insgesamt. Wenn es sich um Millionäre, Milliardäre und Manager handelt, dann hat das Paradies einen Namen: Merkel. Geräuschlos, hemmungslos, antisozial, tief-gekühlt, präzise und gut getarnt - das will das Establishment und nur zu gut erinnern sich diese Leute an die vielen Flaschen und dämmlichen Auftritte Schröders. Seinte zweite und dritte Reihe sind heute Minister und machen keinen Ärger, sorgen für die opitmale Regierung: 80 Prozent stehen hinter ihr und hämmern alles auf gleich, auf grau, auf anti-sozial, auf alternativlos und aussichtslos. Zieht die AfD ein, wird die SPD nochmals auf die Minisitersesell rutschen - sie wird dann gebraucht, damit dieser lähmende Zustand weiter andauert und Merkel wird vielleicht noch 8 Jahre bleiben müssen ...

  • Sollte Merkel für die nächsten Vier Jahre Kanzlerin bleiben, werden wir Deutschen uns auf ein gefährliches Spiel einlassen!

     

    Schaut man sich die Krisen an, die zur Zeit durch die Welt geistern, man schaue sich die Osteuropäischen Staaten, Russland mit Putin, die USA mit Trump und nicht zu vergessen Erdogan und den Nordkoreanischen Kim Jong Un an, nur um mal die schlimmsten Störenfriede zu benennen.

    Diese Möchtegern Despoten werden jeder auf die eine oder andere Art Einfluss auf die Globale Politik und Wirtschaft nehmen und unserer Politik und Wirtschaft auf die eine oder andere Art vor Probleme stellen, die wahrscheinlich größer als diejenigen sein, die Merkel jetzt schon mit Erdogan seit einigen Monaten nicht auf die Reihe bekommt.

    Diese Menschen lassen sich durch eine in den Schoß gelegte Raute nicht sonderlich beeindrucken, sowie es Erdogan bereits vorgemacht hat, indem er sich mal eben ca. 50 Deutsche oder Deutschtürken als Geiseln geholt hat und Merkel durch ihre besänftigende Tour absolut nur das Gegenteil dessen erreicht hat, was sie eigentlich erreichen wollte!

     

    Erst jetzt, wo der Druck aller anderen Parteien groß genug geworden ist, versucht Merkel etwas über die EU zu erreichen, in dem sie die Zollunion mit der Türkei blockieren will.

    Etliche Politiker aller Parteien haben deutlich gemacht, dass es Sanktionen gegen Erdogan geben muss um ihn in die Schranken zuweisen, von Merkel wurde aber nichts unternommen, wahrscheinlich, weil sie nicht wusste wie sie das machen soll, ohne die Vorschläge anderer Politiker, die bereits im Raum standen übernehmen zu müssen und sich damit ein Stück weit bloß gestellt hätte.

     

    Nun sollte man einmal zu der anfänglichen Überlegung der Einflussnahme durch die anderen Despoten zurückkommen, kann Merkel überhaupt angemessen auf diese reagieren?

    Wahrscheinlich nicht, denn es wird sich nicht die Zeit ergeben, die sie bräuchte um sich Ansichten und Meinungen Anderer zu Eigen zu machen!

     

    Merkel würde Deutschland vor die Wand fahren!

  • Merkel hat den Vorteil keinen "echten" gleichwertige charismatische Persönlichkeit als Gegner zu haben.

     

    Der Schulz Effekt war leider zu dünn.

     

    Kanzlerin der Erschöpften - weiss ich nicht.

     

    Wenn eher die Kanzlerin derjenigen die meinen in unruhigen Zeiten keine Experimente.

     

    Wenn dann die"Linke RRG" sich noch selbst zerlegen...

  • Die Sandwich-Generation, jene 30- bis 50-Jährigen, die sich gleichzeitig um Karriere, Kinder und pflegebedürftigen Eltern kümmern, sind überlastet. Schulz benannte, was viele umtreibt – das Gefühl, trotz aller Erfolge, Freiheiten und Fortschritte, ausgelaugt zu sein.

     

    Die "Sandwich Generationen" war immer "ausgelaugter" - was mir aber auffällt ist - das heute eine Reizüberflutung und medialer Übereizung - Facebook, Internet, Whatsapp etc. verschärfend dazu kommt. Statt mal Ruhe zu "wählen" geht es immer weiter mit "Klatsch und Tratsch" im Sekunden Takt.

     

    Überdrehen sozusagen...

  • Vielleicht sehen die Leute auch, was passiert, wenn die Populisten von links und rechts an die Macht kommen. Aber keine Angst, Deutschland ist davon nicht verschont und in unseren Nachbarländern kommt es auch bald wieder vor.

    Aus linker Sicht sollte es IMHO aber eine Warnung geben: Es kommen keine Linken(populisten) an die Macht, sondern die Rechten. Was dann passiert zeigen Polen, Türkei und die USA.

  • Es ist zu kurz gegriffen, besagte Probleme an Angela Merkel festzumachen. Das Kernproblem ist der Kapitalismus.

    • @Radfahrerin:

      Wie gut das der Kommunismus keine Probleme kennt ;-)

    • @Radfahrerin:

      Die einzige Alternative dafür bei der Bundestagswahl ist die MLPD ;-)

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Exakt.

        Mit Nullkommanochwas Stimmenanteil ;-)

      • @Rudolf Fissner:

        Nein, z.B. die Linke.

        Als einzige Partei, die Hartz IV und Sozialabbau ablehnt. Anderes ist die üblcihe Hartz-Soße. Da muss es "uns" doch gut gehen, wir haben schließlich Hartz IV... UInd für Arbeitslose gibt's ganz tolle Kurse!

        ...

    • @Radfahrerin:

      Die ganze Stadt ist bei mir mit MLPD-Plakaten zugepflastert. Vom Anteil her gleich hinter SPD (am meisten) und Grünen, Die Linke. In Bayern. Vielleicht klappt's ja mit der Weltrevolution :-)

  • Esmuss natürlich heissen:

     

    ... Unterschätzt dabei wird nur, dass ich es mir auch leisten können muss, diesen Trend zur Pflege meines Ich's und zur dauernden Selbstverwirklichung mitzumachen.

  • Dass die Stimmung unter denen, die in Deutschland leben, besser ist als die wirtschaftlich-gesellschaftliche Lage, stimmt sicher, denn das Zahlenbeispiel 60 % zu 40 % ist ja mehr als deutlich.

     

    Nur, wer würde schon - ausser in einem "geschützten" Raum von Familie und engen Bekannten - zugeben, dass er zu den 40 % gehört? Die allermeisten nicht, dazu ist die Scham zu gross, würde man damit doch zugeben, zu den Verlierern, die es nicht geschafft haben, zu gehören. Da wird dann eher bis zum psychisch-physischen Crash das schöne Bild nach aussen aufrecht erhalten, koste es was es wolle.

     

    Das ist der eine Aspekt, der andere:

     

    Natürlich hat sich die Gesellschaft liberalisiert, ist postmaterieller geworden. Unterschätzt dabei wird nur, dass ich es mir auch leisten kann, diesen Trend zur Pflege meines Ich's und zur dauernden Selbstverwirklichung mitzumachen; für die allermeisten hängt es - trotz aller moderner Theorie - jedoch vom Arbeitseinkommen ab. Und in der Berufswelt zählen in den allermeisten Unternehmen und Firmen nicht die postmateriellen, sondern die traditionellen Werte.

    Um das eine Beispiel aufzunehmen: wer wird sich die Auszeit nehmen (können), wenn er damit rechnen muss, danach nicht mehr seinen bis zur Auszeit beschrittenen Weg einfach fortsetzen zu können, sondern dann mit "kleineren Brötchen" zufrieden sein zu müssen? (Schauen Sie sich nur mal an, wie schwer es für wegen der Geburt und Erziehung von Kinder "ausgestiegenen" Müttern ist, im alten Betrieb, am bisherigen Arbeitsplatz wieder "einsteigen" zu können, wohlgemerkt nicht in "Vorzeigebetrieben"; und das, obwohl die Mutterschaft doch - noch immer - ein traditionell-konservativer Wert ist, der auch von Managern und Unternehmensleitern, entsprechend deren konservativen Einstellungen, geteilt und unterstützt werden müsste).

  • Sehr, sehr gute Charakterisierung des politischen Zustands Deutschlands im Jahre 2017. Doch möchte ich schon bemerken, dass wie die allermeisten deutschen Medien, leider auch die taz dazu beträgt, dass Merkel und ihre unsägliche Politik - aus welchen Gründen auch immer - weit weniger kritisiert werden, als die Kanzlerschaften ihrer Vorgänger. Und das entschieden zu Unrecht.

    • @Nikolai Nikitin:

      @nikolai nikitin

       

      "...aus welchen gründen auch immer.."

       

      na warum denn wohl? weil sie sonst ihren job verlören. in einem politisch rechten buch "merkel - eine kritische bilanz" schreibt der bis vor einem jahr durch jede talkshow hüpfende Prof. NORBERT BOLZ, dass, wenn man merkel mal richtig hart in den medialen öffentlichkeit anginge, man "Ruck,Zuck" aus eben dieser medialen öffentlichkeit verschwände. Er schrieb es und ward seit dem nicht mehr gehört und gesehen. So funktioniert das. Und die kolleginnen und kollegen der schreibenden zunft haben das schon verinnerlicht - selbst prantl schreibt seit einiger Zeit nur noch weichgespülte kommentatre

       

      z.b. in den letzten tagen->prantl: "wirds nach dem duell für schulz von aussichtlos zu weniger aussichtslos ausschauen - wie bei weiland bei steinbrück?" hätte er nicht auch schreiben können " rutschen merkels chancen nach dem interview von aussichtsreich nach weniger aussichtsreich? " nicht einmal zu dieser fast gleichen aussage ließ sich prantl hinreißen. seit dem die SZ vor jahren den besitzer wechselte, schreibt eben prantl wie einer, der die fußorgelwalze der romantischen orgel bedient: voll nach vorne bis zum tutti durchtreten (Asylgesetz fast abgeschaft) und dann bis zum fast nicht mehr hören mit dem absatz nach hinten.( irgendwie mögen die leute sie wieder) -Zum kotzen, zum brechen, ekelhaft!!!

      • @SUDEK:

        Ja, ja die "Medien" sind schuld. Einfach mal allgemein drauf die Medien. Und dann noch eine Verschwörungstheorie hinterher. In einem Buch, (das ja sicher nicht zu den Medien gehört), heimlich beschafft, aus dem freien Ausland (wahrscheinlich eher über Amazon) werden die Medien kritisiert, weil sie zu kritiklos sind. Denn Widerspruch entdeckt?

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Nikolai Nikitin:

      Stimmt.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Das bedeutet im Rückschluss opamäßig, dass früher alles im Schnitt besser war ;-)

        • 5G
          571 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Nicht unbedingt, aber halt mit "mehr scharf"...

  • Es ist heute in der Bundesrepublik Deutschland fast so wie in den Vereinigten Staaten von Amerika. So wie in den USA die Armen für die Milliardäre und Rüstungsindustrien und Aktionäre kämpfen. Und auch seit Generationen ihr Leben in deren geopolitischen Wirtschafts- und Rohstoffkriegen einsetzen. So auch in Deutschland für die historischen imperialistischen und antisemitischen NS-Kapitalfaschisten. Und heute für die modifizierte imperialistische Finanz- und Monopolbourgeoisie. Für die Kapitalisten, die Haupt- und Großaktionäre, einschließlich für die persönlich leistungslosen quandtschen, mohnschen und siemensschen Erbschafts- und Dividendenmilliardäre!

     

    Die deutsche Bourgeoisie und Administration hat ihr Ziel in Deutschland, zusammen mit ihren gesellschaftspolitischen Ideologen und spezialdemokratischen "Sozialpartnern", zwischen der Putzfrau und den Multimillionären und Vermögensmilliardären, auf allen Ebenen der Wohlstands-, Konsum- und Reichtumsgesellschaft, erfolgreich erreicht. Die allgemeinen Bewusstseinslagen der Volksmassen stehen heute nahezu vollständig unter ihrer Kontrolle. Nennenswerten sozialen und politischen Widerstand, eine sozial- und gesellschaftspolitische Emanzipation gibt es z.Z. nicht mehr!

     

    Ein ideologisches und gesellschaftspolitisches Ergebnis in der heutigen Bundesrepublik Deutschland, so wie es selbst die Ideologen der NS-Parteifaschisten und der deutschen Monopolbourgeoisie in Deutschland vor 1942/1943 kaum erreichen konnten!

     

    Mit diesem realen sozial- und gesellschaftspolitischen Zustand sind (fast) alle gut-geschmierten Parlaments-, Beamten-, Pensions- und Regierungsparteien in Deutschland 2017 einverstanden! Die kommenden Bundestagswahlen im September 2017 werden auch diese objektive Tatsache [Wahrheit] erneut bestätigen!

  • In meiner Gegend (zw. Köln und Bonn) sind die Mieten in den letzten 5-6 Jahren nach offiziellem Mietspiegel zwischen 20 und 40% gestiegen (überdurchschnittlich für kleine [

    • @agerwiese:

      @Agerwiese: Ja, das ist eines der grossen Probleme.

       

      Die Wohnung in Regensburg, die meine Eltern bis 1998 gemietet hatten, wurde vor einigen Wochen für 1.400,- € kalt neu vermietet.

       

      Meine Eltern hatten 670,- DM dafür gezahlt - das galt damals schon als hohe Miete.

      • @andreas_p:

        Jau.

         

        Das erinnert an einen meiner

        Lieblingsehrenamlichen Kollegen -

        Der betuchte Selfmademan -

        "Inflation? -

        Dorint-Hotel für 120 Mio vor 10 Jahren!

        Grad für 220 Mio - Wiederverkauft!

        Das. Ist Inflation - Vergiß die dämlichen Körbchen!"

        So geht das.

      • @andreas_p:

        Eine Wohnung (3 Zimmer, ca 80 qm) unter uns (relativ schlecht gebautes, 15-jähriges Haus, 7 Mietparteien + Zahnarztpraxis) hat in den letzten 8 Jahren 3mal den Besitzer gewechselt:

         

        2009 - ca. 80.000 Euro (Insolvenzversteigerung)

        2013 - ca. 140.000 Euro

        2017 - ca. 260.000 Euro

         

        Im Ernst - das kann doch nicht normal sein.

    • @agerwiese:

      Jau. &

       

      Sind die Flaschenfischer -

      Längst genderneutral -

      Ubiquitär geworden.

      kurz - Mehr braucht es zu -

      "Erkenne die Lage"

      Nicht.

       

      Fazit - Wer/Welche Partei -

      Hartz IV nicht radikal -

      Ändern will -

      Ist unwählbar.

      Punkt.

      EndeGelände

      • @Lowandorder:

        Der DGB winkte wohl auch der SPD mit dem Zaunpfahl, als er neuerlich Sanktionen in SGB II schon mal für verfassungswidrig erklärte. SPD - die drei Affen.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Ein Lob den "Flaschenfischern".

         

        Wären die nicht so "ubiquitär geworden" und sogar schon bei uns im Dorfe anzutreffen sind, liefen die Abfallkübel an den Haltestellen über. Grün- und andere öffentliche Flächen, einschl. Kundenbereiche der Banken, wären versaut bis zum Gehtnichtmehr.

        Sie fischen nicht nur für sich, sondern für uns alle. Dank also an die vielen Unsichtbaren.

        • @571 (Profil gelöscht):

          A bisl Sarkasmus schwingt da aber schon mit, oder?

          • @lions:

            Ha no.

            Er kennt sei bayrischen -

            Schwob - scho - gell!

            • 5G
              571 (Profil gelöscht)
              @Lowandorder:

              @ANAMOLIE

              Haben Sie verstanden, was Lowandorder nun wieder meint?

              Ich nicht.

              Normal.

              Gell.

              • @571 (Profil gelöscht):

                Ich denke schon. Den Missstand kann man sich auch schön reden. Die Flaschenfischer haben nichts ökologisches und Landschafts-verschönerndes dabei im Sinn. Denen geht´s um´s Überleben. Mir wär´s vll lieber, die müssten das nicht machen und die Stadtreinigung würd´s übernehmen und diese Leute dazu ,wenn Willens, als Putzkolonne einstellen.

                Man dankt Menschen ehrlichen Gewissens, wenn die gute Tat auch deren Absicht war. Aus obiger bedankbarer Lage würden die Fischer sich doch gern befreien.

              • @571 (Profil gelöscht):

                Ooooch - Nö!!

                 

                Na. " Die im Lichte…" B.B. kerr!

                (ich sag's ja " …& sie schnitt…")

                Nich to glöben! & Ihnen - hät's bei

                "Egon - Hocker¿" by

                Schobert&Bläck - aach am - klar -

                Bahr gefehlt - gell!;)) &

                Nüscht für unjut - wa!

                No! "Kippschalter & gut is" - hm!;))

          • 5G
            571 (Profil gelöscht)
            @lions:

            Quatsch, nein.

            Bitte nix reininterpretieren.

        • @571 (Profil gelöscht):

          Ha no. "Unsichtbaren" - ¿

           

          Im Schwäble&Kehrwoch'ländle - hm!

          Habt ihr denne Siegfrieds -

          Tarnkappe verpaschd - gell!

          Nur die Ordies&Mehlmützen -

          Stöbern des TagswievorallemNachts -

          Gnadenlos sie wie der grimme -

          Hagen auf - wa! &

          Dess mit dem Speer ist dortt'n

          Wie auch anderwo verbott'n!

          Dess denn doch - noch!

    • @agerwiese:

      na super, wird eckige Klammer als Post-Ende gelesen?

       

      Also:

       

      überdurchschnittlich für kleine und große Wohnungen. Unterm Strich durfte also der Realverlust bei den 40% ziemlich happig ausfallen.

      Leider sind diese 40% etwa 25-30% der aktiven Wähler, womit entsprechende Verhältnisse zementiert werden.

  • A. Merkel - die Kanzlerin der gepflegten Langeweile.

    Gute Nacht, Deutschland!

    ...

  • 2G
    24636 (Profil gelöscht)

    "Doch die Bürger malen ein rosafarbenes Bild der Lage"

     

    Seit 25 Jahren wird den Menschen eingeredet, sie seien für ihr Schicksal alleinverantwortlich. Diese Ideologie der totalen Individualisierung von strukturell gerahmten Prozessen und Entwicklungen führt natürlich auch dazu, dass jeder, der mit "total beschissen" antwortet, auch sagt: ich bin ein Loser. Und dann gehts einem eben eher so lala und alle haben die Aussicht darauf, dass es einem morgen noch besser gehen wird als heute schon. Solchen Umfragen naiv zu zitieren ist doch schon gelebte Idiotie der (medial frisierten) Gegenwart. Wer Umfragen zum Stand der Zeit machen möchte, muss sich schon in die Kitas, Schulen, Universitäten, Pizzabuden, DHL-Kutschen, Callcenter, Irrenanstalten und Krankenhäuser bemühen. Da erntet man dann ein herzliches Gelächter.