WM-Fußballstadien in Brasilien: Wo Deadlines keine Deadlines sind
Drei brasilianische Stadien verfehlen die Frist der Fifa. Trotz eines Kranunfalls soll das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in São Paulo stattfinden.
COSTA DO SAUIPE dpa/ap | Drei Stadien für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 werden nicht bis Ende Dezember fertig und verfehlen damit die vom Weltfußballverband Fifa vorgegebene Deadline. Nach Angaben der Fifa vom Dienstag handelt es sich dabei um die Stadien in São Paulo, Curitiba und Cuiabá.
Die Stadien in Curitiba und Cuiabá sollen nach derzeitigem Stand im Februar übergeben werden, vier Monate vor Beginn des Turniers. Wann die Arena in São Paulo fertig sein wird, ist nach dem tödlichen Unfall vergangene Woche noch offen. Ein Kran war umgestürzt, zwei Arbeiter kamen dabei ums Leben, die Arbeiten ruhten mehrere Tage.
Die Fifa kündigte an, sie werde es nicht tolerieren, wenn es wieder zu ähnlichen Verzögerungen komme wie beim Confederations Cup in diesem Jahr. Dort wurden nur zwei Stadien innerhalb der vorgegebenen Zeit fertiggestellt.
Das Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 soll trotz des Unfalls in der vergangenen Woche wie geplant in São Paulo ausgetragen werden. „Das Stadion sollte trotzdem fertig werden. Hier geht es immer auch um Vertrauen“, sagte FIFA-Präsident Joseph Blatter am Dienstag im brasilianischen Costa do Sauípe. Dort werden an diesem Freitag die Gruppen für die Weltmeisterschaft 2014 ausgelost.
Der Zeitplan für die Fertigstellung des Stadions könnte eingehalten werden, erklärte der stellvertretende Sportminister Luis Fernandes. Zuletzt war über eine Verlegung des Eröffnungsspiels spekuliert worden. Der Weltverband und die lokalen Organisatoren erwarten in den kommenden Tagen den offiziellen Untersuchungsbericht zu dem Unglück mit zwei Toten am vergangenen Mittwoch.
„Wir befinden uns nicht in einer Krisensituation und suchen nicht nach Alternativen. Wir wissen, dass das Eröffnungsspiel auf jeden Fall in São Paulo stattfinden wird“, sagte FIFA-Generalsekretär Jérome Valcke. Die ursprüngliche Frist zum Ende des Jahres könne zwar voraussichtlich nicht eingehalten werden. „Aber es wird rechtzeitig fertig“, betonte Valcke.
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