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Vorwahlen in den USAElizabeth Warren steigt aus

Bei den Vorwahlen am Dienstag kam die Demokratin in keinem Bundesstaat nur auf Platz Zwei. Jetzt beendet sie ihre Präsidentschaftskandidatur.

Elizabeth Warren sieht keine Chance mehr auf die Nominierung und gibt auf. Foto: Patrick Semansky/ap

Berlin taz | Elizabeth Warren gibt auf. Nachdem die progressive Senatorin aus Massachusetts bei den Vorwahlen am „Super Tuesday“ in keinem der 14 Bundesstaaten auch nur auf Platz 2 kam, wollte sie am Donnerstag das Ende ihrer Präsidentschaftskandidatur erklären. Das erfuhren US-Medien aus Kreisen ihres Wahlkampfteams. Später wollte sie dazu selbst die Öffentlichkeit informieren.

Und genau darauf warten die Teams der beiden, die noch im Rennen sind: Sowohl Ex-Vizepräsident Joe Biden, Überraschungssieger vom Dienstag und Einheitskandidat des zentristisch-moderaten Lagers der Demokraten, als auch der linke Senator Bernie Sanders, umgarnten Warren in den vergangenen Tagen. Denn ihre Anhänger*innen sind für beide Teams wichtig und eine Unterstützungserklärung von ihr insofern heiß begehrt.

Warren war mit einem hohen Bekanntheitsgrad ins Rennen gestartet. Obwohl sie in den Umfragen keine Höhenflüge hinlegte und auch vor dem Super Tuesday in den ersten frühen Vorwahlen keine großen Erfolge zu verbuchen hatte, verfügte sie dennoch über ausreichend Wahlkampfspenden einer recht treuen Fangemeinde und konnte im Rennen bleiben.

Ihre überzeugenden Auftritte bei den letzten beiden TV-Debatten der US-Demokraten, als sie den Milliardär Michael Bloomberg regelrecht auseinandergenommen hatte, brachten ihr weitere Bewunderung ein – und machten sie als mögliche zukünftige Vizepräsidentschaftskandidatin sowohl für Biden als auch für Sanders interessant. Dass Bloomberg trotz seiner Rekordausgaben am Dienstag so schlecht abschnitt, sodass auch er danach seinen Wahlkampf beendete, ist nach Meinung vieler Beobachter*innen nicht zuletzt Warren zu verdanken.

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Aber ihre eigenen Ergebnisse bei den Vorwahlen der Demokraten am Dienstag, an dem sie lediglich in fünf von 14 Bundesstaaten überhaupt einige wenige Delegierte gewinnen konnte, ließen ihr keine andere Wahl. Bereits am Mittwoch hatte es aus ihrem Team geheißen, Warren nehme sich jetzt ein wenig Zeit, um die Optionen zu prüfen – ein klares Signal des Ausstiegs.

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4 Kommentare

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  • meinetwegen kann sie unter Bernie Sanders vizepräsidentin und nach ihm präsidentin werden.wenn sie dazu beiträgt Joe Biden zu verhindern und Donald Trump loszuwerden hätte sie das sogar verdient.schon dafür dass sie dazu beigetragen hat Bloomberg zu demontieren gebührt ihr dank.mit ihrer hilfe könnte Bernie Sanders vielleicht doch noch die vorwahlen und mit hoher wahscheinlichkeit die präsidentschaftswahlen gewinnen.sie ist etwas weniger radikal als er -dass muss im wahlkampf kein nachteil sein.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @satgurupseudologos:

      Anschließe mich.

    • @satgurupseudologos:

      Sanders radikal? Vielleicht für amerikanische Verhältnisse, aber aus anderem Blickwinkel kann man ihn höchstens rational nennen.



      Warren als Vize würde wenigstens dazu führen, dass eine vernünftige Politik nicht am Leben einer einzigen ziemlich alten Person hängen würde.

      • @XXX:

        Das wird nicht passieren, dafür hat sie zu viel versucht Schmutz auf Sanders zu werfen.

        Außerdem hat sie Geld von einem Superpack akzeptiert, wogegen sie und Sanders gekämpft haben.

        Mich hat überrascht, das sie hinwirft. Es sah für mich eher so aus, das sie drinbleibt. Gerade weil sie erst das Geld akzeptiert hat und damit quasi ihre Basis verkauft hat.

        Sanders wird eine (relativ) junge (unter 50) schwarze progressive Frau als Nachfolgerin versuchen als Vizepräsidentin aufzubauen. Für die er 2024 Wahlkampf machen kann.