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Von wegen InklusionEinmal Werkstatt, immer Werkstatt

Werkstätten für Behinderte gelten als geschlossenes System. Selten gelingt es den dort Beschäftigten, eine Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden.

Bei der Arbeit: Katja Fessler, Thomas Scheinpflug und Annika Hollmann. Bild: Miguel Ferraz

HAMBURG taz | Plastik-Öse in die Schweißpresse einlegen, das passende Loch im Kunststoff darüber ausrichten, Fußhebel betätigen, warten, bis die rote Lampe erlischt, Presse zusammendrücken - stolz zeigt Franzi die festgeschweißte Öse. Wieder einen Schritt geschafft. Knapp zehn Arbeitsschritte brauchen sie und ihre KollegInnen in Hamburg-Harburg bis so eine Schürze fertig ist. Eine echte Guttasyn-Kunststoff-Schürze, wie beispielsweise Schlachter sie tragen. Sie ist eine Eigenmarke der Elbe-Werkstätten, 85.000 Stück wurden dieses Jahr bereits verkauft, das ist Rekord, da gibt es nichts zu klagen.

Anton Senner, seit Oktober Geschäftsführer der Hamburger Elbe-Werkstätten für behinderte Menschen, wird nicht müde zu betonen, dass die Zeit des Bastelns längst vorüber ist. In den sechs Betriebsstätten in Altona, Bergedorf und Harburg nähen Frauen Schutzhüllen für Möbeltransporte, in der Tischlerei werden Schränke für Hamburger Schulen gebaut. Wenn mal nichts zu tun ist, verpackt man Designprodukte des Hamburger Unternehmens Dekoop. Das ist ein Stammkunde, da kann auf Lager produziert werden.

Trotzdem: Die Werkstatt hat Schwierigkeiten, ihren Eigenanspruch auf Wirtschaftlichkeit einzulösen. Betrachtet man die Produktionszahlen im Verhältnis zum Aufwand, wird klar, was das Problem ist: Damit täglich rund 400 Guttasyn-Schürzen produziert werden können, arbeiten dort 40 Personen, dazu kommen drei Betreuer, eine Gruppenkoordinatorin, ein Vertriebsleiter und ein bis zwei Praktikanten oder FSJ-Stellen. "Normalerweise könnte man die gleiche Menge mit einem Viertel der Beschäftigten herstellen", sagt Ulf Lübben-Lorenz, Produktionsleiter mehrerer Betriebsstätten in Harburg.

Aus vieren wird eine

Ende August 2011 lautete die Konsequenz schließlich: Es muss gespart werden. Die zuvor unabhängigen Winterhuder Werkstätten, die Hamburger Werkstatt und die Elbe-Werkstatt fusionierten zu den Elbe-Werkstätten. Was schon in den 90er-Jahren die Qualität steigern sollte, wurde letztlich aus Kostengründen umgesetzt. "Die Konkurrenz zwischen den einzelnen Produktionsstätten war nicht wirtschaftlich", sagt Senner. "Die Stadt gibt viel Geld aus, während die Zahl der Beschäftigten steigt." Unter dem damaligen Geschäftsführer Detlef Scheele, heute Hamburgs SPD-Arbeitssenator, wurden Führungskräfte entlassen und die Verwaltung unter ein Dach gebracht, Arbeitsgruppen vergrößert statt verkleinert.

Wenn es nach Jürgen Homann ginge, müssten die Werkstätten nicht kostengünstiger werden, sondern schlicht verschwinden. Allerdings nicht aus wirtschaftlichen Erwägungen. Homann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Disability Studies der Universität Hamburg, kurz Zedis. "Solange es diese Einrichtungen gibt", sagt Homann, "bedeutet dies für die Betroffenen: Wer einmal drin ist, kommt in der Regel nicht wieder raus." Das stehe im Widerspruch zur Forderung nach Teilhabe von behinderten Menschen an der Gesellschaft und dem Arbeitsleben, die in der UN-Behindertenrechtskonvention festgeschrieben ist. Auch dem Sozialgesetzbuch nach sind Werkstattträger dazu verpflichtet, den "Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt mit geeigneten Maßnahmen zu fördern".

Dass Übergänge in sozialversicherungspflichtige Anstellungen die Ausnahme sind, gesteht Anton Senner ein: "Die meisten Betriebe stellen aus zwei Gründen keine Menschen mit Behinderung ein: zum einen wegen des Kündigungsschutzes, zum anderen, weil sie Angst haben, nicht adäquat mit den Menschen umgehen zu können", sagt er. Es gebe in Hamburg derzeit etwa 550 Personen, die in sogenannten Außenarbeitsgruppen arbeiten, was im bundesweiten Vergleich viel sei. Sie arbeiten dort in verschiedenen Betrieben außerhalb der Werkstatt, beispielsweise bei Ikea, werden dabei aber weiterhin von der Werkstatt betreut und entlohnt. Dass aus einer Außenarbeitsgruppe mal jemand in einen regulären, sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz übernommen wird, komme so gut wie nie vor.

Fernab vom Tariflohn

"Die Bezahlung ist ein riesengroßes Problem", sagt Martin Eckert, Geschäftsführer des Elternvereins "Leben mit Behinderung". Statt eines tariflichen Lohns bekommen Werkstattbeschäftigte einen Grundbetrag, ein Arbeitsförderungsgeld und einen individuellen Steigerungsbetrag. Die durchschnittliche Gesamtsumme bei den Elbe-Werkstätten kommt nahe an den bundesweiten Durchschnitt heran, sie liegt bei 157,50 Euro - im Monat.

"Das steht oft aber gar nicht zusätzlich zur Verfügung", so Eckert. Weil die meisten Beschäftigten gleichzeitig Sozialhilfeempfänger sind, wird der Betrag lediglich gegengerechnet und nicht ausgezahlt. Auf die alte Forderung, die Leistung von Behinderten nicht mehr auf die Sozialhilfe anzurechnen, würden Politiker bundesweit mit wenig Interesse reagieren: "Das kostet eben Geld", sagt Eckert.

Die Stadt Hamburg will das Wachstum der Werkstätten nun dennoch bremsen. Die Arbeitsbehörde unter Senator Scheele plant deshalb, zum Sommer 2012 einen Lohnkostenzuschuss einzuführen. Mit dem sogenannten "Hamburger Budget für Arbeit" sollen bis 2013 mindestens 100 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze nach Tariflohn für zuvor in den Werkstätten Beschäftigte entstehen, getragen von Geldern der Eingliederungshilfe, die bislang Werkstattplätze finanziert.

Die Werkstatt als Ausgrenzungsfalle ist ein einhelliges Bild, das bei den Darstellungen verschiedener Behindertenverbände, der Wissenschaft und bei WerkstattmitarbeiterInnen selbst immer wieder aufkommt. Es stellt sich die Frage, warum dort überhaupt noch Menschen arbeiten, warum es sogar immer mehr werden. "Mir persönlich sind keine von Behinderung betroffenen Menschen bekannt, die Werkstätten positiv bewerten oder sich gar wünschen würden, dort zu arbeiten", sagt Jürgen Homann vom Zedis.

Mehr als einmal wird der Vorwurf laut, man mache es sich mit den Werkstätten zu einfach. "Die Arbeitsagenturen sagen sich: ,Lassen wir die in eine Werkstatt gehen, dann brauchen wir uns nicht mehr drum zu kümmern'", meint Johannes Köhn von der Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen. Wichtiger noch: "Aus Angst verhindern Eltern, dass der Wille ihrer schon erwachsenen Kinder umgesetzt wird", sagt Köhn. "Diese Überbehütung führt manchmal bis zur Entmündigung." Für Homann sind die Werkstätten daher nur Teil des Problems. Es bedürfe "einer grundlegend veränderten gesellschaftlichen, sozialpolitischen und gesetzgeberischen Sichtweise auf das Phänomen Behinderung".

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55 Kommentare

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  • Es müssen zum Beispiel auch alle die Betriebe oder Behindertenwerkstätten mehr in die Pflicht genommen werden, da viele ihrem eigentlichen Dienst bzw. Auftrag gar nicht nachkommen. Nicht umsonst lässt sich mit behinderten Menschen - zumindest in Deutschland - viel Geld verdienen. Die Werkstätten erhalten für jeden Werkstattbeschäftigten bis zu 1200 Euro im Monat. Der durchschnittliche Werkstattlohn beträgt knapp unter 160 Euro im Monat. Oder anders ausgedrückt:Die Werkstätten erhalten pro Jahr um die 4 Milliarden Euro Sozialhilfegelder. Die Werkstätten erzielen durch ihre wirtschaftliche Tätigkeiten (Produktion, Dienstleistung) um 2 Milliarden Euro. Die Lohnsumme der Werkstattbeschäftigten beträgt um die 0,5 Milliarden Euro. Die Vermittlungsquote in den allgemeinen Arbeitsmarkt liegt unter 0,5 Prozent.Die berechtigte Frage ist – wenn insgesamt um die 6 Milliarden Euro in den Werkstätten bewegt werden und hiervon nur 0.5 Milliarden als Lohnsumme den Werkstattbeschäftigten zukommen – wohin gehen die Gelder?

  • Darin sind laut Evangelischer Behindertenhilfe 4-5% fehl platziert. Ohnehin ist das Werkstatt-System ein bisschen korrupt, da die Behinderten den dortigen Betreibern als einträgliches Kapital dienlich erscheinen. Es gibt dort unglaublich miese Löhne bei einer (knapp) 38 Stunden Woche und vermittelt werden von denen nur 1% auf den ersten Arbeitsmarkt; bei übrigens landesweit 300.00 Beschäftigten wohlgemerkt. Dabei ist es die Aufgabe der Werkstätten diese Menschen - laut Sozialgesetzbuch einerseits zu rehabilitieren, und sie andererseits wieder für den ersten Arbeitsmarkt fit zu machen. Doch die wirkliche Realität schaut komplett anders aus, denn die Werkstätten kommen dem kaum nach. Nicht umsonst plädiert die UN-Behindertenrechtskonvention dafür, die Werkstätten zu schließen. Denn einen Mindestlohn können die fleißigen Beschäftigten sowieso nicht erwarten, da der Gesetzgeber sie sanktioniert, bestraft und gleichzeitig: per Gesetz sogar (!) - diskriminiert, in dem er jene als nur Arbeitnehmer-ähnlich ansieht. Eine bodenlose Frechheit. Zumal die Beschäftigten in anderen umliegenden Ländern wie zum Beispiel in Frankreich, Holland oder Belgien eine Art von garantierten Mindestlohn erhalten. Deutschland jedoch schafft immer mehr Sonderwelten, wo Menschen diffamiert werden und Ihnen keine Perspektiven eröffnet werden. Italien als weiteres Beispiel angeführt, hatte erst kürzlich die letzte Sonderschule geschlossen; Deutschland dagegen etabliert immer neue Welten, hinter den Menschen nur mit ihres gleichen agieren.

  • Ich stimme Ihnen voll zu. Die Werkstatt ist doch in erster Linie für die dort beschäftigten Hauptamtlichen da, die neben einem guten Verdienst nun auch noch die Möglichkeit haben ihre persönlichen Defizite und Machtallüren an ihnen unterlegenen behinderten Menschen auszuleben. Ich spreche da aus eigener Erfahrung, da es mir mit viel Glück doch noch gelungen ist, die Werkstatt für einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt wieder zu verlassen. Ich kann nur sagen: Never again. Auch wenn das nicht geklappt hätte, hätte ich nach der REHA Massnahme die Werkstatt verlassen und mir eine sinnvolle ehrenamtliche Beschäftigung gesucht, wo Arbeiten erledigt werden, die zwar sinnvoll sind, im Gegensatz zu der Tätigkeit in der Werkstatt, wo man doch nur fünftes Rad am Wagen ist, aber leider nicht refinanzierbar sind. Und die 100 Ocken, die ich dort bekommen hätte, hätten die sich dann auch in die Haare schmieren können.

  • H
    HAUNOLDER

    Ich würde Herrn Jürgen Homann von Zedis empfehlen mal in eine Werkstatt für Behinderte Menschen zu gehen und mit Geistig Behinderten über Ihren Arbeitsplatz sprechen. Er würde mit Sicherheit feststellen dass über 90% der Mitarbeiter gerne in die Arbeit gehen und stolz auf Ihre Leistung sind. Das liegt mit Sicherheit daran dass hier Leistung noch jeweiliger Fähigkeit abverlangt wird. Das Arbeitsamt muß man auch in Schutz nehmen. Die Mitarbeiter versuchen immer erst und immer wieder einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden. Erst wenn alles scheitert und der Betroffene völlig frustiert und die ärtzlichen Gutachten entsprechend sind bekommt er die Möglichkeit in einer Werkstätte zu arbeiten.

  • AK
    A. Köppen

    Ihr Artikel ist diskriminierend. Der Autor nennt die Beschäftigte der Werkstatt „Franzi“, der Werkstattleiter hingegen ist Anton Senner. Sprachliche Inklusion geht anders...

    Nochmal zum Thema Inklusion:

    Wieviele MEnschen mit einer Lern-Behinderung hat die TAZ eingestellt? Es ist bestimmt ganz leicht, andere aufzufordern, etwas zu ändern. Beim eigenen Unternehmen finden die meisten dann viele Gründe, warum es HIER ausgerechnet nicht funktioniert. Im Grunde ist Ihr Artikel bestimmt gut gemeint. Das ist aber, wie wir alle wissen, das Gegenteil von gut

  • S
    Schremm

    Wir sind Werkstatträte der Elbe Werkstätten.

    Als Werkstatträte sind wir die gewählten Interessen-Vertreter der Menschen mit Behinderung, die in der Werkstatt beschäftigt sind.

     

    Wir möchten einige Anmerkungen zu Ihrem Artikel machen:

     

    1. Einiges ist einfach falsch:

    Es wurden nicht 4, sondern 3 Werkstätten in Hamburg fusioniert: die Elbe Werkstätten, die Hamburger Werkstatt und die Winterhuder Werkstätten.

    Außerdem gibt es jetzt 6 Betriebsstätten-Verbünde über ganz Hamburg verteilt und nicht nur in Altona, Bergedorf und Harburg, wie Sie schreiben.

    Das ist vielleicht nicht so wichtig für die Leser, aber trotzdem falsch.

     

    2. Vieles ist für die Leser unverständlich:

    Wir denken nicht, dass es die „normalen“ Leser interessiert aus welchen – gesetzlich vorgeschriebenen - Anteilen sich unser Lohn zusammensetzt.

    Dass man aber von einem durchschnittlichen Verdienst von 157,50 € im Monat ohne ergänzende Grundsicherung nicht leben kann versteht wohl jeder.

     

    Wir glauben nicht, dass der Gedanke des „Budgets für Arbeit“, das in Hamburg erprobt werden soll, in ihrem Artikel verständlich wird. Für jeden in der Werkstatt beschäftigten Menschen zahlt die Hamburger Sozialbehörde einen – nicht ganz kleinen - Kostensatz an die Werkstatt. Gleichzeitig bekommen die behinderten Menschen nur ein geringes Entgelt. Das liegt daran, dass dieses von den behinderten Beschäftigten aus den Arbeits-Aufträgen selbst erwirtschaftet werden muss. Die neue Idee des „Budgets für Arbeit“ ist, dass ein Arbeitgeber einen bestimmten Lohn-Anteil an den Menschen bezahlt, der aus der Werkstatt zu ihm wechselt. Den anderen Anteil des Lohns stockt die Behörde auf und zahlt ihn direkt an den Menschen mit Behinderung.

    Zusammen ergibt das den für den entsprechenden Bereich üblichen Tariflohn.

    Damit könnten diese Menschen dann unabhängig von Sozialhilfe leben.

     

    3. Manches ist einfach ärgerlich:

    Warum bekommt die Beschäftigte „Franzi“ nicht nur keinen Nachnamen, sondern wird sogar mit ihrem Spitznamen beschrieben? Alle anderen in dem Artikel erwähnten Personen (übrigens alles Männer) werden korrekt mit Vor- und Nachnamen beschrieben. „Franzi“ ist eine erwachsene Frau. Insofern ist sie genauso wie alle anderen erwachsenen Menschen mit Vor- und Nachnamen zu beschreiben!

     

    Warum haben Sie sich nicht die Mühe gemacht auch mit Menschen mit Behinderung aus der Werkstatt zu sprechen, zum Beispiel mit uns Werkstatträten?

    Nach dem Motto „Nichts ohne uns über uns!“.

    Wir hätten Ihnen als teilweise seit Jahrzehnten in der Werkstatt Beschäftigte viele Informationen als „Experten in eigener Sache“ geben können.

     

    4. Wir sehen einiges anders:

    Herr Jürgen Homann vom Zentrum für Disability Studies an der Uni Hamburg sagt, dass ihm „persönlich keine von Behinderung betroffenen Menschen bekannt sind, die Werkstätten positiv bewerten oder sich gar wünschen würden, dort zu arbeiten“.

    Wir kennen viele in der Werkstatt beschäftigte Menschen, die sich hier wohl fühlen, die die Werkstatt sogar als ihre Heimat empfinden.

    Es kommen zudem immer mehr Menschen in die Werkstatt, die keine Lernbehinderungen haben, sondern psychische Beeinträchtigungen, sich z.B. dem Druck auf dem 1. Arbeits-Markt nicht (mehr) gewachsen fühlten und jetzt freiwillig in einer Werkstatt arbeiten.

     

    Wir begrüßen alle Anstrengungen, die unternommen werden, damit Menschen mit Behinderung Wahlmöglichkeiten bekommen wo sie arbeiten wollen.

    Denn eines stimmt: dass es früher meistens selbstverständlich war von der Sonderschule direkt in die Werkstatt zu kommen und auch keine Chance auf eine Berufs-Ausbildung zu bekommen. Und leider ist das heute auch oft noch so.

  • CM
    C. Murru

    Es ist auf jedenfall gut, dass es Behindertenwerkstätten gibt, da Menschen mit Behinderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt so gut wie nie Arbeit finden würden und dann zu den vielen Arbeitslosen gehören, die nur noch zu Hause sitzen würden. So ist es doch gut, dass wenigstens ein Auffangort für die Behinderten existiert. Das einize was ich an den Behindertenwerkstätten nicht so gut finde, ist der Mangel an attraktiven und spannenden Arbeitsfeldern. Man ist vielleicht psychisch behindert aber deshalb kann man trotzdem anspruchsvollere Arbeiten ausführen. Was außerdem nicht gut ist, das Sozialhilfeabhängigen Behinderten das Geld was sie in der Behindertenwerkstatt verdienen abgezogen wird bzw. auf das Sozialgeld angerechnet wird. Auch Behinderte haben ein Recht auf einen guten Lohn, der zum Leben reicht.

  • W
    Werkstätten

    In Skandinavien, die auch einen Geldmangel haben, werden viele Behinderte und psychisch Kranke tatsächlich zu Hause betreut. Mit einer enorm steigenden Zahl an sedierenden Medikamenten.

    Dort ist auch nicht alles optimal.

  • M
    Mauro

    Ich finde es ja schön und gut das man über Inklusion spricht aber auf diese Art und Weise?

    Keine Behinderten getroffen zu haben die gern in einer Werkstatt arbeiten bedeutet für mich nie in einer Werkstatt gewesen zu sein. Ich kenn aus meiner Arbeit sehr viele Menschen die sehr gerne in einer Werkstatt arbeiten.

    Genauso frage ich mich was wird aus all den Menschen dort? Was passiert mit schwerst Mehrfachbehinderten z.B.? werden die dann in ner Tagesbetreuung abgeschoben? Auch diese Menschen können wenn man sie richtig unterstützt Arbeit leisten und auch diese Menschen freuen sich sehr wohl wenn man ihnen zeigt das sie etwas geschaffen haben und sind glücklich darüber.

    Wer hier ganz klar versagt ist definitiv die Regierung. Egal ob nun in einer Werkstatt oder eben nicht dort viele Menschen halten einer großen Belastung nicht stand wieso beist man sich daran so fest das eine Werkstatt untragbar und überflüssig ist nur weil man dort auch diesen Menschen das gefühl gibt etwas geschaffen zu haben auch wenn sie es nicht mehr auf den ersten Arbeitsmarkt schaffen. Die Regierung wird nicht aufeinmal Wunder vollbringen und durch die Schließung von Wfbm alle auf den ersten Arbeitsmarkt vermitteln.

    Ich glaube sehr wohl das es auch Menschen gibt die nicht gerne in einer Werkstatt arbeiten aber wenn man mal eine Sekunde drüber nachdenkt gibt es in jeder Firma, in jedem Job egal ob behinder oder nicht Menschen die nicht gern dort arbeiten wo sie Arbeiten. Soll man deswegen alle Unternehmen schließen weil die Mitarbeiter nicht gerne dort Arbeiten? Ich bin der Meinung die Regierung sollte auch mal gewillt sein Geld auszugeben wenn sie von Inklusion redet. Nur komischerweise geht das nicht weil es ist ja kein Geld da.

  • JF
    Jonnie F. Smidt

    Es ist natürlich auch eine Form von Inklusion, wenn sich Menschen mit Behinderung in das Heer der Arbeitslosen Reservearmee einreihen dürfen. Auch ohne WfbM´s wird es keine neuen und passenden Arbeitsstellen auf dem nicht subventionierten Arbeitsmarkt geben. Auch der von der Industrie selbst verursachte Facharbeitermangel wird durch die aus den Werkstätten kommenden Beschäftigten nicht abgedeckt werden können.

    Bleibt am Schluss noch die Frage, wie viele Menschen mit Behinderung bei der TAZ arbeiten und wie viele sie noch einstellen werden? Ich hätte da noch einige.

     

    Ein astsitzenden Sesselfurzer

  • JF
    Jonnie F. Smidt

    Es ist natürlich auch eine Form von Inklusion, wenn sich Menschen mit Behinderung in das Heer der Arbeitslosen Reservearmee einreihen dürfen. Auch ohne WfbM´s wird es keine neuen und passenden Arbeitsstellen auf dem nicht subventionierten Arbeitsmarkt geben. Selbst der von der Industrie selbst verursachte Facharbeitermangel wird durch die aus den Werkstätten kommenden Beschäftigten nicht abgedeckt werden können.

    Bleibt am Schluss noch die Frage, wie viele Menschen mit Behinderung bei der TAZ arbeiten und wie viele sie noch einstellen werden? Ich hätte da noch einige.

     

    Ein astsitzenden Sesselfurzer

  • I
    IConti61

    zu den genannten Artikel Einmal Werkstatt immer Werkstatt, ist meine Darstellung als Betroffener und ein Mitglied des Werkstattrat folgendes:

     

    Dies was in Ihrem Artikel dargestellt haben, mag in vielen Teilen richtig sein, aber leider ist es so nicht immer durch führbar was in der UN-Konvention zur Inklusion für Menschen mit Einschränkungen zertifiziert wurde.

    Denn das Einhalten und ausführen der UN-Konvention ist aus heutiger Zeit nicht so machtbar, weil die gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen andere Fakten sprechen. Und daher ist die Bundesregierung und sowie dazu gehörenden Behinderteninstutionen umgehend auf zufordern die UN-Konvention auch umsetzen und vernünftige Rahmenbedingeungen für Menschen mit Einschränkungen zu schaffen.

    Wenn diese Rahmenbedingungen für die Menschen vernünftigt nach UN-Konvention geregt sind, dann können auch die Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) optimale Rahmenbedingungen schaffen für die Arbeitsmark usw.

    Und man sollte auch überlegt werden, ob die WfbMs besser in den Arbeits- und Wirtschaftsmarkt integriert werden und als gute Partner /Dienstleister respektiert werden.

    Das ist auch eine Form von gleichberechtigen zusammenarbeit. Mit Ohne Wenn und Aber!!

  • TK
    Tanja Kollo

    Also für mich (Rollstuhlfahrerin und Spastikerin) waren Werkstätten immer ein abschreckendes Beispiel und der Wunsch nie dahin zu kommen, war eine treibene Kraft für mein Abitur und auch für mein aktuelles Studium. Allerdings habe ich auch ehemalige Mitschülern aus verschieden Förderschulen, die durchaus glücklich in einer Werkstatt sind. Deswegen bin ich auch gegen eine gänzliche Abschaffung von Werkstätten.

    Aber ich fordere ganz klar, dass man ganz genau hinschaut, wer in eine solche Werkstatt passt und die Werkstatt nicht als einfachste Lösung zu betrachten!

  • GW
    Gerhard Wessels

    Sehr geehrte Damen und Herren,

     

    zur Versachlichung und Differenzierung lade ich sie zu einem, auch gerne unangemeldeten, Besuch unseres hauses ein. Machen sie sich ein eigenes Bild. Sprechen sie mit Vertretern des Werkstattrates, selbstverständlich auch alleine, und lassen sie sich davon überzeugen das die Auschließlichkeit der Aussage von Herrn Homann jeder Grundlage entbehrt. Mit einigen Kernaussagen ihres Artikels bestätigen sie nur die Veränderungsunwilligen und Ideologen. Unterstützen sie uns bei unserer Entwicklung und dann lassen sie uns für ein selbstbestimmtes Leben streiten.

     

    Gerhard Wessels

  • SR
    S. Rohlfs

    Ich finde es sehr schade, dass in diesem Artikel aber auch an anderen Stellen die Werkstätten ausschließlich von ihrer negativen Seite dargestellt werden, ohne das nur Ansatzweise auch Lösungswege aufgezeigt werden. Man darf nicht vergessen, dass die Werkstätten in Deutschland eine langen Entwicklungszeitraum erlebt haben. Das es heute Werkstätten für Menschen mit Behinderung gibt, war auch mal politischer Wille. Nun, wo der Kostendruck der Komununen und Städte zu groß wird, versucht man unter dem Deckmantel eines neuen Etiketts Geld zu sparen.

    Wenn man den Gedanken der Inklusion wirklich Ernst nehmen wollte, dann müsste man auch über eine gleichberechtigte Bezahlung der Menschen nachdenken, die tagtäglich in Werkstätten (oder auch ausserhalb von diesen) ihren Job machen. Solches wäre sicherlich nicht finanzierbar. Deswegen möchte ich die Frage stellen, ob man eigentlich wirklich ernsthaft Inklusion inizieren möchte oder ob es eventuell doch nur um Kostenersparnis geht.

    Wirkliche Inklusion müsste dann auch nicht bei den Werkstätten beginnen, sondern in Familien, Kindergärten, Schulen, in der Wirtschaft und in der öffentlich Darstellung von Menschen mit Behinderung. Inklusion ist eine Aufgabe der Gesamtgesellschaft und lässt kann nicht allein den Werkstätten und ihrer Arbeit überlassen werden. Schon gar nicht kann man ihnen die Schuld an dem Misslingen in die Schuhe schieben.

  • R
    ReVu

    Es ist schon erstaunlich, welchen Argumentationen sich gerade MitarbeiterInnen von Werkstätten für Menschen mit Behinderungen zu bedienen scheinen, wenn die Existenzberechtigung ihrer Einrichtungen in Frage gestellt wird – da wandeln sich deren exklusive Einrichtungen doch glatt zu Festungen der Inklusion, in denen Menschen mit Behinderung zu ihren Rechten verholfen wird und sich alle wohl fühlen. Und es wird gejammert über die Schuld der Staates, deren böse Institutionen sich der armen Werkstätten bedienen, um Menschen mit Behinderung abzuschieben und sie aus sämtlichen Arbeitslosenstatistiken auf Nimmerwiedersehen zu tilgen, während obendrein für die Werkstätten immer weniger Mittel bereit stehen - welch ein Jammer aber auch! Und dann kommen auch noch Kritiker von außen daher, die ja gar nicht wissen, was sie reden, und fordern die Abschaffung der so dringend benötigten, unbedingt menschenfreundlichen Werkstätten.

     

    Soweit die Reflexe jener, von denen allerdings angenommen werden darf, dass sie kaum an dem Ast sägen werden, auf dem sie selber sitzen, um sich letztlich selber zur Arbeitsagentur begeben zu müssen, wenn sie ihrem eigentlichen rehabilitativen Auftrag denn gerecht werden würden. Derlei Reaktionen sollten Sie, liebe Leonie Brand, nicht weiter verwundern. Daher besten Dank, dass Sie sich des Themas angenommen haben, eine Diskussion über die Existenzberechtigung der Werkstätten für Menschen mit Behinderung ist überfällig, denn in einer inklusiven Gesellschaft, wie sie die BRK einfordert, haben sie, ebenso wie Sonderschulen und sonstige ‚Sonder’-Einrichtungen, nichts zu suchen!

  • HS
    Helmut Schleicher

    Die zusätzliche Förderung von behinderten Menschen per Gesetz ist zweifelsfrei ein gewollter Vorteil, der sich darum bemühen soll einen Nachteil aus zu gleichen.

    Wenn sich Herr Homann darauf beruft was die UN Konvention einfordert, dass alle Menschen gleich behandelt werden sollen, so hat er doch etwas falsch verstanden.

    Gleichbehandlung bezieht sich dabei vor allem darauf,

    dass "Schwächere" nicht ausgegrenzt werden dürfen und nicht, dass es den "Schwächeren" jetzt ruhig auch mal schlecht gehen kann, in dem sie keine Arbeit finden wie die 4 Millionen Arbeitslosen in unserem Land.

    Behandelt man sie "gleich", also so als würden sie alleine klarkommen müssen, sind sie uns eigentlich egal- die haben eben Pech gehabt. Ein Missgeschick bei der Geburt, Sauerstoffmangel im Gehirn, geistig behindert, kann nicht sicher bis 10 zählen, lesen rudimentär, schreiben ebenfalls, sprechen, vielleicht

    einfache Sätze.

    Arbeit gibt den Menschen Würde und Sinnhaftigkeit sagte einmal Präsident Obama und genau dies erhalten unsere Beschäftigten bei uns.

    Nur wenige würden einen geistig behinderten Menschen in ihrer Arbeitswelt aufnehmen können, dazu fehlen fast überall die Vorasstzungen, die da lauten: Geduld, Wiederholung und nochmal Wiederholung und Zeit, alles Eigenschaften die in der üblichen Arbeitswelt eher selten zu finden sind.

    Wo also würden diese Menschen bleiben?

    Bestenfalls 10% würde man irgendwie vermitteln aber die restlichen 90% säßen tagein, tagaus in ihrer

    Wohngruppe, bei ihren Eltern oder allein zu haus und

    pusseln und sehen fern. Sinnhaftigkeit und Würde wird dabei sicher nicht entstehen.

  • J
    Janina

    Ich kann es nicht nach vollziehen, die Werkstatt in der Öffentlickeit so negativ darzustellen. Ich selber, lebe mit einer Behinderung und arbeite in den Elbe-Werkstätten auf dem ersten Arbeitsmarkt. Ich spreche aus Erfahrungen, dass der Druck auf dem ersten Arbeitsmarkt enorm hoch ist. Die Produktion und das Zeitmangement steht an erster Stelle, danach folgt leider erst der Mensch.

     

    Unsere Gesellschaft....

    Wo bleibt die Toleranz, Rücksicht, Fürsorge und die GLEICHBEHANDLUNG?

     

    In der Wirtschaft ist, das nicht zuerwarten. Und das wissen wir ALLE. Was ist mit den Menschen, die sehr eingeschränkt sind und auf Hilfe von uns angewiesen sind? Für diese Menschen ist es doch ein Grund aus der Isolierung der eigenen 4 Wände auszubrechen und in die Werkstatt zufahren. Unter seinen Gleichen zu sein und mit nicht behinderte Menschen am Leben und Arbeit teilzunehmen.

     

    Die Gesellschaft muss sich ändern, es fängt schon im Kindesalter an. Ich bringe meiner 4-jährigen Tochter bei, nicht mit dem Finger drauf zuzeigen. Es gibt große und kleine Menschen. Menschen, die laufen können und nicht. Diese Menschen sind nicht behindert sondern nur ANDERS.

     

    Über eine Gegendarstellung in Taz würde ich mich freuen.

  • CM
    Carsten Minke

    "Es stellt sich die Frage warum überhaupt Menschen mit Behinderung in Werkstätten arbeiten"--- Ich denke es stellt sich die Frage für wieviele meiner behinderten Kollegen ein Arbeitsplatz außerhalb der Werkstatt erstrebenswert ist.Herr Homann kennt keinen behinderten Menschen der in einer Werkstatt arbeiten möchte.Ich erlebe in meinem Alltag eine ganz andere Realität.Meine Kollegen identifizieren sich sehr mit Ihrem Arbeitsplatz und kommen sehr gerne morgens in die Werkstatt.Hier wird ihre Arbeit geschätzt und jeder kann im Rahmen seiner Möglichkeiten an der Arbeit teilhaben.

    Das wir gute Arbeit machen zeigt auch die Vielzahl der Hamburger Unternehmen die mit der Elbe-Werkstätten GmbH zusammenarbeiten und Aufträge vergeben.

    Es sollte individuell genau hingeschaut werden,für wen die Werkstatt genau der richtige Arbeitsplatz ist und für wen eben nicht.Generell alle "über einen Kamm scheren" ist wohl nicht der richtige Weg.

    Im Rahmen der Selbstbestimmung kann eben auch die Entscheidung sein, sich eben nicht auf dem ersten Markt behaupten zu wollen und zu können.Gemeinsam mit Unternehmen Arbeitsgruppen außerhalb der Werkstatt einzurichten ist meiner Meinung eine gute Möglichkeit in die Richtung Inklusion.

    Die Werkstätten generell abzuschaffen ist keine Option.Für ca. 3000 Menschen mit Behinderungen einen angemessen Arbeitsplatz sozialraumorientiert zu finden ist ein Wunschdenken.

  • CM
    Carsten Minke

    "Es stellt sich die Frage warum überhaupt Menschen mit Behinderung in Werkstätten arbeiten"--- Ich denke es stellt sich die Frage für wieviele meiner behinderten Kollegen ein Arbeitsplatz außerhalb der Werkstatt erstrebenswert ist.Herr Homann kennt keinen behinderten Menschen der in einer Werkstatt arbeiten möchte.Ich erlebe in meinem Alltag eine ganz andere Realität.Meine Kollegen identifizieren sich sehr mit Ihrem Arbeitsplatz und kommen sehr gerne morgens in die Werkstatt.Hier wird ihre Arbeit geschätzt und jeder kann im Rahmen seiner Möglichkeiten an der Arbeit teilhaben.

    Das wir gute Arbeit machen zeigt auch die Vielzahl der Hamburger Unternehmen die mit der Elbe-Werkstätten GmbH zusammenarbeiten und Aufträge vergeben.

    Es sollte individuell genau hingeschaut werden,für wen die Werkstatt genau der richtige Arbeitsplatz ist und für wen eben nicht.Generell alle "über einen Kamm scheren" ist wohl nicht der richtige Weg.

    Im Rahmen der Selbstbestimmung kann eben auch die Entscheidung sein, sich eben nicht auf dem ersten Markt behaupten zu wollen und zu können.Gemeinsam mit Unternehmen Arbeitsgruppen außerhalb der Werkstatt einzurichten ist meiner Meinung eine gute Möglichkeit in die Richtung Inklusion.

    Die Werkstätten generell abzuschaffen ist keine Option.Für ca. 3000 Menschen mit Behinderungen einen angemessen Arbeitsplatz sozialraumorientiert zu finden ist ein Wunschdenken.

  • WF
    WfbM Fachbereich Metall & Elektro

    Viele Feststellungen in diesem Artikel mögen richtig sein. Allerdings kann es nicht sein, dass ein Mensch, der für die Universität Hamburg tätig ist derartig wenig qualifizierte Bemerkungen macht.

     

    Nach Rücksprache mit einigen Kollegen (und darunter fallen bei uns auch die Menschen mit Behinderung)möchten wir Herrn Homann und auch Frau Brand gern einladen unsere Betriebsstätte zu besuchen.

     

    Bei uns arbeiten die meisten Kollegen doch TATSÄCHLICH gern.Man mag es kaum glauben, aber es wird niemand gegen seinen Willen hierher geschleppt.

     

    Vielleicht gibt es andere Werkstätten, wo das nicht so ist. Das können wir nicht beurteilen. Aber genau darum halten wir darüber ja auch unseren Mund und gebe kein Statement ab... Was man nicht hinreichend gesehen hat, darüber sollte man kein Pauschalurteil abgeben.

     

    Selbstverständlich würden wir es alle toll finden, wenn wirklich jeder Mensch auf dem ersten Arbeitsmarkt für gutes Geld arbeiten könnte. Aber ist das realistisch?

     

    Wenn es da gute Ideen gibt, begrüßen wir die. Wir sind stets auf der Suche nach den optimalen Möglichkeiten für unsere Kollegen.

  • G
    G:Brinkmann

    Tja, meine lieben Damen und Herren,

     

    ich denke hier werden wesentliche Aspekte einfach vergessen!! Wer von den Schreibelingen oben hat sich denn mal ernsthaft mit einem Teilnehmer einer WfBM unterhalten?

    Dann sollten Sie gehört haben, dass der größte Teil der Menschen in die WfbM geht, niucht weil sie Geld verdienen wollen, sondern und das ist nicht unterzubewerten, weil sie soziale Kontakte brauchen und wünschen!!

    Was, verehrte Schreiber, ist mit dem großen Anteil von Menschen mit psychischen Erkrankungen? Die meisten sind auf dem 1. Arbeitsmarkt erkrankt und wollen dorthin nicht wieder zurück.

    Aber einen Punkt, der brennt mir nun wirklich auf den Nägeln, warum schreiben Sie, " die Werkstatt ist eine Einbahnstrasse", waren sie in den Elbe Werkstätten?, in allen Betriebsteilen, kennen Si8e alle Maßnahmen? Das bezweifel ich sehr, denn dann könnten Sie nicht so etwas schreiben. Kennen Sie z.B. die Maßnahme Jobvision? Die Maßnahme Kita-Helferin? Die Maßnahme Dock4?

    Nein, sehen Sie ubnd deshalb bin ivch der Meinung, was der Bauer nicht kennt, dass frisst er nicht. Besser vorher mal sauber recherieren und dann urteiölen!

  • JW
    Joachim Wuttke

    Für mich wir hier einiges unbenannt gelassen. Werkstätten befinden sich seit Jahren in einem Veränderungsprozess. Sie sind eben keine Zwangsghettos sondern lebendige, offene Orte der Begegnung. In Betrieben des ersten Arbeitsmarktes arbeitende Gruppen oder einzelne Menschen mit Behinderung sind sehr wohl ernstzunehmende Schritte in Richtung auf den ersten Arbeitsmarkt. In Hamburg arbeiten Gruppen von behinderten Menschen in großen Unternehmen, diese sind stolz, nicht mehr in der Werkstatt, sondern in der „Firma XY“ zu arbeiten Von Werkstätten betriebene Supermärkte, Cafés, Kantinen, Bäckereien, Gartenbaubetriebe und vieles mehr sind hervorragende Beispiele für die Öffnung von Werkstätten für behinderte Menschen.

    Zu kurz kommt mir in dieser Diskussion auch der stark leistungsgeminderte Mensch mit Behinderung. Es gibt sie, die Menschen, für die ein Arbeitsplatz in einer herkömmlichen Werkstatt genau der richtige Arbeitsplatz ist. Genau hier wird der gesetzlich garantierte Anspruch auf Teilhabe am Arbeitsleben eingelöst, jedenfalls solange der stark pflegebedürftige, sozial nicht immer vollständig angepasste Mensch mit Behinderung nicht zu vollen Bezügen sozialversicherungspflichtig angestellt bei Firma XY beschäftigt ist.

    Auch wenn sich Werkstätten verändern sollen und wollen: Auch in diesem Artikel wird unterstellt, dass behinderte Menschen grundsätzlich ungern in der Werkstatt arbeiten. Hier sind meine Erfahrungen Andere. In der Werkstatt findet Arbeitsleben statt, wie in anderen Betrieben auch. Mit Kollegen, Freunden, Wertschätzung, Befriedigung ebenso wie mit Konflikten, Stress, Ärger. Meine Erfahrung ist, dass der Großteil der behinderten Menschen ebenso gerne zur Arbeit in die WfbM geht wie Menschen, die als nicht behindert gelten.

    Inklusion und gerechte Bezahlung ist ebenfalls ein Thema dieses Artikels. Die Nichtanrechnung des Entgelts auf die Grundsicherung ist eine alte Diskussion, ebenso die Zusammenfassung von Grundsicherung und Werkstattentgelt. Die gerade in Hamburg diskutierte Idee des Kombilohns führt möglicherweise in die richtige Richtung, hier würden Arbeitgeber direkt Unterstützung für die Beschäftigung eines Menschen mit Behinderung erhalten.

    Der gesetzlich verbriefte Anspruch von Menschen mit Behinderung auf Teilhabe am Arbeitsleben und am gesellschaftlichen Leben ist nicht zum Nulltarif zu haben. Wir sollten nicht zulassen, dass sehr berechtigte Gedanken aus der UN- Konvention und zur Inklusion als Argumente zur Einsparung in der Eingliederungshilfe missbraucht werden. Das Thema „zu teure Behinderte“ darf nicht nur in Deutschland nie wieder auf diese Weise thematisiert werden, dass unterschiedliche Hilfeempfänger gegeneinander ausgespielt werden.

  • AM
    Andreas Müller-Goldenstedt

    Schön das eine Zeitung auch einmal über die neue Elbe-Werkstätten GmbH schreibt.

    Wir Arbeitsnehmer der Elbe-Werkstätten haben uns schon lange gefragt, warum Presse den Fusionsvorgang der drei städtischen WfbM`s nicht sehen wollte.

     

    Guttasyn-Produktion sind ein kleiner Mosaikstein der vielfältigen Angebote an Arbeitsplätzen, die in den Elbe-Werkstätten exisitieren.

    Immerhin arbeiten 3900 ganz unerschiedlichen Menschen in denElbe-Werkstätten und das an fast 30 verschiedenen Orten in Hamburg und bestimmt auch an 30 verschiedenen Produkten oder Dienstleistungen.

    Und so gut wie alle arbeiten freiwillig und sehr gerne bei den Elbe-Werkstätten.

    Und die Arbeit dieser verschiedenen Menschen ist sehr wichtig.

    Sie wird sich ändern, aber das hängt nicht alleine von den Elbe-Werkstätten ab, sondern auch von gesellschaftlichen Verhältnissen.

    Wird Aldi und die Aldi Kunden es aushalten, daß an der Kasse ein Mensch mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung sitzen wird?

    Und wie viel Geld wird die Gesellschaft zukünftig für Benachteiligte Menschen ausgeben wollen?

  • DU
    Dipl.-Soz.Arb. Uwe Heineker

    Dieses Thema und die entsprechenden Forderungen von Menschen mit Behinderung, die in den Werkstätten "beschäftigt" sind, sind gar nicht so neu:

     

    Auf bislang 3 sogenannte "Alternativen Werkstättentagen", die seit 1988 (!) ein Gegenpol der "offiziellen" Werkstättentagen der BAG WfbM darstellen, erhoben behinderte Werkstattbeschäftige als unmittelbar Betroffene selbst weitreichende Forderungen an die Politik, die jedoch kaum umgesetzt wurden, wie zuletzt auch die einstimmig verabschiedete "Deutzer Erklärung" des 3. Alternativen Werkstättentag, der 2006 in Köln-Deutz stattfand:

     

    www.bvkm.de/presse/2006-11-20_alternativer_werkstaettentag_deutzer-erklaerung.pdf

  • M
    Mehrsagichnicht

    Ich kann mich den "Vorschreibern" nur anschließen. Besonders W. Banse hat es beschrieben, genauso geht es auch in Bayern bei der Stiftung Pfennigparade und ihren Töchterunternehmen zu. In eine der Tochter- firma werden schwerbehinderte/gleichgestellte Menschen eingestellt. Verliehen dann an die andere Tochterfimra, genannt besondere Werkstätte, und von dort in Firmen an sogenannte Außenarbeitsplätze verliehen. Was die schwerbehinderten Menschen verdienen, kann sich jeder ausrechnen, was die Stiftungsfirmen von den Verleihern erhalten, auch. Teilweise werden sogar nichtschwerbehinderte Menschen eingestellt und ebenfalls verliehen. In den Rechnungen für die Verleihungen werden dann den Firmen sogar noch die Möglichkeit gemäß § 140 SGB IX Ausgleichsabgabeverordnung, geboten.

    Obwohl der Gesetzgeber in seiner Novelierung festgeschrieben hat, dass Menschen aus den Werkstätten in den ersten Arbeitsmarkt qualifiziert werden "sollen", wird dies aus Gründen der Gewinnmaximierung tunlichst vermieden.

    Wer kümmert sich um solche Fälle: die Politik - nein, die Gesellschaft - nein, die Wirtschaft - nein, die schon gar nicht.

  • D
    daswois

    ....und mal ganz ehrlich, was führ wertvolle mitarbeiter sich ansonnsten in den betrieben aalen und an deren guten ruf saugen...also die tatsache das firmen aller couleur teilweise alles verspielen bei der auswahl ihrer mitarbeiter_innen, da muss man auch mal sehen, dass arbeitsabläufe heruntergebrochen wurden teilweise, so dass gut plazierte handgriffe schon eine enorme wertsteigerung der produkte bedeuten, also dieser ansatz menschen ins boot zu holen ist hier viel zu langsam.

  • VD
    Verniedlichung des Vornamens reicht nicht aus!

    Der Autor macht selber einen gravierenden Frhler: er nennt die (behinderte) Mitarbeiterin der Elbe-Werkstätten nur beim (von ihm verniedlichten) Vornamen, so, wie er vielleicht (s)ein Pferd 'anreden' würde. Der Autor soll selber mal sein Verhältnis, das er offensichtlich in rigendeiner Weise zu Behinderten zu haben scheint, gerade rücken.

     

    Außerdem, was soll denn (nach Meinung des Autoren und der wertten Wissenschaftler der Univ. Hamburg) mit den ganz Schwerbehinderten geschehen, wenn die Werkstätten geschlossen worden sind; besteht in solchem 'Falle' kein Rechtsanspruch auf einen geschützten Arbeitsplatz mehr?

     

    Es scheint mir schon länger, als ob ganz Schwerbehinderte von der UN-Behindertenrechtskonvention nicht betroffen gemacht sein sollen, sondern nur und immer wieder nur die so genannten 'leicht integrierbraren' Behinderten. Soilte das bezweckt sein, dann haben wir leider wieder Verhältnisse analog zur Nazizeit von 1933 bis 1945, so kanstatiere ich.

     

    Und: zu meiner Kosntatierung gibt es ausreichend Sach- und wissenschaftliche Fachliteratur, die mich zu meiner Konstatierung gelangen ließen.

     

    Und nciht vergessen: AUCH Behinderte grenzen Behinderte aus; und das zuweilen mit Vorsatz. Das ist wiederum keine Unterstellung meinerseits, sondern hinreichend durch Erfahurung und Nachlesen in der Literatur gedeckt.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Werkstätten für Behinderte sollten Ad Acta gelegt werden

    Menschen mit einer Behinderung finden auf dem ersten Arbeitsmarkt kaum eine Beschäftigung.Für sie bleibt meistens nur eine Werkstatt für Behinderte.Mit einem Taschengeld werden sie dorrt

    entlohnt,der weiter der Armuztsgrenze tendiert.

    Trotz Diskriminierungsverbot und ratifizierter UN-Behindertenrechtskonvention hat sich an ihrer miserablen Situation,sei es im Bildungs,Ausbildungswesen,auf dem Arbeitsmark,sowie was die gesellschaftliche Integration und Rehabilitation nichts beziehungsweise kaum etwas verändert.

    Eine Behindertenpolitik wird in der Bundesrepublik-Deutschland betrieben,die es nicht wert ist sie zu erwähnen.

    Die Behindertenbeauftragten,seim es auf Landes beziehungsweoise auf Bundesebene betreiben eine Tätigkeit die man als absitzen und aussitzen bezeichnen kann.Außer programatische Reden die sie hier und dort halten,die sich als Seifenblasen zu sehen sind,füllen sie das Amt nicht moit Inhalten.Dies trifft auch auf die Behindertenbeauftragten der Parteien zu.

    Integration und Rehabilitation kann man nur erreichen,wenn sie zugelassen wird.

    Werkstätten für Behinderte sollten ausgedient haben,da sie eine künstlich geschaffene Ghettosierung sind.

    Von den skandinavischen Ländern könnte und sollte Deutschland lernen,was Politik für Behinderte betrifft.

  • AK
    A. Köppen

    Ihr Artikel ist diskriminierend. Der Autor nennt die Beschäftigte der Werkstatt „Franzi“, der Werkstattleiter hingegen ist Anton Senner. Sprachliche Inklusion geht anders...

    Nochmal zum Thema Inklusion:

    Wieviele MEnschen mit einer Lern-Behinderung hat die TAZ eingestellt? Es ist bestimmt ganz leicht, andere aufzufordern, etwas zu ändern. Beim eigenen Unternehmen finden die meisten dann viele Gründe, warum es HIER ausgerechnet nicht funktioniert. Im Grunde ist Ihr Artikel bestimmt gut gemeint. Das ist aber, wie wir alle wissen, das Gegenteil von gut

  • S
    Schremm

    Wir sind Werkstatträte der Elbe Werkstätten.

    Als Werkstatträte sind wir die gewählten Interessen-Vertreter der Menschen mit Behinderung, die in der Werkstatt beschäftigt sind.

     

    Wir möchten einige Anmerkungen zu Ihrem Artikel machen:

     

    1. Einiges ist einfach falsch:

    Es wurden nicht 4, sondern 3 Werkstätten in Hamburg fusioniert: die Elbe Werkstätten, die Hamburger Werkstatt und die Winterhuder Werkstätten.

    Außerdem gibt es jetzt 6 Betriebsstätten-Verbünde über ganz Hamburg verteilt und nicht nur in Altona, Bergedorf und Harburg, wie Sie schreiben.

    Das ist vielleicht nicht so wichtig für die Leser, aber trotzdem falsch.

     

    2. Vieles ist für die Leser unverständlich:

    Wir denken nicht, dass es die „normalen“ Leser interessiert aus welchen – gesetzlich vorgeschriebenen - Anteilen sich unser Lohn zusammensetzt.

    Dass man aber von einem durchschnittlichen Verdienst von 157,50 € im Monat ohne ergänzende Grundsicherung nicht leben kann versteht wohl jeder.

     

    Wir glauben nicht, dass der Gedanke des „Budgets für Arbeit“, das in Hamburg erprobt werden soll, in ihrem Artikel verständlich wird. Für jeden in der Werkstatt beschäftigten Menschen zahlt die Hamburger Sozialbehörde einen – nicht ganz kleinen - Kostensatz an die Werkstatt. Gleichzeitig bekommen die behinderten Menschen nur ein geringes Entgelt. Das liegt daran, dass dieses von den behinderten Beschäftigten aus den Arbeits-Aufträgen selbst erwirtschaftet werden muss. Die neue Idee des „Budgets für Arbeit“ ist, dass ein Arbeitgeber einen bestimmten Lohn-Anteil an den Menschen bezahlt, der aus der Werkstatt zu ihm wechselt. Den anderen Anteil des Lohns stockt die Behörde auf und zahlt ihn direkt an den Menschen mit Behinderung.

    Zusammen ergibt das den für den entsprechenden Bereich üblichen Tariflohn.

    Damit könnten diese Menschen dann unabhängig von Sozialhilfe leben.

     

    3. Manches ist einfach ärgerlich:

    Warum bekommt die Beschäftigte „Franzi“ nicht nur keinen Nachnamen, sondern wird sogar mit ihrem Spitznamen beschrieben? Alle anderen in dem Artikel erwähnten Personen (übrigens alles Männer) werden korrekt mit Vor- und Nachnamen beschrieben. „Franzi“ ist eine erwachsene Frau. Insofern ist sie genauso wie alle anderen erwachsenen Menschen mit Vor- und Nachnamen zu beschreiben!

     

    Warum haben Sie sich nicht die Mühe gemacht auch mit Menschen mit Behinderung aus der Werkstatt zu sprechen, zum Beispiel mit uns Werkstatträten?

    Nach dem Motto „Nichts ohne uns über uns!“.

    Wir hätten Ihnen als teilweise seit Jahrzehnten in der Werkstatt Beschäftigte viele Informationen als „Experten in eigener Sache“ geben können.

     

    4. Wir sehen einiges anders:

    Herr Jürgen Homann vom Zentrum für Disability Studies an der Uni Hamburg sagt, dass ihm „persönlich keine von Behinderung betroffenen Menschen bekannt sind, die Werkstätten positiv bewerten oder sich gar wünschen würden, dort zu arbeiten“.

    Wir kennen viele in der Werkstatt beschäftigte Menschen, die sich hier wohl fühlen, die die Werkstatt sogar als ihre Heimat empfinden.

    Es kommen zudem immer mehr Menschen in die Werkstatt, die keine Lernbehinderungen haben, sondern psychische Beeinträchtigungen, sich z.B. dem Druck auf dem 1. Arbeits-Markt nicht (mehr) gewachsen fühlten und jetzt freiwillig in einer Werkstatt arbeiten.

     

    Wir begrüßen alle Anstrengungen, die unternommen werden, damit Menschen mit Behinderung Wahlmöglichkeiten bekommen wo sie arbeiten wollen.

    Denn eines stimmt: dass es früher meistens selbstverständlich war von der Sonderschule direkt in die Werkstatt zu kommen und auch keine Chance auf eine Berufs-Ausbildung zu bekommen. Und leider ist das heute auch oft noch so.

  • CM
    C. Murru

    Es ist auf jedenfall gut, dass es Behindertenwerkstätten gibt, da Menschen mit Behinderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt so gut wie nie Arbeit finden würden und dann zu den vielen Arbeitslosen gehören, die nur noch zu Hause sitzen würden. So ist es doch gut, dass wenigstens ein Auffangort für die Behinderten existiert. Das einize was ich an den Behindertenwerkstätten nicht so gut finde, ist der Mangel an attraktiven und spannenden Arbeitsfeldern. Man ist vielleicht psychisch behindert aber deshalb kann man trotzdem anspruchsvollere Arbeiten ausführen. Was außerdem nicht gut ist, das Sozialhilfeabhängigen Behinderten das Geld was sie in der Behindertenwerkstatt verdienen abgezogen wird bzw. auf das Sozialgeld angerechnet wird. Auch Behinderte haben ein Recht auf einen guten Lohn, der zum Leben reicht.

  • W
    Werkstätten

    In Skandinavien, die auch einen Geldmangel haben, werden viele Behinderte und psychisch Kranke tatsächlich zu Hause betreut. Mit einer enorm steigenden Zahl an sedierenden Medikamenten.

    Dort ist auch nicht alles optimal.

  • M
    Mauro

    Ich finde es ja schön und gut das man über Inklusion spricht aber auf diese Art und Weise?

    Keine Behinderten getroffen zu haben die gern in einer Werkstatt arbeiten bedeutet für mich nie in einer Werkstatt gewesen zu sein. Ich kenn aus meiner Arbeit sehr viele Menschen die sehr gerne in einer Werkstatt arbeiten.

    Genauso frage ich mich was wird aus all den Menschen dort? Was passiert mit schwerst Mehrfachbehinderten z.B.? werden die dann in ner Tagesbetreuung abgeschoben? Auch diese Menschen können wenn man sie richtig unterstützt Arbeit leisten und auch diese Menschen freuen sich sehr wohl wenn man ihnen zeigt das sie etwas geschaffen haben und sind glücklich darüber.

    Wer hier ganz klar versagt ist definitiv die Regierung. Egal ob nun in einer Werkstatt oder eben nicht dort viele Menschen halten einer großen Belastung nicht stand wieso beist man sich daran so fest das eine Werkstatt untragbar und überflüssig ist nur weil man dort auch diesen Menschen das gefühl gibt etwas geschaffen zu haben auch wenn sie es nicht mehr auf den ersten Arbeitsmarkt schaffen. Die Regierung wird nicht aufeinmal Wunder vollbringen und durch die Schließung von Wfbm alle auf den ersten Arbeitsmarkt vermitteln.

    Ich glaube sehr wohl das es auch Menschen gibt die nicht gerne in einer Werkstatt arbeiten aber wenn man mal eine Sekunde drüber nachdenkt gibt es in jeder Firma, in jedem Job egal ob behinder oder nicht Menschen die nicht gern dort arbeiten wo sie Arbeiten. Soll man deswegen alle Unternehmen schließen weil die Mitarbeiter nicht gerne dort Arbeiten? Ich bin der Meinung die Regierung sollte auch mal gewillt sein Geld auszugeben wenn sie von Inklusion redet. Nur komischerweise geht das nicht weil es ist ja kein Geld da.

  • JF
    Jonnie F. Smidt

    Es ist natürlich auch eine Form von Inklusion, wenn sich Menschen mit Behinderung in das Heer der Arbeitslosen Reservearmee einreihen dürfen. Auch ohne WfbM´s wird es keine neuen und passenden Arbeitsstellen auf dem nicht subventionierten Arbeitsmarkt geben. Auch der von der Industrie selbst verursachte Facharbeitermangel wird durch die aus den Werkstätten kommenden Beschäftigten nicht abgedeckt werden können.

    Bleibt am Schluss noch die Frage, wie viele Menschen mit Behinderung bei der TAZ arbeiten und wie viele sie noch einstellen werden? Ich hätte da noch einige.

     

    Ein astsitzenden Sesselfurzer

  • JF
    Jonnie F. Smidt

    Es ist natürlich auch eine Form von Inklusion, wenn sich Menschen mit Behinderung in das Heer der Arbeitslosen Reservearmee einreihen dürfen. Auch ohne WfbM´s wird es keine neuen und passenden Arbeitsstellen auf dem nicht subventionierten Arbeitsmarkt geben. Selbst der von der Industrie selbst verursachte Facharbeitermangel wird durch die aus den Werkstätten kommenden Beschäftigten nicht abgedeckt werden können.

    Bleibt am Schluss noch die Frage, wie viele Menschen mit Behinderung bei der TAZ arbeiten und wie viele sie noch einstellen werden? Ich hätte da noch einige.

     

    Ein astsitzenden Sesselfurzer

  • I
    IConti61

    zu den genannten Artikel Einmal Werkstatt immer Werkstatt, ist meine Darstellung als Betroffener und ein Mitglied des Werkstattrat folgendes:

     

    Dies was in Ihrem Artikel dargestellt haben, mag in vielen Teilen richtig sein, aber leider ist es so nicht immer durch führbar was in der UN-Konvention zur Inklusion für Menschen mit Einschränkungen zertifiziert wurde.

    Denn das Einhalten und ausführen der UN-Konvention ist aus heutiger Zeit nicht so machtbar, weil die gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen andere Fakten sprechen. Und daher ist die Bundesregierung und sowie dazu gehörenden Behinderteninstutionen umgehend auf zufordern die UN-Konvention auch umsetzen und vernünftige Rahmenbedingeungen für Menschen mit Einschränkungen zu schaffen.

    Wenn diese Rahmenbedingungen für die Menschen vernünftigt nach UN-Konvention geregt sind, dann können auch die Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) optimale Rahmenbedingungen schaffen für die Arbeitsmark usw.

    Und man sollte auch überlegt werden, ob die WfbMs besser in den Arbeits- und Wirtschaftsmarkt integriert werden und als gute Partner /Dienstleister respektiert werden.

    Das ist auch eine Form von gleichberechtigen zusammenarbeit. Mit Ohne Wenn und Aber!!

  • TK
    Tanja Kollo

    Also für mich (Rollstuhlfahrerin und Spastikerin) waren Werkstätten immer ein abschreckendes Beispiel und der Wunsch nie dahin zu kommen, war eine treibene Kraft für mein Abitur und auch für mein aktuelles Studium. Allerdings habe ich auch ehemalige Mitschülern aus verschieden Förderschulen, die durchaus glücklich in einer Werkstatt sind. Deswegen bin ich auch gegen eine gänzliche Abschaffung von Werkstätten.

    Aber ich fordere ganz klar, dass man ganz genau hinschaut, wer in eine solche Werkstatt passt und die Werkstatt nicht als einfachste Lösung zu betrachten!

  • GW
    Gerhard Wessels

    Sehr geehrte Damen und Herren,

     

    zur Versachlichung und Differenzierung lade ich sie zu einem, auch gerne unangemeldeten, Besuch unseres hauses ein. Machen sie sich ein eigenes Bild. Sprechen sie mit Vertretern des Werkstattrates, selbstverständlich auch alleine, und lassen sie sich davon überzeugen das die Auschließlichkeit der Aussage von Herrn Homann jeder Grundlage entbehrt. Mit einigen Kernaussagen ihres Artikels bestätigen sie nur die Veränderungsunwilligen und Ideologen. Unterstützen sie uns bei unserer Entwicklung und dann lassen sie uns für ein selbstbestimmtes Leben streiten.

     

    Gerhard Wessels

  • SR
    S. Rohlfs

    Ich finde es sehr schade, dass in diesem Artikel aber auch an anderen Stellen die Werkstätten ausschließlich von ihrer negativen Seite dargestellt werden, ohne das nur Ansatzweise auch Lösungswege aufgezeigt werden. Man darf nicht vergessen, dass die Werkstätten in Deutschland eine langen Entwicklungszeitraum erlebt haben. Das es heute Werkstätten für Menschen mit Behinderung gibt, war auch mal politischer Wille. Nun, wo der Kostendruck der Komununen und Städte zu groß wird, versucht man unter dem Deckmantel eines neuen Etiketts Geld zu sparen.

    Wenn man den Gedanken der Inklusion wirklich Ernst nehmen wollte, dann müsste man auch über eine gleichberechtigte Bezahlung der Menschen nachdenken, die tagtäglich in Werkstätten (oder auch ausserhalb von diesen) ihren Job machen. Solches wäre sicherlich nicht finanzierbar. Deswegen möchte ich die Frage stellen, ob man eigentlich wirklich ernsthaft Inklusion inizieren möchte oder ob es eventuell doch nur um Kostenersparnis geht.

    Wirkliche Inklusion müsste dann auch nicht bei den Werkstätten beginnen, sondern in Familien, Kindergärten, Schulen, in der Wirtschaft und in der öffentlich Darstellung von Menschen mit Behinderung. Inklusion ist eine Aufgabe der Gesamtgesellschaft und lässt kann nicht allein den Werkstätten und ihrer Arbeit überlassen werden. Schon gar nicht kann man ihnen die Schuld an dem Misslingen in die Schuhe schieben.

  • R
    ReVu

    Es ist schon erstaunlich, welchen Argumentationen sich gerade MitarbeiterInnen von Werkstätten für Menschen mit Behinderungen zu bedienen scheinen, wenn die Existenzberechtigung ihrer Einrichtungen in Frage gestellt wird – da wandeln sich deren exklusive Einrichtungen doch glatt zu Festungen der Inklusion, in denen Menschen mit Behinderung zu ihren Rechten verholfen wird und sich alle wohl fühlen. Und es wird gejammert über die Schuld der Staates, deren böse Institutionen sich der armen Werkstätten bedienen, um Menschen mit Behinderung abzuschieben und sie aus sämtlichen Arbeitslosenstatistiken auf Nimmerwiedersehen zu tilgen, während obendrein für die Werkstätten immer weniger Mittel bereit stehen - welch ein Jammer aber auch! Und dann kommen auch noch Kritiker von außen daher, die ja gar nicht wissen, was sie reden, und fordern die Abschaffung der so dringend benötigten, unbedingt menschenfreundlichen Werkstätten.

     

    Soweit die Reflexe jener, von denen allerdings angenommen werden darf, dass sie kaum an dem Ast sägen werden, auf dem sie selber sitzen, um sich letztlich selber zur Arbeitsagentur begeben zu müssen, wenn sie ihrem eigentlichen rehabilitativen Auftrag denn gerecht werden würden. Derlei Reaktionen sollten Sie, liebe Leonie Brand, nicht weiter verwundern. Daher besten Dank, dass Sie sich des Themas angenommen haben, eine Diskussion über die Existenzberechtigung der Werkstätten für Menschen mit Behinderung ist überfällig, denn in einer inklusiven Gesellschaft, wie sie die BRK einfordert, haben sie, ebenso wie Sonderschulen und sonstige ‚Sonder’-Einrichtungen, nichts zu suchen!

  • HS
    Helmut Schleicher

    Die zusätzliche Förderung von behinderten Menschen per Gesetz ist zweifelsfrei ein gewollter Vorteil, der sich darum bemühen soll einen Nachteil aus zu gleichen.

    Wenn sich Herr Homann darauf beruft was die UN Konvention einfordert, dass alle Menschen gleich behandelt werden sollen, so hat er doch etwas falsch verstanden.

    Gleichbehandlung bezieht sich dabei vor allem darauf,

    dass "Schwächere" nicht ausgegrenzt werden dürfen und nicht, dass es den "Schwächeren" jetzt ruhig auch mal schlecht gehen kann, in dem sie keine Arbeit finden wie die 4 Millionen Arbeitslosen in unserem Land.

    Behandelt man sie "gleich", also so als würden sie alleine klarkommen müssen, sind sie uns eigentlich egal- die haben eben Pech gehabt. Ein Missgeschick bei der Geburt, Sauerstoffmangel im Gehirn, geistig behindert, kann nicht sicher bis 10 zählen, lesen rudimentär, schreiben ebenfalls, sprechen, vielleicht

    einfache Sätze.

    Arbeit gibt den Menschen Würde und Sinnhaftigkeit sagte einmal Präsident Obama und genau dies erhalten unsere Beschäftigten bei uns.

    Nur wenige würden einen geistig behinderten Menschen in ihrer Arbeitswelt aufnehmen können, dazu fehlen fast überall die Vorasstzungen, die da lauten: Geduld, Wiederholung und nochmal Wiederholung und Zeit, alles Eigenschaften die in der üblichen Arbeitswelt eher selten zu finden sind.

    Wo also würden diese Menschen bleiben?

    Bestenfalls 10% würde man irgendwie vermitteln aber die restlichen 90% säßen tagein, tagaus in ihrer

    Wohngruppe, bei ihren Eltern oder allein zu haus und

    pusseln und sehen fern. Sinnhaftigkeit und Würde wird dabei sicher nicht entstehen.

  • J
    Janina

    Ich kann es nicht nach vollziehen, die Werkstatt in der Öffentlickeit so negativ darzustellen. Ich selber, lebe mit einer Behinderung und arbeite in den Elbe-Werkstätten auf dem ersten Arbeitsmarkt. Ich spreche aus Erfahrungen, dass der Druck auf dem ersten Arbeitsmarkt enorm hoch ist. Die Produktion und das Zeitmangement steht an erster Stelle, danach folgt leider erst der Mensch.

     

    Unsere Gesellschaft....

    Wo bleibt die Toleranz, Rücksicht, Fürsorge und die GLEICHBEHANDLUNG?

     

    In der Wirtschaft ist, das nicht zuerwarten. Und das wissen wir ALLE. Was ist mit den Menschen, die sehr eingeschränkt sind und auf Hilfe von uns angewiesen sind? Für diese Menschen ist es doch ein Grund aus der Isolierung der eigenen 4 Wände auszubrechen und in die Werkstatt zufahren. Unter seinen Gleichen zu sein und mit nicht behinderte Menschen am Leben und Arbeit teilzunehmen.

     

    Die Gesellschaft muss sich ändern, es fängt schon im Kindesalter an. Ich bringe meiner 4-jährigen Tochter bei, nicht mit dem Finger drauf zuzeigen. Es gibt große und kleine Menschen. Menschen, die laufen können und nicht. Diese Menschen sind nicht behindert sondern nur ANDERS.

     

    Über eine Gegendarstellung in Taz würde ich mich freuen.

  • CM
    Carsten Minke

    "Es stellt sich die Frage warum überhaupt Menschen mit Behinderung in Werkstätten arbeiten"--- Ich denke es stellt sich die Frage für wieviele meiner behinderten Kollegen ein Arbeitsplatz außerhalb der Werkstatt erstrebenswert ist.Herr Homann kennt keinen behinderten Menschen der in einer Werkstatt arbeiten möchte.Ich erlebe in meinem Alltag eine ganz andere Realität.Meine Kollegen identifizieren sich sehr mit Ihrem Arbeitsplatz und kommen sehr gerne morgens in die Werkstatt.Hier wird ihre Arbeit geschätzt und jeder kann im Rahmen seiner Möglichkeiten an der Arbeit teilhaben.

    Das wir gute Arbeit machen zeigt auch die Vielzahl der Hamburger Unternehmen die mit der Elbe-Werkstätten GmbH zusammenarbeiten und Aufträge vergeben.

    Es sollte individuell genau hingeschaut werden,für wen die Werkstatt genau der richtige Arbeitsplatz ist und für wen eben nicht.Generell alle "über einen Kamm scheren" ist wohl nicht der richtige Weg.

    Im Rahmen der Selbstbestimmung kann eben auch die Entscheidung sein, sich eben nicht auf dem ersten Markt behaupten zu wollen und zu können.Gemeinsam mit Unternehmen Arbeitsgruppen außerhalb der Werkstatt einzurichten ist meiner Meinung eine gute Möglichkeit in die Richtung Inklusion.

    Die Werkstätten generell abzuschaffen ist keine Option.Für ca. 3000 Menschen mit Behinderungen einen angemessen Arbeitsplatz sozialraumorientiert zu finden ist ein Wunschdenken.

  • CM
    Carsten Minke

    "Es stellt sich die Frage warum überhaupt Menschen mit Behinderung in Werkstätten arbeiten"--- Ich denke es stellt sich die Frage für wieviele meiner behinderten Kollegen ein Arbeitsplatz außerhalb der Werkstatt erstrebenswert ist.Herr Homann kennt keinen behinderten Menschen der in einer Werkstatt arbeiten möchte.Ich erlebe in meinem Alltag eine ganz andere Realität.Meine Kollegen identifizieren sich sehr mit Ihrem Arbeitsplatz und kommen sehr gerne morgens in die Werkstatt.Hier wird ihre Arbeit geschätzt und jeder kann im Rahmen seiner Möglichkeiten an der Arbeit teilhaben.

    Das wir gute Arbeit machen zeigt auch die Vielzahl der Hamburger Unternehmen die mit der Elbe-Werkstätten GmbH zusammenarbeiten und Aufträge vergeben.

    Es sollte individuell genau hingeschaut werden,für wen die Werkstatt genau der richtige Arbeitsplatz ist und für wen eben nicht.Generell alle "über einen Kamm scheren" ist wohl nicht der richtige Weg.

    Im Rahmen der Selbstbestimmung kann eben auch die Entscheidung sein, sich eben nicht auf dem ersten Markt behaupten zu wollen und zu können.Gemeinsam mit Unternehmen Arbeitsgruppen außerhalb der Werkstatt einzurichten ist meiner Meinung eine gute Möglichkeit in die Richtung Inklusion.

    Die Werkstätten generell abzuschaffen ist keine Option.Für ca. 3000 Menschen mit Behinderungen einen angemessen Arbeitsplatz sozialraumorientiert zu finden ist ein Wunschdenken.

  • WF
    WfbM Fachbereich Metall & Elektro

    Viele Feststellungen in diesem Artikel mögen richtig sein. Allerdings kann es nicht sein, dass ein Mensch, der für die Universität Hamburg tätig ist derartig wenig qualifizierte Bemerkungen macht.

     

    Nach Rücksprache mit einigen Kollegen (und darunter fallen bei uns auch die Menschen mit Behinderung)möchten wir Herrn Homann und auch Frau Brand gern einladen unsere Betriebsstätte zu besuchen.

     

    Bei uns arbeiten die meisten Kollegen doch TATSÄCHLICH gern.Man mag es kaum glauben, aber es wird niemand gegen seinen Willen hierher geschleppt.

     

    Vielleicht gibt es andere Werkstätten, wo das nicht so ist. Das können wir nicht beurteilen. Aber genau darum halten wir darüber ja auch unseren Mund und gebe kein Statement ab... Was man nicht hinreichend gesehen hat, darüber sollte man kein Pauschalurteil abgeben.

     

    Selbstverständlich würden wir es alle toll finden, wenn wirklich jeder Mensch auf dem ersten Arbeitsmarkt für gutes Geld arbeiten könnte. Aber ist das realistisch?

     

    Wenn es da gute Ideen gibt, begrüßen wir die. Wir sind stets auf der Suche nach den optimalen Möglichkeiten für unsere Kollegen.

  • G
    G:Brinkmann

    Tja, meine lieben Damen und Herren,

     

    ich denke hier werden wesentliche Aspekte einfach vergessen!! Wer von den Schreibelingen oben hat sich denn mal ernsthaft mit einem Teilnehmer einer WfBM unterhalten?

    Dann sollten Sie gehört haben, dass der größte Teil der Menschen in die WfbM geht, niucht weil sie Geld verdienen wollen, sondern und das ist nicht unterzubewerten, weil sie soziale Kontakte brauchen und wünschen!!

    Was, verehrte Schreiber, ist mit dem großen Anteil von Menschen mit psychischen Erkrankungen? Die meisten sind auf dem 1. Arbeitsmarkt erkrankt und wollen dorthin nicht wieder zurück.

    Aber einen Punkt, der brennt mir nun wirklich auf den Nägeln, warum schreiben Sie, " die Werkstatt ist eine Einbahnstrasse", waren sie in den Elbe Werkstätten?, in allen Betriebsteilen, kennen Si8e alle Maßnahmen? Das bezweifel ich sehr, denn dann könnten Sie nicht so etwas schreiben. Kennen Sie z.B. die Maßnahme Jobvision? Die Maßnahme Kita-Helferin? Die Maßnahme Dock4?

    Nein, sehen Sie ubnd deshalb bin ivch der Meinung, was der Bauer nicht kennt, dass frisst er nicht. Besser vorher mal sauber recherieren und dann urteiölen!

  • JW
    Joachim Wuttke

    Für mich wir hier einiges unbenannt gelassen. Werkstätten befinden sich seit Jahren in einem Veränderungsprozess. Sie sind eben keine Zwangsghettos sondern lebendige, offene Orte der Begegnung. In Betrieben des ersten Arbeitsmarktes arbeitende Gruppen oder einzelne Menschen mit Behinderung sind sehr wohl ernstzunehmende Schritte in Richtung auf den ersten Arbeitsmarkt. In Hamburg arbeiten Gruppen von behinderten Menschen in großen Unternehmen, diese sind stolz, nicht mehr in der Werkstatt, sondern in der „Firma XY“ zu arbeiten Von Werkstätten betriebene Supermärkte, Cafés, Kantinen, Bäckereien, Gartenbaubetriebe und vieles mehr sind hervorragende Beispiele für die Öffnung von Werkstätten für behinderte Menschen.

    Zu kurz kommt mir in dieser Diskussion auch der stark leistungsgeminderte Mensch mit Behinderung. Es gibt sie, die Menschen, für die ein Arbeitsplatz in einer herkömmlichen Werkstatt genau der richtige Arbeitsplatz ist. Genau hier wird der gesetzlich garantierte Anspruch auf Teilhabe am Arbeitsleben eingelöst, jedenfalls solange der stark pflegebedürftige, sozial nicht immer vollständig angepasste Mensch mit Behinderung nicht zu vollen Bezügen sozialversicherungspflichtig angestellt bei Firma XY beschäftigt ist.

    Auch wenn sich Werkstätten verändern sollen und wollen: Auch in diesem Artikel wird unterstellt, dass behinderte Menschen grundsätzlich ungern in der Werkstatt arbeiten. Hier sind meine Erfahrungen Andere. In der Werkstatt findet Arbeitsleben statt, wie in anderen Betrieben auch. Mit Kollegen, Freunden, Wertschätzung, Befriedigung ebenso wie mit Konflikten, Stress, Ärger. Meine Erfahrung ist, dass der Großteil der behinderten Menschen ebenso gerne zur Arbeit in die WfbM geht wie Menschen, die als nicht behindert gelten.

    Inklusion und gerechte Bezahlung ist ebenfalls ein Thema dieses Artikels. Die Nichtanrechnung des Entgelts auf die Grundsicherung ist eine alte Diskussion, ebenso die Zusammenfassung von Grundsicherung und Werkstattentgelt. Die gerade in Hamburg diskutierte Idee des Kombilohns führt möglicherweise in die richtige Richtung, hier würden Arbeitgeber direkt Unterstützung für die Beschäftigung eines Menschen mit Behinderung erhalten.

    Der gesetzlich verbriefte Anspruch von Menschen mit Behinderung auf Teilhabe am Arbeitsleben und am gesellschaftlichen Leben ist nicht zum Nulltarif zu haben. Wir sollten nicht zulassen, dass sehr berechtigte Gedanken aus der UN- Konvention und zur Inklusion als Argumente zur Einsparung in der Eingliederungshilfe missbraucht werden. Das Thema „zu teure Behinderte“ darf nicht nur in Deutschland nie wieder auf diese Weise thematisiert werden, dass unterschiedliche Hilfeempfänger gegeneinander ausgespielt werden.

  • AM
    Andreas Müller-Goldenstedt

    Schön das eine Zeitung auch einmal über die neue Elbe-Werkstätten GmbH schreibt.

    Wir Arbeitsnehmer der Elbe-Werkstätten haben uns schon lange gefragt, warum Presse den Fusionsvorgang der drei städtischen WfbM`s nicht sehen wollte.

     

    Guttasyn-Produktion sind ein kleiner Mosaikstein der vielfältigen Angebote an Arbeitsplätzen, die in den Elbe-Werkstätten exisitieren.

    Immerhin arbeiten 3900 ganz unerschiedlichen Menschen in denElbe-Werkstätten und das an fast 30 verschiedenen Orten in Hamburg und bestimmt auch an 30 verschiedenen Produkten oder Dienstleistungen.

    Und so gut wie alle arbeiten freiwillig und sehr gerne bei den Elbe-Werkstätten.

    Und die Arbeit dieser verschiedenen Menschen ist sehr wichtig.

    Sie wird sich ändern, aber das hängt nicht alleine von den Elbe-Werkstätten ab, sondern auch von gesellschaftlichen Verhältnissen.

    Wird Aldi und die Aldi Kunden es aushalten, daß an der Kasse ein Mensch mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung sitzen wird?

    Und wie viel Geld wird die Gesellschaft zukünftig für Benachteiligte Menschen ausgeben wollen?

  • DU
    Dipl.-Soz.Arb. Uwe Heineker

    Dieses Thema und die entsprechenden Forderungen von Menschen mit Behinderung, die in den Werkstätten "beschäftigt" sind, sind gar nicht so neu:

     

    Auf bislang 3 sogenannte "Alternativen Werkstättentagen", die seit 1988 (!) ein Gegenpol der "offiziellen" Werkstättentagen der BAG WfbM darstellen, erhoben behinderte Werkstattbeschäftige als unmittelbar Betroffene selbst weitreichende Forderungen an die Politik, die jedoch kaum umgesetzt wurden, wie zuletzt auch die einstimmig verabschiedete "Deutzer Erklärung" des 3. Alternativen Werkstättentag, der 2006 in Köln-Deutz stattfand:

     

    www.bvkm.de/presse/2006-11-20_alternativer_werkstaettentag_deutzer-erklaerung.pdf

  • M
    Mehrsagichnicht

    Ich kann mich den "Vorschreibern" nur anschließen. Besonders W. Banse hat es beschrieben, genauso geht es auch in Bayern bei der Stiftung Pfennigparade und ihren Töchterunternehmen zu. In eine der Tochter- firma werden schwerbehinderte/gleichgestellte Menschen eingestellt. Verliehen dann an die andere Tochterfimra, genannt besondere Werkstätte, und von dort in Firmen an sogenannte Außenarbeitsplätze verliehen. Was die schwerbehinderten Menschen verdienen, kann sich jeder ausrechnen, was die Stiftungsfirmen von den Verleihern erhalten, auch. Teilweise werden sogar nichtschwerbehinderte Menschen eingestellt und ebenfalls verliehen. In den Rechnungen für die Verleihungen werden dann den Firmen sogar noch die Möglichkeit gemäß § 140 SGB IX Ausgleichsabgabeverordnung, geboten.

    Obwohl der Gesetzgeber in seiner Novelierung festgeschrieben hat, dass Menschen aus den Werkstätten in den ersten Arbeitsmarkt qualifiziert werden "sollen", wird dies aus Gründen der Gewinnmaximierung tunlichst vermieden.

    Wer kümmert sich um solche Fälle: die Politik - nein, die Gesellschaft - nein, die Wirtschaft - nein, die schon gar nicht.

  • D
    daswois

    ....und mal ganz ehrlich, was führ wertvolle mitarbeiter sich ansonnsten in den betrieben aalen und an deren guten ruf saugen...also die tatsache das firmen aller couleur teilweise alles verspielen bei der auswahl ihrer mitarbeiter_innen, da muss man auch mal sehen, dass arbeitsabläufe heruntergebrochen wurden teilweise, so dass gut plazierte handgriffe schon eine enorme wertsteigerung der produkte bedeuten, also dieser ansatz menschen ins boot zu holen ist hier viel zu langsam.

  • VD
    Verniedlichung des Vornamens reicht nicht aus!

    Der Autor macht selber einen gravierenden Frhler: er nennt die (behinderte) Mitarbeiterin der Elbe-Werkstätten nur beim (von ihm verniedlichten) Vornamen, so, wie er vielleicht (s)ein Pferd 'anreden' würde. Der Autor soll selber mal sein Verhältnis, das er offensichtlich in rigendeiner Weise zu Behinderten zu haben scheint, gerade rücken.

     

    Außerdem, was soll denn (nach Meinung des Autoren und der wertten Wissenschaftler der Univ. Hamburg) mit den ganz Schwerbehinderten geschehen, wenn die Werkstätten geschlossen worden sind; besteht in solchem 'Falle' kein Rechtsanspruch auf einen geschützten Arbeitsplatz mehr?

     

    Es scheint mir schon länger, als ob ganz Schwerbehinderte von der UN-Behindertenrechtskonvention nicht betroffen gemacht sein sollen, sondern nur und immer wieder nur die so genannten 'leicht integrierbraren' Behinderten. Soilte das bezweckt sein, dann haben wir leider wieder Verhältnisse analog zur Nazizeit von 1933 bis 1945, so kanstatiere ich.

     

    Und: zu meiner Kosntatierung gibt es ausreichend Sach- und wissenschaftliche Fachliteratur, die mich zu meiner Konstatierung gelangen ließen.

     

    Und nciht vergessen: AUCH Behinderte grenzen Behinderte aus; und das zuweilen mit Vorsatz. Das ist wiederum keine Unterstellung meinerseits, sondern hinreichend durch Erfahurung und Nachlesen in der Literatur gedeckt.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Werkstätten für Behinderte sollten Ad Acta gelegt werden

    Menschen mit einer Behinderung finden auf dem ersten Arbeitsmarkt kaum eine Beschäftigung.Für sie bleibt meistens nur eine Werkstatt für Behinderte.Mit einem Taschengeld werden sie dorrt

    entlohnt,der weiter der Armuztsgrenze tendiert.

    Trotz Diskriminierungsverbot und ratifizierter UN-Behindertenrechtskonvention hat sich an ihrer miserablen Situation,sei es im Bildungs,Ausbildungswesen,auf dem Arbeitsmark,sowie was die gesellschaftliche Integration und Rehabilitation nichts beziehungsweise kaum etwas verändert.

    Eine Behindertenpolitik wird in der Bundesrepublik-Deutschland betrieben,die es nicht wert ist sie zu erwähnen.

    Die Behindertenbeauftragten,seim es auf Landes beziehungsweoise auf Bundesebene betreiben eine Tätigkeit die man als absitzen und aussitzen bezeichnen kann.Außer programatische Reden die sie hier und dort halten,die sich als Seifenblasen zu sehen sind,füllen sie das Amt nicht moit Inhalten.Dies trifft auch auf die Behindertenbeauftragten der Parteien zu.

    Integration und Rehabilitation kann man nur erreichen,wenn sie zugelassen wird.

    Werkstätten für Behinderte sollten ausgedient haben,da sie eine künstlich geschaffene Ghettosierung sind.

    Von den skandinavischen Ländern könnte und sollte Deutschland lernen,was Politik für Behinderte betrifft.