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Verwendung von schwarzen EmojisHände weg!

„Grey’s Anatomy“-Darstellerin Ellen Pompeo twitterte schwarze Emoji-Hände. Jetzt steht die Frage im Raum: Darf eine Weiße das?

Mit Bedacht einzusetzen: schwarze Emojis Screenshot: taz

Man kann davon ausgehen: Ellen Pompeo hat es gut gemeint. Die Schauspielerin hatte via Twitter zum Boykott einer TV-Dokumentation über den Ku-Klux-Klan aufgerufen, weil diese eher werbe, als zu kritisieren. Als der Sender A&E Network den Titel von „Generation KKK“ in „Escaping the KKK: A Documentary Series Exposing Hate in America“ änderte, ließ sie Emoji-Hände via Twitter Beifall klatschen.

Schwarze Hände, keine weißen. Und auch keine Simpson-gelben, die im Emoji-Universum bisweilen als „neutral“ gelten. Es folgte ein Shitstorm: Die Schauspielerin könne keine Diskriminierungserfahrung aufgrund ihrer Hautfarbe gemacht haben. Deshalb dürfe sie keine schwarzen Emojis benutzen.

Das ist natürlich eine Ansage. Und wenn man der Maxime folgt, alles zu unterlassen, was andere Menschen verletzt, dann muss man sich das zu Herzen nehmen.

Aber ist das mit den Emojis wirklich so einfach? Was, wenn Weiße es – siehe oben – gut meinen und mithilfe von schwarzen Emojis für mehr Vielfalt sorgen wollen? Was, wenn sie darum wissen, dass auch das gelbe Emoji als weiß gelesen wird, und sie ganz bewusst dagegen antwittern wollen, dass Weiß als Norm, als „normal“ gilt?

Ist das zu viel White Guilt? Und gut gemeint ist mal wieder das Gegenteil von gut? Menno, das ist gar nicht so einfach mit der Solidarität!

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15 Kommentare

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  • Internetwetter eben, irgendwo braut sich immer ein Shitstorm zusammen.

  • Die Autorin hätte erwähnen können, dass Pompeo einen farbigen Ehemann sowie auch farbige Kinder hat, also ja, natürlich darf sie und ich bin mir fast sicher, dass sie sich als "Weiße" schon mit rassistischen Anfeindungen auseinander setzen musste....hier werden schon wieder Kirchen aus den Dörfern gerissen.....meine Güte...was zählt ist doch der Grundgedanke und der wird nicht schlechter Natur gewesen sein.

  • Manchmal hat man den Eindruck, die Rassisten sitzen auf der anderen Seite. Was für ein Schwachsinn.

  • Während der Apartheid wurden Parkbänke aufgestellt, die nur von weißen oder schwarzen verwendet werden dürfen. Das wurde überwunden.

    Jetzt wollen manche das Gleiche mit Emojis einführen ...

  • Vielleicht hat sie sich in dem Moment ja schwarz gefühlt?

     

    Es soll ja Leute geben, die meinen, mit dem falschen Geschlecht geboren worden zu sein. Das geht bei Hautfarbe bestimmt auch.

    • 3G
      3641 (Profil gelöscht)
      @Cededa Trpimirović:

      Das ist mal ein wirklich guter Gedanke!

      • @3641 (Profil gelöscht):

        Ja, ist es. Man nennt soche Irrtümer "Mitgefühl". Schon mal gehört davon?

  • "... relativ leicht"? Na, ich weiß ja nicht! Relativ leicht wäre eine "Geschichte", wenn es nur eine einzige Person gäbe, die genau eine Meinung hat dazu. Wenn die Person zweifelt, wird es schon kompliziert. Ganz irre aber wird es, wenn -wie hier - viele verschiedene Leute aufgrund ihrer verschiedenen Erfahrungen und Emotionen sehr unterschiedliche Ansichten vertreten. Wer bekommt recht, wenn alle gleichermaßen überzeugt sind, dass sie recht haben? Der Klügere nicht. Der gibt schließlich nach.

     

    Nein, werteR JUSTUSF, "relativ leicht" sind Antworten höchstens für Leute, deren Welt nicht mal eine Scheibe ist, sondern die Spitze einer sehr, sehr feinen Nadel. Alle anderen tun sich entschieden schwerer. Mit ihren eigenen Wahrheiten, aber auch mit den Wahrheiten anderer.

     

    Übrigens: Was sich Ellen Pompeo "herausnimmt" weiß wahrscheinlich nicht einmal sie selber. Die Intentionen fremder Menschen kann niemand mit Sicherheit kennen. Die aller meisten Leute tun sich schon mit ihrern eigenen Intentionen verdammt schwer. Ihre "Überzeugungen" haben sie nämlich bei Leuten abgeguckt, die sie nie persönlich gekannt oder längst wieder vergessen haben. Und zwar ohne sich darum auch nur einen einzigen eigenen Gedanken gemacht zu haben.

     

    Ich hoffe nur für Sie, dass Sie für die porentiefe Reinheit Ihrer eigenen Intentionen jederzeit die Hand ins Feuer legen könnten...

  • Naja, bei der Geschichte ist es ja doch relativ leicht. Es war insofern schlecht gewählt, als dass sie sich herausnimmt ausdrücken zu müssen, dass sich Schwarze über die Änderung des Titels freuen sollen. Aber vielleicht hat sie ja im Sinner der Diversität ja auch schon länger schwarze Smileys benutzt? Wenn ja, dann ok, sonst eher doof, gewissermaßen bevormundend.

    Btw. die AfD-Pegida-Leute regen sich doch eh über alles auf was mit,Emanzipation, Liberalismus, Empowerment etc. zu tun hat. Da soll man sich den Spaß an solchen Diskussionen von den doch nicht nehmen lassen. Wo kommen wir denn dahin.

  • Es steht ein Pferd aufem Flur &

    Eine Frage im Raum -

    Hab ich schon immer lustig gefunden!

    So auch hier!

    Dürfen - darf frauman belanntlich -

    Alles. K.T. &

    Wirsing!

  • Und dann sind da noch die, die gar keine Hände haben, und die, die Applaus nicht hören können. Wie bzw. mit welchen Emojis soll mensch diesen Minderheiten gerecht werden? Oder ist das schon wieder die typische Mehrheiten-passen-schon-auf-euch-auf-wenn-ihr-brav- Danke-sagt Denke?

     

    Gut gemeint und gut gemacht, wenn Marlene Halser das Thema "Political Correctness" mit Humor entschärft.

     

    So bleibt der Blick klar für die eigentlichen Auslöser von Hass und Gewalt: lieblose Menschen, die ihre Leere und ihren Schmerz anderen anlasten aus Angst sich um die eigenen Gefühle mühsam kümmern zu müssen.

  • Mit solchen Themen spielt man nur Konsorten wie AfD und Trump in die Hände!

    • @sTTefan:

      So what? Soll der "kleine Rest" der Menschheit das Denken und das Streiten vielleicht komplett einstellen, nur weil es Arschlöcher gibt, die sich an Irrtümern aufgeilen, die nicht ihre eigenen sind?

       

      Das gönne ich Trump & Co. nicht, dass sie auch noch das Denken der Leute bestimmen, die sie NICHT gewählt haben! Nein, so viel Selbstreflexion muss sein dürfen, dass die, die es (immerhin!) gut meinen, sich ungestraft fragen können, ob sie es auch wirklich gut machen.

       

      Nur Idiotren, die es bleiben wollen, müssen aus lauter Selbstgefälligkeit und Kritikangst fehlerfrei sein. Alle anderen lernen lebenslänglich. Wenn schon nicht aus eigenen Fehlern, dann wenigstens aus Fehlern, die sie - und für diese Chance sollten sie verdammt dankbar sein! - andere machen lassen.

  • Die Frage ist aus meiner Sicht, ob klatschende schwarze Hände nicht genau das Gegenteil von rassenübergreifender Solidarität verkörpern und die Aussage verfälschen in: "Wenn man schwarz ist(/denkt/fühlt), findet man das gut." Über eine deutliche Distanzierung von weißem Rassismus kann ich mich jedenfalls auch als

    Weißer (also auch mit weißen Händen) prima freuen.

     

    Umgekehrt schöne Grüße an die Aufreger, die finden, man müsse schon schwarz sein, um schwarze Emojis benutzen zu dürfen: Ihr seid AUCH Rassisten, wenn Ihr glaubt, andere Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe von irgendwas ausschließen zu müssen. Schade eigentlich, aber danke an Frau Pompeo für das anschauliche Beispiel.

  • "Die Schauspielerin könne keine Diskriminierungserfahrung aufgrund ihrer Hautfarbe gemacht haben. Deshalb dürfe sie keine schwarzen Emojis benutzen."

     

    Damit hat sie gerade massive Diskriminierung auf Grund ihrer Hautfarbe erfahren.

     

    Das ist so was von first-world-problem dass der Zeigefinger von selbst an die Schläfe wandert.