Vertrauliches aus dem Vatikan: „Quanta costa?“
Der Papst hat den Skandalbischof Tebartz-van Elst empfangen. Was besprochen wurde. Und wer bei der Audienz wirklich dabei war.
Rom. Vorzimmer der Päpstlichen Privatbibliothek. Bischof Tebartz-van Elst sitzt, steht auf, setzt sich, steht wieder auf. Er rudert mit den Armen, schüttelt die Finger aus. Kardinal Meisner mustert ihn besorgt.
Meisner (M): Franz-Peter, hör auf damit! Du machst mich ganz nervös. Das sieht ja aus, als wäre der Teufel in dich gefahren. Es gibt eh schon so viel Gemunkel.
Tebartz-van Elst (T): Wegen der paar Euro? Pharisäer!
Eine Nonne tritt ein:
Nonne: Eminenzen, der Hl. Vater erwartet sie nun. (zu T) Ist Ihnen kalt, Eminenz?
T: Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht friere.
M (flüstert): Man munkelt, er habe das Asperger-Syndrom.
Nonne: Der Arme! Ich werde für ihn beten.
M: Check!
Sie weist ihnen den Weg. Tebartz geht auf den Papst zu, will ihm den Ring küssen.
Papst Franziskus (P): Abgeschafft. Setzt euch, Brüder.
T: Danke, Heiliger Vater. Hübsch hier. Quanta costa? (kichert hysterisch)
P (zu M): Was hat der?
M: Asperger – munkelt man.
P (murmelnd): Jetzt trinkt er auch noch … Bruder, mit Besorgnis habe ich die Nachrichten aus deiner Diözese vernommen.
T: Lutherische Propaganda, Hl. Vater. Nichts weiter.
P: Eine freistehende Badewanne 15.000 Euro, ein Tisch für den Konferenzraum 25.000 Euro, ein Adventskranz 100.000 Euro. Ist das ein Leben in der Nachfolge Jesu Christi?
T: Wer mich kennt, weiß, dass ich keinen pompösen Lebensstil brauche.
P: Bruder Franz Peter, hast du am Sonntag meine Predigt gehört?
T: Ähh (lacht hysterisch): Ja, klar! Superding!
P: Anyway. Ich habe über das Evangelium nach Lukas gesprochen. Jesus spricht: „Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt.“
T: Okay –
M: Sein Italienisch ist etwas eingerostet, Hl. Vater.
P: Das ist nicht unbemerkt geblieben. Ich werde mich also ganz klar ausdrücken. Die Messe ist gelesen. Ich möchte, dass du dein Amt abgibst. Hast du einen Vorschlag?
T: –
P: Irgendwelche Krankheiten? Nervenschwäche? Ein Techtelmechtel mit der Haushälterin?
M: Na dieses Asperger, Hl. Vater.
P: Er trinkt also wirklich! (sinnierend) Ob das reicht?
T: Ich möchte aber nicht zurücktreten, Hl. Vater. Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen. Die Untersuchungskommission …
P: … kann dir auch nicht mehr helfen. Du machst mir meine Revolution der Demut kaputt.
T: Hm, mal überlegen. (Pause) Hey, ich könnte auf die Badewanne verzichten!
P: Gut, probieren wir’s mal anders. Wo wolltest du immer schon mal hin? Wie wäre es mit Brasilien? Oder Indien?
T: War ich schon. Der Flug war in Ordnung, aber Indien ist ein Dreckloch. Warum fragst du, Hl. Vater?
P: Weil ich nach einer neuen Herausforderung für dich suche.
T: Aber ich habe doch jetzt so eine schöne Wohnung in Limburg.
P (murmelnd): Er kapiert’s nicht. (lauter) Du sollst den Mixa machen!
T: Ich soll kochen?
P: Mir deinen Rücktritt anbieten. Mit einem guten, netten Grund. Ist das so schwer? Was ist denn zum Beispiel mit Berlin? Ihr jungen Menschen wollt doch gerade alle nach Berlin. (zu M) Haben wir da nichts frei?
M: Es gibt da eine Flughafenkapelle. Vollständig mit gebrannten Ziegeln ausgekleidet.
T: Sicher auch nicht ganz billig.
M: 500.000 Euro. Geplant.
T: Bei aller Bescheidenheit – das ist ein bisschen piefig. Ich bin immerhin Bischof!
P: Berlin, Berlin – gibt es da nicht auch Probleme?
M: Jede Menge, aber nicht unsere. Alles Sodomiten! Hinpassen würde er da schon irgendwie.
P: Und würden die ihn nehmen?
M: Die nehmen jeden, der von der eigenen Unfähigkeit ablenkt.
P: Auch den Versager?!
T: Huhu! Ich bin noch im Raum!
P: Aber nicht mehr lang. Du hörst von uns, Bruder. (Zur Nonne): Wer ist der Nächste?
T: Mittagspause, Hl. Vater!
P: Mir ist der Appetit vergangen. Ich geh ein paar Füße waschen.
T: (im Abgehen) Krass!
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