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Vertrauliches aus dem Vatikan„Quanta costa?“

Der Papst hat den Skandalbischof Tebartz-van Elst empfangen. Was besprochen wurde. Und wer bei der Audienz wirklich dabei war.

Tebartz nach Berlin? Hinpassen würde er da schon irgendwie. Bild: dpa
Ambros Waibel
Interview von Ambros Waibel und David Denk

Rom. Vorzimmer der Päpstlichen Privatbibliothek. Bischof Tebartz-van Elst sitzt, steht auf, setzt sich, steht wieder auf. Er rudert mit den Armen, schüttelt die Finger aus. Kardinal Meisner mustert ihn besorgt.

Meisner (M): Franz-Peter, hör auf damit! Du machst mich ganz nervös. Das sieht ja aus, als wäre der Teufel in dich gefahren. Es gibt eh schon so viel Gemunkel.

Tebartz-van Elst (T): Wegen der paar Euro? Pharisäer!

Eine Nonne tritt ein:

Nonne: Eminenzen, der Hl. Vater erwartet sie nun. (zu T) Ist Ihnen kalt, Eminenz?

T: Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht friere.

M (flüstert): Man munkelt, er habe das Asperger-Syndrom.

Nonne: Der Arme! Ich werde für ihn beten.

M: Check!

Sie weist ihnen den Weg. Tebartz geht auf den Papst zu, will ihm den Ring küssen.

Papst Franziskus (P): Abgeschafft. Setzt euch, Brüder.

T: Danke, Heiliger Vater. Hübsch hier. Quanta costa? (kichert hysterisch)

P (zu M): Was hat der?

M: Asperger – munkelt man.

P (murmelnd): Jetzt trinkt er auch noch … Bruder, mit Besorgnis habe ich die Nachrichten aus deiner Diözese vernommen.

T: Lutherische Propaganda, Hl. Vater. Nichts weiter.

P: Eine freistehende Badewanne 15.000 Euro, ein Tisch für den Konferenzraum 25.000 Euro, ein Adventskranz 100.000 Euro. Ist das ein Leben in der Nachfolge Jesu Christi?

T: Wer mich kennt, weiß, dass ich keinen pompösen Lebensstil brauche.

P: Bruder Franz Peter, hast du am Sonntag meine Predigt gehört?

T: Ähh (lacht hysterisch): Ja, klar! Superding!

P: Anyway. Ich habe über das Evangelium nach Lukas gesprochen. Jesus spricht: „Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt.“

T: Okay –

M: Sein Italienisch ist etwas eingerostet, Hl. Vater.

P: Das ist nicht unbemerkt geblieben. Ich werde mich also ganz klar ausdrücken. Die Messe ist gelesen. Ich möchte, dass du dein Amt abgibst. Hast du einen Vorschlag?

T:

P: Irgendwelche Krankheiten? Nervenschwäche? Ein Techtelmechtel mit der Haushälterin?

M: Na dieses Asperger, Hl. Vater.

P: Er trinkt also wirklich! (sinnierend) Ob das reicht?

T: Ich möchte aber nicht zurücktreten, Hl. Vater. Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen. Die Untersuchungskommission …

P: … kann dir auch nicht mehr helfen. Du machst mir meine Revolution der Demut kaputt.

T: Hm, mal überlegen. (Pause) Hey, ich könnte auf die Badewanne verzichten!

P: Gut, probieren wir’s mal anders. Wo wolltest du immer schon mal hin? Wie wäre es mit Brasilien? Oder Indien?

T: War ich schon. Der Flug war in Ordnung, aber Indien ist ein Dreckloch. Warum fragst du, Hl. Vater?

P: Weil ich nach einer neuen Herausforderung für dich suche.

T: Aber ich habe doch jetzt so eine schöne Wohnung in Limburg.

P (murmelnd): Er kapiert’s nicht. (lauter) Du sollst den Mixa machen!

T: Ich soll kochen?

P: Mir deinen Rücktritt anbieten. Mit einem guten, netten Grund. Ist das so schwer? Was ist denn zum Beispiel mit Berlin? Ihr jungen Menschen wollt doch gerade alle nach Berlin. (zu M) Haben wir da nichts frei?

M: Es gibt da eine Flughafenkapelle. Vollständig mit gebrannten Ziegeln ausgekleidet.

T: Sicher auch nicht ganz billig.

M: 500.000 Euro. Geplant.

T: Bei aller Bescheidenheit – das ist ein bisschen piefig. Ich bin immerhin Bischof!

P: Berlin, Berlin – gibt es da nicht auch Probleme?

M: Jede Menge, aber nicht unsere. Alles Sodomiten! Hinpassen würde er da schon irgendwie.

P: Und würden die ihn nehmen?

M: Die nehmen jeden, der von der eigenen Unfähigkeit ablenkt.

P: Auch den Versager?!

T: Huhu! Ich bin noch im Raum!

P: Aber nicht mehr lang. Du hörst von uns, Bruder. (Zur Nonne): Wer ist der Nächste?

T: Mittagspause, Hl. Vater!

P: Mir ist der Appetit vergangen. Ich geh ein paar Füße waschen.

T: (im Abgehen) Krass!

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14 Kommentare

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  • Quanta costa? = Wieviel Küste?







    Spanisch 6, setzen!

  • F
    FROST

    Das ist doch wohl ein Fake-oder?

    Oder reden die Geistlichen untereinander wirklich wie dieBauarbeiter?

  • B
    Blechstein

    Diese Else von

    Rabbatz macht auch nur Ärger -gebt dem Typen einen Job als Pförtner und gut is.

  • LH
    lustig hahaha

    Für eine Schüler-Zeitung nicht übel. Und gelacht haben wir, ach was, auf dem Boden gewälzt.

  • Der Papst geht geläutert aus dem Gespräch mit T.van Elst.

    Er (der Papst) lässt jetzt einen zweiten Petersdom bauen.

    (aus der Titanic)

  • PH
    Peter Haller

    @teufelnochx, Oranier

    Wenn man euch so liest, kann man nachvollziehen, dass die Deutschen im Ausland nicht gerade zu den Lieblingen zählen.

    Von nix ne Ahnung, aber Maul aufreissen, bzw. den Oberlehrer spielen !!!!

  • G
    Gast

    ich fand den Artikel gut - und durfte in den Kommentaren auch noch was lernen. Was will man mehr? ^^

  • O
    oranier

    Dass Waibel einen solchen Schmarren verfasst und offenbar noch für witzig hält, wundert mich keineswegs.

     

    Wer aber überhaupt, wenn auch pseudosatirisch, etwas zu dem Thema verfasst, sollte zumindest über elementare Kenntnisse verfügen:

     

    "(zu T) Ist Ihnen kalt, Eminenz?"

     

    Die Anrede "Eminenz" ist in der katholischen Kirche Kardinälen vorbehalten. Bischöfe werden mit "Exzellenz" angeredet. Nonnen im Dienste des Vatikans wissen das, im Gegensatz zu Boulevard-Journalisten.

    • P
      PeterWolf
      @oranier:

      Aber das eigentliche Problem ist doch:

      Als TvE die Bauaufträge erteilte, war nicht Franziskus Chef, sondern dessen Vorgänger, und die hatten nichts gegen eine teure Show.

      Es gab vor Johannes Paul II mal einen Papst Johannes Paul I, der auf Prunk verzichten wollte, das hat er aber nur 33 Tage überlebt.

      Als Kirchenfürst würde ich mich da eher auch an die Pompösen halten, die leben einfach besser und länger, und den Rest kann man als Katholik schließlich wegbeichten, um trotz Sünden ins Paradies zu kommen!

  • T
    teufelnochx

    Ach taz-menschen, bitte! Ohjeee!

    "Quanto costa?"

    "Quanta costa?"

    • R
      RR
      @teufelnochx:

      Zitat: "Sein italienisch ist etwas eingerostet" "Das ist nicht unbemerkt geblieben".

       

      Der Fehler könnte also Absicht gewesen sein.

    • M
      mitleid
      @teufelnochx:

      Ist schon ein Armutszeugnis.

    • AV
      Alexander van Essen
      @teufelnochx:

      Zitat: "M: Sein Italienisch ist etwas eingerostet, Hl. Vater."

    • I
      ino
      @teufelnochx:

      Schland-italienisch, oh wie lustig:/