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Verleger der „Berliner Zeitung“Deckname Bernstein

Holger Friedrich soll Stasi-IM gewesen sein. Sein Umgang mit der Vergangenheit bedroht die Glaubwürdigkeit der Zeitung.

Friedrich hat vor wenigen Tagen über seine Zeit bei der NVA geredet und dabei Details verschwiegen Foto: dpa

Holger Friedrich, einer der neuen Eigentümer der Berliner Zeitung, arbeitete als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) unter dem Decknamen „Peter Bernstein“ für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR. Das geht aus Recherchen der Welt am Sonntag hervor, die sich auf Friedrichs IM-Akte aus der Stasiunterlagenbehörde stützen. Aus rund 125 Seiten der Akte habe die Behörde der Zeitung auf Antrag 80 Seiten zur Verfügung gestellt.

Die Recherchen belasten den Verleger schwer. Demnach soll er während seines dreijährigen Wehrdienstes bei der Nationalen Volksarmee (NVA) über Kameraden an die Stasi berichtet haben. Einige davon seien durch Friedrich schwer belastet worden. In zwölf größtenteils handschriftlichen Spitzelberichten werden nach Angaben der Welt am Sonntag mehr als 20 Personen in identifizierbarer Weise genannt.

Gegen einige der Betroffenen seien auf Grundlage der Berichte „Maßnahmen“ durch die Stasi verfügt worden. „Er belastet in den Gesprächen Personen aus seinem Umgangskreis“, zitiert die Welt am Sonntag eine schriftliche Beurteilung Friedrichs durch seinen Führungsoffizier. Von Dezember 1987 bis Februar 1989 soll Friedrich mit Stasi-Offizieren zu konspirativen Treffen zusammengekommen sein.

Im September hatte Holger Friedrich den Berliner Verlag, zu dem neben der Berliner Zeitung auch der Berliner Kurier gehört, gemeinsam mit seiner Frau Silke Friedrich gekauft. Den Kauf sähen die beiden als „zivilgesellschaftliches Engagement“, hieß es damals. Zuvor war das Ehepaar nicht publizistisch oder journalistisch in Erscheinung getreten. Nach ihrem Erwerb des Verlags starteten die Friedrichs ein Modernisierungsprogramm bei der Berliner Zeitung, erneuerten etwa die digitale Infrastruktur des Unternehmens.

„Editorial“ erscheint in neuem Licht

Sowohl Holger Friedrich als auch seine Ehefrau stammen aus der DDR. In einem Interview, das das Paar der Berliner Zeitung nach dem Bekanntwerden ihrer Übernahme des Verlags gaben, sagte Holger Friedrich, er habe als Kind nur die Berliner Zeitung gelesen, weil diese ihm „zu DDR-Zeiten etwas weniger gebeugt vorkam“.

Bisher wurden Silke und Holger Friedrich als redaktionell einflussnehmende Verleger wahrgenommen. So veröffentlichten sie Anfang November ein umfangreiches „Editorial“, in dem sie recht ungelenk ihren Blick auf die Gesellschaft darlegten. Einige Aussagen in Verbindung mit dem als „Manifest“ wahrgenommenen Text erscheinen durch die Veröffentlichung der Welt am Sonntag in einem neuen Licht.

Gegen einige der Betroffenen seien auf Grundlage der Berichte Maßnahmen durch die Stasi verfügt worden

So danken die Friedrichs etwa dem SED-Funktionär Egon Krenz, der in den Mauerschützenprozessen im Jahr 1997 wegen Totschlags verurteilt wurde. „Egon Krenz hat mit dieser persönlichen Entscheidung [1989 keinen Befehl zur Anwendung von Gewalt gegeben zu haben] Millionen Menschen selbstbestimmte, positive Lebenswege ermöglicht, die uns unter anderem diesen Text in dieser Zeitung veröffentlichen lassen“, heißt es in dem Editorial. „Dafür sind wir ihm dankbar und möchten fragen, ob es in gleichem Maße groß war, ihn neben anderen zu viereinhalb Jahren Haft zu verurteilen.“

Zu dieser Passage sagte Holger Friedrich in einem Interview mit der Deutschen Presseagentur Aufschlussreiches über seine Zeit bei der NVA. „Ich war zu dieser Zeit bei der Armee, bin wenige Wochen vorher von der Armee entlassen worden. Die Soldaten hatten die Munition, es war Urlaubssperre. Und es war allen von uns klar: Wenn das eskaliert, müssen wir hier ran.“

Friedrich äußert sich erst auf Anfrage

Und weiter: „Wir haben diese Diskussion geführt, nachts, in ganz kleinen Kreisen: Wie verhält man sich dann? In meiner engen Sozialisation einer Stube bei der Armee hatten wir die komprimierte Gesellschaft. Es gab die, die sagten: ‚Wir müssen die Errungenschaften des Sozialismus verteidigen. Und ja selbstverständlich werde ich dann schießen.‘ Und es gab die: ‚Ich renne sofort weg, verstecke mich im Wald und ich möchte daran nicht teilhaben.‘“

Holger Friedrich hat also nur wenige Tage vor Konfrontation mit seiner Stasi-Akte durch die Welt am Sonntag ausführlich über seine Zeit bei der NVA gesprochen. Dabei unerwähnt ließ er, dass er der Stasi über Kameraden berichtete. Er sagte nicht, ob er zu jenen gehörte, die den Sozialismus verteidigen wollten, oder zu jenen, die sich im Wald verstecken würden. Stattdessen gab er zu Protokoll, er sei dankbar, dass nicht weiter eskaliert wurde, womit er Krenz meinte. „Weil ich war in dieser Zeit, wie viele andere, ebenfalls in einem moralischen Dilemma.“

Erst auf Anfrage der Welt am Sonntag äußerte Friedrich sich öffentlich zu seiner Zeit als IM der Stasi. In einem Beitrag mit dem Titel „Holger Friedrich: In eigener Sache“, der Freitagmittag auf der Webseite der Berliner Zeitung veröffentlicht wurde, werden die Fragen, die von der Welt am Sonntag an Friedrich gestellt wurden, inklusive seiner Antworten publiziert. Ausführungen über die gestellten Fragen hinaus oder eine längere Stellungnahme blieben dabei aus.

Plausible Erzählung

Die Darstellung der abgefragten Sachverhalte erscheint dabei durchaus plausibel. So schreibt Holger Friedrich, dass er während seines Wehrdienstes unter dem Verdacht der Republikflucht verhaftet worden war. Unter dem Druck einer drohenden längeren Haftstrafe im berüchtigten Militärgefängnis in Schwedt habe er eine Verpflichtungserklärung unterschrieben. Er wäre damit beileibe nicht der erste informelle Mitarbeiter, der in eine Mitarbeit bei der Stasi erpresst worden ist.

Auch die Beschreibung seiner „Dekonspiration“ passt in ein nicht ungewöhnliches Muster. So gibt es mehrere dokumentierte Fälle, bei denen Dissidenten zum Beispiel in Haft zur Vermeidung von Repressionen einer Mitarbeit zustimmten, diesen Umstand nach Entlassung aber im Kreis von Bekannten und Freunden öffentlich machten. Sie waren so nicht mehr als IM einsetzbar.

Den absichtlich laxen Umgang mit den Anforderungen an Konspiration durch die Stasi machten sich aber auch viele potentielle IMs in weniger spektakulären Fällen zu eigen. An den richtigen Stellen platziert, verhinderten Indiskretionen über Kontaktaufnahmen weitere Versuche des Geheimdienstes, eine Zusammenarbeit herbeizuführen. Eines der bekanntesten Beispiele der freiwilligen Dekonspiration ist das des Bürgerrechtlers Wolfgang Templin, der noch als Student 1975 seine Tarnung aufgab und danach zu einem wichtigen Kopf der DDR-Opposition wurde.

Holger Friedrich erklärt weiter, dass er sich einer der Personen, die er aushorchen sollte, offenbart und eine Verabredung getroffen habe, wie er der Stasi berichten sollte. Auch ein solcher Vorgang ist nicht ohne Beispiel, wäre jedoch von der betroffenen Person noch zu bestätigen. Die Frage, ob Holger Friedrich anderen geschadet hat, wird alleine aus dem Studium seiner Akte nur eingeschränkt zu beantworten sein.

„Maier'sche Säuberung“ in der Zwickmühle

In anderen Fällen, auch bei der Berliner Zeitung selber, ist deutlich geworden, dass hierfür eine ausführlichere Prüfung unter Einbeziehung weiterer Unterlagen und gegebenenfalls der Einholung von Aussagen Dritter nötig ist.

Dem Herausgeber der Berliner Zeitung, Michael Maier, ist die Situation nicht gänzlich unbekannt. Er war als Chefredakteur 1996-98 verantwortlich für die Stasi-Überprüfungen in der Redaktion und vertrat einen äußerst ungnädigen Umgang mit belasteten Redakteuren, der im Haus gelegentlich als „Maier'sche Säuberung“ erinnert wird. In seine neue Funktion ist Maier erst vor zwei Wochen zur Berliner Zeitung zurückgekehrt.

Holger Friedrich hat nur wenige Tage vor Konfrontation mit seiner Stasi-Akte durch die Welt am Sonntag ausführlich über seine Zeit bei NVA gesprochen

In einer Stellungnahme zum aktuellen Fall versucht Maier, den früheren Umgang mit Ex-Stasi-Mitarbeitern in der Zeitung zu erklären. Er verweist dabei insbesondere auf den Ehrenrat, der eingerichtet worden war, um eine differenziertere und auf persönliche Lebensumstände achtende Beurteilung der Einzelfälle zu ermöglichen.

In der Praxis bedeutete diese Einzelfallprüfung für Mitarbeiter, die weiter für die Berliner Zeitung arbeiten durften, den Ausschluss von leitenden Funktionen. Andere Mitarbeiter verloren ihren Job wegen einer früheren Arbeit für die Stasi. Mit Blick auf diese Geschichte wird der Umstand, dass der Eigentümer und Verleger selbst dem Vorwurf der Spitzeltätigkeit ausgesetzt ist, zu einer argumentativen Zwickmühle – auch gegenüber der eigenen Redaktion.

Versäumte Kommunikation

Für die neuen Verleger könnte es nun schwierig werden. Unabhängig von der persönlichen Schuld Holger Friedrichs stellt sich die Frage nach seinem Umgang mit der Vergangenheit. Er hatte viel Zeit und die Möglichkeit, sich mit dem Schritt an die Öffentlichkeit, die der Kauf des Berliner Verlags darstellt, proaktiv zu seiner Vergangenheit als IM zu äußern.

Dass er das versäumt hat, könnte nicht nur innerhalb der Redaktion für Unmut sorgen, sondern für die Berliner Zeitung zu einem Glaubwürdigkeitsproblem werden. Die Veröffentlichung der Fragen der Welt am Sonntag stellt eine Schadensbegrenzung für die im Vorfeld versäumte Kommunikation dar, wird aber kaum das letzte Wort in der Sache gewesen sein.

Die frühere Stasi-Tätigkeit ihres Eigentümers ist derweil nicht der einzige medienethische Konflikt, mit dem sich die Berliner Zeitung jetzt wird auseinandersetzen müssen. Nach einem Bericht des Spiegels, ebenfalls vom Freitag, hält Holger Friedrich Aktien an einem Gentechnik-Unternehmen, das am 8. November auf der Titelseite seiner Zeitung als „Ostdeutsche Erfolgsstory“ gefeiert wurde. Zum möglichen Interessenkonflikt befragt, wollte sich Friedrich laut Spiegel nicht äußern.

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30 Kommentare

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  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Man wurde nicht unter Zwang IM. Unter Druck ja, aber mitmachen musste keiner. Genausowenig wie man in einem KZ dienen musste.



    Die Alternative zu Ersterem war unbequem, zu Zweiterem womöglich die Ostfront.

    Unbequemlichkeiten sind kein Grund mit dem Teufel zu arbeiten.

  • Friedrich Schorlemmer hatte recht:



    Man hätte direkt nach der Wende alle MfS-Akten einem Lagerfeuer anvertrauen sollen.



    Das MfS war der reguläre Geheimdienst der DDR - es gab keinen anderen.

    • 0G
      05158 (Profil gelöscht)
      @Linksman:

      In diesem Fall gebe ich F. Schorlemmer nicht recht.



      (geschichtlich hätte ich Herrn Gauck gerne durch Herrn Schorlemmer ausgetauscht..)

      "Wann bricht schon mal ein Staat zusammen"

      ...."Mit diesem Ausspruch brachte Jürgen Fuchs die Debatte um den Umgang mit den Akten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) auf den Punkt. Fuchs, der selbst jahrelang von der Stasi verfolgt worden war, forderte damit im ersten Jahr des Gesetzes zur persönlichen Akteneinsicht eindrücklich dazu auf, diese ehemals geheimen Akten zu nutzen. Denn nach dem Zusammenbruch der DDR bot sich die einmalige Möglichkeit, hinter ihre geheimdienstlichen Kulissen schauen und damit die repressiven Maßnahmen der Stasi öffentlich machen zu können.

      Fuchs’ Ausruf weist damit auf die Besonderheit der Ausgangssituation hin, in der sich die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit vollzog. Denn hier war etwas passiert, mit dem noch kurze Zeit zuvor niemand wirklich gerechnet hatte: Ein Staat verschwand und ein anderer wurde zu seinem Nachlassverwalter bestellt. Die Bürger der Deutschen Demokratischen Republik wurden am 3. Oktober 1990 zu Bürgern der Bundesrepublik Deutschland. Die DDR und die deutsch-deutsche Teilung waren Geschichte. Oder vielleicht doch nicht?

      Ergänzung:

      Es gab noch den(bekannten..):



      Mil-ND

      www.ddr-wissen.de/...ienst&oldid=Mil-ND

  • "Sein Umgang mit der Vergangenheit bedroht die Glaubwürdigkeit der Zeitung."

    Also, bei aller aufrichtigen Verachtung für Stasi-Spitzel, unehrlichen Umgang mit der Vergangenheit und scheinbar grundlegendem Mangel an Selbstreflexion...

    Boulevardzeitschriften unter dem Banner von Axel Springer brauchen mit Sicherheit keinen zum Fließband-Hipster mutierten MfS Schnüffler an der Spitze, um sich nicht unnötig mit Glaubwürdigkeit zu bekleckern.

    • @Deep South:

      Die Berliner Zeitung gehörte aber vorher zu DuMont und nicht wie die B.Z. (eine andere Zeitung!) zu Axel Springer!

      • @?:

        Die „Welt am Sonntag“, deren Recherchen den neuen Eigentümer der Berliner Zeitung belasten sollen, gehört aber zum Axel Springer Verlag und da ist es mit der Glaubwürdigkeit dann schon so eine Sache für sich.

    • @Deep South:

      Das seh' ich ganz genau so.

      • @Rainer B.:

        …anschließe mich.

        unterm— die Frage indeed



        Heckenschützen am Werk?

  • Ich stimme "Ein Freund der Erde" zu! Angesichts der seit Nachwendezeiten etablierten automatischen (gern auch öffentlichen) oft unwiderruflichen Verurteilung von allen, die in einer Stasi-Akte als IM geführt wurden (und denen, von denen es nur behauptet wurde!), und dem daraus folgenden von mir so wahrgenommenen Klima von Angst und erzwungenem Schweigen bei gegenteiliger, um Differenzierung oder Richtigstellung bemühter Meinung, ist dieser Artikel eine großartige Leistung. Nochmal: es ist viel Schlimmes durch die Stasi(-Mitarbeiter) getan worden, und dafür sollten die entsprechenden Personen zur Verantwortung gezogen werden. Aber sicher sind nicht alle, die als IM dort eingetragen wurden, Verbrecher gewesen. Ich kenne zwei Leute, die ebenfalls gezwungen wurden, sich als IM registrieren zu lassen. Der eine wählte den im Artikel beschriebenen Ausweg (Nicht-Kooperation hätte politische Haft bedeutet), der andere wurde als Teenager, knapp vor der Wendezeit, einfach vergessen. Eine andere Person kenne ich, die nicht einmal wußte, dass sie als IM geführt wurde und auch niemanden je an die Stasi verraten hat, und trotzdem auf der von BILD veröffentlichten Liste stand. Ein Rechtsstreit für ihre Rehabilitation wurde eindeutig gewonnen. Ohne rechtsstaatlichen Prozess wäre die berufliche Existenz dieser unschuldigen und unbeteiligten Person vernichtet worden. (Bei wievielen Personen gab es keine Rehabilitation?) Eine rechtsstaatliche und wissenschaftliche, d.h.quellenkritische und ergebnisoffene Aufarbeitung der Stasi-Akten hat m.E. öffentlichkeitswirksam bislang nicht stattgefunden. Es wird jetzt Zeit für eine ebensolche.

    • 0G
      05158 (Profil gelöscht)
      @E-Bob:

      Anhang1:

      Falls nicht bis zum Ende des o.g.A. gekommen noch eine Ergänzung:

      ..."Denn auch wenn nur relativ wenige Personen wegen MfS-Unrechts bzw. wegen DDR-Unrechts im Allgemeinen juristisch zur Verantwortung gezogen wurden, wurden andererseits weit über 100.000 frühere DDR-Bürger auf der Grundlage des 1. und 2. SED-Unrechtsbereinigungsgesetzes für in der DDR erlittenes Unrecht strafrechtlich, verwaltungsrechtlich oder beruflich rehabilitiert....."

    • 0G
      05158 (Profil gelöscht)
      @E-Bob:

      ....."Eine rechtsstaatliche und wissenschaftliche, d.h.quellenkritische und ergebnisoffene Aufarbeitung der Stasi-Akten hat m.E. öffentlichkeitswirksam bislang nicht stattgefunden...."

      ....."Unter dem Begriff "MfS-Unrecht" werden verschiedenartige Straftaten zusammengefasst, die im Auftrag des MfS und zumeist von hauptamtlichen oder inoffiziellen MfS-Mitarbeitern begangen wurde. Die juristische Verfolgung von MfS-Unrecht in den 90er Jahren blieb weitgehend erfolglos. Insgesamt wurden 251 Personen wegen MfS-Unrechts angeklagt, nur in 87 Fällen erfolgte überhaupt ein Urteil, wobei das Strafmaß zumeist äußerst milde ausfiel....."

      Ich emfehle den Artikel zu lesen.



      Erleichtert die Meinungsbildung je nach Standpunkt(kein Klassenstandpunkt...)

      www.bstu.de/mfs-le...egen-mfs-unrechts/

  • Wer sind wir denn, dass wir uns das Recht herausnehmen, über einen Menschen zu urteilen, ohne zu wissen, in welcher Umgebung und unter welchen Umständen er gelebt hat?

    "Der Journalist" der WELT, auf den diese Meldung zurückgeht, wäre unter den gleichen Bedingungen womöglich mehr geworden als ein Inoffizieller

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    stasi stasi stasi!



    totschlagargument.



    derweil wählen die 90er-jahre nazi-hool-totschläger unverdrossen die afd, die cdu wird vielleicht doch noch kooperieren...



    angesichts der waffenbeschaffung durch staatsbehören für das westberliner synagogenattentat und die raf durch peter urbach, angesichts von nsu und amri usw. müsste man hinterherrufen:



    verfassungsschutz bnd lka!



    offenbar todfeinde der demokratie, die jedoch weiter agieren.

    • 9G
      90118 (Profil gelöscht)
      @90118 (Profil gelöscht):

      ps:



      während der wendezeit bewachte ich gemeinsam mit anderen bürgern stasiunterlagen, um weiteren schwund zu unterbinden.



      dabei wurde klar, dass die berichte der stasimitarbeiter über ihre im´s und die operationen im eigenen interesse tendenziell als erfolgsgeschichten verfasst waren.



      ausgerechnet auf das urteil von stasimitarbeitern zu vertrauen beim nachträglichen aburteilen von persönlichkeiten ist absurd.

      • @90118 (Profil gelöscht):

        Schonn. But.

        Mal von vllt zu dicht vor der eigenen Mauer - etwas zurücktreten & nochmals



        Lesen - wa.

        kurz - Finde den Beitrag sehr differenziert abwägend & die bekannten Tücken bei Firma-Material (ost wie ja bekanntlich west - nicht nur Böll & Frisch lassen grüßen!!) - anführend & gegenhaltend.



        Daß dennoch viele Fragen offen - ist offensichtlich & liegt doch auf der Hand.



        Für nen Persilschein - gelle - isses aber doch ersichtlich noch was früh - odr?

        • 9G
          90118 (Profil gelöscht)
          @Lowandorder:

          das übliche verfahrensweise der rechten ist es, linke zu diskreditieren.



          es geht dabei nicht ansatzweise um die stasi. das ist lediglich die brechstange, mit der das ansehen einer person immer wieder substanziell ausgehebelt wird.

          • @90118 (Profil gelöscht):

            Um alles in der - Welt - 👹 - Gemach -

            Klar - kein in der Wolle gefärbter Demokrat arbeitet beim Klassenfeind.

            Aber die beiden Autoren sind tazler.

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @Lowandorder:

              Ich weiß auch nicht, was hier los ist.

              Geht es um die Stasi-Vergangenheit von Frau Kahane, kommen ganz schnell die Kommunisten-Fresser aus den Höhlen.

              Vielleicht weil der Typ cool ist und einen langen Bart hat?

              • @88181 (Profil gelöscht):

                Bei der Kahane ist ja das, was stört, daß sie sich auf Basis einer von ihr selbst getroffener Auswahl von Unterlagen von einem persönlichen Freund einen Persilschein hat ausstellen lassen, "und alle so yeah!". Kahane locuta, causa finita. Mich jedenfalls hat das immens gestört. Klar, ihre Stiftung macht viel gute Arbeit (aber auch viel den-halben-Saal-zur-rechten-Ecke-erklären)...

              • @88181 (Profil gelöscht):

                Frau Kahane steht zu Ihren Grundsätzen

            • 0G
              05158 (Profil gelöscht)
              @Lowandorder:

              ......Um alles in der - Welt - 👹 - Gemach..



              ;):)

              Schließe ich mich mit klarem Klassenstandpunkt eineindeutig an.....

            • 9G
              90118 (Profil gelöscht)
              @Lowandorder:

              ausgegraben hat das thema ursprünglich die welt am sonntag, sicher um auf die sich erneuernde berliner zeitung eine breitseite abzufeuern zu können. lupenreine demokraten halt.

              • @90118 (Profil gelöscht):

                Bester Mann - Lesen hilft.

                Brille Fielmann - oder was?!

                • 9G
                  90118 (Profil gelöscht)
                  @Lowandorder:

                  soll das jetzt zu einem persönlichen beef werden?



                  bin ich nicht dabei.



                  mir geht es eher um das thema des artikels.

                  • @90118 (Profil gelöscht):

                    Schön - dann mach mal.

                    • 0G
                      05158 (Profil gelöscht)
                      @Lowandorder:

                      Ich bin nicht mehr so schnell im Verlinken der Antiminoxen.



                      Ein persönliches Beef erinnert mich zum Beispiel(zufällig) an ein Thüringer Rostbrätel.

                      • @05158 (Profil gelöscht):

                        Mein Vorschlag - sur la plage - 1968 - 😎

                        m.youtube.com/watch?v=4_QCjmZnUmM

                        • 0G
                          05158 (Profil gelöscht)
                          @Lowandorder:

                          Ich gebe zu, dieser musikalische Vorschlag hat meinen vulgären Freßvorschlag um Längen geschlagen.

                          ;);)

  • 0G
    05158 (Profil gelöscht)

    Es ist noch lange nicht vorbei.

    Jetzt beginnen die altbekannten Mechanismen wieder zu arbeiten.



    Herr Friedrich hat in keinster Weise Menschen auch nur im entferntesten geschadet.



    Natürlich wurde er nur unter Zwang IM.



    Er hat selbstverständlich belangloses an seine Führungsoffiziere geliefert und dadurch Menschen geschützt.

    Im Berliner Kurier(Berliner Verlag) am 9. NOVEMBER ein langer Beitrag über Egon Krenz den Widerstandskämpfer..." Das westliche Geschichtsbild von der DDR muss sich ehrlich machen. Sonst wird es noch Generationen dauern bis wirklich zusammenwächst was zusammengehört"

    Aus dem Munde von Egon Krenz klingt das nun eigenartig.....



    Ich bin mir gar nicht so sicher ob der "Klassenfeind" wirklich gewonnen hat...

    Wie reagiert die Redaktion?

    Scheiß drauf, Schnee von gestern. Die Familie will ernährt werden.

    Könnte spannend werden aber ich glaube es wird eher langweilig.

    business as usual. Meine Übersetzung: normale Geschäfte