Vergewaltigungen in Indien: Empörung über getötete Mädchen
In Indien sind zwei Mädchen nach einer Gruppenvergewaltigung erhängt gefunden worden. Frauenrechtler werfen der Polizei Mittäterschaft vor.
NEU DELHI dpa | Zwei junge Mädchen sind nach einer Gruppenvergewaltigung im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh erhängt gefunden worden. Die beiden 14 und 16 Jahre alten Cousinen wurden Dienstagnacht von ihren Familien im Distrikt Badaun als vermisst gemeldet.
Am Mittwoch entdeckte man die Leichen der Mädchen, sie hingen an einem Baum, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. "Der Vater eines Mädchens sagte, dass sie von fünf Männern vergewaltigt und dann von den Tätern gehängt wurden", teilte ein Polizeisprecher mit. Eine Untersuchung der Toten bestätigte den Missbrauch. Den Behörden zufolge könnten sich die Mädchen aber auch aus Verzweiflung selbst erhängt haben.
Das Verbrechen sorgte in Indien für Empörung. Frauenrechtler warfen den Polizisten eine Mittäterschaft vor. Zudem hätten sie die Täter geschützt. Bis Freitag wurden insgesamt drei Verdächtige festgenommen, darunter ein Polizist.
Ein weiterer Beamter und drei weitere Verdächtige werden noch gesucht. Gegen zwei Ordnungshüter wurden Ermittlungen wegen mutmaßlicher Verschwörung mit den Tätern und Verzögerung der Suche aufgenommen. Weitere Polizisten wurden vom Dienst suspendiert.
Der Leichenfund hatte auch im Dorf der Opfer Proteste gegen die Polizei ausgelöst. Die Bewohner beschuldigen die Beamten, nicht auf die Vermisstenanzeige reagiert und die Suche verzögert zu haben. Ein Regionalpolitiker sprach von einem kompletten Zusammenbruch von Recht und Gesetz in dem Bundesstaat Uttar Pradesh.
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