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Umweltschützer warnenPestizide in vielen Erdbeeren

Bei Proben unterschiedlicher Händler wurden in 15 von 19 Fällen Rückstände von Pilzbekämpfungsmitteln gefunden. Der BUND fordert strengere Regeln.

Am besten bio: Erdbeeren in einem Hofladen Foto: dpa

Berlin afp | Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt vor einer hohen Belastung von Erdbeeren durch Pestizide. Bei Proben von Früchten unterschiedlicher Händler seien in 15 von 19 Fällen Rückstände von Fungiziden festgestellt worden, erklärte die Organisation am Montag. Gut die Hälfte der Proben wies demnach zwei oder mehr Wirkstoffe gegen Pilze auf.

In drei Fällen seien sogar vier unterschiedliche Fungizide festgestellt worden. Gerade diese Mehrfachbelastung sei besorgniserregend, erklärte Corinna Hölzel vom BUND. „Durch Wechselwirkung zwischen Pestiziden kann ihre giftige Wirkung verstärkt werden. Diese Gefahren werden bislang durch die Risikobewertung nicht ausreichend berücksichtigt.“

Mittel gegen Pilzerkrankungen werden auf Erdbeerfeldern häufig schon verbeugend eingesetzt. Viele Fungizide sind jedoch nachweislich gesundheits- und umweltschädlich. Laut BUND können sie das Hormonsystem beeinflussen, die Fortpflanzung schädigen oder sind giftig für Wasserorganismen oder auch Vögel. Auch gelangen sie ins Grundwasser und müssen dann zu hohen Kosten wieder rausgefiltert werden.

Die Umweltschützer fordern strengere Regeln gegen den Pestizideinsatz und gänzliche Verbote bestimmter Stoffe. Verbrauchern empfehlen sie den Kauf von Bio-Erdbeeren.

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12 Kommentare

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  • Das Problem ist das Zulassungsverfahren für Fungizide.



    Die Hersteller schreiben ihre eigenen Gutachten. die Behörden lesen diese (wenn Zeit ist), aber von Überprüfung oder eigenen Untersuchungen kann keine Rede sein.



    Dazu kommt, dass immer nur EIN Wirkstoff untersucht wird, aber nicht Mischungen oder Abbauprodukte.



    Dagegen hat die Agrarlobby was komischerweise.

  • So ist das eben, wenn beim Essen nur der Preis die Entscheidung trifft.

    Regionale Produkte mit nachvollziehbarer Lieferkette sind natürlich etwas teurer, aber dafür eben auch gesünder. In unserem Land sind einige aber leider nicht genug Pestizide verboten. Und dem regionalen Hersteller kann ich auch über die Schulter schauen wenn er sein Feld bestellt. Aber auch hier heißt es wachsam bleiben - siehe Spritzmittelskandal der Südtiroler Obstbauern, oder der Bordeau-Weinbauern in Frankreich.

    Und nicht jeder bekommt von der Pestizidmenge gleich nächstes Jahr seinen Krebs aber dennoch ganz sicher. So mancher stirbt dann doch noch bei einem Autounfall bei 180 km/h auf der deutschen Autobahn bevor sein Hausarzt ihm ein Karzinom diagnostizieren kann. Doch ein wesentliches Grundübel unserer "blendenden" Gesundheit liegt in der mitlerweilen schlechten Qualität unserer Nahrungsmittel.

    • @Sonnenhaus:

      Was auf Grund der wachsenden Bevölkerung weltweit zunehmen wird, da allein Öko-Landwirtschaft nicht in der Lage ist, Milliarden zu ernähren.

  • Ich habe schon allein deshalb mit dem Konsum von Erdbeeren so lange gewartet, bis der Bauer meines Vertrauens welche im eigenen Hofladen hatte. Schmecken sowieso deutlich besser als die Ware aus Spanien etc.

  • Sind das jetzt deutsche Erdbeeren? Ausländische Erdbeeren? Bei welchen Händern wurden die Rückstande gefunden und bei welchen nicht? Was ist das für ein Artikel?

  • hier wäre es mal an der Zeit deutlich zu sagen das es sich bei belasteten Erdbeeren immer um Importware handelt. Hier in Deutschland sind kaum Pflanzenschutzmittel im Beerenanbau zugelassen, in vielen anderen Ländern sieht es dagegen andern aus. Also hier geht es nicht um Bio oder Konventionell, sondern um billige Supermarktware und hochwertige, etwas teurere Ware vom Stand oder direkt am Feld!!

    • @Farmer:

      Es ist leider nicht korrekt, dass es für den Beerenanbau kaum PSM gibt. In Deutschland sind allein 97 Fungizide für Erdbeeren zugelassen, laut der BVL-Datenbank.

    • @Farmer:

      Von 11 Deutschen Erdbeerproben waren 10 belastet, die einzige unbelastete tatsächlich von einem mobilen Stand.



      Von 5 Proben aus Spanien waren "nur" 3 belastet.

      Hier ist der Link zu den Testergebnissen:



      www.bund.net/filea...zide-BUND_2023.pdf

    • @Farmer:

      Leider stimmt ihre Vermutung, ich habe es auch gehofft, das es sich hier nur um Ausländische Erdbeeren handelt nicht. Hier die Ergebnisse des BUND : www.bund.net/filea...zide-BUND_2023.pdf



      Ich finde es Handwerklich schlecht das man in der taz IMMER auf alte Beiträge verlinkt, und nicht auf die Studien um die es geht !!

  • Also mal ehrlich:

    Im Jahre 2023 ist der Verkehr auf den Straßen extrem hoch.

    Nicht so wie in den 70ern oder 80ern.

    Wer bitte kauft freiwillig Erdbeeren, die an der Straße verkauft werden?

    Da sind dann unterm Strich nicht nur Pestizide drauf, sondern auch noch Rückstände von Autoabgasen noch und nöcher.

    Und "Bio-Erdbeeren" ist doch sowieso Betrug.

    Gäbe es noch wie früher Erdbeerfelder zum selber sammeln, DAS wäre "Bio".



    Habe ich bei uns im Umkreis von 200km nicht gesehen.

    Schade.

    • @Tyramizou:

      Deshalb aber bitte nicht umziehen, denn bei uns hier in der Ecke gibt es die Erdbeeren noch vom Feld zum Selbstpflücken.



      Garantiert ohne Pestizid, da Kameraüberwacht, was der Bauer denn so treibt. Ja ich weis fasst wie in China, aber die Geräte sind eben auch günstig bei ebay & Co.

    • @Tyramizou:

      Ich weiß ja nicht was für dich "Bio" bedeutet, aber es hat definitiv nichts damit zu tun, ob man seine Obst/Gemüse selber ernten kann oder nicht