Umweltbewegung „Extinction Rebellion“: Blockaden bei NDR und „Spiegel“
XR-AktivistInnen protestieren am Montag auch beim NDR und dem „Spiegel“. Die Medien würden nicht angemessen über die Klimakrise berichten, lautet der Vorwurf.

„Solange es tägliche Formate wie ‚Börse vor acht‘ gibt statt ‚Klima vor acht‘, werden die Prioritäten falsch gesetzt“, sagte XR-Sprecherin Friederike Mayer. Es gehe bei der Aktion aber ausdrücklich nicht um eine pauschale Medienkritik. In der aktuellen Krise sei es wichtig, dass Medien fundiert berichten und aufklären. Die Klimakrise und ihre Auswirkungen seien aber „kein Thema unter vielen“.
Die Aktivisten forderten den NDR auf, in seiner Berichterstattung den Begriff Klimawandel durch Klimakrise zu ersetzen. „Eine verstärkte Verwendung des Begriffs ‚Klimakrise‘ statt ‚Klimawandel‘ stellt eine erste Anpassungsmaßnahme an die veränderten Verhältnisse dar“, hieß es am Montag in einem offenen Brief der Gruppe. Es gehe nicht um einen neutralen Wandel, sondern um eine bedrohliche Krise.
Der NDR habe das Gespräch mit den Demonstranten gesucht und werde die Forderungen prüfen, sagte NDR-Sprecher Frank Jahn. Über Klimaschutz berichte der NDR regelmäßig und vielfältig. Dazu zählten Informationssendungen, Dokumentationen und Features sowie Sendungen im fiktionalen Bereich. Die diesjährige ARD-Themenwoche vom 15. bis 21. November werde ihren Fokus auf Klimawandel und Nachhaltigkeit legen. Die Blockade der Zufahrt habe die betrieblichen Abläufe nicht gestört.“
Die Aktion in Hamburg ist nach eigenen Angaben der Auftakt der norddeutschen XR-Gruppen für die bundesweite Rebellionswoche von Extinction Rebellion. Bundesweit sind bis Sonntag dezentrale Aktionen unter dem Motto #WeiterSoWarGestern geplant. Sie ersetzen die ursprünglich für Anfang Mai geplante Rebellion Wave in Berlin und Brüssel, die aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden musste.
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