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Umgang mit Kindern in der CoronakriseFragt die Kleinen!

Eiken Bruhn
Kommentar von Eiken Bruhn

Viele Eltern wollen ihre nervigen Rotznasen schnell wieder abgeben. Aber vermissen die Kinder die Kita überhaupt?

Es muss nicht immer die Kita sein Foto: Lee Smith/reuters

A lle Coronamaßnahmen sind aus Erwachsenensicht gedacht. Darauf hat zuletzt der Dachverband der kinder- und jugendmedizinischen Gesellschaften hingewiesen. „Kinder werden nicht als Personen mit ebenbürtigen Rechten gesehen, sondern als potenzielle Virusträger“, schreibt der Verband. Wegen ihrer vermeintlichen Gefährlichkeit müssen sie zu Hause bleiben, wo sie die Eltern im Homeoffice nerven.

Wenn man die kleinen Virenschleudern wieder in Schule und Kindergarten schickt, dann zu deren Entlastung – und zur Freude der Wirtschaft. Der Verband hat recht, denkt aber Kinder nicht konsequent als handelnde Subjekte, wenn er die Öffnung von Schulen und Kitas zum Wohl der Kinder fordert. Ja, sie vermissen ihre Freund*innen, und das Lernen ist für die meisten zu Hause schwer bis unmöglich.

Und ja, es gibt Kinder, denen die festen Strukturen und regelmäßigen Mahlzeiten gut tun, die mit Pädagog*innen Bindungserfahrungen machen, die ihre eigenen Eltern ihnen nicht geben können. Aber wie viele vermissen die Institution Schule oder Kita?! In Deutschland hält sich hartnäckig das Gerücht, es sei der Entwicklung dienlich, am besten ab dem Alter von einem Jahr den halben bis Dreivierteltag in lärmigen Masseneinrichtungen ohne Rückzugsmöglichkeiten eingesperrt zu sein.

Zwar werden immer wieder Studien publiziert, nach denen eine qualitativ schlechte Betreuung vor allem Kleinkindern schaden kann. Aber darüber wollen nur die sprechen, die finden, dass Frauen an den Herd gehören. Bekannt ist auch, dass Kinder erst mit durchschnittlich drei Jahren vom Zusammensein mit Gleichaltrigen profitieren. Aber das volle Elterngeld wird eben nur im ersten Lebensjahr gezahlt. Oder dass Lärm gesundheitsschädlich ist und auch das kindliche Gehirn Pausen braucht.

Und jetzt ist Corona, und viele Eltern erleben ihre Kinder als entspannter als sonst. Vorausgesetzt, sie sind selbst halbwegs entspannt, haben keine Geldsorgen oder stehen nicht als alleinerziehende Verkäuferin ohne Betreuung da. Mit­ar­bei­te­r*in­nen aus der Familienhilfe wundern sich darüber, dass sogar die schon in normalen Zeiten schwer belasteten Familien nicht so schlecht (miteinander) klarkommen, wie sie befürchtet hatten – auch wenn sie es erst sicher wissen, wenn sie sie wieder regelmäßig sehen.

Vielleicht genießen die Kinder die Zeit zu Hause

Aber vielleicht genießen Kinder die Zeit mit ihren Eltern? Ich behaupte nicht, dass es überall optimal läuft und Kindergärten und Schulen bis in alle Ewigkeit dicht bleiben können. Aber wenn man darüber redet, was „nach Corona“ besser werden soll, könnte man auch Kinder fragen. Vielleicht wären sie froh, Gleichaltrige nicht nur in Ghettos wie Spielplatz und Kindergarten zu treffen.

In einer kindgerechten Welt müsste die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock nicht wie jüngst im taz-Interview beklagen, dass ihre Töchter niemanden zum Spielen hätten, weil der Kindergarten zu ist. Dann könnten sie einfach vor die Tür treten, und da wären andere Kinder. Keine 100, mit denen sie Viren austauschen, sondern ein, zwei, drei.

Kein Spielplatz müsste geschlossen werden, wo Kinder auf begrenztem Raum hinter Zäunen zu Dutzenden spielen – weil sie auf der Straße unterwegs wären, mit großem Abstand zueinander. Weil niemand mehr als 20 Stunden in der Woche arbeiten müsste, würden Eltern nicht mehr nach der Arbeit zum Kindergarten hetzen, um ihre nach acht Stunden Halligalli ebenfalls gestressten Kinder abzuholen. Statt Geschrei gäbe es, frei nach Grönemeyer, Erdbeereis.

Es gibt eine Verordnung, die die Auslauffläche für ein Bio­huhn festschreibt. Nicht aber, wie viel Platz ein Kind braucht

In der Pandemie gibt es solche Ausblicke auf schönere Zeiten. Und wie wäre es, wenn Kindergärten und Schule nicht mehr Feuerwehr wären für die Kinder der Übriggebliebenen dieser Gesellschaft? Wenn es denen so gut ginge, dass sie keine Drogen mehr nehmen müssten, keine Schulden hätten und ihren Kindern gute Eltern sein können? Zu utopisch?

Dann könnte man damit beginnen, die Größen von Kitagruppen an den Bedürfnissen von Kindern auszurichten – und nicht an dem, was eine Gesellschaft für die Betreuung auszugeben bereit ist. Nach einer aktuellen Erhebung der Bertelsmann-Stiftung liegt die durchschnittliche Gruppengröße in Deutschland bei 21 Kindern. Kindgerecht wären acht bis zehn Kinder, sagt die Entwicklungspsychologin Fabienne Becker-Stoll, Direktorin des bayrischen Staatsinstituts für Frühpädagogik. Sie hat zig Kindertagesstätten von innen gesehen.

Oft viel zu große Kindergruppen

„Da war alles dabei, von sehr guter Qualität bis sehr schlecht“, sagt Becker-Stoll, „manche kindeswohlgefährdend.“ Nicht wegen baulicher Mängel oder veralteter Materialien. Ob Kinder sich wohlfühlen, stehe und falle mit den Erzieher*innen und deren Fähigkeiten, auf die Kinder feinfühlig einzugehen, sagt sie. Die gute Nachricht: „Das kann man lernen.“

Natürlich müssten so viele Erzieher*innen in den Gruppen eingesetzt sein, dass diese auch die Zeit hätten, sich mit den individuellen Interessen der Kinder zu beschäftigen. Eine Fachkraft für fünf bis sechs Drei- bis Sechsjährige wäre gut, sagt Becker-Stoll. Die beste Kind-Fachkraft-Relation hat nach Auswertungen der Bertelsmann-Stiftung Baden-Württemberg mit einer Fachkraft für 9,4 Kinder, in Mecklenburg-Vorpommern sind es 17,6.

Das Verhältnis liegt auch daran, dass es, wenn es um Kinder geht, meistens nur Kann-Bestimmungen gibt, die so angepasst werden können, wie es den Kommunen passt. Es gibt in Deutschland eine Verordnung, die die Auslauffläche für ein Huhn festschreibt. Nicht aber, wie viel Platz ein Kindergarten- oder Schulkind braucht, um sich entfalten zu können. Vor Lärm sollen DIN-Normen schützen – aber ob die Grenzwerte eingehalten werden, ist dem Zufall überlassen.

Kinder nehmen die Dinge so, wie Erwachsene sie ihnen vorsetzen, weil sie von ihnen abhängig sind. Umso wichtiger ist es, sie zu fragen, was sie eigentlich wollen. In der Krise und danach.

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Eiken Bruhn
Redakteurin
Seit 2003 bei der taz als Redakteurin. Themenschwerpunkte: Soziales, Gender, Gesundheit. M.A. Kulturwissenschaft (Univ. Bremen), MSc Women's Studies (Univ. of Bristol); Alumna Heinrich-Böll-Stiftung; Ausbildung an der Evangelischen Journalistenschule in Berlin; Lehrbeauftragte an der Univ. Bremen; Systemische Beraterin.
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9 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Ich teile zu 100% die Kritik an der Ausgestaltung der Kinderbetreuung durch den Staat.



    Finde es aber komplett unsinnig, zu behaupten, dass es den Kindern und Familien jetzt, in dieser Krisensituation zu Hause besser geht. Das mag in Einzelfällen zutreffen. Ich kenne allerdings keine Familie, der es zu Hause gut geht mit home-office, Kinderbetreuung, -beschulung, kaum sozialen Kontakten, eingeschränkten Beschäftigungsmöglichkeiten, räumlicher Enge in Großstadtwohnungen, den ganzen Tag alle zusammensein mit wenig Ausweichmöglichkeiten.



    Den Kindern fehlen vor allem (wie vielen Erwachsenen auch), die gewohnten Alltagsabläufe, Normalität und Struktur. Wenn durch den Besuch der Kita davon wieder etwas in's Leben zurückkommt, tut das der ganzen Familie gut. Trotz der Mängel im System der Kindebetreuung.



    Den Spruch mit den nervigen Rotznasen empfinde ich als Unverschämtheit. Ich verbringe gerne und viel Zeit mit meinen Kindern. Aber unter den derzeitigen Umständen ist das eher eine Belastung für die ganze Familie. Ich bin froh, dass sie jetzt in die Notbetreuung der Kita gehen können. Das hilft uns allen.



    Ich finde, dass viel zu wenig über die Belastung der Familien in der Coronakrise und Lösungsmöglichkeiten nachgedacht und geschrieben wird. Daher finde ich einen Beitrag, der, völlig realitätsfern, so tut, als ob die Abwesenheit der Kinderbetreuung während der Coronakrise eigentlich ganz gut sei, hochgradig kontraproduktiv.

  • Puh.. ich weiß nicht ob es Kindern hilft, einen reißerischen Artikel über ihre Bedürfnisse (mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer erwachsenen Person verfasst) zu veröffentlichen. Gehen Sie doch einmal selbst in ganz unterschiedliche Einrichtungen, beobachten sie die Kinder und machen sich ein umfassendes Bild davon wie es ihnen geht.

  • Natürlich darf der Hinweis nicht fehlen, dass uns "gute Erziehung" auch "etwas wert" sein muss.



    Wer von den wohlmeinend Ratgebenden rechnet eigentlich mal zusammen, wofür "wir" inzwischen gern mal "etwas mehr" ausgeben sollen?



    1. für das Gesundheitssystem -klar, sieht ja jetzt jeder; 2. das gesunde Essen von geknechteten Biobäuerinnen - klar, muss sein; 3. die handgeklöppelte Bekleidung aus Elfenhaar gesponnen - gehört einfach dazu; 4. die DIN-genormte Betreuung unserer lieben Nicht-Verstorbenen - mit rumänischen Tarifen kommt man nicht weit; 5. die tipp-topp-tollste Ausbildung für unsere prächtigen Aufzucht-Ergebnisse - darunter brauchste gar nicht anfangen; 6. und natürlich auch die 1a-Betreuung unserer kleinen Knuddelchen - man gönnt sich ja sonst nichts.



    Gegenfrage: wer zahlt dann 10 € pro Sendung und pro Retoure, damit z.B. auch Paketboten von all der Qualität profitieren können? Wer zahlt für jede Dienstleistung dann gern das Doppelte - weil all die Leistungserbringer natürlich gern auch an der Wertschätzung partizipieren wollen?



    Jetzt mit "der Staat muss" zu kommen, wäre lächerlich angesichts der Lasten, die Bund und Länder in den letzten Jahren aufgenommen haben (Polizei, Lehrer, Infrastruktur) und die aktuell kräftig aufgesattelt wurden (Corona).



    Bei den nächsten Lohnsteigerungsrunden würden Gewerkschafter zurecht auf die drastisch gestiegenen Lebenshaltungskosten verweisen und ihre Forderungen in Tarifverhandlungen nach oben schrauben.



    Am Ende wird woanders gekürzt und es trifft zuerst wieder die, die keine starke Lobby haben: kleine Gewerbebetriebe, Soloselbständige, Kreative, geringfügig Beschäftigte.



    Dann hätte sich die Preisspirale einfach ein Stück weiter gedreht und alles ist im Prinzip wie vorher, nur teurer.

  • Ich habe nicht den Eindruck, dass die Autorin ihrem eigenen Rat vor dem Schreiben gefolgt ist.



    Meine Erfahrungen sind natürlich nur anekdotisch und nicht repräsentativ, aber immerhin mit Kindern. Ich kenne aus meinem weiteren Bekanntenkreis von Kindern um die 3 Jahre nur eines, dass sich freut, nicht mehr in die Kita zu müssen. Alle anderen sind unglücklich darüber, ihre noch wenigen Freunde und ihre Bezugspersonen in der Kita nicht sehen zu dürfen. Mein Sohn ist da keine Ausnahme. Und natürlich gibt es auch Dinge, die er in dieser Situation gut findet, wie zum Beispiel dass er mehr Paw Patrol schaun darf. Und natürlich findet er es toll Telkos zu sprengen und viel mehr mit uns zu machen. Aber da wir mitbekommen, dass er plötzlich kein Skype mehr beendet sehen will - vor allem keins mit anderen Kindern, egal ob er oder die anderen Kinder überhaupt noch interagieren - oder wie sehr er sich über die wenigen privaten Treffen mit anderen Kindern freut, da ist für mich die Frage schon beantwortet.



    Und wer im Coronafall die Virenschleudern sind, ist ja noch nicht geklärt, nicht wahr? Jedenfalls hofft man, dass es bei Webasto keine Kinderarbeit gibt und die Österreichischen Clubbesitzer keine Kitakinder in Ihre Clubs gelassen haben ;)

  • Was ist da bei der taz los

  • Die wesentlichen Hebel sind im Artikel doch genannt: kleinere Gruppen (max. 10) und max 6 Kinder pro (gut ausgebildeten Fachkräften (Erzieher/innen).



    Dabei ein Umfeld gestalten, das Spiel-. Lern- und Rückzugsmöglichkeiten eröffnet.



    Machbar. Wenn wir nur wollen und das Geld dafür ausgeben.

  • Ich hatte das große Glück, vor 50 Jahren nicht in den Kindergarten zu müssen, sondern was Spielen und Zeitgestaltung angeht machen zu können, was ich wollte. Für MICH war das toll. Aber schon für meine Frau (ähnliches Baujahr) war der Kindergarten quasi die Rettung vor dem Zuhause.



    Ich fürchte also, dass einfach nicht alle gleich sind. "One man's gain is another man's loss".



    Aber ob jetzt manche Kinder entspannter sind und vielleicht etwas lieber zu Hause sind, ist meiner Meinung nach nicht so wichtig, wie der Zustand bei denen, die massiv zu Hause leiden. Man stelle sich vor, dass manchmal im Fall von Kindesmissbrauch die Kita, Schule etc. die einzigen möglichen Fluchten dieser Kinder sind. Das sollte für die Frage "Kitas/Schulen auf ja/nein" entscheidender sein als die geschilderten Fälle von "Virenschleudern", denen es zu Hause auch oder gar besser geht.



    Nebenbei bemerkt werden wir in schöner Altersgleichheit alle lediglich als Virenschleudern behandelt, was die Maßnahmen angeht. Unter den erwachsenen Virenschleudern gibt es aber natürlich auch solche, die Lobbyismus betreiben und die entsprechend etwas gleicher behandelt werden...

  • Ein guter Kommentar, der zum Nachdenken darüber anregt, was Kinder WIRKLICH brauchen. Als Pädagoge habe ich mich immer gefragt, wer auf die Idee gekommen ist, dass sich Kinder am besten entwickeln, wenn sie den ganzen Tag mit einer lärmenden Horde gleichaltriger Kinder verbringen MÜSSEN. Das grenzt trotz aller Bemühungen der ErzieherInnen in den Kitas doch oft auch nur an Aufbewahrung zum Zwecke der Entlastung der Eltern, die oft wegen Arbeitsverdichtung selbst nach Feierabend keine Zeit und Nerven haben, zumindest den Rest des Tages mit ihren Kindern sinnvoll zu gestalten.

    Wer eine Familie plant, muss akzeptieren, dass die Eltern die Hauptverantwortung für das Wohl der Kinder tragen und nicht der Staat. Zu dieser Verantwortung würde auch gehören, dass Eltern sich deutlich aktiver um den Zustand der Kitas und Schulen kümmern und auch um die Umsetzung der pädagogischen Ziele, sofern Eltern diese überhaupt kennen.

    In der jetzigen Krise müsste sich der Staat bzw. die jeweiligen Kommunen in erster Linie um das Wohl der Kinder von Alleinerziehenden kümmern und um jene, deren Eltern nicht die Voraussetzungen bieten, dass die Kinder ohne Schäden durch die Krise kommen. Das könnten durchaus auch Kinder sein, deren Eltern als WebdesignerInnen oder Medienschaffende oder Werbeleute sich so wichtig finden, dass sie keine Zeit für die Kinder haben. Verwahrlosung gibt es in allen sozialen Schichten.

  • "Aber wenn man darüber redet, was „nach Corona“ besser werden soll, könnte man auch Kinder fragen. Vielleicht wären sie froh, Gleichaltrige nicht nur in Ghettos wie Spielplatz und Kindergarten zu treffen......den halben bis Dreivierteltag in lärmigen Masseneinrichtungen ohne Rückzugsmöglichkeiten eingesperrt zu sein......wie viele vermissen die Institution Schule oder Kita?!"

    Sorry, aber das ließt sich, wie aus CSU Lobby-Studie zur Herdprämie und Privatbeschulung. Und ganz ehrlich? Ich kenne wirklich keine Eltern, auch Nichtalleinerziehende ohne große Geldsorgen, die es sich leisten könnten bzw. einen tieferen Sinn darin sehen, auf diese Institutionen zu verzichten. Und dass es jetzt in der "Corona-Quarantäne" entspannter zu Hause zugeht, hab ich ehrlich gesagt auch noch nie gehört.

    Ich hole öfter meinen 3jährigen Neffen aus dem Kindergarten ab. Den kriegst du dort nur schwierig aus dem Sandkasten oder der Plüschburg raus. Und dann werden noch die besten Kumpels ausgiebig gedrückt, bevors nach Hause geht.

    Es gibt sicher viel Verbesserungsbedarf und sicher auch Einrichtungen, die aufgrund von Mängeln problematisch sind. Aber dass Schulen und Kitas nur die Funktion inne haben, die Feuerwehr für "die Übriggebliebenen der Gesellschaft", für drogenabhängige, verschuldete Problemeltern zu sein, wo man Kinder nur abgibt, weil die Gesellschaft so kinderfeindlich ist, halte ich für eine sehr schiefe Sicht.