Umgang mit Antisemitismus: Hochschule weist Kritik zurück
Die CDU-Politikerin Cornelia Seibeld wirft der Freien Universität in Berlin vor, dem „Kampf gegen Antisemitismus aus dem Weg zu gehen“. Der FU-Chef widerspricht.
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Er wünsche sich von der Berliner Politik mehr Vertrauen in die Hochschulen beim Umgang mit antisemitischen und propalästinensischen Protesten, wird Ziegler zitiert. „Ich nehme aber leider ein grundsätzliches Misstrauen wahr.“ Der FU-Präsident verweist auf die im Grundgesetz garantierte Wissenschaftsfreiheit. „Dazu gehört, dass wir selbst entscheiden können müssen, mit wem wir reden, wie lange wir reden und wann wir zu dem Schluss kommen, dass kein Gespräch mehr möglich ist“, sagte Ziegler.
Die FU war mehrfach Schauplatz antisemitischer Äußerungen und Vorfälle. Seibeld warf ihr sowie der Humboldt-Universität und der Alice-Salomon-Hochschule vor, nicht genug gegen solche Vorfälle oder propalästinensische Besetzungen zu tun. Die Präsidentin berichtete, die FU habe die Wanderausstellung „The Vicious Circle“ (Der Teufelskreis) des englischen National Holocaust Museum aus für sie nicht nachvollziehbaren Gründen nicht zeigen wollen.
Das werde nun ab dem 25. Februar das Abgeordnetenhaus tun, als ein Ort der Information und Aufklärung, „was die FU leider nicht sein will“, hatte Seibeld gesagt. Das soll in Zusammenarbeit mit dem Haus der Wannseekonferenz und der Botschaft des Staates Israel geschehen. Die Gedenkstätte am Wannsee wird die Ausstellung danach selbst zeigen, nach eigenen Angaben vom 6. März bis zum 3. April im neuen Seminargebäude.
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