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Überschwemmung in IndienAssam steht unter Wasser

In Indien regnet es pausenlos. Tausende Dörfer sind bereits überschwemmt. Das erschwert den Kampf gegen Corona.

Bewohner eines Dorfs im ostindischen Bundesstaat Bihar bahnen sich ihren Weg durch das Hochwasser Foto: DPA

Mumbai taz | In zwei Kanus sitzen und stehen die Mitarbeiter des Kaziranga-Nationalparks im Nordosten Indiens. Zwischen den Booten ragt ein großer grauer Buckel aus dem Wasser. Die Männer können das verirrte Panzernashorn nicht mehr lebend bergen. „Seit der ersten Juniwoche haben wir keine Pause. Eine Flutwelle jagt die nächste“, sagt der Direktor des Reservats, P. Sivakumar. Mehr als 120 Wildtiere kamen bisher im Nationalpark um, darunter gehörten mindestens zehn zur gefährdeten Nashornart.

Doch nicht nur in Assams Nationalpark ist die Lage derzeit verheerend, seitdem der mächtige Fluss Brahmaputra und seine Nebenflüsse über die Ufer getreten sind. Etwa fünf Millionen Menschen dürften von den Fluten betroffen sein. Mehr als 123 Einwohner sind im Bundesstaat Assam umgekommen. Sie ertranken oder wurden von einem Erdrutsch überrascht.

Durch den anhaltenden Monsunregen sind nicht nur Teile Indiens überschwemmt worden, auch Bangladesch und Nepal kämpfen mit steigenden Fluten. Über 2.500 Dörfer stehen allein in Assam unter Wasser – und es regnet weiter.

Für Gesundheitsmitarbeiter, die im Corona-Einsatz sind, wird es immer schwieriger, die Menschen in den Überschwemmungsgebieten zu erreichen. Vor Ort stoßen die Helfer dann auf das Problem, dass die Symptome von Covid-19 und Malaria meist kaum zu unterscheiden sind. Die offiziellen Corona-Fälle belaufen sich derzeit auf fast 1,4 Millionen Infektionen in Indien. 


Auch Elefanten flüchten vor den Wassermassen

Durch die Überschwemmungen verschlimmert sich die Lage weiter. Stehendes Wasser kann schnell zur Quelle von Epidemien werden. Unter anderem breiten sich die Stechmücken aus, die gefährliche Gehirnhautentzündungen übertragen können.

Zudem verirren sich nicht nur Nashörner in den Fluten, auch Elefanten oder Tiger flüchten vor den Wassermassen und richten Schäden in den Dörfern an.

Umweltschützer machen darauf aufmerksam, dass sich durch den Klimawandel nicht nur die Muster des Monsuns verändert haben – gleichzeitig schmelzen die Gletscher im Himalaja schneller, was die Flusspegel weiter steigen lässt.

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