USA weist Flüchtlinge aus: Erzwungene Heimkehr nach Haiti
Fast acht Jahre nach der Erdbebenkatastrophe müssen knapp 60.000 Flüchtlinge zurückkehren. Die politische Lage dort ist nach Einschätzung der UN fragil.
Haiti war am 12. Januar 2010 von einem verheerenden Erdbeben der Stärke 7,0 heimgesucht worden. Mehr als 220.000 Menschen kamen ums Leben. Große Teile der Hauptstadt Port-au-Prince wurden verwüstet, auch der Präsidentenpalast stürzte ein. Die USA hatten seinerzeit knapp 60.000 Menschen aufgenommen.
Inzwischen hätten sich die Verhältnisse in der Karibikrepublik aber deutlich verbessert, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums in Washington. Die Übergangsfrist gebe den Betroffenen Zeit, sich auf die Rückkehr vorzubereiten und dem Land selbst, Vorkehrungen für die Aufnahme Zehntausender Landsleute zu treffen.
Haiti teilt sich mit der Dominikanischen Republik die Karibikinsel Hispaniola und ist das mit Abstand ärmste Land des amerikanischen Kontinents. Auf einer Fläche von knapp der Größe Brandenburgs leben rund zehn Millionen Einwohner. In den USA gibt es mehr als eine halbe Million haitianischer Einwanderer. Eine ihrer Hochburgen ist das Stadtviertel „Little Haiti“ in Miami (Florida).
Die politische Lage in Haiti bleibt nach Einschätzung der Vereinten Nationen politisch fragil. Mitte Oktober endete dort nach 13 Jahren die UN-Mission Minustah zur Stabilisierung des Landes. Nach dem Abzug der Blauhelmsoldaten verbleiben noch etwa 1.300 Polizeikräfte, die das Land bei der Ausbildung von Beamten unterstützen, den Rechtsstaat stärken und die Einhaltung von Menschenrechten überwachen sollen.
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