piwik no script img

US-PräsidentschaftswahlkampfBernie Sanders gibt auf

Der linke Senator will nicht mehr Präsidentschaftskandidat der Demokraten werden. Damit steht quasi fest: Joe Biden tritt gegen Donald Trump an.

Bernie Sanders in Detroit am 10. März Foto: Paul Sancya/ap

Washington dpa | Der linke Senator Bernie Sanders steigt aus dem Präsidentschaftsrennen der US-Demokraten aus und macht damit den Weg frei für eine Kandidatur des Ex-Vizepräsidenten Joe Biden. Sanders' Wahlkampfteam gab seine Entscheidung am Mittwoch bekannt, einen Tag nach der jüngsten Vorwahl im US-Bundesstaat Wisconsin. Damit ist Biden der einzige verbliebene Bewerber im Rennen der Demokraten und steht de facto als Herausforderer von Präsident Donald Trump fest. Die Wahl findet am 3. November statt.

Sanders wollte sich noch am Mittwoch in einer Live-Schalte vor seinen Anhängern äußern. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus war der US-Wahlkampf zuletzt weitgehend zum Erliegen gekommen. Diverse Bundesstaaten verschoben ihre ursprünglich für März und April angesetzte Vorwahlen auf einen späteren Zeitpunkt. Lediglich Wisconsin scherte aus und hielt seine Vorwahl trotz hitziger Diskussionen und gegen den Willen des dortigen Gouverneurs zum ursprünglichen Termin ab. Bislang gab es noch keine belastbaren Ergebnisse aus Wisconsin.

Zu Beginn des Rennens hatte Sanders in nationalen Umfragen unter den demokratischen Präsidentschaftsbewerbern über längere Zeit geführt. Er war auch stark in die Vorwahlserie gestartet. Am „Super Tuesday“ am 3. März, dem wichtigsten Vorwahltag mit Abstimmungen in 14 Bundesstaaten, räumte Biden jedoch ab und gewann in 10 Staaten. Auch bei den nächsten größeren Vorwahltagen setzte Biden seine Siegesserie fort und baute seinen Vorsprung vor Sanders aus – zuletzt nun auch in Wisconsin.

Diverse ehemalige Mitstreiter, die aus dem parteiinternen Rennen ausgestiegen waren, hatten sich öffentlich für Biden als Präsidentschaftskandidaten ausgesprochen und ihre Anhänger dazu aufgerufen, dessen Kampagne zu unterstützen. Biden war von 2009 bis 2017 Vize des US-Präsidenten Barack Obama. Für Sanders dagegen gab es keine solchen Solidaritätsbekundungen. Viele prominente Führungsfiguren der Demokraten hatten von Anfang an Vorbehalte gegen Sanders, den selbsternannten „demokratischen Sozialisten“, als Präsidentschaftskandidaten ihrer Partei.

Der Mann mit der linken Agenda

Sanders vertritt seit Jahrzehnten eine klar linke Agenda. Der Senator aus Vermont kämpft unter anderem für eine Krankenversicherung für alle und für eine stärkere Besteuerung von Reichen. Einige seiner Positionen waren bei den Demokraten anfangs verschrien, sind dort inzwischen aber etabliert. Kritiker werfen ihm dennoch vor, zu radikal zu sein. Der 78-Jährige hatte sich bereits bei der Wahl 2016 um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten bemüht, unterlag damals bei den Vorwahlen aber seiner Konkurrentin Hillary Clinton.

Im Sommer wollen die Demokraten ihren Präsidentschaftskandidaten offiziell küren: Der Nominierungsparteitag war ursprünglich für Mitte Juli angesetzt, wurde wegen der Corona-Krise aber auf Mitte August verlegt.

Zu Beginn hatten sich bei den Demokraten fast 30 Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei bemüht. Sie stiegen jedoch nach und nach aus, mit dem Fortschreiten der Vorwahlen zuletzt immer schneller.

Bei den Republikanern steht bereits fest, dass Trump als Kandidat seiner Partei zur Wiederwahl antreten wird. Der Amtsinhaber hatte anfangs zwar mehrere parteiinterne Mitbewerber gehabt. Diese stellten aber zu keiner Zeit eine ernstzunehmende Konkurrenz dar. Der Nominierungsparteitag der Republikaner steht ebenfalls im August an. Die eigentliche Präsidentenwahl ist für den 3. November angesetzt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

32 Kommentare

 / 
  • nun da es keine für linke wählbaren kandidat*innen für das amt des us-präsidenten -(das sowieso abgeschafft gehört)mehr gibt -und klar ist dass die usa weiterhin ein hoffnungsloser fall sein werden



    schadet es nichts an eine episode aus den vorwahlen zu erinnern bei der Bernie Sanders von veganer*innen öffentlichkeitswirksam dafür kritisiert wird-dass er es beim tierschutz an der moralisch betrachtet gebotenen konsequenz fehlen lässt:

    www.youtube.com/watch?v=tVxs41AGpPE

    immerhin ist er aber für das ende der massentierhaltung-und auch das wäre ja ein fortschritt:

    www.youtube.com/watch?v=fCw1Zlm1Pbw.

    • @satgurupseudologos:

      Viele Veganer sind ja in den USA Jünger der fanatischen Straight Edge-Bewegung, die strikt gegen Alkohol- und Drogenkonsum agitieren sowie Homosexualität und Abtreibung ablehnen.

  • Ob Sanders eine Chance gehabt hätte, gegen Trump zu gewinnen?



    Ich glaube nicht. Er hat viele gute und wichtige Themen und Ideen, ist aber für die USA viel zu links und deshalb nicht mehrheitsfähig für die gesamten USA.

    Hat Biden bessere Chancen?



    Ich glaube nicht. Viel zu blass für ein so stark Show-orientiertes Land wie die USA. Und hat Biden die besseren Konzepte im Vergleich zu Trump mit denen er die Mehrheit für sich überzeugen kann?



    Das sollte eigentlich ein Leichtes sein, aber Biden kann mich nicht ansatzweise überzeugen.

    Im Angesicht des so winzigen Virus sehen beide ganz blass aus und auch ganz klein, aber einen Dritten Kandidaten gibt es nicht.

  • Es war klar das er aufgibt, viel zu stark sind die lobbisten dort, und das Amerikanische VOlk zu Faul um Wirklich reformen durchzusetzen... Schade.. den er war Wirklich ein Mensch im Sinne Europas, vor allem mit den Grundrechten auf Krankenkasse, Alterspflege etc...

    • @Tino Trivino:

      Wesen einer Demokratie ist nunmal, dass das Volk über die Politk urteilt und nicht andersrum. Dass Sanders in Europa vielleicht Wahlen gewinnen könne, heißt eben nur, dass er offensichtlich besser zu Europa passt als zu seinem eigenen Land.

      • @Normalo:

        Bisschen unsinnig hier vom Wesen des Demokratie zu sprechen

        • @Oskar:

          "Bisschen unsinnig hier vom Wesen des Demokratie zu sprechen"

          Sehe ich genau so - Demokratie steht schließlich im Femininum. :-)

          Sollte Ihr Einwurf als apodiktische Leugnung der demokratischen Verfassung der USA gemeint sein, müssten Sie schon konkreter werden. Aus meiner Sicht erfüllt ein System, dass das Volk erst über die Kandidaten und dann noch zwischen den Kandidaten frei entscheiden lässt, erstmal wenig gefährdet, als Diktatur o. ä. zu gelten. Das funktioniert nur wenn man die Menschen insgesamt (also auch sich selbst) zu ferngesteuerten Reiz-Reaktions-Robotern erklärt. In dem Fall wäre aber jede Form von Herrschaft logisch unmöglich, da ja niemand einen freien Willen hat, den er Anderen aufzwingen könnte...

  • Denke auch, dass Trumps Wiederwahl nun deutlich wahrscheinlicher ist.



    Spannend wird die Frage sein, wieviele progressive Bundesstaaten dann mutig genug sind, eine Loslösung von der reaktionären Zentralregierung ins Auge zu fassen. Schlagworte wie "Calexit" oder "NYXit" könnten uns 2021 begleiten. Eine Sezession New Yorks könnte pikanterweise Trump vor das Problem stellen, als plötzlicher Ausländer dann gar nicht mehr Präsident der Rumpf-Staaten bleiben zu können...

  • Bernie wird doch tatsächlich noch vernünftig und lernt aus seinen Fehlern. Gratulation!

    Ich hoffe, dass es nicht Corona dazu brauchte. Aber wenn die Pandemie für ihn der Auslöser war, diesmal NICHT bis zum Letzten die aussichtslose parteiinterne Schlammschlacht fortzuführen, dann ist es wohl einer ihrer sehr wenigen Vorteile...

    • @Normalo:

      Sanders Kandidatur hielt ich zu Beginn nicht für aussichtslos, die war genauso chancenreich wie Trumps Kandidatur 2016 und der ist Präsident geworden.

      Aktuell zu sagen, macht keinen Sinn mehr, kann ich verstehen, aber glauben Sie ernsthaft, das der alte freundliche Mann eine Chance gegen Trump hat?

      Trump kann sich jetzt noch selber schlagen oder vielleicht durch die Auswirkungen von Covid-19, mit Biden können das die Demokraten aber nicht mehr selbst aktiv tun.

      • @Sven Günther:

        Natürlich erscheint Biden gerade nicht als fulminanter Gegner Trumps. Aber Sanders hat eben DIESMAL den wichtigsten Schritt gemacht, um ihm die Chancen nicht noch weiter zu verschlechtern.

        Gegen Clinton hatte er das nicht übers Herz gebracht - mit der Folge, dass zum Wahlzeitpunkt noch viele potenzielle Demokraten-Wähler im Schmollmodus waren, dass die pösen Parteibonzen "ihren" Bernie nicht hatten antreten lassen. Ob es Clinton den Rust Belt gerettet hätte (oder ihn jetzt Biden bescheren könnte), ist natürlich Spekulation.

        Aber Sanders war jedenfalls ab einem gewissen Punkt 2016 eher eine Hilfe für den republikanischen Kandidaten also für die eigene Seite. Und auch dieses Mal ist er so unbeugsam und aggressiv aufgetreten, dass eine Wiederholung zu befürchten stand. Ich bin froh, dass er sich eines Besseren besonnen hat.

    • @Normalo:

      Die Mehrheit in der Bevölkerung steht eben leider nicht links, weder in D noch in den USA. Damit müssen wir wohl leben.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Nicolai Nikitin:

        "Die Mehrheit in der Bevölkerung steht eben leider nicht links, weder in D noch in den USA."

        Umfragen zeigen etwas anderes.

        www.sueddeutsche.d...eichheit-1.4728696

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Die Gretchenfrage bei solchen Erhebungen ist immer: "Und sehen Sie ihre eigene Situation?" Die regelmäßig hohe Quote an positiven Antworten darauf erklärt so einiges, vor allem das vermeintlich "zu rechte" Wahlverhalten. Die Frage wird nur nicht so oft gestellt von Forschern, die es auf Zündstoff abgesehen haben.

          • 7G
            74450 (Profil gelöscht)
            @Normalo:

            Das stimmt. Interessant ist auch dieser Teil aus dem Artikel:

            "Andere Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Menschen die Welt als ungerechter wahrnehmen, wenn es wirtschaftlich gut läuft. Das könnte daran liegen, dass es mehr Geld zu verteilen gibt, wenn es konjunkturell bergauf geht so wie in den Vorjahren - dann wollen die Menschen davon etwas abhaben. In Krisenzeiten dagegen sind sie zufriedener mit dem, was sie schon haben."

            • @74450 (Profil gelöscht):

              Der Ranger aus Schuh des manitu ist auch "mit der Gesamtsituation unzufrieden", bleibt aber letztlich seinem Blutsbruder treu, reitet weiter in Sonnenuntergänge, starrt in die Ferne und schleicht deppert in der Gegend rum. Er weiß halt, was er an Abahachi hat...

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @Nicolai Nikitin:

        "Die Mehrheit in der Bevölkerung steht eben leider nicht links, weder in D noch in den USA."

        Umfragen zeigen etwas anderes.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Mag sein. Doch basiert die politische Macht nicht auf Umfragen, sondern auf auf Wahlergebnissen.

    • @Normalo:

      Was ist vernünftig daran, Trump eine 2. Amtszeit zu schenken?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Meinen Sie ernsthaft, DAS sei es, worauf man Sanders' Verzicht reduzieren kann?

        Fakt ist doch: Er wäre so oder so nicht der demokratische Herausforderer von Trump geworden, auch wenn er sich jetzt fürs Weiterkämpfen entschieden hätte. Dafür fehlt ihm der zahlenmäßige Rückhalt an Parteispitze und -basis. Totale Begeisterung vs. lauwarme Zustimmung führt nicht zu unterschiedlicher Gewichtung der jeweiligen Stimmen. Biden hätte also die Nominierung auch so gewonnen, Sanders hätte nur Bidens Chancen (weiter) verschlechtern können, Trump (vielleicht doch) zu besiegen.

        Alles andere gehört vielleicht in eine modernisierte Fassung von Don Quichote, aber nicht in die strategischen Überlegungen eines US-Demokraten, der über seinen Wahlkampf zu entscheiden hat.

        • @Normalo:

          "Er wäre so oder so nicht der demokratische Herausforderer von Trump geworden, auch wenn er sich jetzt fürs Weiterkämpfen entschieden hätte."

          Ich bin mir da nicht so sicher. Corona legt die Schwächen des amerikanischen Systems völlig offen. Schwächen, für die Sanders seit Jahren Lösungen anbietet. Biden hat da - nichts.

          Deshalb bin ich enttäuscht, dass Sanders gerade jetzt aufgibt. Auch weil völlig klar ist, dass Biden gegen Trump absolut keine Chance hat. Auch wenn viele Medien mit aller Macht versuchen, das Gegenteil herbeizuschreiben.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Die Staaten, in denen Sanders diese Ernte einfahren könnte, haben allergrößnteils schon gewählt. Und er müsste Biden schon in den verbliebenen wegfegen, wenn er dessen Vorsprung noch aufholen (zur Erinnerung: KEIN "winner takes all" in den Vorwahlen). Er wird auch sicher seine Pollster befragt haben, bevor er hinschmiss.

            Ergo: Sie mögen sich da nicht so sicher sein, Sanders ist es sich aber höchstwahrscheinlich schon. Er ist nicht der Typ, der vorschnell aufsteckt - eher im Gegenteil, wie er 2016 demonstriert hat. Vertrauen Sie ihm da doch auch mal ein wenig... ;-)

            Vor diesem Hintergrund ist es sekundär, ob er oder Biden bessere Chancen gegen Trump HÄTTE. Das ist nach dem Stand der Vorwahlen rein akademisch.

            • @Normalo:

              "Er ist nicht der Typ, der vorschnell aufsteckt..."

              Das stimmt. Und er hat es sich bestimmt gut überlegt. Es ist allerdings maximal frustrierend, dass nun niemand mehr antritt, der auch nur einen kleinen Lichtschimmer bietet.

              Die Amerikaner haben nur noch die Wahl zwischen zwei Deppen.

    • @Normalo:

      Sanders Kandidatur war nicht aussichtslos - jedenfalls bis zum "super tuesday" nicht. Vor diesen Tag haben sich alle "Gemäßigten" (Anführungszeichen deswegen, weil es in der aktuellen demokratischen Partei keine Gemäßigten gibt......) zurückgezogen und Biden die Uterstützung ausgesprochen.

      Warren hingegen zog sich erst einige Tage nach dem Wahltag zurück und hat so Sanders wichtige Stimmen streitig gemacht.

      Warum tat sie das?

      Stelle mal zwei Spekulationen an: Möglichkeit 1: Biden wird Warren als VP benennen und sich noch vor dem Parteitag zurückziehen, z.B. aus gesundheitlichen Gründen o.ä. Somit wird Warren doch noch Präsidentschaftskandidatin.

      Möglichkeit 2: Wie zuvor, nur mit "Crooked herself" als VP.

      Aber wie dem auch sei, egal wer Präsidentschaftskandidat letztlich wird. Sollten die Demokraten gewinnen, dann ist für Warren mit Sicherheit ein hochdotierter Platz im Kabinett bereits reserviert.

      Politik ist ein schmutziges Geschäft..................

      • @Tobias Schmidt:

        Wenn man eine Verschwörungsmöglichkeit sucht...

        Selbst wenn man den Zynismus unterstellt: Warren hat es nie auf die Stimmen gebracht, die nötig wären, um bei einem anderen Kandidaten solche Ansprüche stellen zu können. Sie war nach dem Super Tuesday erledigt, und das wussten auch ihre Anhänger. Das Gewicht, das sie für wen auch immer und gegen Sanders in den Wahlparteitag hätte mitbringen können, wäre daher weit weniger wert gewesen als beispielsweise das Wählerpotenzial eines profilierten Mitwestlers, der in Trumps Rust Belt-Jagdgründen wildern könnte.

        Überhaupt: Biden braucht sicher keine etablierte Neuengländerin an seiner Seite (oder gar die Frau, deren charakterliche Angreifbarkeit schon eine Wahl gekostet hat). Er braucht jemanden, der Trump abseits der Küsten schädigen kann. Das ist sicher nicht Warren.

        Vielleicht(!) hat die ein paar Tage gebraucht, um sich das klarzumachen. Aber ihr Abgang kam trotzdem viel zu schnell, als dass man einen Deal dahinter vermuten könnte. Und die Verzögerung hat Sanders allenfalls marginal geschadet. Die Siege wären auch so an Biden gegangen. Nein, gäbe es einen Deal, hätte Warren noch ein ganzes Stück weitergekämpft.

        Und dass Biden (oder irgendwer sonst, der es so weit gebracht hat) eine gewonnene Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten unmittelbar vor der Wahl wieder aufgeben würde, um irgendeinem Power-Kartell zu gefallen: ABSURD - total und rückhaltlos. Der Mann ist reich, geachtet und wird, wenn er nicht gewinnt, nach dieser Kandidatur noch eine Ehrenrunde als elder statesman durch den Senat drehen (wie seinerzeit John McCain), wen Lust dazu hat. Das kann ihm niemand nehmen. Oder er wird Präsident.

        Was hätten ihm irgendwelche etwaigen düsteren Hinterzimmer-Mauschler zu bieten, dass ein Vollblutpolitker wie er es nicht auf diese beiden Alternativen ankommen lassen würde?

  • Das Manko linker Bestrebungen scheint mir auch, dass es den "alten Säcken" nicht möglich scheint, junge Nachfolger aufzubauen und zu unterstützen.

    • @APO Pluto:

      Stimmt genau. Eigentlich soll es ja immer ums grosse Ganze gehen, aber wenn's drauf ankommt, sind alle im Rentenalter immer noch auf die Posten scharf.



      Es ist generell nicht nachvollziehbar, dass im wichtigsten Land der Erde nur ueber 70-jaehrige zur Wahl antreten.



      Hier in Deutschland sind wir zum Glueck anders - und besser - gefahren.

    • @APO Pluto:

      Sanders war der Alte in einem jungen Team.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Und da war keiner drunter, dem er zugetraut hätte, es genau so gut zu machen wie er. Alles zweite Wahl?

        • @APO Pluto:

          Er war am bekanntesten und ein großes Zugpferd. Was ist falsch daran, an der Spitze der Jungen ins Weise Haus einzuziehen und danach den Schlüssel weiter zu reichen?

  • Na, dann muss man Trump wohl zur 2. Amtszeit gratulieren.

    Dabei sind Sanders Themen gerade jetzt brandaktuell...

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      wenn der altersstarsinnige Joe Biden der schon in der vergangenheit ein grosser kriegstreiber war präsident wird droht mit höherer wahrscheinlichkeit der nächste krieg..die wahrscheinlichkeit dass er gegen Donald Trump gewinnt könnte durch dessen versagen bei der eindämmung der corona-virus epidemie dass bis dahin viele amerikaner*innen klar geworden sein dürfte steigen.sollte es so kommen und sollte Joe Biden einen krieg anfangen dann hätte der corona-virus indirekt zu einem krieg geführt.auch rüstungskeynesianismus ist eine möglichkeit die wirtschaft nach der corona-virus-bedingten rezession wieder in schwung zu bringen und Joe-Biden der ein repräsentant des militärisch industriellen komplexes ist und immer für eine agressive aussenpolitik stand wird sie höchstwahrscheinlich ergreifen.. damit der militärisch -industrielle komplex weiter geld saugen kann muss er seine existenz legitimieren und dafür braucht er immer feinde und feindbilder und hin und wieder einen kleinen oder mittelgrossen krieg.



      was die inneramerikanischen verhältnisse angeht so spielt es keine rolle welcher dieser beiden verbrecher präsident wird.sie werden sich so oder so weiter verschlechtern.solange das reaktionäre neoliberale establisment an der macht bleibt kann es den allermeisten amerikaner*innen nur immer schlechter gehen.



      amerika hat metaphorisch betrachtet die wahl zwischen pest und cholera



      und der corona-virus könnte sie entscheiden.



      hoffentlich boykottieren möglicht viele amerikaner*innen die nächste präsendentschaftswahl um das hoffnungslos korrupte und dysfunktionale system zu diskreditieren