US-Frauenfußballteam um Megan Rapinoe: Richter billigen Benachteiligung
Die US-Frauen bringen die Trophäen nach Hause, verdienen aber weniger als die Männer. Gegen diese Schieflage klagten Rapinoe und ihre Mitspielerinnen – ohne Erfolg.
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Die Frauenfußball-Nationalmannschaft hatte ihren eigenen Verband (USSF) im Frühjahr vergangenen Jahres wegen Diskriminierung verklagt. Die US-Fußballerinnen kritisierten in erster Linie, dass ihre männlichen Kollegen weitaus besser bezahlt würden. Zudem hätten die Männer bessere Reise-, Spiel- und Trainingsbedingungen.
„Wir sind geschockt und enttäuscht von der Entscheidung, aber wir werden unsere harte Arbeit für gleiche Bezahlung nicht aufgeben“, twitterte Mannschaftssprecherin Molly Levinson. „Wir werden niemals aufhören, für Gleichheit zu kämpfen“, schrieb Weltfußballerin Rapinoe. Levinson kündigte an, die Entscheidung anfechten zu wollen.
Die US-Frauen sind wesentlich erfolgreicher als die Männer, werden aber dennoch bedeutend schlechter bezahlt. Die USA sind viermaliger Weltmeister und viermalige Olympiasieger im Frauenfußball, zuletzt holten sie den Titel bei der WM im vergangenen Jahr in Frankreich. Die deutsche Nationalelf war damals im Viertelfinale ausgeschieden.
Mitte März war US-Fußball-Verbandschef Carlos Cordeiro nach umstrittenen Erklärungen in Gleichstellungsfragen zu Frauen zurückgetreten. Vor Gericht hatte die Verbandsseite in der juristischen Auseinandersetzung argumentiert, dass Spielerinnen körperlich zu weniger in der Lage seien und auch weniger Verantwortung tragen würden als Spieler. Seine Worte hätten „große Schmerzen verursacht, insbesondere bei unseren außergewöhnlichen Spielerinnen der Frauen-Nationalmannschaft, die es besser verdienen“, entschuldigte sich Cordeiro im Nachhinein. Die bisherige Vizepräsidentin Cindy Parlow wurde zur Verbandschefin befördert.
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