piwik no script img

UN-Klimagipfel in New YorkNaturwissenschaftlerin außer Dienst

Beim UN-Klimagipfel trifft die Wut der Jugend in Gestalt von Greta Thunberg auf die Routine der Politik, repräsentiert von Angela Merkel.

Treffen am Rande: Angela Merkel (l.) und Greta Thunberg vor ihren Auftritten beim UN-Gipfel Foto: dpa/Twitter @RegSprecher/Bundesregierung

New York taz | Es gibt nur ein einziges Bild von diesem Treffen: Angela Merkel und Greta Thunberg sitzen nebeneinander in dunklen Ledersesseln. Beide haben ihre Redemanuskripte auf dem Schoß, denn wenige Minuten später sollen sie zu den Staats- und Regierungschefs der Welt sprechen, die zum UN-Klimagipfel nach New York gekommen sind.

Die deutsche Bundeskanzlerin beugt sich in Richtung der schwedischen Klimaaktivistin, die scheint etwas zurückzuweichen. Journalisten waren nicht dabei, als sich die beiden – angeblich zuvor nicht geplant – in einem Raum hinter der Bühne des Auditoriums der Vereinten Nationen in New York trafen; aufgenommen wurde das Foto von einem Mitglied der offiziellen deutschen Delegation. Was die beiden besprochen haben, ist bisher nicht bekannt.

Wenn man sich die Reden anhört, die die beiden Frauen anschließend im Abstand von wenigen Minuten halten, steht fest: Eine gemeinsame Ebene dürften Merkel und Thunberg bei ihrer kurzen Begegnung kaum gefunden haben. Beide sprechen in New York über den Kampf gegen den Klimawandel, doch zwischen ihnen liegen Welten.

Merkel hat schon auf vielen Klimagipfeln geredet, sie ist es gewohnt, auf der internationalen Bühne zu glänzen. Deutschland gibt traditionell viel Geld für den internationalen Klimaschutz, und die deutsche Klimapolitik galt trotz ihrer zahlreichen Defizite weltweit lange als vorbildlich. Die Reise nach New York hätte ein letzter Höhepunkt von Merkels Amtszeit werden können, die späte Rückkehr der Klimakanzlerin. Schließlich muss sie keine Rücksichten mehr nehmen, will keine Wahl mehr gewinnen, sie arbeitet nur noch für die Geschichtsbücher.

Historisch ist Merkels Auftritt nicht zu nennen

Doch bereits bevor die Kanzlerin zum UN-Klimagipfel aufgebrochen ist, war klar, dass daraus nichts werden würde. Was die Große Koalition nach dem langen Verhandlungsmarathon am Freitag in Berlin als „Klimaschutzprogramm 2030“ präsentiert hatte, war nicht nur bei Umweltverbänden und Opposition durchgefallen, sondern auch bei jenen Wissenschaftlern, die vorab diverse Gutachten für die Regierung verfasst hatten.

Drei Tage danach in New York wirkt die Kanzlerin müde. Nicht unbedingt noch von der langen Verhandlungsnacht von Donnerstag auf Freitag, als sie die vollen 18 Stunden im Kanzleramt dabeiblieb. Sondern ermüdet vom Klimathema insgesamt, mit dem sie glaubt nichts mehr gewinnen zu können. Das zeigt sich schon bei der Tagesordnung ihrer zweitägigen New-York-Reise. Der Klimagipfel ist zwar offizieller Anlass, doch einen großen Teil ihrer Zeit widmet sie anderen Themen – vor allem der Krise im Iran, zu der während des zweieinhalbtägigen Aufenthalts mehrere bi- und trilaterale Treffen angesetzt worden sind.

Der Klimagipfel findet am Tag vor der eigentlichen Generalversammlung der Vereinten Nationen statt. Reden lässt UN-Generalsekretär António Guterres dort nur jene Staats- und Regierungschefs, die echte Fortschritte zu verkünden haben. Merkel darf gleich als Vierte im voll besetzten Sitzungssaal der Generalversammlung sprechen. Und überraschend ist zu diesem Zeitpunkt auch US-Präsident Donald Trump anwesend, der den Gipfel eigentlich boykottieren wollte und am selben Tag auf dem UN-Gelände eine eigene Veranstaltung zur Religionsfreiheit organisiert hat. Doch Merkels Rede fällt wenig ambitioniert aus.

„Wir werden unseren Beitrag zu einer nachhaltigen Wirtschaft und zu einem nachhaltigen Leben weltweit leisten“, sagt sie – und referiert als Beleg ein paar Beschlüsse aus dem gerade verabschiedeten Klimaschutzprogramm: Milliarden-Investitionen in ökologische Technik, ein CO2-Preis auch im Bereich Verkehr und Wohnen – die als völlig unzureichend kritisierte Höhe von zunächst nur 10 Euro pro Tonne verschweigt sie lieber. Positiv fällt auf, dass Merkel sich erstmals ohne Bedingungen zum 1,5-Grad-Ziel bekennt und zusagt, das Land bis 2050 komplett klimaneutral zu machen. Doch ein schärferes Ziel für 2030, das daraus eigentlich folgen müsste, nennt sie zur Enttäuschung vieler Beobachter nicht.

Thunbergs Rede ist ungleich inspirierter

Dass Merkels Rede so uninspiriert wirkt, hat auch mit Greta Thunberg zu tun. Die ist kurz vor der Kanzlerin zu Wort gekommen. Für die Schwedin, die mit ihrem Schulstreik vor gut einem Jahr die weltweiten Schüler*innenproteste ausgelöst hat, ist die Rede in New York der bisher größte Auftritt ihres Lebens. Um hier zu den Staats- und Regierungschefs der Welt zu sprechen, ist sie unter großen Strapazen zwei Wochen lang über den Atlantik gesegelt. Die Rede, so war schon im Vorfeld zu hören, werde schärfer sein als alles, was sie zuvor gesagt hat. Und tatsächlich bricht die Wut nur so heraus aus der zart wirkenden Person, die zusammen mit Guterres und zwei weiteren Jugendlichen zu Beginn des Gipfels zunächst etwas verloren auf der Bühne des riesigen Saals gesessen hat.

„Das hier ist alles falsch“, ruft sie ohne Begrüßung – um dann mit teils tränenerstickter Stimme Anklage zu erheben. „Menschen leiden, Menschen sterben, ganze Ökosysteme kollabieren“, prangert Thunberg an und ballt die Fäuste. „Wir stehen am Beginn eines Massenaussterbens – und alles, worüber ihr redet, ist Geld und das Märchen vom ewigen Wirtschaftswachstum. Wie könnt ihr es wagen!“

Greta Thunbergs Rede vor den Staats- und Regierungschefs: „Wie könnt ihr es wagen?“ Foto: ap/Jason DeCrow

Diesen Satz wiederholt sie noch mehrmals. „Wie könnt ihr es wagen, so zu tun, als könne das mit ‚Business as usual‘ und ein paar technischen Lösungen gelöst werden?“, sagt sie im Bezug auf das geringe CO2-Budget, das der Welt noch bleibt, wenn sie das 1,5-Grad-Ziel erreichen will.

Schlicht zu vorhersehbar, was Merkel sagt

„Wie könnt ihr es wagen, wegzusehen und trotzdem hierherzukommen und zu sagen, ihr tut genug?“ Dass sich die Politiker*innen hier und überall auf die Jugendlichen beziehen, die weltweit auf die Straße gehen, findet Thunberg unglaubwürdig. „Ihr sagt, dass ihr uns ‚hört‘ und die Dringlichkeit versteht. Aber ich weigere mich, das zu glauben.“

Fast scheint es, als kenne die Schwedin Merkels Rede bereits, die doch erst nach der ihren folgt. Denn ‚Business as usual‘ ist genau der Eindruck, den Merkels Klimapaket für viele Menschen vermittelt. Und viele der Sätze, die Thunberg so wütend machen, kommen bei Merkel anschließend fast wörtlich vor: „Wir alle haben den Weckruf der Jugend gehört“, erklärt die Kanzlerin. Und versichert mit Verweis auf die klaren Aussage der Klimaforschung: „Deshalb müssen wir dem Ratschlag der Wissenschaft folgen.“

Tatsächlich ist Merkel selbst Naturwissenschaftlerin und versteht den Klimawandel so gut wie wenig andere Politiker*innen. Doch ihr Handeln ist davon überhaupt nicht mehr geprägt. Mit der Entscheidung für einen CO2-Preis von nur 10 Euro hat sie sich maximal von den Forderungen ihrer wissenschaftlichen Berater*innen distanziert, die einen Preis in fünffacher Höhe gefordert hatten. „Politik ist das, was möglich ist“ – so hat Merkel am Freitag den Unterschied zwischen Wissenschaft und Politik erklärt. Die Naturwissenschaftlerin Merkel, so zeigt sich immer mehr, ist in den letzten 30 Jahren immer mehr von der Politikerin Merkel verdrängt worden.

Einen wirklichen Dialog gibt es nicht

Und die fürchtet sich, anders als Greta Thunberg, nicht primär vor den Folgen des Klimawandels. Und auch nicht vor den jungen Menschen, die in Deutschland für ernsthaften Klimaschutz protestieren. Dass sie deren Stimme ohnehin nicht bekommt, dürfte der CDU-Kanzlerin klar sein. Wirklich an sich heran lässt sie deren Argumente darum nicht.

So empfindet das zumindest Rebecca Freitag. Die 27-jährige Berlinerin, die eine internationale Petition zum Einhalten des 1,5-Grad-Ziels gestartet hat, ist bei dem UN-Gipfel als sogenannte Jugenddelegierte dabei. In dieser Funktion trifft sie auch kurz mit der Kanzlerin zusammen. „Sie sagt, sie hat uns gehört“, erzählt Freitag anschließend im deutschen Delegationsbüro direkt am Rand des UN-Geländes. „Aber mein Eindruck ist, sie hat uns nicht wirklich zugehört.“ Merkels Versprechen, das Klimaziel für 2030 auf jeden Fall zu erreichen, sieht sie skeptisch. „Das hat sie für 2020 schließlich auch schon versprochen.“

Was Merkel offensichtlich weitaus mehr fürchtet als die Enttäuschung der Jugend, sind die Wähler*innen auf dem Land, die zur AfD abwandern könnten, wenn die Kosten fürs Pendeln und Heizen zu schnell steigen. „Wir müssen die Menschen mitnehmen“, hatte sie schon bei der Vorstellung der Ergebnisse in Berlin gesagt. In New York führt sie den Gedanken weiter aus. „Es gibt diejenigen, die aktiv sind, die demonstrieren, uns Druck machen. Aber es gibt auch die Zweifler“, sagt die Kanzlerin „Und Aufgabe jeder Regierung ist es, alle Menschen mitzunehmen.“

Auch bei Thunberg gibt es eine Leerstelle

Tatsächlich ist das eine Leerstelle bei Thunberg und den anderen Klima-Aktivist*innen: Wie lassen sich die objektiv notwendigen Maßnahmen umsetzen in einer Demokratie, in der ein relevanter Teil der Menschen allzu große Veränderungen ablehnt?

Tatsächlich kommt die Hoffnung, die in New York bisweilen auch aufblitzt, weniger von den Staats- und Regierungschefs, als viel mehr von Vertreter*innen großer Firmen

Merkels Antwort lautet schlicht: gar nicht. Eine große Erzählung, die auch die zweifelnden Menschen überzeugen, mitnehmen könnte, bietet sie weder in Berlin noch in New York. Dabei sind die Chancen so gut wie nie. Doch den Umfragen, in denen sich breite Mehrheiten für einen entschlossenen Klimaschutz aussprechen, misstraut die Kanzlerin. Zumindest Teile der Wirtschaft erkennen immer stärker die Chancen, die der Kampf gegen den Klimawandel bieten kann. Doch auch das taucht in Merkels Rede nicht auf.

Tatsächlich kommt die Hoffnung, die in New York bisweilen auch aufblitzt, weniger von den Staats- und Regierungschefs als vielmehr von Vertreter*innen großer Firmen. Über 90 von ihnen kündigen an, ihre Unternehmenspolitik künftig konsequent am 1,5-Grad-Ziel auszurichten.

„Starkes Signal“ aus der Wirtschaft

Ein Bündnis von Versicherungen und Pensionsfonds, das nach eigenen Angaben mehr als 2,4 Billionen Dollar Anlagevermögen verwaltet, sagt beim Gipfel außerdem zu, bis 2050 keine klimaschädlichen Unternehmen und Projekte mehr zu finanzieren. Aus Deutschland ist der Versicherungsriese Allianz dabei. „Den Klimawandel zu begrenzen, ist die Herausforderung unserer Zeit“, sagt deren Chef Oliver Bäte, der in New York kurz nach Merkel ebenfalls reden darf. „Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen gemeinsam handeln, um Klimagase schnell zu reduzieren.“ Das kommt auch bei Umweltverbänden gut an. „Die Investoren senden damit ein starkes Signal“, meint Christoph Bals von der Organisation Germanwatch, der den Gipfel vor Ort verfolgt.

Greta Thunberg hat die UN-Versammlung zu diesem Zeitpunkt schon wieder verlassen. Doch örtlich und thematisch bleibt sie in der Nähe: Auf dem benachbarten Gelände des UN-Kinderhilfswerks Unicef reichte sie zusammen mit 15 weiteren Kindern und Jugendlichen eine offizielle Beschwerde beim Kinderrechtsausschuss der Vereinten Nationen ein. „Die Staats- und Regierungschefs der Welt versagen dabei, die Rechte der Kinder zu beschützen, indem sie weiter nichts gegen die Klimakrise unternehmen“, sagte sie.

Auch Merkel hat den Gipfel kurz nach ihrer Rede verlassen. Nacheinander trifft sie die Präsidenten Serbiens, des Irak und der Türkei, um außenpolitische Fragen zu erörtern. Ums Klima geht es ihr – auch hier – nur noch am Rande.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

18 Kommentare

 / 
  • "„Politik ist das, was möglich ist“ – so hat Merkel am Freitag den Unterschied zwischen Wissenschaft und Politik erklärt."



    Und wer definiert/weiß, was möglich ist? Merkel? Lobbyist*innen? Springer-Redaktionsleiter*innen/eigner*innen? ...



    „Es gibt diejenigen, die aktiv sind, die demonstrieren, uns Druck machen. Aber es gibt auch die Zweifler“, sagt die Kanzlerin „Und Aufgabe jeder Regierung ist es, alle Menschen mitzunehmen.“



    Und es gibt die Profiteure, Vertreter*innen sogenannter Schlüsselindustrien und Parteispender*innen. Da sind zum Beispiel die Mitglieder der Familie Quandt, an die zuletzt 1 Milliarde Euro (!) als Dividende von BMW ausgeschüttet wurde. Da wird sicherlich die Erwartung für das kommenden Geschäftsjahr an eine möglichst ähnlich hohe Dividende da sein und weniger die Erkenntnis, dass der Konzern aus Gründen der Erhaltung der Existenz von Mensch und Tier umstrukturiert werden müsste und zwar weg von Autos hin zu Kollektivverkehr (ÖPNV&Bahn) und "leichtem Individualverkehr" wie Fahrräder und Ebikes ...

    • @Uranus:

      So isses. ☀️ .

  • "Mit der Entscheidung für einen CO2-Preis von nur 10 Euro hat sie sich maximal von den Forderungen ihrer wissenschaftlichen Berater*innen distanziert, die einen Preis in fünffacher Höhe gefordert hatten"

    ein einheitspreis für co2 ist grundsätzlich und unabhängig von der höhe der falsche ansatz

    reiche brauchen stärkere finanzielle anreize um co2 zu vermeiden als arme.und es ist auch nicht gerecht verschwendung und notwendigen konsum gleich zu behandeln



    darum sollte die individuelle kohlendioxixsteuerschuld erstens in abhängigkeit von der höhe der individuellen emmisionen steigen und zweitens mit dem individuellen einkommen mulipliziert und durch das weltdurchschnittseinkommen dividiert werden

    das wäre effizienter und gerechter aber nicht marktkonform

    nur eine nicht marktkonforme globale demokratie wird das klima des planeten und andere globale öffentliche güter wirksam schützen können

    ausserdem sollten besonders klimaschädliche aktivitäten ,wie das fliegen,das autofahren in grosstädten und die massentierhaltung oder auch das vernichten von wäldern schlicht und einfach weltweit verboten werden

    das ist vielleicht autoritär,aber die zwangsmassnahmen die die menschheit sich bereitwillig gefallen lassen wird-wenn jahr für jahr mehr und mehr menschen an den direkten und indirekten folgen eines ausser kontrolle geratenen klimawandels sterben werden noch viel einschneidender und härter sein.

    es ist besser dem anfang der klimakatastrophe zu wehren als erst zu handeln wenn es schon fast zu spät oder schon zu spät ist.

  • Etwas zum Nachdenken; weil vermeintlich viele Unternehmen und Konzerne den Schutz des Klimas ernst nehmen:

    Die Vorstandsetagen sind gesetzlich dazu verpflichtet, dass Kapital ihrer Aktionäre zu schützen und möglichst zu mehren. Das bedeutet, dass für die Konzerne nicht der Klimaschutz bei ihren Investitionen im Vordergrund stehen muss, sondern der sich daraus ergebene Nutzen, entsprechend ihrer gesetzlichen Pflicht.

    Dies(s) im Hinterkopf, kann man sich die Kursentwicklung an der Börse nach dem "Klimaprogramm" leicht erklären. Jedenfalls dürften die winkenden 54 Milliarden gern genommen werden, die zum Teil (Auto) gefordert wurden!

    Noch ein paar in Vergessenheit geratene Infos:

    "Blackrock der mit Abstand größte Vermögensverwalter der Welt. Dank der kräftig gestiegenen Aktienmärkte ist die von das von der Firma verwaltete Vermögen seit Ende Dezember von 5,97 auf gigantische 6,84 Billionen Dollar angestiegen." (19.7.19)

    boerse.ard.de/akti...rd-duenner100.html

    Über den Einfluss von Blackrock (8.5.18):

    "Ein Geldkonzern auf dem Weg zur globalen Vorherrschaft"



    www.tagesspiegel.d...haft/21246966.html

    "Wenn sich Konzerne als Klimaschützer inszenieren" (23.9.19)

    www.spiegel.de/wis...ren-a-1287778.html

    Und aus den Tiefen der Zeit (24.10.11):

    "147 Unternehmen kontrollieren die Welt"

    www.fr.de/wirtscha...welt-11371704.html

    Aber es ist immer gut, wenn wenige nur verdienen und andere dafür leiden müssen. Man muss halt alle "mitnehmen"! Irgendwie!

    Interessieren würde mich, was "Milliarden-Investitionen in ökologische Technik" in diesem Zusammenhang bedeutet. Und nur am Rande, was denn bitte "ökologische Technik" ist.

    • 0G
      06227 (Profil gelöscht)
      @Drabiniok Dieter:

      'ökologische Technik' ist die Alchemie der Moderne. Der feste Glaube daran, dass sich alle Probleme in Luft auflösen werden, ohne irgendetwas am eigenen Handeln und den geliebten Privilegien ändern zu müssen.



      Die Erkenntnis, dass der Eingriff in die Natur streng monoton mit Technologisierung jeder Art steigt würde im Wahrsten Sinne des Wortes unser System sprengen.

      Oder war das eine rhetorische Frage?

      • @06227 (Profil gelöscht):

        War nur so ne Spaßfrage, da der Autor auch schon mal "erneuerbarer Strom" in einen Text einbaut hat. Hätte ich mir auch schenken können, der lenkt nur von dem davor stehenden ab.

  • 0G
    06227 (Profil gelöscht)

    Für die Politik gelten 'Sachzwänge' die keine Sachzwänge sein dürf(t)en, wenn irgendwelche Ziele eingehalten werden sollen. Bin selbst ziemlich fatalistisch, dass irgendeine Regierung hier den Mut zu revolutionären Maßnahmen hat - es gibt wohl auch keine gesellschaftliche Mehrheit für revolutionäre Maßnahmen, das wissen selbst die Grünen.

    • @06227 (Profil gelöscht):

      es gibt echte und unechte bloss vermeintliche sachzwänge:ein beispiel für einen echten sachzwang ist der treibhausgaseffekt. er verschwindet nicht wenn man ihn ignoriert-während beispielsweise die vermieter*innen als solche -dass heisst als ausbeuter*innen mitsamt den kapitalististischen eigentumsverhältnissen die die ausbeutung der in die rolle von mieter*innen gezwungenen bewohner*innen der häuser einer stadt ermöglichen ganz schnell verschwinden wenn sie einfach nur von genug menschen ignoriert werden,und diese die politische macht auf ihre seite bringen.

      die sogenannten in wirklichkeit nur vermeintlichen sachzwänge sind nichts anderes als ausser kontrolle geratene märkte und es ist die erste pflicht der politik es gar nicht erst dazu kommen zu lassen dass sich märkte ihrer kontrolle entziehen und die zweite einen derartigen zustand der anomie zu beenden und ausser kontrolle geratene märkte wieder unter kontrolle zu bringen.



      was auf märkten geht und was nicht geht und welchen zwecken sie zu dienen haben muss politisch bestimmt werden-wenn es demokratisch bestimmt werden soll



      nur ein staat der stärker ist als die wirtschaft kann seine öffentlichen aufgaben erfüllen.

      statt einer "marktkonformen demokratie" ,die nur noch dem namen nach eine demokratie in wirklichkeit aber keine solche mehr ist und keine andere politik mehr machen kann als eine neoliberale prokapitalistische ,gilt es eine demokratiekonforme marktwirtschaft unter der kontrolle einer souveränen demokratie zu etablieren ,die soweit dass notwendig ist auch antikapitalistische nicht marktkonforme politik machen kann

      dass ist der wesentliche inhalt der sozialen revolution die in europa stattfinden muss,wenn das projekt der europäischen integration nicht scheitern soll..

      es geht zuallererst um die wiederherstellung der verlorengegangenen souveränität

  • Merkels Politik ist nicht das, was möglich ist, sondern das, was sie für möglich hält.

  • Das Bild erinnert mich stark an die weinende Palästinenserin Reem, die damals zwei Jahre jünger als Greta heute war und die Merkel streicheln wollte. Das heißt für mich, nicht richtig ernst nehmen, trotz verbaler Zustimmung; erkennbar aber an ihren Handlungen. Da ist Merkel große Meisterin. Von Naturwissenschaften konnte man bei ihr schon lange nichts mehr erkennen, hauptsächlich Machterhalt bis ins Rentenalter, was ihr bravourös gelungen ist.

  • Man könnte auch die Frage in den Raum stellen, ob den ein Massenaussterben (der Menschheit) unbedingt schlimm ist.

    Mal so von aussen betrachtet, vermutlich nicht.

    • 0G
      06227 (Profil gelöscht)
      @armist:

      Tatsächlich ist es evident, dass Evolution & Ökosysteme (ohne Mensch) sehr viel robuster sind als Mensch selbst. d.h. Leben auf der Erde nachhaltig zerstören können 'wir' wohl gar nicht wirklich.



      Allerdings bleibt auch zu vermerken, dass es nur eine Minderheit an reichen Menschen innerhalb eines 'kosmopolitischen Kollektivs' ist, die das ganze verschuldet.

  • Scheinheilig, den Pendlern den höheren Preis nicht vermitteln können, weil sonst AfD gewählt wird. Das glaubt doch keiner. Es sind wirtschaftliche Interessen, Wachstum, das was Greta Thunberg anprangert. Ehrlich vorrechnen, was jeder Steuerzahler schon heute für die Klimaschäden an Steuern berappt, UND es wird von Jahr zu Jahr mehr. Exponentiell, wenn wir warten. Wir sind die Betrogenen der Autoindustrie, durch die wir unglaubliche Mengen an Schadstoffen in die Luft blasen - wir hätten weniger Probleme ohne den Betrug. ABER wir zahlen kräftig für den Neuerwerb von Elektroautos aus dem Steuersäckel. Keine Strafe aus dem Wirtschafts-/Verkehrsministerium, das treibt zur AfD...

  • Soso...ein Klimaschutz kann also nicht die "menschen mitnehmen". Aber eine Abschaffung des Sozialstaates, die privatisierung jeglichen öffentlichen Eigentums um Eu Vorgaben zu erfüllen"... all das hat also " die Menschen mitgenommen???"

  • Bundeskanzlerin Angela Merkel könnte auch eine Gebrauchtwagenverkäuferin sein. Denn wer die Rede von Merkel vor dem UN-Klimagipfel gesehen /nachgelesen hat und das letzte Woche verabschiedete Klimapaket der Regierung Merkel kennt, wird schnell feststellen, dass beides nichts miteinander zu tun haben. Das Klimapaket der Regierung Merkel ist ein großer Schwindel mit der die Deutschen aber auch die Weltöffentlichkeit hinter die Fichte geführt werden sollen. Ein billiger Lügen-Trick

  • Es ist doch auffällig, wie sehr sich die Politik müht alle Bürger mitzunehmen, auch die Zweifler - wenn das den Vorwand liefert unliebsame Realitäten abzuschmettern.



    Welcher Politiker hat die Zweifler und Protestierer mitgenommen bei Stuttgart 21, der Erweiterung des Frankfurter Flughafens etc.? Da ging es ja um Prestigeprojekte für das Ego.



    Genau das müsste man umdrehen:



    berechtigte Proteste der Bürger annehmen und das Überleben der Menschheit bedrohende "Skeptiker" ignorieren.



    Und das eigene Ego dem Gemeinwohl unterordnen.

  • Der Artikel zeigt in einem doppelten Sinne, das Wortwahl alles ist. Während Greta eine kleine Leerstelle attestiert wird (und die muss sie auch nicht ausfüllen, niemand sollte perfekte Lösungen erwarten), wird genau der gleiche Punkt Merkel als ermüdet, als Vernachlässigung der Klimapolitik angelastet. Es ist nun mal die Aufgabe der Kanzlerin, auch andere Punkte, zB zwischenstaatliche Kontakte oder die konkrete Umsetzung von CO2 Reduktion im Auge zu behalten.



    Nicht das sie nicht mehr machen könnte. Aber wie immer gilt auch, das jede mehr machen kann. Im privaten Umfeld.



    Dann zeigt sich aber auch, dass es nicht so einfach ist. In den Medien werden immer wieder Leute geschildert, die bewusst CO2 redzuieren (kein Plastik, kein Flug, kein Fleisch etc) und kaum einer kommt unter 4-5 to CO2. Wenn das jede macht, würde es für die Ziele des Klimapaktes reichen, aber es reicht nicht für einen weltweiten Stop des Klimawandels.

    • @fly:

      "Während Greta eine kleine Leerstelle attestiert wird (und die muss sie auch nicht ausfüllen, niemand sollte perfekte Lösungen erwarten)..."

      Das wird im Artikel nicht gesagt. Es ist nicht von einer "kleinen" Leerstelle die Rede, und die Einschätzung in Klammern kommt dort auch nicht vor. Ja, Wortwahl ist wichtig, darum sollte man sie korrekt wiedergeben.