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UN-Bericht zur Kindersterblichkeit2016 starben 5 Millionen Kleinkinder

2015 sind täglich rund 15.000 Kinder unter fünf Jahren gestorben, berichtet das UN-Kinderhilsfwerk. Die meisten Krankheiten seien heilbar gewesen.

Viele Todesursachen bei Kindern sind vermeidbar: Cholera-Impfung für Rohingya-Jungen in Bangladesch Foto: reuters

Genf epd | Jeden Tag sind im vergangenen Jahr nach UN-Angaben durchschnittlich 15.000 Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten und Unterernährung gestorben. Rund 7.000 von ihnen seien Babys gewesen, die in den ersten vier Wochen ihres Lebens starben, teilte das Kinderhilfswerk Unicef mit. Die meisten Krankheiten seien heilbar gewesen.

Insgesamt meldete das Hilfswerk eine rückläufige Kindersterblichkeit in den vergangenen Jahren: Während 2016 rund 5,6 Millionen Mädchen und Jungen unter fünf Jahren starben, waren es im Jahr 2000 noch 9,9 Millionen. Neben den Sterbefällen nach der Geburt und in den ersten Lebensjahren werden jedes Jahr laut Unicef viele Totgeburten erfasst.

Die Hilfsorganisation verlangte von den Regierungen mehr Anstrengungen im Kampf gegen Hunger und Krankheiten. Impfungen, das Verabreichen von Medikamenten, das Stillen, eine professionelle medizinische Betreuung bei der Geburt sowie bessere sanitäre Einrichtungen könnten viele Kinderleben retten.

Falls der Kampf für die Kinder nicht erfolgreich geführt würde, drohe bis zum Jahr 2030 ein Massensterben, warnte Unicef. Dem derzeitigen Trend zufolge würden 60 Millionen Jungen und Mädchen in den nächsten dreizehn Jahren ihren fünften Geburtstag nicht erleben, die Hälfte von ihnen würden Säuglinge sein. Die häufigsten Todesursachen bei den Kleinen seien Lungenentzündung, Durchfall und Komplikationen bei der Geburt.

Die meisten Babys starben 2016 den Angaben nach in fünf Ländern, in denen zusammen die Hälfte aller Todesfälle auftraten: Indien (25 Prozent), Pakistan (zehn Prozent), Nigeria (neun Prozent), Demokratische Republik Kongo (vier Prozent) und Äthiopien (drei Prozent).

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3 Kommentare

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  • "Die meisten Krankheiten seien heilbar gewesen... Cholera-Impfung"

     

    Auch ohne Impfung könnte man auskommen. Infektion und Übertragung der Cholera erfolgen in Afrika meist wegen unreines Wassers und Lebensmitteln. Mann kann davon ausgehen, dass viele Menschen dort kein Mineralwasser trinken aus verschließbaren Flaschen wie in Europa.

     

    Armut und zurückgebliebene Entwicklung dieser Länder ist das Hauptproblem.

  • 9G
    96551 (Profil gelöscht)

    was mich bei diesem traurigen thema sehr interessieren würde: gibt es erkenntnisse darüber, wieviel prozent der verstorbenen (klein)kinder weiblichen geschlechts waren?

    • @96551 (Profil gelöscht):

      Das hängt nicht mit dem Geschlecht zusammen, entspricht der durchschnittlichen Verteilung. Jedoch ab 12-15 Jahren könnte der Anteil von Mädchen wegen Genitalverstümmelungen deutlich höher sein.