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Türkisch-kurdischer KonfliktMehrere Ditib-Moscheen beschädigt

Eingeworfene Fenster und Schmierereien: Seit Beginn des türkischen Angriffs auf Kurden in Syrien kommt es in Deutschland zu Sachbeschädigungen.

Ditib-Gebäude sind in der vergangenen Woche mehrfach zum Ziel nächtlicher Angriffe geworden Foto: imago/photothek

Berlin taz | Seit Beginn des türkischen Angriffs auf Kurden in Syrien vor einer Woche sind in Deutschland mehrere Moscheen beschädigt worden. In mehreren Städten wurden Gebetshäuser der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) angegriffen, die der türkischen Regierung nahe steht.

In der Nacht auf Montag warfen Unbekannte laut Polizeiangaben zwei Fensterscheiben der Eyüp-Sultan-Moschee in Leipzig ein und sprühten den Schriftzug „YPJ, FCK FACISTS PKK und YPG“ auf die Gebäudefassade. Bei der PKK handelt es sich um die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans. YPG und YPJ sind bewaffnete kurdische Kampfeinheiten in Syrien, gegen die die türkische Armee derzeit Krieg führt.

Auf der Internetplattform Indymedia tauchte ein anonymes Bekennerschreiben auf. Die Verfasser rufen dazu auf, „Institutionen des türkischen Staates und seiner deutschen Handlanger in Politik und Wirtschaft anzugreifen.“ Das Landeskriminalamt Sachsen ermittelt.

Ebenfalls in der Nacht zum Montag wurde eine Ditib-Moschee im westfälischen Minden beschädigt. Wie die Polizei bestätigte, wurden dort ebenfalls Fenster eingeworfen und die Wände mit Farbe besprüht. Die Ermittler gehen von einem politisch motivierten Anschlag aus. Die Unbekannten hätten in der Nacht einen Schriftzug in roter Farbe und mit Bezug auf die von der Türkei angegriffene kurdische Enklave Afrin an die Wand geschrieben. Ein ähnlicher Angriff ereignete sich in der Nacht zum Sonntag in Kassel.

Ditib fordert mehr Schutz

In Frankfurt am Main wurde nach Angaben der Frankfurter Neuen Presse in der Nacht auf Mittwoch das Eingangstor einer türkischen Moschee mit der Parole „Intikam Afrin“ („Rache für Afrin“) und dem Schriftzug „PKK“ beschmiert.

Am Donnerstag wurde dann eine Moschee im niedersächsischen Stade angegriffen. Wie die Polizei mitteilte, sprühten die Täter in roter Farbe die Worte „Intikam“ und „Afrin“ auf die Wände eines Kulturhauses.

In einer Pressemitteilung äußerte sich Ditib zu den Angriffen vom vergangenen Wochenende. Die Übergriffe würden „die kriminelle Energie terroristischer Gruppen und ihrer Sympathisanten“ belegen. Sicherheitskräfte seien angesichts der gestiegenen Zahlen von Übergriffen in der Verantwortung, muslimische Einrichtungen vor Übergriffen dieser Art, insbesondere aus dem politisch-extremen Spektrum, zu schützen.

Der AKP-Abgeordnete Mustafa Yeneroğlu kritisierte am Freitag ein „kollektives Schweigen der deutschen Politikerlandschaft auf Übergriffe von PKK-Anhängern auf türkeistämmige Muslime in Deutschland und ihre Einrichtungen.“ Dieses „Wegducken und Wegsehen“ werde PKK-Anhänger zu immer neuen Gewalttaten ermuntern.

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25 Kommentare

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  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Wenn Erdogan freie Hand hätte, würde er die Kurden, wie einst geschehen mit den Armeniern, auch gerne umsiedeln. Bei der ganzen Debatte um die Verhältnismäsdigkeit des kurdischen Widerstands vergisst man den schmutzigen Krieg, den Erdogan gegen die Kurden in der Osttürkei führt. Aber dort herrscht Ausnahmezustand und Nachrichtensperre. Deshalb sprecht mir nicht von dem, was ich nicht sehen kann, darf oder will.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Sollte der Verfassungsschutz nicht auch den DITIB beobachten? Die Türkei ist keine Demokratie mehr und der DITIB ist jetzt eine Organisation dieser Diktatur.

     

    Das soll aber nicht heißen, dass ich diese Art von Racheakten gut heiße. Kreativer Aktivismus kann andere Mittel aufwenden.

  • Die BRD hat die Ermittlungen gegen DITIB-Vorbeter eingestellt, um die Forderungen Erdogans zu erfüllen.

    Erdogans MIT hatte zwei Morde in Deutschland geplant und drei in Paris ausgeführt.

    Das Erdogan-Regime muss endlich aufhören.

    • @nzuli sana:

      Die Ermittlungen wurden vor allem eingestellt, weil der Sachverhalt stafechtlich nicht relevant war.

       

      Bei dem, was man an Vrwurf in den Medien lesen konnte, konnte da nichts anderes rauskommen.

  • Noch nicht einmal in der taz (siehe Kommentar "Mit zweierlei Maß ...") wird

    die YPG so gewürdigt, sondern in die Nähe der islamistischen Terroristen geschrieben. Mein Traum wäre, wenn die Kurden erst einmal von den Medien fair behandelt werden würden und nicht in Kumpanei mit Erdogan die PKK einfach als Terroristen abtun. Damit kann man auch in DE jederzeit das Anliegen der Kurden kriminalisieren.

     

    Von der Kanzlerin erwarte ich gar nichts. Noch nicht einmal im Traum.

    Aber Ihr Traum, KDIT, ist natürlich ein schöner.

    • @Rolf B.:

      Die Straftaten werden hier begangen und das ist kriminell!

       

      Wer kämpfen will, kann das jederzeit im Irak, Syrien oder der Türkei machen.

      • @Sven Günther:

        Im Gegensatz zu Erdogan, der sich ständig in die deutesche Innenpolitik einmischt mit seinen Nazi-Vorwürfen und seinen straff organisierten Anhängern oder der Ditib, haben sich meines Wissens Kurden noch nie in die deutsche Innenpolitik eingemischt. Kriminelle Erdogan Anhänger bedrohen hier unverblümt Gegner und denunzieren sie. In vielen Moscheen betätigen sich Hassprediger als Propagandisten gegen die Demokratie. Sie kämpfen in DE für Erdogan gegen die Kurden.

        • @Rolf B.:

          Die PKK wurde 1993 bei uns nach einer Reihe von Brandanschlägen und anderer Gewalttaten verboten. Und Ziel war es den Konflikt nach Deutschland zu ziehen.

           

          Also natürlich hat man so auch in unsere Innenpolitik eingegriffen.

           

          Das Erdogan mit den grauen Wölfen, den Osmanen und seinen "frommen" Imamem wesentlich mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen, ist ja richtig.

           

          Aber auch Ditib Moscheen stehen nun mal auf deutschem Boden und wenn es nötig ist, müssen die eben von der Polizei geschützt werden.

           

          Dabei ist auch folgendes zu bedenken, eine Mehrheit der hießigen Bevölkerung, versteht den Konflikt nicht und interessiert sich auch nicht dafür. Offene Gewalt wird weitere Ressentiments schüren und wissen Sie was in westdeutschen Größstädten los wäre, wenn ausländische Konflikte hier offen ausgetragen werden? Wie viele Albaner, Serben, Russen oder Ukrainer, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen alleine zwischen Wiesbaden und Hanau wohnen. Und wenn man mit ein paar befreundet ist, können da einige schlimme Erlebnisse schildern. Und moralisch gesehen, hätten die auch genügend Gründe, das hier auszutragen.

          • @Sven Günther:

            Den allergrößten Fehler hat die PKK begangen, als sie in den 1990ern die deutschen Autobahnen blockiert hat. Bei sowas ist der deutsche Brummbrumm-Bürger nachtragend.

            • @El-ahrairah:

              Wir opfern ALLES für BrummBrumm, und wer deutsche Panzer fährt kann kein schlechter Mensch sein.

      • @Sven Günther:

        Immerhin stehen mehr als 60 Prozent der deutsch-türkischen bzw. türkisch-deutschen Wahlbeteiligten fest an der Seite der türkischen AKP-Diktatur - und Besatzungspolitik, analog der historischen Auslandsvereinigungen der NSDAP. Damit führen sie auch hier -in der BRD- ihren politischen Kampf für eine türkische -antidemokratische- Diktatur.

  • Eine starke Bundeskanzlerin würde jetzt eine Rede halten, in der sie sich eindeutig vom Angriffskrieg der Türkei distanziert, die Leistung der Kurden im Kampf gegen den IS würdigt und die verschiedenen Subkulturen in Deutschland zum Frieden aufruft... und ihre Vertreter ins Kanzleramt einlädt...

     

    ... man darf ja noch träumen.

    • @kditd:

      Vermutlich kann eine Kanzlerin das gerade deshalb nicht, weil sie natürlich um die völlig unterschiedlichen Ansichten weiss und mit einer solchen Festlegung helle Empörung Andersdenkender schüren würde. Es ist nun einmal wichtig, in politischen Ämtern so neutral wie möglich zu sein. Ich denke, das müssen wir akzeptieren - auch wenn wir uns gerne auch gelegentlich einen Wunschdenken leisten möchten.

       

      Reden ist Silber - Schweigen ist - ab und zu - Gold!

      • 8G
        80576 (Profil gelöscht)
        @anyhow:

        "Es ist nun einmal wichtig, in politischen Ämtern so neutral wie möglich zu sein"

         

        Beim aktuellen Thema mag das eventuell zutreffend sein, generell angewendet, käme das für einen Politiker einer Arbeitsverweigerung gleich.

        • @80576 (Profil gelöscht):

          Ich verstehe Ihre Schlussfolgerung nicht. Warum heisst Schweigen zu den jüngsten Vorfällen in Deutschland für Sie gleich mal "Schweigen zu Krieg, zum Tod von vielen Zivilisten?Zum Krieg angeführt von einem Natomitglied, mit deutschen Waffen ohne Verteidigungsfall?" ? Das stimmt doch gar nicht! Wenn sie zu den zuerst berichteten Vorfällen hier in Deutschland schweigt, heisst das noch lange nicht, dass sie einverstanden ist mit dem, was Erdogan in Syrien und die Kurden bei uns sich anrechnen lassen müssen. Sie ist ein Mensch, der nachdenkt - und gelegentlich ganz spontan ein Fettnäpfchen übersieht. Huch - jetzt verteidige ich sie schon!

           

          Aber Ihnen möchte ich gerne raten sich die Reaktion der hier lebenden gegensätzlichen Volksgruppen auf ein Statement hier vorzustellen und sich verantwortlich zu fühlen für mögliche Opfer als Antwort auf eine einfache Stellungnahme. Unsere Einstellung zu den Akten der türkischen Regierung ist bekannt. Der Wirkungsgrad unseres Einflusses dort ist kleiner als wir ihn gerne sähen. Jedoch die Breitenwirkung auf ein friedliches Zusammenleben unserer Mitbürger - sowohl türkischen als auch kurdischen Ursprungs muss klar abgewogen werden. Est dann kann etwas dazu gesagt werden.

        • @80576 (Profil gelöscht):

          ..darum sag ich ja "- ab und zu -"

      • @anyhow:

        Bullshit!

      • 4G
        42682 (Profil gelöscht)
        @anyhow:

        Schweigen zu Krieg, zum Tod von vielen Zivilisten?Zum Krieg angeführt von einemNatomitglied, mit deutschen Waffen ohne Verteidigungsfall?

        Dieses Schweigen von Merkel kann nicht mit Gold verglichen werden, höchstens mit tiefverwurzelter Ignoranz vor dem Leid anderer Menschen.

  • Der türkische Staatschef wird schmunzeln. Gelingt es ihm doch nun immer mehr, türkisch- und kurdischstämmige Deutsche nicht nur gegeneinander aufzubringen, sondern auch noch den bereits vor Jahren gesäten Spaltpilz voll zur Blüte zu bringen. Das ist mehr als bedauerlich. Das schmerzt - nicht nur diejenigen, die beharrlich, trotz der jahrelangen deutschen Überheblichkeiten, die Zugehörigkeit zu unserem Staat beweisen, sondern auch die, die noch unentschlossen sind.

     

    Es gilt als eines der wichtigsten Mittel, unsere Solidarität mit unseren türkisch- und kurdischstämmigen Mitbürgern zu verstärken, die seit Jahren von Erdogan so erfolgreich eingefordert wird und in unserem Land die gewünschte Unruhe erzeugt. Ausnahmsweise gilt hier für uns - Gleiches mit Gleichem zu vergelten und, ihre Herkunft respektierend, ihnen das ersehnte Heimatgefühl zu geben, das sie sich zum größten Teil längst verdient haben. Sie endlich in unsere Mitte zu holen.

    • @anyhow:

      Volle Zustimmung. Es muß endlich akzeptiert werden, daß es möglich ist, kurdischer Deutscher zu sein oder türkischer Deutscher, genau wie auch dänische und sorbische etc. Deutsche akzeptiert werden. Wer sich an die Regeln hält, dem soll seine persönliche Kultur gelassen und erlaubt werden und der soll und muß willkommen sein und dazu gehören.

       

      Aber dazu ist noch eine Menge Überzeugungsarbeit nötig.

      • @kditd:

        "Wer sich an die Regeln hält, dem soll seine persönliche Kultur gelassen und erlaubt werden."

         

        Wer sich nicht an unsere Regeln hält - Für Kriegsparteien öffentlich betet oder Moscheen beschädigt - gehört ausgewiesen soweit das nach dem Ausländerrecht zulässig ist.

      • @kditd:

        Vermutlich haben die Meisten noch gar nicht bemerkt, was für eine kulturelle Bereicherung uns da geboten wird.

      • @kditd:

        Also - machen wir uns ans Werk - leben wir Solidarität. Respektieren wir sie und holen sie in unsere Mitte, wo sie hingehören.

        • @anyhow:

          Tja jemandem Respekt entgegenbringen, der einem keinen Respekt entgegenbringt, dass ist sowohl für Deutsche ohne als auch mit Migrationshintergrund ein Problem.

          Ihr Beiträg liest sich, als wäre es einzig die urdeutsche Bevölkerung. Mit jemandem Solidarität zu leben, der nen anderen Nachnamen hat, ne andere Küche, ne andere Optik, andere Feste usw. alles gar kein Problem, wie Sie sagen, gar eine Bereicherung. Mit jemandem der mir erzählt ich sei als Agnostiker ein Tier und unsere Gesetze nichts wert und damit abzuschaffen und durch göttliches Recht zu ersetzen, mit dem solidarisiere ich mich nicht, auch wenn er sich noch an die Regeln hält. Da wäre Solidarität ja gleich einer Selbstaufgabe.

        • 4G
          42682 (Profil gelöscht)
          @anyhow:

          Da sind sie doch schon längst angekommen oder warum ist das bei Ihnen nicht so?