Trump beschuldigt Clinton-WählerInnen: Millionen stimmten illegal
Immer wieder warnte Donald Trump im Wahlkampf vor einer angeblich manipulierten Wahl. Nun hat er zwar gewonnen, bemüht das Mantra aber erneut.
Hintergrund der Aussagen Trumps sind Bemühungen um eine Neuauszählung der abgegebenen Stimmen in Wisconsin, Pennsylvania und Michigan. Beantragt wurde die Überprüfung von der grünen Kandidatin Jill Stein, die bei der Wahl keine Chance hatte. Sie reagierte damit auf jüngste Befürchtungen von IT-Experten, wonach elektronische Wahlsysteme in den drei umkämpften Staaten manipuliert worden sein könnten.
Zuletzt kündigte das Team von Hillary Clinton an, sich Steins Initiative anzuschließen und zunächst eine Neuauszählung von Wisconsin zu unterstützen. Das Wahlergebnis könnte Clinton aber nur drehen, wenn ihr neben Wisconsin auch Pennsylvania und Michigan zufallen würden.
Trump reagierte am Sonntag mit einer mehrstündigen Twitter-Offensive. Hillary Clinton habe ihn am Wahlabend angerufen und ihre Niederlage eingeräumt, schrieb er. „Nichts wird sich ändern.“
„The winner takes it all“
Zudem äußerte sich Trump zu dem Umstand, dass Clinton bei der Gesamtzahl der Wählerstimmen, der sogenannten Popular Vote, mit fast zwei Millionen Stimmen vor ihm liegt. Die Wahl gewann die Demokratin aber dennoch nicht, weil bei der Präsidentschaftswahl in den USA das Erreichen von mindestens 270 Stimmen aus dem Gremium aus Wahlmännern und –frauen für den Sieg entscheidend ist.
Die Wahlmännerstimmen werden in den Einzelstaaten vergeben. Dabei erhält der Sieger zumeist alle Wahlmännerstimmen, egal, ob sein Sieg knapp ausfiel oder er deutlich vorn lag. Alle anderen Kandidaten gehen leer aus. „The winner takes it all“ lautet das Prinzip. Am Ende kam Trump auf 290 Wahlmännerstimmen, Clinton auf 232.
In seinem Tweet erklärte Trump, er hätte auch „die Popular Vote gewonnen, wenn man Millionen von Menschen abzieht, die illegal abstimmten.“ Dann legte er noch nach: Wenn allein die Anzahl der Wählerstimmen über die Präsidentschaft entscheiden würden, wäre sein Sieg noch einfacher gewesen. Denn dann hätte er seinen Wahlkampf darauf angelegt, die Gesamtzahl der Stimmen zu erringen.
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