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Tote vor griechischer KüsteNeue Flüchtlingstragödie in der Ägäis

Bei einem Bootsunglück vor der griechischen Insel Samos sind mehrere Menschen gestorben. Unter den Opfern sind mindestens neun Kinder.

Immer wieder ertrinken Flüchtlinge in der eineinhalb Kilometer breiten Meerenge zwischen der Türkei und Samos. Foto: dpa

Athen dpa/ap |Nach dem Kentern ihres Boots vor der griechischen Insel Samos sind mindestens 18 Flüchtlinge ums Leben gekommen. Neun von ihnen seien Kinder, teilte die Küstenwache am Donnerstag mit. Zehn Menschen seien gerettet worden.

An der Suche beteiligten sich Boote der Grenzagentur Frontex, Fischerboote, ein Hubschrauber sowie die griechische und die türkische Küstenwache.

Bereits am Vortag waren sieben Flüchtlinge vor der Insel Kos ums Leben gekommen. Dabei waren sieben Menschen, darunter zwei Kinder, ums Leben gekommen. Griechenland mit seiner Tausende von Kilometern langen Küste und den vielen Inseln nahe der Türkei ist für die meisten Flüchtlinge das Haupteingangstor Richtung Europa.

Trotz verstärkter Grenzkontrollen und schlechten Wetters kommen seit Beginn des Jahres weiter rund 1.500 Flüchtlinge pro Tag in Schlauch- und Holzbooten in Griechenland an.

Bis zum 24. Januar sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR mehr als 44.000 Migranten aus der Türkei nach Griechenland gekommen. Meist waren es Menschen aus dem Bürgerkriegsland Syrien.

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2 Kommentare

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  • Es wird Zeit, dass Europa endlich Verantwortung übernimmt und aus dieser tiefen Apathie, die schon tausende Menschenleben gekostet hat und weiter kostet, austritt.

    Ich plädiere für eine geordnete Immigration, am besten mit sowas wie Immigrationszentren im jeweiligen Land (Syrien/Eritrea/Libien etc.), wo sich diese Menschen eintragen können und dann mit von der EU bezahlten Fähren/Fahrzeugen/Flugzeugen rüberkommen. Damit wäre ein großer Schritt in Richtung soziale Gerechtigkeit getan und es würden unzähle Leben gerettet.

    Die Finanzierung wäre wohl auch kein Problem, die EU hat schließlich hunderte Milliarden auf der hohen Kante für Bänker, dann sollte die EU auch ein paar für Geflüchtete übrig haben.

     

    • @Ill Sung:

      @ILL SUNG, das sehe ich ganz ähnlich, entsprechend könnten Asylanträge besser vor Ort geprüft werden und tatsächlich Hilfsbedürftige Menschen, die derzeit kaum eine Chance zur Flucht haben, könnten vorrangig Hilfe und Schutz erhalten. Heute sind die ersten Opfer auf der Flucht nach Europa Frauen und Kinder, die nicht ohne weiteres allein reisen können und den menschenunwürdigen Bedingungen in ihrer Heimat hilflos ausgeliefert sind. Weiterhin ist es sehr bedauerlich, dass unser Staat mehrere Milliarden Euro aufwendet, um eine verschwindend geringe Minderheit von Flüchtlingen weltweit in diese Gesellschaft zu integrieren, obwohl anderenorts weitaus mehr Menschen von dieser Hilfe profitieren können. Aber für ehrliche, ökonomisch sinnvolle Entwicklungshilfe interessiert sich anscheinend kaum noch jemand......