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Tech-Investor Peter ThielDer Auszug der Milliardäre aus der Verantwortung

Die Reichen verabschieden sich längst aus der gemeinsamen Welt der Demokratie. Ein gutes Beispiel dafür ist der Tech-Milliardär Peter Thiel.

Peter Thiel, Mitbegründer von PayPal und Palantir, während einer Bitcoin-Konferenz am 7. April 2022, in Miami Beach Foto: Rebecca Blackwell/picture alliance

I n den USA treten finanzkräftige Parteispender gerne öffentlich in Erscheinung. So ist etwa Elon Musk zuletzt mehr als deutlich als Unterstützer Donald Trumps hervorgetreten. Oder soll man besser sagen gehopst – wie bei seinem skurrilen Auftritt in Pennsylvania am Ort des Attentats?

Etwas hintergründiger – aber um nichts weniger intensiv – legt ein anderer Tech-Milliardär seine Unterstützung an: Peter Thiel. Der in Deutschland geborene und in den USA aufgewachsene Investor entwickelt seine Parteinahme auf seine eigene Art. Man bezeichnet ihn als Strippenzieher und seit der Ernennung seines Protegés J. D. Vance zu Trumps Vizepräsidenten-Kandidaten sogar als Königsmacher.

Kürzlich ist ein Videoclip von Februar wieder aufgetaucht, wo der Silicon-Valley-Milliardär sein politisches Credo ablegt. Und dieses hat es durchaus in sich.

Er beruft sich ausgerechnet auf Carl Schmitt. Vorlage ist ihm die Kritik des expliziten Nationalsozialisten am Liberalismus, an der liberalen Demokratie der Weimarer Republik in den 20er Jahren. Diese Kritik würde, so Thiel, auch auf das moderne Amerika zutreffen.

„Ich glaube nicht, dass wir uns in einer zyklischen Welt befinden, aber es gibt sicherlich gewisse Parallelen zwischen den USA in den 2020er Jahren und Deutschland in den 1920er Jahren“, so Thiel. „Der Liberalismus ist erschöpft, man vermutet, dass die Demokratie, was auch immer das heißen mag, erschöpft ist und dass wir einige Fragen stellen müssen, die weit außerhalb des Overton-Fensters liegen.“

Er nimmt damit unter expliziten Vorzeichen ein Thema auf, das er immer wieder vorbringt: „Ich glaube nicht länger“, so Thiel, „dass Freiheit und Demokratie miteinander vereinbar sind.“

Regeln schränken Milliardäre ein

Warum diese aus seiner Sicht nicht vereinbar seien, ist klar: Demokratie ist eine Gesellschaftsordnung, die Macht institutionell begrenzt – auch die Macht von Eliten. Zumindest dem Ideal nach.

Demokratie bedeutet Regeln, die für alle gelten – das ist aber für die Thiels dieser Welt eine unzulässige, eine empörende Einschränkung. Denn Regeln fügen sie in etwas ein, dem sie sich nicht zugehörig fühlen: die Gesellschaft. Deshalb lehnen sie Demokratie ab. So wie Thiel auch Politik als „Einmischung in anderer Leute Leben ohne ihre Zustimmung“ ablehnt. Die Freiheit, die für ihn unvereinbar mit der Demokratie ist, ist genau das: Freiheit von der Gesellschaft, die ihn eingrenzt.

„Sezession der Reichen“ nennt man das in der Theorie. Eine Abtrennung, eine Distanzierung, eine Ungebundenheit von der Gesellschaft. Der Soziologe Zygmunt Bauman sah darin eine „geistig-moralische Exterritorialität“ der Erfolgreichen, die sich für eine Abspaltung entscheiden und von ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen und Verantwortungen und damit vom Gemeinwohl zurücktreten. Kurzum – die Thiels dieser Welt kündigen den Gesellschaftsvertrag einseitig auf.

Das wahre Gesicht des Populismus

Sie verabschieden sich aus der gemeinsamen Welt. Sie kündigen noch die allgemeinste Vorstellung von Gleichheit auf. Das steht nur scheinbar im Widerspruch zu Trumps vehementem Nationalismus und seinem Populismus. Tatsächlich ist es dessen wahres Gesicht.

Dieser Auszug aus der Verantwortung, aus der Gesellschaft, ist ein Auszug aus der Begrenzung, die für die Demokratie konstitutiv ist. Denn er bedeutet in jeder Hinsicht eine Entgrenzung: finanziell, sozial, kulturell, räumlich. Es ist dies das Entstehen einer Oligarchie.

Hier greift der Vergleich mit der Kritik an der Weimarer Republik. Das Überschreiten des Overton-Fensters – also der Bandbreite der Ansichten oder Meinungen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt als politisch akzeptabel gelten – wird damit klar ausbuchstabiert: Was Thiel vorschwebt, ist eine Herrschaft der Wenigen, eine Elitenherrschaft. In dieser Form scheint ihm Politik doch zulässig: als oligarchische Diktatur, die nur auf den Eigennutz der Herrschenden zielt und sich vom Gemeinwohl verabschiedet.

In der Antike galt die Oligarchie als eine Verfallsform der Aristokratie. Heute ist sie zu einer Verfallsform der Demokratie geworden.

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26 Kommentare

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  • Das Urmotiv des Trumpismus: den Reichen wirds zu eng in einer Welt, in der Mehrheiten entscheiden, wie mit den verbliebenen Ressourcen umzugehen ist.



    Musk ist ebenfalls ein klares Beispiel. Wir sollten jetzt darüber nachdenken, was wir mit ihnen machen, ihren Einfluss eingrenzen.

  • Warum können oder wollen unsere sogenannten Volksvertreter nichts gegen das weitere sittenwidrige Auseinander klaffen der Schere zwischen arm und reich tun? Weil die superreichen Eliten eine starke Lobby in den politischen Machtstrukturen installiert haben, welche natürlich deren Interessen vertreten. Insofern haben wir noch nie eine richtige Demokratie gehabt. Aber der Krug geht so lange zu Wasser bis er bricht und dann wird es bös...

  • In meinem Jura-Studium habe ich im Staatsrecht gelernt, dass zentraler Wert der Demokratie nicht ist, dass alle mitbestimmen, sondern dass alle die Möglichkeit haben, mit zu bestimmen und damit die Entscheidungen es Gesetzgebers Legitimität bekommen. Umgekehrt muss sich jeder, der nicht abstimmt und glaubt, es besser zu wissen, dann eben vorhalten lassen, dass er die Mittel der Demokratie nicht nutzt.

    Spannenderweise kündigt man diesen Grundkonsens hier auf - ohne zu ahnen(?), dass damit auch andere sich anmaßen könnten, sich nicht mehr an die Regeln der Demokratie zu halten, die auch Leute wie Herrn Thiel schützen.

    Ebenso spannend finde ich, dass diese Idee ja nicht neu ist, vor gar nicht so langer Zeit wurde aus dem ökologischen Lager ähnliches gefordert, weil die Demokratie zu träge sei, auf die Herausforderungen zu reagieren, die der Klimawandel stellt. Man braucht eine "Expertenregierung". Die Kritik ist identisch - dass damit auch die gemeinsame Bindung an demokratische Regeln entfallen würde.

  • Ist das nich der, der die biometr. Überwachungssoftware Palantir mit seinem Ösi Partner an uns verhökert? bin schon alt, und bitte um Aufklärung

  • Menschen mit Verantwortungsbewusstsein können keine Milliarden anhäufen.

  • Sie haben beim Eierstockroulett Glück gehabt und alle Möglichkeiten genau dieser Demokratie genutzt um so reich zu werden und möchten diese nun los werden, weil sie eben auch eine Verpflichtung ist.

  • Der Springer-Chef hat drei Söhne aus seiner Ehe mit Ulrike Döpfner (und einen weiteren Sohn mit Julia Stoschek). Sein Sprössling Moritz arbeitet als Chief of Staff für Investor Peter Thiel, hielt der gewöhnlich gut informierte US-Medienjournalist Ben Smith bei „Semafor“ zuletzt fest, um seine These zu belegen, dass Döpfner enge Kontakte „in die kleine Welt der neurechten Leader“ pflegt. Q.: Kress.de

  • In Rom zogen mal die Vielen raus und die Patrizier kapierten endlich, wer ihren Reichtum erarbeitet hatte und wer sich zu wehren wusste. Danach bekam auch die breite Masse zumindest etwas Mitwirkung. Wovon eigentlich auch die Reicheren profitierten. Als Anregung, dass man den IT-Thiels, Medien-Springers, Auto-Quandts auch wieder den Stecker ziehen kann (und sollte).

    Der korrekte Historiker weiß natürlich, dass auch ein solcher Auszug noch kein Happy End garantiert, da Rom am Ende doch wieder Diktatur/Kaisertum, Versklavung Dritter und aggressiven Militarismus hatte. Doch das können wir ja besser angehen.

  • Peter Thiel vertritt klar verfassungsfeindliche Ansichten. Firmen, nicht Staaten, sollen die Geschicke der Menschheit lenken. Also kleine Enklaven, wo die Arbeitnehmer eine Sozialversorgung genießen, während der Rest vor sich hinvegetiert.



    Und er hat auch die Mittel und Kontakte, diese Dystopie umzusetzen. Nevada hat bereits die Möglichkeit geschaffen, das Firmen Städte gründen und verwalten können. Anfangs sollen die Gesetze noch auf Vereinbarkeit mit Bundesrecht geprüft werden, aber Polizei und Justiz stellt die Firma. Disney hat es bereits ohne Polizei seit gut 50 Jahren - die Führungskräfte leben alle in einer Siedlung nur für Mitarbeiter. Wer gefeuert wird, verliert auch die Wohnung. Nur die Spitzenkräfte sind Eigentümer und stimmberechtigt.



    Da auch Deutschland von seinem Vorgehen betroffen ist, sollte jede Geschäftstätigkeit hierzulande untersagt werden.



    Wir haben es viel zu lange zugelassen, das einige wenige Reichtümer angehäuft haben, mit denen sie ganze Staaten kaufen können.

  • Guter Artikel!



    Es ist ja mittlerweile wirklich offensichtlich, dass diese überreichen Menschen sich nicht als Teil der Gesellschaft sehen sondern als eine Art höherer Instanz.



    Sie arbeiten nicht an der Ankopplung von, sondern an der physischen Unterwerfung der Gesellschaft.



    Würde man solche Individuen nicht als Soziopathen bezeichnen?

    • @pyrolator:

      Darum: Höchsteinkommen 10 Mios, schwups hätte jeder Germano 1 mio aufm Konto...

    • @pyrolator:

      Thiel wirkt traumatisiert, seitdem seine Homosexualität gegen seinen Willen öffentlich gemacht wurde (ohne dass das jetzt eine echte Ferndiagnose sein soll).



      Und wenn dann der Versucher einem einflüstert: Du bist anders als die andern, unvergleichlich, like a star, dann greift man nach diesem Strohhalm. Und negiert eigene Schwäche, Sterblichkeit, ...



      Eigentlich Privatproblem, wenn diese Menschen nur nicht so viel Einfluss und Auswirkungen hätten.

  • Man könnte fast meinen, man müsste Autokraten und Diktatoren wie Putin und Xi jinping dankbar sein, dass sie ihre Oligarchen an der Leine halten.



    Das Entstehen von Quasi-Oligarchen in westlichen Demokratien hätte man mit gerechter Politik im Vorfeld verhindern können, wenn die alle mal hübsch Steuern und Sozialabgaben hätten zahlen müssen und sich an gesellschaftliche und sozialpolitische Standards hätten halten müssen wären die nicht so reich und frech geworden.



    Steigbügelhalter für solche Asoziale haben wir hier auch genug, von Linne- und Connemann und Merz bis zur AgD. Die marginalisierte Lindnertruppe kann man ja mittlerweile außer acht lassen, die hat sich hoffentlich bei der nächsten Wahl erledigt.

    • @Axel Schäfer:

      In der Tat sollten repräsentative Demokratien rasch wieder zeigen, dass sie gegen die Verbindung von ängstlichen Kleinbürgern, Großbonzen und Enttäuschten namens Faschismus einen besseren Entwurf für die Vielen bieten.



      Wo sind die neuen Roosevelts? Wo ist der Mut hierfür? Immerhin wird hierzulande eine Wahl noch nicht einfach mit Geld gewonnen. Chancen gibt es also.

  • Leider vergisst die Autorin zu erwähnen, das die demokratisch legititimierten Eliten der politischen Mitte dieses vom Schriftsteller Trojanow bezeichnete "Zeitalter der Oligarchen" massiv gefördert haben.



    www.blaetter.de/au...sche-in-londongrad



    www.blaetter.de/au...russland-zu-lieben



    www.project-syndic...glu-2022-03/german

  • Danke - aber vorweg Carl Schmitt - ein antiDot!



    “Der Führer schützt das Recht! Zur Reichstagsrede Adolf Hitlers vom 13. Juli 1934“



    www.flechsig.biz/DJZ34_CS.pdf



    Läßt Herr Staatsrat Schriftleiter gerade mit Nazi-Druck im Beck-Verlag - gleichgeschaltete DJZ - zum Röhm/Schleicher-Massaker abgrundtief die Hosen runter! Woll



    “ Der Führer habe „im Augenblick der Gefahr kraft seines Führertums als oberster Gerichtsherr unmittelbar Recht“ geschaffen.“



    (folgend! die Speerspitze der Nazi-Juris“prudenz“ Kieler Schule in Form von E.R. Huber “Die Einheit der Staatsgewalt“ sich doch noch zu Gemüte führen mag: diese beiden sauberen Herrn waren - kurz zuvor noch rechtliche Berater von v. Schleicher!



    Nazi-Jargon =>



    de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6hm-Putsch

    “Denn er bedeutet in jeder Hinsicht eine Entgrenzung: finanziell, sozial, kulturell, räumlich. Es ist dies das Entstehen einer Oligarchie.“



    Was heißt denn “das Entstehen“?‘



    DA VOS - weht tut - Sind wir global doch schon längst! Newahr



    Eine private Veranstaltung - Zusammenrottung etc zu der sich La Tuffa v.d. Lie-ing es sich nicht nehmen läßt - offiziell als Kommissionspräsi Öffentliches zu verlautbaren



    Normal •

    Na Mahlzeit

    • @Lowandorder:

      Mal dazu ausführlich Joseph Vogl -



      “…In seinem Buch Der Souveränitätseffekt (2015) zeichnet Vogl die Genealogie der kapitalistischen Moderne mitsamt ihren Akteuren und Institutionen nach: private Financiers, Zentralbanken, Staatsgründungen…



      Gegenwartsdiagnostisch bestimmt Vogl einen spezifischen entdemokratisierenden Machttypus, den er in Anlehnung an Deleuze und Foucault als seigniorale Macht bezeichnet und der das internationale Governance-Regime des Finanzmarktkapitalismus strukturiert. „Die Figuren seignioraler Macht […] sind vielmehr informell, diffus, instabil und nicht in eine konzise Systemgestalt übersetzbar. Man könnte hier von einer offenen und konstellativen Verdichtung, Fusion und Interaktion von Kräften unterschiedlicher Herkunft sprechen, deren Wirksamkeit gerade in der Schwäche institutioneller oder systemischer Prägung besteht.“ Vogls Buch zeigt die Entwicklung der kapitalistischen Finanzökonomie auf und offenbart deutlich, dass wir nicht in Demokratien leben, sondern in oligarchischen Systemen globalkapitalistischer Profitmaximierung, die von politischen und ökonomischen Eliten regiert werden.“



      de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Vogl

      Davos echt weh tut •

      • @Lowandorder:

        Danke für den Hinweis. Man wünscht sich, dass derartige wichtige wissenschaftliche Literatur bei der intellektuellen Auffrischung der Linken und beim BSW eine wichtige Rolle spielt.



        Interessant eine Arte Reportage, die aufzeigt dass das das Aufkommen der Neuen Rechten (Tea Party, etc.) in den USA von Stiftungen und Milliardären massiv gefördert wurde. Zugleich gab es eine systematische Unterwanderung des Justizsystems in den USA.



        Ein Tech-Finanz-Faschismus der Neuen Rechten in den USA mit Trump ist keine Utopie mehr, sondern greifbar nahe

  • Die Anzahl der Superreichen, die einen Absolutismus für sich und ihre "Brüder im Gelde" einführen wollen, steigt ganz sicher.



    In der Vergangenheit löste man das Problem mit der Begrenzung der Macht etwas "eleganter". Die Brüder Koch waren / sind für die GOP beispielsweise Leute, die Anweisungen für die politische Ausrichtung gaben / geben. Repräsentative Demokratie mal ganz anders gedacht ...

  • Da haben wir das wahre Hufeisen, libertäre Milliardäre wie Thiel und Musk auf der einen Seite und autoritär imperialistische Oligarchen wie Putin und Xi versuchen die Demokratie zu zerstören. Dabei sind Thiel und Co die gefährlicheren Gegner weil sie bisher nicht klar als solche benannt sind und die Demokratie von innen angreifen und aushöhlen. Sollte Trump die kommende Wahl gewinnen sind sie ihrem Ziel einen großen Schritt näher gekommen.

  • Peter Thiel von Gottes Gnaden ist gegen 'one man, one vote'. Seine Palantir-Produkte dienen der Massenüberwachung und -Kontrolle (Freiheit?). Warum sollten totalitäre, feuchte Träume einem Wladimir P. oder Bernd H. vorbehalten sein. Vermutlich hauen wir Peter und seinen Gesinnungskameraden nicht rechtzeitig auf die Finger.

  • Danke. Dieser Artikel ist wirklich wichtig und das Thema braucht eine ganz breite Diskussion auf allen politischen Ebenen. Ich empfehle Noah Hararis Bücher "Nexus" und "Lessons". Nach Noah Harari werden sich die Superreichen auch biologisch vom rest der Menscheit abgrenzen durch Einsatz modernster Medizin und da in USA Firmen als Personen mit Personenrechten gelten, kann KI zu den Superreichen aufsteigen und sich durch falschverstandene Freiheit abkoppeln von Demokratie.

  • Auf der einen Seite einer betriebswirtschaftlichen Bilanz steht das Vermögen. Auf der Passivseite die Herkunft des Vermögens. Die Aktivseite besteht aus Werten toter Dinge. Eine dritte Seite oder ein weitere Zeile sollte die Zerstörung der Natur berücksichtigen.



    Man kann das Vermögen der reichen Leute zu Ende denken. Darin kommt Natur, Biologie, Lebendiges im eigentlichen Sinne nicht vor. Es dient nur als Ressource tote Dinge zu schaffen.



    Reichtum in ökonomischen Sinn ist anscheinend eine Fiktion?



    Was nützt es mir, wenn ich auf dem Mars sitze.



    Möglicherweise wollen die Genies auch ihre eigene biologische Endlichkeit durch technologische Features hinauszuzögern?

  • Schade, mich haette die Begruendung von Thiel interessiert, warum Freiheit und Demokratie nicht vereinbar sind. Leider hoert der Artikel dann auf und man liest, was die Autorin denkt was Thiel denkt.

    • @elektrozwerg:

      In seinem Essay "The Education of a Libertarian“ von 2009 schreibt Thiel: "I no longer believe that freedom and democracy are compatible.“ Er begründet dies damit, dass Demokratie zu einer "Diktatur der Mehrheit" führe, was die Freiheiten einzelner (unausgesprochen: die der Oligarchen) beschränke, und damit radikalen Fortschritt und Innovationen verhindere. Sein libertärer Ansatz: Die Freiheit des Einzelnen und "des Marktes" (= der wenigen Oligarchen) muss über den gemeinsamen (repräsentativ-demokratischen) Entscheidungen der Mehrheit stehen.

      Im Zusammenhang mit all dem, was er nach 2009 zu dem Thema noch öffentlich vorgebracht hat, lassen sich schwer andere Schlüsse ziehen, als es Isolde Charim getan hat, zumal sich ihr Kommentar an sich mit Thiels Berufung auf Carl Schmitt in dem genannten Interview beschäftigt, und sie das Zitat nur in seine seit fast 20 Jahren immer wieder vorgebrachte These vom Konflikt zwischen Freiheit und Demokratie einordnet. Es handelt sich wie gesagt um eine Kolumne, und nicht um einen umfassenden akademischen Aufsatz.