Tarifkonflikt bei Amazon: Streiks vor Weihnachten möglich
Die Gewerkschaft Verdi droht mit Streiks bei Amazon in der Vorweihnachtszeit. Am Freitag legten Mitarbeiter am fünften Tag in Folge die Arbeit nieder.
BAD HERSFELD/GRABEN dpa | Die Gewerkschaft Verdi droht beim Internet-Versandhändler Amazon mit weiteren Streiks in der Vorweihnachtszeit. „Solange Amazon nicht zu einem Tarifvertrag bereit ist, wird es weiter Streiks geben - auch vor Weihnachten“, sagte Eva Völpel, Sprecherin des Verdi Bundesvorstandes am Freitag.
Die Gewerkschaft versucht seit mehr als einem Jahr, Amazon mit Streiks zu Tarifverhandlungen zu den als günstiger gewerteten Bedingungen des Einzelhandels zu bewegen. Amazon sieht sich als Logistikunternehmen und lehnt die Forderung von Verdi ab. „Mitarbeiter der Amazon Logistikzentren machen typische Logistikarbeit“, erklärte das Unternehmen. „Sie nehmen Ware aus Regalen, verpacken und versenden sie.“ Den Mitarbeitern würden Löhne gezahlt, „die sich am oberen Ende dessen orientieren, was für vergleichbare Tätigkeiten gezahlt wird“.
Am Freitag legten Amazon-Mitarbeiter in Bad Hersfeld, Rheinberg (NRW) und Graben bei Augsburg den fünften Tag in Folge die Arbeit nieder. Verdi sprach von einer stabilen Beteiligung. In Rheinberg und Graben sollen die Streiks am Freitagabend enden, in Bad Hersfeld werde der Ausstand noch bis zum Samstag dauern. Auch in Leipzig, wo am Freitag wegen eines Feiertags nicht gestreikt wurde, wollten die Beschäftigten am Samstag die Arbeit niederlegen.
Amazon hatte am Donnerstag von einer abnehmenden Streikbereitschaft gesprochen. Dem Aufruf der Gewerkschaft seien weniger als 1350 Mitarbeiter gefolgt. „Kunden werden den Streik nicht spüren“, erklärte das Unternehmen mit Verweis auf sein europäisches Netzwerk aus 28 Logistikzentren.
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