Tagungsort bekannt: Bilderberg-Konferenz in Dresden
Hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft treffen sich jährlich zur informellen Bilderberg-Konferenz. Dieses Jahr in Dresden.
Seit 1954 treffen sich jedes Jahr 100 bis 140 hochrangige Vertreter von Politik, Wirtschaft und Finanzwelt aus Westeuropa und Nordamerika an wechselnden Orten. Ort und Teilnehmerliste werden erst kurz vor Beginn offiziell bekannt gegeben.
Anders als staatliche Gipfel haben die Treffen privaten, informellen Charakter. Es gibt keine offiziellen Beschlüsse oder Resolutionen. Berichterstatter sind nicht zugelassen, Pressekonferenzen gibt es nicht. Weil auch weder Protokolle noch Tagesordnungen veröffentlicht werden und die Teilnehmer über Details der Veranstaltungen nicht sprechen dürfen, ranken sich seit Jahren Verschwörungstheorien um die Bilderberg-Konferenz.
Im einflussreichen Lenkungsausschuss sitzen von deutscher Seite der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bank, Paul Achleitner, und der Vorstandsvorsitzende des Flugzeug- und Rüstungsherstellers Airbus, Thomas Enders. Die Mitglieder des Lenkungsausschusses schlagen Teilnehmer aus ihrem Herkunftsland vor.
Im vorigen Jahr waren unter anderem Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihre Staatssekretärin Katrin Suder dabei. Dass von der Leyen dieses Jahr wieder teilnehmen wird, wollte das Verteidigungsministerium offiziell nicht bestätigen. Sicher ist, dass für die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Direktoriumsmitglied Benoît Cœuré teilnehmen wird.
Mit Dresden wählt die Bilderberg-Konferenz, die sich als transatlantische Wertegemeinschaft versteht, zum ersten Mal einen Tagungsort auf dem Gebiet des ehemaligen „Ostblocks“. Die Konferenz stellt den Freistaat Sachsen und die Stadt Dresden vor immense polizeiliche und logistische Herausforderungen. Die Organisatoren bevorzugen meist abgeschiedene Tagungsorte; 2015 fand die Konferenz in Telfs-Buchen in den österreichischen Alpen statt. Aus Sicherheitsgründen und um Demonstranten fernzuhalten, werden die Konferenzen aufwendig von der Polizei gesichert.
Seit Pegida ist Dresden politisch polarisiert. Mit der Konferenz dürften zwei gegnerische Gruppen, Pegida und Teile der linken Szene der Stadt, ein gemeinsames Demonstrationsziel haben.
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