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Sturm „Sabine“ erreicht DeutschlandEin fast normaler Winterorkan

Züge und Flüge fallen aus, ein Bundesligaspiel wird abgesagt, Schulen bleiben geschlossen. Doch so schlimm wie bei „Kyrill“ 2007 wird es wohl nicht.

Bleibt im Hafen: eine der Wangerooge-Fähre in Harlesiel Foto: dpa

Berlin dpa/taz | Das Sturmtief „Sabine“ trifft in Deutschland ein. Erste Orkanböen sind am Sonntagmittag im Norden schon zu spüren: Etliche Fähren zu den Nordseeinseln haben ihren Dienst eingestellt und bleiben im Hafen. Mit der Bahn sind Sylt, Emden, Norddeich oder Kiel nicht mehr zu erreichen. Zudem wurden diverse Flüge von und nach Hamburg gestrichen. Fußballspiele fallen ebenfalls aus, dazu gehört das Bundesliga-Derby Mönchengladbach gegen Köln.

Der Sturm breitet sich von Norden gen Süden aus. In der Spitze dürfte der Orkan Windgeschwindigkeiten von 130 Stundenkilometern verzeichnen. In Hamburg soll der Höhepunkt in der Nacht zu Montag erreicht sein, im Süden wird das Schlimmste für den frühen Montagmorgen erwartet.

Der Deutsche Wetterdienst stuft „Sabine“ als einen Winterorkan ein, wie er etwa alle zwei Jahre vorkommt. „Sabine“ ist also nicht mit Mega-Stürmen wie „Kyrill“ aus dem Jahr 2007 zu vergleichen, der Windgeschwindigkeiten von 225 Stundenkilometern erreichte und allein in Deutschland einen Schaden von 5,5 Milliarden Euro hinterließ.

„Sabine“ bläst aus West bis Südwest, weswegen Nordrhein-Westfalen besonders gefährdet ist. Die Schulen in Aachen, Köln, Düsseldorf, Essen, Mülheim und Gelsenkirchen bleiben daher am Montag geschlossen. In den anderen Städten sollen die Eltern entscheiden, ob sie den Schulweg für ihre Kinder als sicher einstufen.

Bahntickets können storniert werden

Die Bahn empfiehlt, Reisen zwischen Sonntag und Dienstag zu verschieben. Wer lieber ganz auf eine Fahrt verzichtet, kann die Tickets auch kostenfrei stornieren. Auch der Flughafen Köln/Bonn wird „sturmfest“ gemacht. Ob ab Sonntagabend Flüge ausfallen, soll kurzfristig entschieden werden.

Bisher geht der Deutsche Wetterdienst nicht davon aus, dass „Sabine“ dramatische Sturmfluten an der Nordseeküsten auslösen könnte. Für Sonntagnacht wird damit gerechnet, dass die Flut maximal einen Meter über dem mittleren Hochwasser liegt. Von Montag bis Mittwoch werden allerdings deutlich höhere Pegelstände erwartet.

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Der Orkan löst auch in anderen europäischen Ländern Turbulenzen aus: In Großbritannien, wo der Sturm nicht „Sabine“, sondern „Ciara“ heißt, wurden drei Menschen verletzt, als das Dach eines schottischen Pubs einstürzte. Regenmassen überfluteten Straßen, Flüge fielen aus oder mussten abdrehen. Auch in Brüssel und Schiphol wurden Flugverbindungen gestrichen.

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5 Kommentare

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  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    In Süddeutschland setzt Sturmpanik ein, wenn man in Norddeutschland noch von Wind spricht.



    Ich setz mich gleich aufs Fahrrad und nutzende Rückenwind.

  • Glücklich und Sorglos sind die Unwissenden.



    Die besondere Gefahrenlage liegt nicht in der "geometrischen" Größe oder der Stärke des Gradient-Windes. Also jener zu erwartenden Windstärke, welche durch den Luftdruck- Unterschied verursacht wird.



    Ein extrem hohes Schaden-Potential haben vielmehr die kurz nacheinander folgenden, bzw ineinanader übergehenden Warm-bzw Kaltfronten, welche zu dem Orkantief gehören.



    Auf der Rückseite der Kaltfront könnten sehr starke Wintergewitter entstehen, welche neben Starkregen oder Hagelschauern lokal eigene Böen in voller Sturmstärke auslösen.



    Stärke und Richtung /dieser/ Gewitterböen sind völlig unvorhersehbar. Sie können die Böen des Gradien-Sturmes abschwächen, sie können diese aber auch extrem verstärken.



    In dieser Überlagerung der Windsysteme von Gradientwind des Orkandtiefs und jenen chaotischen Böen der Kaltfront-Gewitter liegt das extrem große Zerstörungspotential dieses Surmereignisses.



    Die resutierenden Böen haben mit ihren Schlagartigen Richtungsänderungen das Potential, nicht nur Dächer abzudecken, sondern ganze Dachstühle innerhalb von Sekunden wegzufegen.

  • Wahrscheinlich kommen gleich wieder welche, die leugnen, dass diese Unwetter auf den Klimawandel zurückzuführen sind.

    • @C.O.Zwei:

      Also ich leugne zwar den Klimawandel nicht, aber ein Wintersturm muß mit diesem in der Tat nicht zwangsläufig zusammenhängen, sowas gab’s schon immer.

    • @C.O.Zwei:

      Dieser Sturm ist nicht auf den Klimawandel zurück zu führen.